Ob E-Auto, E-Nutzfahrzeug oder E-Bike – die Elektrifizierung nimmt in allen Mobilitätsbranchen rasant an Fahrt auf. Dass bei der effizienten Produktion der dazugehörigen E-Motorenkomponenten die Elektrochemische Metallbearbeitung (ECM) eine entscheidende Rolle spielt, zeigten die Spezialisten von EMAG ECM auf ihrem Technologietag am Donnerstag, dem 29. November, in Gaildorf bei Schwäbisch Hall.
Die steigenden Stückzahlen von E-Motoren fordern die Produktionsplaner im Automobilbau oder in der Fahrradindustrie heraus.
Sie müssen neue Produktionslösungen etablieren, mit denen sich zentrale Komponenten wie Rotorträger, Rotorwelle oder Verzahnungselemente schneller sowie effizienter herstellen lassen – und genau diese zentralen Anforderungen führen direkt zur Elektrochemischen Metallbearbeitung.
„Wir gehen bei dieser Veranstaltung sehr in die Tiefe und erklären, wie sich selbst komplexe E-Bauteile mit einer extrem schlanken und wirtschaftlich effizienten ECM-Prozesskette realisieren lassen.
Dabei kommen zum Beispiel das ECM-Räumen, -Bohren und -Entgraten zum Einsatz“, erklärt Richard Keller, Mitglied der Geschäftsleitung bei EMAG ECM in Gaildorf, den Ansatz der Veranstaltung.
Umfassende Informationen an einem Tag
Theorie und Praxis – die Gäste des Technologietages erlebten beides. So gab es zum Beispiel einen Vortrag des Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen zum wissenschaftlichen Status quo der ECM-Technologie. EMAG präsentierte eine neue, deutlich kostenreduzierte PECM-Maschine im frühen Stadium, die in naher Zukunft zum Einsatz kommen wird. Diverse interessante ECM-Anwendungsbeispiele – teilweise vorgeführt per Live-Maschinendemonstrationen während der geführten Werksbesichtigung – runden das Programm ab.
Grundsätzlich erfolgt das Verfahren dabei immer komplett berührungslos, die hohe Standzeit der Werkzeugkathode sorgt für sinkende Kosten und es entstehen Oberflächen mit maximaler Güte. Der ECM-Prozess ist absolut gratfrei, so dass in vielen Anwendungsfällen weitere Entgratprozesse entfallen. Umfangreiche Infos zur ECM gibt es hier auf der EMAG-Webseite.
Elektrochemische Metallbearbeitung
Während des Prozesses fließt zwischen dem Werkstück (der positiven Anode) und dem Werkzeug (der negativen Kathode) eine Elektrolytlösung. Dabei lösen sich Metall-Ionen vom Werkstück ab.
Die Materialhärte hat keinen Einfluss auf Vorschub oder Präzision. Dieser Film zeigt und erklärt den spektakulären Prozess.
Große Maschinen-Bandbreite vor Ort
Die Besucher sahen verschiedene Maschinentypen – darunter auch das platzsparende Einstiegsmodell CI 400 mit einem Footprint von nur 7,5 Quadratmetern, die kostengünstige CS-Einzelmaschine, die PO 900 BF und die PO 100 SF für die Bearbeitung von komplexen Komponenten in der Triebwerkstechnik.
Die Spezialisten von EMAG ECM stellen in jedem Fall passgenaue Lösungen bereit. Generatortechnik, Elektrolyt-Management-System, Werkzeuge und Automation werden individuell konfiguriert. Aktuell kommt eine solche Lösung zum Beispiel bei der schnellen, präzisen und kostengünstigen Herstellung einer dünnwandigen E-Bike-Antriebswelle zum Einsatz.