Wie Digitalisierung den Facility-Service-Markt treibt
Die Lünendonk-Studie 2025 zeigt ein stabiles Wachstum im Facility-Service-Markt. Digitalisierung, KI und Robotik treiben die Entwicklung voran – trotz Fachkräftemangel und Kostendruck.
Die Lünendonk‑Studie 2025 zeigt deutlich: Der Facility‑Service‑Markt ist 2024 gewachsen, getrieben von Digitalisierung, KI und Robotik. Doch der Fachkräftemangel sowie Kostendruck verlangen nach neuen Strategien
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Welche Erkenntnisse liefert die Lünendonk-Studie 2025?
Die Lünendonk-Studie 2025 hat den Facility-Service-Markt in Deutschland im Detail analysiert. Das Marktvolumen wuchs im Jahr 2024 um 3,2 Prozent auf 66,9 Milliarden Euro. Die befragten 73 Unternehmen erzielten ein durchschnittliches Umsatzplus von 6,2 Prozent. Besonders dynamisch entwickelten sich die zehn größten Anbieter mit einem Umsatzwachstum von 9,4 Prozent.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Branche trotz konjunktureller Unsicherheiten insgesamt robust bleibt. Allerdings wirkt das Marktumfeld angesichts steigender Lohnkosten, ESG-Regulatorik und angespannter Personallage zunehmend herausfordernd.
Welche Rolle spielt Digitalisierung für das Marktwachstum?
Digitale Technologien und automatisierte Prozesse gelten zunehmend als Schlüssel zur Bewältigung der strukturellen Herausforderungen der Branche. Laut Studie sehen 84 Prozent der Unternehmen Künstliche Intelligenz als wichtigsten Digitalisierungstrend – ein neuer Höchstwert seit Beginn der Erhebung.
Die Integration digitaler Technologien eröffnet neue Potenziale in Bereichen wie Effizienzsteigerung, Prozessautomatisierung und Nachhaltigkeit. Besonders datenbasierte Servicekonzepte ermöglichen eine engere Verzahnung von operativer Leistungserbringung und strategischem Facility Management
Wie etabliert ist der Einsatz von Robotik?
Die Servicerobotik – insbesondere im Bereich der Reinigungsdienstleistungen – gewinnt weiter an Bedeutung. 13 Unternehmen setzen bereits Flotten mit jeweils über 100 Robotereinheiten ein. Gleichzeitig nimmt die Kundenakzeptanz zu: Über die Hälfte der Dienstleister berichtet von einer wachsenden Offenheit gegenüber robotergestützten Services.
Dabei stehen vor allem die Entlastung der Mitarbeitenden von repetitiven Aufgaben und der flexible Einsatz im Vordergrund. Robotik ist somit kein Zukunftsthema mehr, sondern wird zunehmend Teil standardisierter Dienstleistungsangebote.
Warum bleibt der Fachkräftemangel ein zentrales Problem?
Trotz wachsender Umsätze stieg der Personalbestand nur um 2,6 Prozent. Der zunehmende Fachkräftemangel stellt eine der größten Herausforderungen dar. Besonders in technischen Berufsfeldern sinkt die Zahl der Auszubildenden kontinuierlich, was den Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchskräfte verschärft.
Die Anhebung des Mindestlohns verschärft die Situation weiter. Sie erhöht den Margendruck und senkt gleichzeitig die Attraktivität mancher Tätigkeiten im infrastrukturellen Dienstleistungsbereich. Dienstleister sehen sich daher gezwungen, verstärkt in Employer Branding und betriebliche Ausbildung zu investieren.
Wie reagieren Unternehmen auf die Marktdynamik?
Die Erwartungen an Effizienz und Preisgestaltung steigen. Auftraggeber agieren zunehmend kostenbewusst, was sich in preisgetriebenen Ausschreibungen und dem Aufschub von Sonderprojekten niederschlägt. In diesem Umfeld wird der gezielte Einsatz digitaler Technologien nicht nur zur Effizienzsteigerung, sondern auch zum strategischen Wettbewerbsfaktor.
Laut Lünendonk gewinnen betriebliche Ausbildung und interne Qualifizierungsprogramme an Bedeutung. Unternehmen, die frühzeitig in Ausbildung investieren, sichern sich langfristig einen Vorteil im Wettbewerb um Fachkräfte.
Mit Material von Lünendonk & Hossenfelder