Waffenherstellung

Die größten Rüstungsunternehmen Europas

Die europäische Rüstungsindustrie ist geprägt von milliardenschweren Konzernen, die mit Innovation, Technologie und Strategie den Ton angeben. Wer ganz vorne mitmischt, verrät ein Blick auf aktuelle Umsatzdaten – und zeigt, wohin die Reise geht.

Veröffentlicht Geändert
Ein Beispiel für ein europäisches Waffensystem ist der Eurofighter Typhoon, eines der besten Kampfflugzeuge der Welt.
Ein Beispiel für ein europäisches Waffensystem ist der Eurofighter Typhoon, eines der besten Kampfflugzeuge der Welt.

Der europäische Verteidigungssektor wird von einer Handvoll Industriegiganten dominiert. Laut Daten von "Defence News" zählen BAE Systems, Leonardo und Airbus Defence & Space zu den umsatzstärksten Rüstungsunternehmen Europas. Die Rüstungsindustrie in Europa ist nicht nur ein technologischer Innovationsmotor, sondern auch ein geopolitisches Machtinstrument.

Im Jahr 2022 erreichte der britische Konzern BAE Systems mit einem Umsatz von rund 27,4 Milliarden US-Dollar im Verteidigungsbereich die Spitzenposition. Damit liegt BAE Systems weit vor der Konkurrenz und nimmt auch im weltweiten Vergleich einen Platz in den Top 10 ein. Dahinter folgt das italienische Unternehmen Leonardo, das mit 14,5 Milliarden US-Dollar deutlich auf Abstand liegt, jedoch mit seiner Diversifikation in Luftfahrt, Elektronik und Hubschrauberfertigung eine strategisch wichtige Rolle einnimmt.

Mit Airbus Defence and Space schafft es auch ein deutscher Player in die Top 3 der europäischen Liste – das Tochterunternehmen der Airbus Group erwirtschaftete im Rüstungssegment etwa 11,2 Milliarden US-Dollar.

Die größten europäischen Rüstungsunternehmen

  1. BAE Systems
  2. Airbus (Defence and Space unit)
  3. Leonardo S.p.A.
  4. Thales
  5. Rheinmetall AG
  6. Rolls-Royce
  7. Naval Group (früher DCNS)
  8. Saab AB
  9. Safran
  10. Babcock International
  11. KNDS
  12. Dassault Aviation
  13. Aselsan A.S.
  14. Serco
  15. Fincantieri S.p.A.
  16. Turkish Aerospace Industries
  17. QinetiQ PIc
  18. Hensoldt
  19. Kongsberg Gruppen
  20. Polish Armaments Group
  21. Eaton
  22. Melrose Industries
  23. Rocketsan A.S.
  24. Navantia
  25. Makine ve Kimya Endustrisi
  26. Indra
  27. Diehl Group
  28. Patria
  29. Nammo
  30. RENK Group
  31. Askeri Fabrika ve Tersane Isletme A.S.
  32. MTU Aero Engines
  33. SES S.A.
  34. Ukroboronprom

Der europäische Verteidigungssektor wird von einer Handvoll Industriegiganten dominiert. Laut Daten von Statista, basierend auf der jährlich veröffentlichten Liste „Defense News Top 100“, zählen BAE Systems, Leonardo und Airbus Defence & Space zu den umsatzstärksten Rüstungsunternehmen Europas. Die Rüstungsindustrie in Europa ist nicht nur ein technologischer Innovationsmotor, sondern auch ein geopolitisches Machtinstrument.

Im Jahr 2022 erreichte der britische Konzern BAE Systems mit einem Umsatz von rund 27,4 Milliarden US-Dollar im Verteidigungsbereich die Spitzenposition. Damit liegt BAE Systems weit vor der Konkurrenz und nimmt auch im weltweiten Vergleich einen Platz in den Top 10 ein. Dahinter folgt das italienische Unternehmen Leonardo, das mit 14,5 Milliarden US-Dollar deutlich auf Abstand liegt, jedoch mit seiner Diversifikation in Luftfahrt, Elektronik und Hubschrauberfertigung eine strategisch wichtige Rolle einnimmt.

