Drohnenabwehr: Bundeswehr setzt auf KI-Lösung
Die Bedrohung durch Drohnen wächst – jetzt reagieren Bundeswehr und Tytan Technologies mit einem hochmodernen Verteidigungskonzept. KI, Sensorfusion und Interceptor-Drohnen sollen kritische Infrastruktur sichern.
Drohnenabwehr: Zwei Soldaten erproben einen Demonstrator im Innovationslabor der Bundeswehr in Erding.
(Bild: Bundeswehr / Heike Westhöfer)
Wie sieht die geplante Drohnenabwehrlösung aus?
Ein neuartiger Demonstrator soll den Schutz von Bundeswehrliegenschaften auf ein neues technologisches Niveau heben. Federführend begleitet durch das Innovationslabor der Bundeswehr in Erding, entsteht eine Verteidigungslösung gegen unbemannte Luftfahrzeuge mittlerer Größe und Reichweite.
Im Zentrum des Konzepts steht eine clevere Kombination: Verschiedene Sensortypen, Effektoren und C4-Komponenten – also Command, Control, Communications und Computers – werden miteinander vernetzt. Diese Sensorfusion ermöglicht die autonome Erkennung und Bekämpfung anfliegender Unmanned Aerial Systems (UAS) durch Interceptor-Drohnen.
Die Lösung zielt auf einen präzisen, effektiven und dabei kosteneffizienten Schutzschirm für militärische Infrastruktur.
Welche Rolle spielt Tytan Technologies in dem Projekt?
Das Münchner Unternehmen Tytan Technologies bringt eine zentrale Technologie ein: KI-gestützte Abfangdrohnen. Diese Interceptor-Drohnen haben sich laut Angaben bereits unter realen Einsatzbedingungen im In- und Ausland bewährt.
Die Fähigkeit zur autonomen Zielerfassung und Bekämpfung macht diese Drohnen zu einem Schlüsselbestandteil des geplanten Systems. Die hohe Präzision bei der Abwehr anfliegender UAS wird durch die Integration in ein C4-basiertes Gesamtsystem nochmals verstärkt.
Warum ist der Schutz vor Drohnen für die Bundeswehr so wichtig?
Die Bedrohung durch unbemannte Luftfahrzeuge hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Insbesondere kritische Infrastruktur ist potenziell gefährdet – auch abseits von aktiven Einsatzgebieten.
Die Bundeswehr sieht sich mit einer Fähigkeitslücke konfrontiert, wenn es um die Abwehr von UAS mittlerer Größe und Reichweite geht. Genau hier setzt das Projekt von BAAINBw und Tytan Technologies an. Ziel ist es, diese Lücke durch eine skalierbare und zukunftsorientierte Lösung zu schließen.
Was ist das Ziel der geplanten Systemdemonstration?
In den kommenden Monaten wird eine umfassende Systemdemonstration vorbereitet. Dabei soll unter realitätsnahen Bedingungen gezeigt werden, wie effektiv die neue Drohnenabwehrlösung funktioniert.
Konkret steht im Fokus, wie die Integration der Interceptor-Drohnen mit bestehenden Sensor- und C4-Technologien einen wirksamen Schutzschirm bildet. Dies soll nicht nur das Konzept validieren, sondern auch die Einsatzfähigkeit für die Bundeswehr unter Beweis stellen.
C4-Technologien im Zentrum der Innovation
Command, Control, Communications und Computers – die sogenannten C4-Technologien bilden das Rückgrat der geplanten Lösung.
Diese Komponenten sorgen für die Verbindung zwischen Detektion, Entscheidungsfindung und Abwehrmechanismus. Nur durch das intelligente Zusammenspiel dieser Systeme kann ein autonom agierendes Abwehrsystem funktionieren, das auf neue Bedrohungslagen flexibel reagieren kann.
Was macht den Demonstrator so besonders?
Die geplante Drohnenabwehr geht weit über klassische Konzepte hinaus. Statt starrer Verteidigungslinien wird ein dynamischer, adaptiver Schutzschirm entwickelt. Die zentrale Innovation liegt in der Fusion moderner Technologien, insbesondere:
KI-gestützte Interceptor-Drohnen
Multimodale Sensortechnologien
Echtzeitfähige Führungs- und Kontrollsysteme
Der Demonstrator dient somit nicht nur als Machbarkeitsnachweis, sondern auch als Blaupause für künftige Verteidigungssysteme der Bundeswehr.
Welche Vorteile bringt das Projekt für die Bundeswehr?
Mit dem Projekt wird eine Fähigkeitslücke geschlossen, die im Rahmen moderner Gefahrenabwehr zunehmend kritischer wird.
Die Vorteile auf einen Blick:
Autonome und präzise Drohnenabwehr
Hohe Skalierbarkeit für verschiedene Standorte
Integration in bestehende IT- und Führungssysteme
Kosten- und ressourcenschonender Betrieb
Mit der neuen Technologie kann die Bundeswehr auf eine wachsende Bedrohung reagieren – und das ohne Zeitverzug und mit hoher Effizienz.
Mit Material des BAAINBw
FAQ – Häufige Fragen zur Drohnenabwehr
Was ist das Ziel des Projekts von BAAINBw und TYTAN Technologies?
Die Entwicklung eines Systems zur Abwehr von unbemannten Luftfahrzeugen mittlerer Größe und Reichweite zum Schutz von Bundeswehrliegenschaften.
Was sind Interceptor-Drohnen?
KI-gestützte Abfangdrohnen, die anfliegende UAS autonom erkennen und bekämpfen können.
Welche Technologien werden kombiniert?
Sensorfusion, Effektoren und C4-Technologien (Command, Control, Communications, Computers).
Wer begleitet das Projekt?
Das Innovationslabor der Bundeswehr in Erding führt die Entwicklung federführend.
Wann ist die Systemdemonstration geplant?
In den kommenden Monaten soll der Demonstrator unter realitätsnahen Bedingungen getestet werden.
Was macht die Lösung besonders?
Die Kombination aus KI, Sensorfusion und autonomer Zielerfassung ermöglicht eine flexible und effektive Drohnenabwehr.