Für die kommenden Jahre erwarten die 20 größten Dienstleister einen Anstieg des durchschnittlichen Wachstums auf 5,3 bis 6,4 Prozent pro Jahr. Ohne den Fachkräftemangel wäre das Wachstum der führenden Dienstleister noch deutlicher angestiegen. Das sind erste Ergebnisse der neuen Lünendonk-Studie “Industrieservice-Unternehmen in Deutschland” sowie der korrespondierenden Lünendonk-Liste.
Der Markt für Industrieservices gehört laut TME Associates mit einem jährlichen Volumen von rund 30 Milliarden Euro externer Leistungen zu den größten B2B-Service-Märkten Deutschlands. Zusammen mit Facility Service (53 Milliarden Euro), IT-Beratung und -Service (39 Milliarden Euro) sowie Zeitarbeit (32 Milliarden Euro) positioniert sich der Industrieservice noch vor Wirtschaftsprüfung und Rechtsberatung (14 Milliarden Euro), IT-Staffing (zehn Milliarden Euro) sowie Managementberatung und Technologieberatung/Engineering Services (jeweils neun Milliarden Euro).
Anzeichen für Aufschwung im Industrieservice
Bereinigt um die Ausreißer Ebert Hera Esser und Robur erreichten die Top 20 ein durchschnittliches Wachstum von 3,5 Prozent. Dies stellt einen Anstieg von 2,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr und einen neuen Höchstwert seit 2011 dar. Der Vergleich mit den Vorjahren ist indes nur eingeschränkt möglich: Erst zum zweiten Mal enthält das Ranking 20 Unternehmen; bis einschließlich 2016 umfasste es die 15 führenden Dienstleister.
“Es mehren sich die Anzeichen, dass der Industrieservice vor einem Aufschwung steht. Der demografische Wandel sowie der oft nicht nachhaltige Sparkurs der Auftraggeber in der Instandhaltung verbesserten das Marktumfeld”, kommentiert Thomas Ball, Senior Consultant und Studienautor, die Ergebnisse der 10. Lünendonk-Marktuntersuchung. “Der Industrieservice ist weiterhin von einem volatilen Geschäft geprägt. Während eines Turnarounds greifen die Auftraggeber auf zahlreiche externe Dienstleister und Mitarbeiter zurück. Die Tendenz, möglichst viele Instandhaltungsleistungen aus der unterjährigen Anlagenlaufzeit in den Stillstand zu verschieben, ist wenig nachhaltig. Die Instandhaltung wird sich angesichts des Fachkräftemangels und der besseren Auslastung der Arbeitskräfte in Zukunft auf andere Instandhaltungsstrategien stützen müssen.” md