Planet verdoppelt Satellitenproduktion in Europa
Planet Labs: Satellitenfertigung startet in Berlin
Ein Milliarden-Deal, ein Hightech-Standort und eine klare Botschaft: Planet Labs investiert massiv in Berlin, um Europas Bedarf an hochauflösenden Satellitendaten zu decken – und bringt damit die europäische Raumfahrt auf neues Level.
Die hochauflösenden Pelican-Satelliten von Planet Labs werden künftig in Berlin gefertigt.
(Bild: Planet Labs)
Warum setzt Planet auf Berlin als Fertigungsstandort?
Planet Labs – eine der weltweit führenden Plattformen für Erdbeobachtung – startet mit einer neuen Satellitenfertigung in Berlin durch. Das erklärte Ziel: Die Produktionskapazität der hochauflösenden Pelican-Satelliten zu verdoppeln. Der neue Standort ist kein Zufall: Berlin als Herzstück des europäischen New Space-Sektors bietet nicht nur exzellente Talente und Forschungslandschaften, sondern auch unmittelbaren Zugang zu politischen Entscheidern und internationalen Organisationen.
Mit über 8-stelliger Investitionssumme und 70 neuen Arbeitsplätzen wird der Berliner Standort ein Schlüsselzentrum für die europäische Raumfahrt. Ein Signal, das weit über die Hauptstadt hinausstrahlt.
Was steckt hinter der neuen Pelican-Satellitenlinie?
Die Pelican-Konstellation gehört zur neuesten Generation hochauflösender Erdbeobachtungssatelliten. Mit einer deutlich verbesserten Bildfrequenz, höherer Auflösung und schnelleren Datenübertragungen sind die Pelicans ein zentrales Element für strategische Überwachung, Umweltanalyse und Krisenmanagement.
Bereits heute liefert Planet täglich Bilder fast jeder Stelle der Erde. Die Pelican-Serie geht jedoch noch einen Schritt weiter: Sie ermöglicht nahezu in Echtzeit präzise Auswertungen – ein Vorteil, der für Verteidigung, Logistik, Landwirtschaft und Katastrophenhilfe von unschätzbarem Wert ist.
Wie unterstützt die Bundesregierung das Projekt?
Die politische Rückendeckung ist klar und deutlich. Bundesministerin Dorothee Bär betont: „In Krisensituationen sind Satelliten essenziell für die Handlungsfähigkeit der Regierung.“ Die Bundesregierung sieht in der Expansion von Planet Labs ein starkes Signal für Deutschlands Rolle in der globalen Raumfahrt – sowohl strategisch als auch wirtschaftlich.
Auch Katherina Reiche vom Bundeswirtschaftsministerium spricht von einem Innovationsbooster für die Industrie: „Das Investment ist ein Vertrauensvotum in den Hightech-Standort Deutschland.“ Die Förderung durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt soll sicherstellen, dass Deutschland weiterhin an der Spitze der globalen Raumfahrtentwicklung steht.
Welche strategischen Vorteile bringt der Standort Europa?
Die geopolitischen Spannungen und die zunehmende Unabhängigkeit europäischer Technologieentwicklungen machen eine lokale Produktion essenziell. Der Ausbau in Berlin bedeutet für Planet nicht nur verkürzte Lieferketten, sondern auch eine stärkere Position gegenüber Wettbewerbern in den USA, China oder Indien.
Mit Verträgen wie dem €240-Millionen-Deal mit der Bundesregierung und Vereinbarungen mit der NATO etabliert sich Planet als Schlüsselakteur in Europas sicherheitskritischer Infrastruktur. Dabei stehen nicht nur wirtschaftliche Interessen im Fokus, sondern auch die technologische Souveränität Europas.
Was bedeutet das für den Wettbewerb in der Raumfahrtindustrie?
Mit dem Ausbau in Berlin setzt Planet neue Maßstäbe in der „New Space“-Bewegung. Die Mischung aus Silicon-Valley-Mentalität und deutscher Ingenieurskunst könnte wegweisend für andere Unternehmen sein. Europa zeigt, dass es nicht nur Forschung betreiben, sondern auch schnell und effizient skalieren kann.