Mit Airbus Defence and Space schafft es auch ein deutscher Player in die Top 3 der europäischen Liste – das Tochterunternehmen der Airbus Group erwirtschaftete im Rüstungssegment etwa 11,2 Milliarden US-Dollar.

Platz 10: Babcock International Group PLC. Das britische Unternehmen ist ein weltweit tätiges technisches Dienstleistungsunternehmen mit Schwerpunkt auf Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit. Unter anderem kümmert es sich um Wartung und Umrüstung von Kriegsschiffen (im Bild eine Fregatte der Royal Navy), Schiffbau und Schiffsreparatur für zivile und militärische Zwecke, Flottenmanagement von Militärfahrzeugen, Wartung und Reparatur von Militärfahrzeugausrüstung, sowie Hubschrauber- und Flugeinsätze für Notfälle, einschließlich einer Flotte von über 300 Flugzeugen. Umsatz 2023: 3,6 Milliarden Dollar.
Platz 10: Babcock International Group PLC. Das britische Unternehmen ist ein weltweit tätiges technisches Dienstleistungsunternehmen mit Schwerpunkt auf Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit. Unter anderem kümmert es sich um Wartung und Umrüstung von Kriegsschiffen (im Bild eine Fregatte der Royal Navy), Schiffbau und Schiffsreparatur für zivile und militärische Zwecke, Flottenmanagement von Militärfahrzeugen, Wartung und Reparatur von Militärfahrzeugausrüstung, sowie Hubschrauber- und Flugeinsätze für Notfälle, einschließlich einer Flotte von über 300 Flugzeugen. Umsatz 2023: 3,6 Milliarden Dollar.
Platz 9: Safran. Der französischer Technologiekonzern hat sich auf die Bereiche Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung spezialisiert. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen an, wie die Herstellung von Triebwerken, Verteidigungssystemen oder Drohnen. Durch Joint Ventures wie EURA, gegründet mit MTU Aero Engines, arbeitet Safran an der Entwicklung neuer Technologien für zukünftige europäische Militärhubschrauber. Umsatz 2023: 4,3 Milliarden Dollar.
Platz 9: Safran. Der französischer Technologiekonzern hat sich auf die Bereiche Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung spezialisiert. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen an, wie die Herstellung von Triebwerken, Verteidigungssystemen oder Drohnen. Durch Joint Ventures wie EURA, gegründet mit MTU Aero Engines, arbeitet Safran an der Entwicklung neuer Technologien für zukünftige europäische Militärhubschrauber. Umsatz 2023: 4,3 Milliarden Dollar.
Platz 8: Saab AB. Das schwedische Unternehmen ist in den Bereichen Rüstung, Luftfahrt und zivile Sicherheit tätig. Im militärischen Bereich entwickelt und baut das Unternehmen elektronische Verteidigungssysteme, Luftfahrtsysteme (im Bild das Kampfflugzeug Gripen), Rüstungsgüter und -systeme sowie militärische Ausrüstung, Raketensysteme, Waffensysteme und Munition. Dazu kommt der Bau von U-Booten, Kampfschiffen und Unterwasser-Minensuchsystemen. Umsatz 2023: 4,38 Milliarden Dollar.
Platz 8: Saab AB. Das schwedische Unternehmen ist in den Bereichen Rüstung, Luftfahrt und zivile Sicherheit tätig. Im militärischen Bereich entwickelt und baut das Unternehmen elektronische Verteidigungssysteme, Luftfahrtsysteme (im Bild das Kampfflugzeug Gripen), Rüstungsgüter und -systeme sowie militärische Ausrüstung, Raketensysteme, Waffensysteme und Munition. Dazu kommt der Bau von U-Booten, Kampfschiffen und Unterwasser-Minensuchsystemen. Umsatz 2023: 4,38 Milliarden Dollar.
