Der Erfolg des Laserschweißens im Automobilbau lässt sich gut erklären: Bei bestimmten Komponenten ersetzt die Schweißverbindung schwere Schraub-verbindungen. So verlieren die Bauteile an Gewicht und es werden Kosten eingespart, weil Schraubverbindungen teuer sind. Außerdem lassen sich mithilfe der Laserschweiß-Technologie besonders leichte Kupplungskomponenten herstellen, wenn geschmiedete Naben mit einem umgeformten Blechteil verbunden werden.
Laserschweißen leistet also einen wichtigen Beitrag zur Produktion von verbrauchsoptimierten und umweltfreundlichen Pkw. Allerdings gilt dabei immer auch: Der eigentliche Schweißprozess muss in ein ganzheitliches Produktionssystem eingebunden werden, das zum Beispiel auch das thermische Fügen, Vorwärmprozesse und hochgenaue Ultraschall-Prüfprozesse beinhaltet – in diesem Film wird ein solches Komplettsystem beeindruckend vorgeführt und erklärt.
„Wir verantworten deshalb immer den gesamten Maschinenbau rund um zentrale Antriebs- oder Chassiskomponenten. Auf Kundenseite ist die Planung von neuen oder die Erweiterung von bestehenden Produktionsstätten massiv vereinfacht. Dieses ganzheitliche Know-how stellt ein echtes Alleinstellungsmerkmal im Markt dar“, erklärt Dr. Andreas Mootz, Geschäftsführer bei EMAG LaserTec am Standort Heubach bei Schwäbisch Gmünd.
Der Name „LaserTec“ weist in die Zukunft
Erst seit Januar dieses Jahres trägt das Unternehmen den Namen „EMAG LaserTec“ – in der Vergangenheit firmierte es hingegen unter „EMAG Automation“. Diese zentrale Veränderung lag nahe, denn die Laser-Kerntechnologie ist in den letzten Jahren immer wichtiger für den Standort geworden, wie Geschäftsführer Mootz in diesem Interview eindrücklich erklärt. Demnach machen Laserlösungen einen sehr großen Teil des Umsatzes aus.
"Mit dem neuen Namen ‚EMAG LaserTec‘ unterstreichen wir sehr deutlich, welche Bedeutung das Laserschweißen jetzt und in Zukunft für uns hat. Die Technologie wird immer wichtiger."
Dr. Andreas Mootz, Geschäftsführer bei EMAG LaserTec
Demnach machen Laserlösungen einen sehr großen Teil des Umsatzes aus. Außerdem erfolgt die Produktion von Automationsbausteinen für den EMAG Maschinenbau (für die der alte Name eigentlich stand) bereits seit 2016 an anderen Standorten der Gruppe. „Mit dem neuen Namen ‚EMAG LaserTec‘ unterstreichen wir sehr deutlich, welche Bedeutung das Laserschweißen jetzt und in Zukunft für uns hat. Die Technologie wird immer wichtiger“, sagt Mootz.
Bereits 160 ELC-Systeme weltweit im Einsatz
Warum das so ist, zeigt ein Blick auf die allgemeine technologische Entwicklung innerhalb der Automobilindustrie: Einerseits gehen viele moderne Technologien wie zum Beispiel Hybrid-Antriebe oder Doppelkupplungsgetriebe einher mit zusätzlichen Komponenten und somit auch mit zusätzlichem Gewicht.
Andererseits soll das ganze Auto aber immer leichter werden und dann mit weniger Kraftstoff auskommen. Welche konkreten Möglichkeiten hier das Laserschweißen eröffnet, zeigt beispielhaft die Schraubverbindung zwischen Ausgleichsgetriebe und Tellerrad: Kommt hier eine Schweißverbindung zum Einsatz, ist das Bauteil um rund 1,2 Kilo leichter als vorher – eine große Einsparung für eine einzelne Komponente. Folgerichtig gibt es moderne Doppelkupplungsgetriebe, die bereits 16 verschiedene Laserschweißnähte aufweisen, die mit den sogenannten ELC-Maschinen (EMAG Laser Cell) hergestellt werden.
Auch innerhalb der E-Mobilität – zum Beispiel bei der Produktion von Rotorwellen oder Differentialen – kommen die ELC-Maschinen zum Einsatz. Außerdem konstruieren die Heubacher Spezialisten aktuell eine Produktionslösung für das Differentialgetriebe eines Lkw mit Werkstückgewichten von mehr als 100 Kilogramm. Dabei sind die Maschinen immer außergewöhnlich stabil und effizient in jedem Detail – unter anderen auch deshalb, weil eine Vielzahl von bewährten Komponenten aus dem modularen EMAG Maschinenbau zum Einsatz kommt.
Insgesamt sind bereits mehr als 160 ELC-Systeme bei allen führenden Automobilisten im Einsatz. Bei Festkörper-Laseranlagen für die Produktion von Getriebe- und Powertrain-Komponenten ist das Unternehmen sogar weltweit führend.
Fügetechnologie bleibt wichtig
Übrigens weist das süddeutsche Technologieunternehmen noch einen zweiten Technologieschwerpunkt auf, der für den automobilen Leichtbau ähnlich wichtig ist: die patentierte Anwärm- und Fügetechnologie für die Produktion von Getriebewellen oder „gebauten“ Nocken- und Getriebewellen. Dazu werden Bauteile per Induktion auf eine genau definierte Temperatur erwärmt und anschließend ohne Krafteinwirkung aufgeschrumpft. Dieser Film zeigt den schnellen und hochpräzisen Prozess in einer beeindruckenden Animation.
„Wir verfügen hier über viel Erfahrungswissen zum empfindlichen Produktionsablauf vom Aufwärmen, Fügen bis zum Halten und konfigurieren die gesamte Technik passgenau zum Produktionsumfeld. Diese Anwendung bleibt unverändert wichtig für uns“, bestätigt Mootz.
EMAG LaserTec steht für Qualität
Darüber hinaus baut EMAG LaserTec sein Know-how kontinuierlich aus. Aktuell haben die Spezialisten eine ganze Reihe von Anlagen mit integrierten Laser-Reinigungsprozessen ausgeliefert. Dabei werden Prozessrückstände von vorgelagerten Prozessen effektiv vor dem Schweißen oder anderen Verfahren entfernt. Außerdem haben die Heubacher das Laserstrahlhärten, mit dem sich Randschichten mit minimalem Verzug partiell härten lassen, ausgiebig in ihrem Labor getestet. Das Verfahren kommt zukünftig ebenso in den Maschinen von EMAG LaserTec zum Einsatz.
„Am Ende ist immer entscheidend, dass wir unseren Kunden „Customized Solutions“ anbieten. Wir garantieren eine perfekte Prozesskette mit extremem Tempo und hoher Sicherheit. Für diese Qualität steht der neue Name ‚EMAG LaserTec‘.Unser Ziel ist es, die Entwicklung der industriellen Laser-Materialbearbeitung in den nächsten Jahren mit Hochdruck voranzutreiben und ihr neue Anwendungsbereiche zu erschließen“, so Dr. Andreas Mootz abschließend.