Während traditionelle Raumfahrtunternehmen oft auf langfristige Großprojekte setzen, arbeitet Planet mit hoher Geschwindigkeit und Innovationsdichte – ein Modell, das zunehmend Schule macht. Neue Player wie OHB, Isar Aerospace oder Rocket Factory Augsburg profitieren von der wachsenden Aufmerksamkeit und den wachsenden Ökosystemen.
Wie profitieren Industrie, Forschung und Sicherheit davon?
Die tägliche Verfügbarkeit von hochauflösenden Satellitenbildern schafft neue Möglichkeiten für Industrie 4.0, Smart Farming, Supply Chain Monitoring und Katastrophenschutz. Behörden und Unternehmen können schneller reagieren, fundierter planen und global vernetzte Entscheidungen treffen.
In der Forschung wird erwartet, dass Planet eng mit deutschen Universitäten und Instituten kooperiert – von Fernerkundung über KI-gestützte Auswertung bis hin zu Nachhaltigkeitsprojekten. Die neuen Kapazitäten ermöglichen Datenzugang in einer bisher nicht dagewesenen Tiefe und Qualität.
Mit Material von Planet Labs
FAQ zur neuen Satellitenproduktion in Berlin
Was genau produziert Planet Labs in Berlin?
In Berlin entsteht eine neue Fertigungsstätte für hochauflösende Erdbeobachtungssatelliten der Pelican-Serie. Diese neue Generation ermöglicht schnellere Bildübertragung, höhere Auflösung und nahezu tagesaktuelle Aufnahmen.
Warum hat sich Planet Labs für Deutschland entschieden?
Deutschland bietet mit seiner starken Forschungslandschaft, dem Zugang zu qualifizierten Fachkräften und politischen Förderprogrammen ideale Bedingungen für Raumfahrt-Investitionen. Berlin als Sitz des europäischen Hauptquartiers war eine strategisch logische Wahl.
Welche Rolle spielt die Bundesregierung bei dem Projekt?
Das Projekt wird politisch unterstützt, u.a. durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Ziel ist es, Deutschland als führenden New-Space-Standort in Europa zu stärken und technologische Souveränität zu sichern.
Wie viele Arbeitsplätze entstehen durch das neue Werk?
Planet Labs plant, bis zu 70 neue Stellen in Berlin zu schaffen. Damit wächst das deutsche Team auf über 200 Mitarbeitende an und wird zu einem zentralen Pfeiler der globalen Produktionsstruktur.
Was unterscheidet die Pelican-Satelliten von früheren Modellen?
Pelican-Satelliten bieten eine signifikant verbesserte Bildqualität, kürzere Umlaufzeiten und eine schnellere Reaktionsfähigkeit. Sie sind speziell für Echtzeit-Überwachung, Krisenreaktion und sicherheitsrelevante Anwendungen konzipiert.
Wird Planet weiterhin in den USA produzieren?
Ja. Die Fertigung in San Francisco bleibt bestehen und wird parallel betrieben. Mit dem Werk in Berlin verdoppelt Planet jedoch seine Gesamtkapazität und reduziert Abhängigkeiten von internationalen Lieferketten.
Welche Branchen profitieren besonders von den neuen Satellitendaten?
Industrie, Landwirtschaft, Katastrophenschutz, Energieversorgung, Logistik sowie Regierungen und militärische Institutionen profitieren von den präzisen Erdbeobachtungsdaten – insbesondere in Bezug auf Frühwarnsysteme und Lagebeurteilungen.
Was bedeutet das Projekt für die Raumfahrtindustrie in Europa?
Die Investition gilt als Meilenstein für die europäische Raumfahrt und untermauert die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA, China oder Indien. Sie stärkt nicht nur die industrielle Basis, sondern auch das Innovationsökosystem im Bereich New Space.