Platz 7: Naval Group (früher DCNS). Das französische Unternehmen ist im Bereich der maritimen Verteidigung und Sicherheit tätig. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen, die Planung, den Bau und die Wartung von Marineüberwasserschiffen und U-Booten (im Bild die FREMM Languedoc im Hafenbecken von Lorient 2). Dazu kommen die Entwicklung von Kampfsystemen und Unterwasserwaffen, die Modernisierung und Instandhaltung von Kriegsschiffen und Marineinfrastrukturen sowie Serviceleistungen für U-Boote und Flugzeugträger. Umsatz 2023: 4,6 Milliarden Dollar.
Platz 7: Naval Group (früher DCNS). Das französische Unternehmen ist im Bereich der maritimen Verteidigung und Sicherheit tätig. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen, die Planung, den Bau und die Wartung von Marineüberwasserschiffen und U-Booten (im Bild die FREMM Languedoc im Hafenbecken von Lorient 2). Dazu kommen die Entwicklung von Kampfsystemen und Unterwasserwaffen, die Modernisierung und Instandhaltung von Kriegsschiffen und Marineinfrastrukturen sowie Serviceleistungen für U-Boote und Flugzeugträger. Umsatz 2023: 4,6 Milliarden Dollar.
Platz 6: Rolls-Royce. Das britische Unternehmen hat eine lange Geschichte in der Luft- und Raumfahrt sowie im Energiesektor. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen die zivile Luftfahrt, den Verteidigungssektor (im Bild ein Turboprop-Triebwerk Rolls-Royce AE 2100D3 an einer Lockheed Martin C-130J Super Hercules der US Air Force) sowie Power Systems. Rüstungsumsatz 2023: 5,07 Milliarden Dollar.
Platz 6: Rolls-Royce. Das britische Unternehmen hat eine lange Geschichte in der Luft- und Raumfahrt sowie im Energiesektor. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen die zivile Luftfahrt, den Verteidigungssektor (im Bild ein Turboprop-Triebwerk Rolls-Royce AE 2100D3 an einer Lockheed Martin C-130J Super Hercules der US Air Force) sowie Power Systems. Rüstungsumsatz 2023: 5,07 Milliarden Dollar.
Platz 5: Rheinmetall. Die Rüstungssparte des deutschen Unternehmens (im Bild der Schützenpanzer Lynx) beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von Militärfahrzeugen, Waffensystemen und Munition sowie der Produktion von elektronischen Systemen und Simulationstechnologien. Dazu kommt ein Angebot von Flugabwehrsystemen wie Skynex und die Bereitstellung von Dienstleistungen für Streitkräfte, einschließlich Einsatzunterstützung und Logistik. Umsatz 2023: 6,15 Milliarden Dollar.
Platz 5: Rheinmetall. Die Rüstungssparte des deutschen Unternehmens (im Bild der Schützenpanzer Lynx) beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von Militärfahrzeugen, Waffensystemen und Munition sowie der Produktion von elektronischen Systemen und Simulationstechnologien. Dazu kommt ein Angebot von Flugabwehrsystemen wie Skynex und die Bereitstellung von Dienstleistungen für Streitkräfte, einschließlich Einsatzunterstützung und Logistik. Umsatz 2023: 6,15 Milliarden Dollar.
Platz 4: Thales. Der französische Technologiekonzern hat sich auf die Bereiche Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie digitale Sicherheit spezialisiert (im Bild: Thales-Raketen auf einem Mission Master von Rheinmetall). Die Rüstungs-Aktivitäten des Unternehmens umfassen die Entwicklung von Radarsystemen, Kommunikationslösungen und Waffensystemen sowie die Bereitstellung von C4I-Verteidigungs- und Sicherheitssystemen. Dazu kommen die Herstellung von Marinesystemen und elektronischen Kriegssystemen und die Produktion von Drohnen und Luftverteidigungssystemen. Umsatz 2023: 10,6 Milliarden Dollar.
