Die Forschung im Bereich des 3D-Drucks ist für die Industrie von großer Bedeutung. Die Technologie, auch Additive Fertigung genannt, ermöglicht die Herstellung komplexer Formen und Geometrien, die mit herkömmlichen Fertigungsmethoden nur schwer oder gar nicht zu realisieren sind. 3D-Druck wird in der Industrie für Prototyping, kundenspezifische Fertigung, Kleinserienfertigung, Designfreiheit, Kosteneinsparungen und kürzere Vorlaufzeiten eingesetzt.
Die 3D-Druckindustrie umfasst nicht nur 3D-Drucker und Hersteller, sondern auch Materialhersteller, Softwareunternehmen, Hersteller von Nachbearbeitungsgeräten und Dienstleister. Der 3D-Druck wird in verschiedenen Branchen eingesetzt, darunter Maschinenbau, Schuhe, Brillen, Schmuck, Fahrräder, Elektronik, Gesundheitswesen, Architektur und Fertigung. Der 3D-Druck hat auch unerwartete Anwendungen wie die Herstellung künstlicher Gliedmaßen und Stützschienen. In der Innenarchitektur wird 3D-Druck für die Herstellung von Möbeln und Dekorationen verwendet.
Entsprechend hoch setzen Unternehmen die Wichtigkeit des 3D-Drucks an und haben die Forschung in den letzten Jahren massiv intensiviert. Erfahren Sie hier, welche Unternehmen in Sachen 3D-Druck-Forschung am erfolgreichsten sind und laut Europäischem Patentamt (EPA) die meisten Patente angemeldet haben:
Unter den 20 größten Patentanmeldern im Bereich der additiven Fertigung befinden sich sowohl US-amerikanische als auch europäische und japanische Unternehmen. Die drei führenden General Electric, Raytheon Technologies und HP kommen aus den USA. Auf Platz steht mit Siemens ein deutsches Unternehmen, das mit fast 1.000 IPF das stärkste europäische Unternehmen der letzten 20 Jahre. Mit BASF (Platz 8), Siemens Energy (Platz 15) und MTU Aero Engines (18.) sind drei weitere deutsche Unternehmen unter den Top 20 Patentanmeldern im Bereich der Additiven Fertigung vertreten.
Die Fraunhofer-Gesellschaft (221 IPF) und Bosch (209 IPF) belegen die Ränge fünf und sechs. Platz der patentstärksten Unternehmen im Segment 3D-Druck in Deutschland. EOS belegte mit (200 IPF) auf Rang sieben.
Der Autor Stefan Weinzierl ist Chefredakteur bei mi-connect und hat sich auf Aerospace, Rüstung und Spezialmaschinen sowie alles Neue in der Industrie spezialisiert. Ursprünglich hatte er den Rat seines Opas befolgt und "was gscheids" gelernt, doch sein Talent, Storys spannend, hintergründig und verständlich zu erzählen, trieb ihn in den Journalismus. Stefan hat den Journalismus von der Pike auf gelernt: Praktikum, Volontariat, Redakteur, Chef vom Dienst und schließlich Chefredaktion im besten Fachverlag der Welt. Privat findet man ihn eher im Wald mit einem Bogen in der Hand oder am Grill – dann aber mit einem Steak.
Der deutsche Mittelstand ist in vielen Branchen Innovator im 3D-Druck
Obwohl große Maschinenbauunternehmen in einer Reihe von Branchen die Rangliste anführen, besteht das gesamte Ökosystem für Innovationen in der additiven Fertigung aus mehreren spezialisierten 3D-Druck-Unternehmen wie EOS mit über 200 IPF und einer lebendigen Start-up-Szene. Dies wird durch die große Anzahl kleinerer Unternehmen in den Statistiken des EPA deutlich. Neben den Großunternehmen leisten auch KMU und Start-ups einen wichtigen Beitrag zur 3D-Druck-Innovation in Deutschland. Dazu gehören Unternehmen wie Voxeljet AG, Realizer GmbH, BigRep GmbH, Innotere GmbH oder Merz Dental GmbH. Sie verfügen über ein bedeutendes Patentportfolio im Bereich der additiven Fertigung und haben sich auf den 3D-Druck spezialisiert, um ihre Geschäftsentwicklung zu unterstützen. Der EPA-Bericht enthält Fallstudie von DyeMansion aus München. Das mittelständische Unternehmen nutzte seine Patente zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung.
3D-Druck: Das sind die 20 patentstärksten Unternehmen der Welt
- General Electric (GE)
- Raytheon Technologies
- HP
- Siemens
- Fuijifilm
- 3M
- Rolls Royce
- BASF
- Epson
- Boeing
- Xerox
- Safran
- Mitsubishi Corp.
- Airbus
- Siemens Energy
- Ricoh
- Canon
- MTU Aero Engines
- Samsung Electronics
- Hitachi