Platz 4: Thales. Der französische Technologiekonzern hat sich auf die Bereiche Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie digitale Sicherheit spezialisiert (im Bild: Thales-Raketen auf einem Mission Master von Rheinmetall). Die Rüstungs-Aktivitäten des Unternehmens umfassen die Entwicklung von Radarsystemen, Kommunikationslösungen und Waffensystemen sowie die Bereitstellung von C4I-Verteidigungs- und Sicherheitssystemen. Dazu kommen die Herstellung von Marinesystemen und elektronischen Kriegssystemen und die Produktion von Drohnen und Luftverteidigungssystemen. Umsatz 2023: 10,6 Milliarden Dollar.
Platz 3: Leonardo S.p.A.. Der italienische Industriekonzern hat sich auf die Bereiche Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Sicherheit spezialisiert hat (im Bild ein Mirach 100/5 Zielsystem). Das Unternehmen entwickelt zum Beispiel C4ISR-Systeme, Avionik und Radarsysteme, stellt Schiffsgeschützen, Waffensystemen für Panzerfahrzeuge und Torpedos her, produziert von Überwachungs- und Sicherheitssysteme, entwickelt und baut Helikoptern wie dem Kampfhubschrauber AW249 oder produziert Transport-, Kampf- und unbemannte Luftfahrzeuge. Umsatz 2023: 12,4 Milliarden Dollar.
Platz 3: Leonardo S.p.A.. Der italienische Industriekonzern hat sich auf die Bereiche Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Sicherheit spezialisiert hat (im Bild ein Mirach 100/5 Zielsystem). Das Unternehmen entwickelt zum Beispiel C4ISR-Systeme, Avionik und Radarsysteme, stellt Schiffsgeschützen, Waffensystemen für Panzerfahrzeuge und Torpedos her, produziert von Überwachungs- und Sicherheitssysteme, entwickelt und baut Helikoptern wie dem Kampfhubschrauber AW249 oder produziert Transport-, Kampf- und unbemannte Luftfahrzeuge. Umsatz 2023: 12,4 Milliarden Dollar.
Platz 2: Airbus. Der führende europäische Luftfahrtkonzern beschäftigt sich in seinem Bereich Defence mit der Produktion militärischer Flugzeuge wie dem Kampfflugzeug Eurofighter Typhoon oder dem Transportflugzeug A400M Atlas (im Bild). Dazu kommen die Herstellung von Trägerraketen, Lenkflugkörpern und Verteidigungssystemen sowie die Produktion militärischer Hubschrauber. Umsatz 2023: 12,9 Milliarden Dollar.
Platz 2: Airbus. Der führende europäische Luftfahrtkonzern beschäftigt sich in seinem Bereich Defence mit der Produktion militärischer Flugzeuge wie dem Kampfflugzeug Eurofighter Typhoon oder dem Transportflugzeug A400M Atlas (im Bild). Dazu kommen die Herstellung von Trägerraketen, Lenkflugkörpern und Verteidigungssystemen sowie die Produktion militärischer Hubschrauber. Umsatz 2023: 12,9 Milliarden Dollar.
Platz 1: BAE Systems. Der europäische Primus kommt aus Großbritannien. BAE hat sich auf Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit spezialisiert. Das Unternehmen entwickelt und produziert militärische Flugzeuge, insbesondere Kampf- und Aufklärungsflugzeuge, entwickelt militärische Aufklärungs- und Kommunikationstechnologie, stellt Avionik-Systeme und Produkte für elektronische Kriegsführung her und ist in der Produktion von Überwasserschiffen und U-Booten aktiv (im Bild ein U-Boot der Royal Navy in einer BAE-Werft. Umsatz 2023: 27,55 Milliarden Dollar.
Platz 1: BAE Systems. Der europäische Primus kommt aus Großbritannien. BAE hat sich auf Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheit spezialisiert. Das Unternehmen entwickelt und produziert militärische Flugzeuge, insbesondere Kampf- und Aufklärungsflugzeuge, entwickelt militärische Aufklärungs- und Kommunikationstechnologie, stellt Avionik-Systeme und Produkte für elektronische Kriegsführung her und ist in der Produktion von Überwasserschiffen und U-Booten aktiv (im Bild ein U-Boot der Royal Navy in einer BAE-Werft. Umsatz 2023: 27,55 Milliarden Dollar.

Wie ist die europäische Rüstungsindustrie strukturiert?

Die europäische Rüstungslandschaft ist geprägt von einem Netzwerk aus staatlich unterstützten Großkonzernen, spezialisierten Mittelständlern und transnationalen Joint Ventures. Dabei sind viele Unternehmen auch in zivilen Sparten aktiv – Dual-Use-Technologien (zivil und militärisch einsetzbar) gehören zum Tagesgeschäft.

Die Struktur orientiert sich häufig an der geopolitischen Lage: Frankreich, Großbritannien, Italien und Deutschland spielen hier Schlüsselrollen. Der Trend geht klar zur Konsolidierung – kleinere Anbieter werden zunehmend integriert, um Synergien in Entwicklung, Produktion und Logistik zu heben.

Welche Rolle spielt Deutschland in diesem Umfeld?

Deutschland spielt mit Unternehmen wie Rheinmetall, Thyssenkrupp Marine Systems oder Diehl Defence eine wichtige Rolle im europäischen Rüstungsgefüge. Besonders Rheinmetall hat sich als zentraler Akteur im Bereich Landfahrzeuge, Munition und Elektronik etabliert.

Mit einem Rüstungsumsatz von über 6,6 Milliarden US-Dollar belegt Rheinmetall Platz 4 unter den europäischen Unternehmen. Dabei hat das Unternehmen massiv von der sicherheitspolitischen Neuausrichtung Deutschlands profitiert. Die steigenden Verteidigungsausgaben und das Sondervermögen der Bundeswehr haben einen regelrechten Auftragsboom ausgelöst.

Warum steigen die Rüstungsumsätze in Europa?

Mehrere Faktoren befeuern den Aufwärtstrend:

  1. Sicherheitslage in Europa: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat eine neue Ära der Aufrüstung eingeleitet. Länder wie Polen, Schweden oder Deutschland investieren Milliarden in neue Systeme.

  2. NATO-Ziele: Das Zwei-Prozent-Ziel der NATO-Staaten zwingt viele Mitgliedsländer zur Erhöhung ihres Verteidigungsbudgets.

  3. Technologische Modernisierung: Drohnen, Cyberabwehr, KI-gesteuerte Systeme und Hyperschallwaffen erfordern neue Investitionen in Forschung und Entwicklung.

  4. Geopolitische Unabhängigkeit: Der Ruf nach europäischer Souveränität in Verteidigungsfragen stärkt den Wunsch nach eigenständiger industrieller Fertigung.

Fallbeispiel: Wie Rheinmetall den Wandel strategisch nutzt

Rheinmetall hat frühzeitig auf die Trends der Branche reagiert. Der Konzern verfolgte eine klare Expansionsstrategie:

  • Produktion in Osteuropa: Mit neuen Werken in Ungarn und geplanten Standorten in der Ukraine positioniert sich Rheinmetall direkt an den Brennpunkten.

  • Joint Ventures: Kooperationen mit internationalen Partnern sorgen für technologische Tiefe und breite Marktzugänge.

  • Fokus auf Digitalisierung: Die Entwicklung moderner Gefechtsmanagementsysteme zeigt, wie wichtig Software heute im Rüstungsgeschäft ist.

Ein besonders beachtetes Projekt ist die Beteiligung am MGCS (Main Ground Combat System), dem geplanten deutsch-französischen Kampfpanzer der nächsten Generation. Dieses Projekt symbolisiert Europas Ambitionen, unabhängig von US-Technologie ein hochmodernes Waffensystem zu entwickeln.

Was sind die größten Herausforderungen für Europas Rüstungsriesen?

Trotz der Boom-Phase bleibt die Branche vor Risiken nicht gefeit:

  • Lieferkettenprobleme: Die globale Abhängigkeit bei bestimmten Materialien (z. B. Halbleiter, Titan) birgt Risiken.

  • Fachkräftemangel: Die demografische Entwicklung trifft auch den Sektor – qualifizierte Ingenieure sind Mangelware.

  • Regulatorische Hürden: Unterschiedliche Exportregelungen innerhalb der EU erschweren länderübergreifende Kooperationen.

  • Politische Unsicherheit: Wechselnde Regierungen können Verteidigungsstrategien und -budgets stark beeinflussen.

Wohin entwickelt sich die europäische Rüstungsindustrie?

Der Weg scheint vorgezeichnet: Höhere Investitionen, engere europäische Zusammenarbeit und eine stärkere Verzahnung von zivilen und militärischen Technologien. Insbesondere der European Defence Fund sowie neue Initiativen wie PESCO (Permanent Structured Cooperation) deuten auf eine Intensivierung gemeinsamer Projekte hin.

Die großen Konzerne Europas rüsten nicht nur militärisch, sondern auch strukturell und technologisch auf. Wer hier den Takt vorgibt, wird auch langfristig auf dem Weltmarkt eine Rolle spielen.