Gelber Roboterarm mit Saugnapf-Greifer und Metall-Werkstück in Demonstration von Montage- und Handhabungs-System bzw. Positionsiersystem auf Automatica 2022 von Schunk

KI eröffnet neue Applikationsmöglichkeiten für Roboter. (Bild: Holger Rauner / Messe München)

Künstliche Intelligenz ist eine junge Technologie und es lohnt sich für Unternehmen nach wie vor, hier einzusteigen. Eine Studie des Digitalverbands Bitkom, für die 606 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Branchen in Deutschland befragt wurden, stellte fest, dass 42 Prozent der Unternehmen der Meinung sind, bei KI den Anschluss verpasst zu haben. Bitkom-Präsident Achim Berg widerspricht dieser Einschätzung: „Es gibt keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Wer sich jetzt ernsthaft mit KI beschäftigt, kann sich immer noch Wettbewerbsvorteile erarbeiten.“

Wie sich KI und Robotik gewinnbringend verbinden lassen, zeigt beispielsweise die diesjährige Automatica von 27. bis 30. Juni 2023 in München. Exponate zum Thema Roboter mit KI gibt es unter anderem an den Ständen von Micropsi Industries und Robominds. Diese Unternehmen wollen Standardroboter für KI-Anwendungen qualifizieren. „Mit dem Robobrain Starter-Kit und maßgeschneiderten Bundles präsentieren wir ready-to-use-Lösungen für Prozesse wie (De-)Palettieren, Kommissionieren, Maschinenbeladung oder das Probenhandling im Labor“, kündigt Christian Fenk an, CSO bei Robominds.

Entscheidend für KI-basierte Robotik-Anwendungen ist in vielen Fällen eine leistungsfähige Bildverarbeitung. Die neuesten Modellgenerationen lernen mit Hilfe von KI, die Umwelt besser zu interpretieren. Das beschleunigt den Automationsprozess nicht nur, es erlaubt auch eine individuelle Anpassung jedes einzelnen Bewegungsablaufs an die aktuellen Gegebenheiten.

Auch zu diesem Thema sind diverse Aussteller auf der Messe vertreten. Für Pick-and-Place-Prozesse wird zum Beispiel IFM 3D-Sensoren vorstellen, die nach dem time-of-flight-Prinzip der Laserlaufzeitmessung arbeiten und auf der Datenebene unkompliziert in die Software-Lösung des Anwenders integriert werden können.

Veranstaltung zu KI und Robotik auf der Automatica 2023

Am Mittwoch, dem zweiten Messetag, findet in Halle B4 der Munich_i-Hightech-Summit statt, eine Art Kongress für Robotik und KI. In vier Sessions beleuchten Redner aus Forschung und Industrie zukunftsweisende Entwicklungen und aufkommende Technologien. Auch gesellschaftliche und ethische Fragen beim Einsatz künstlicher Intelligenz sind ein Thema. Eine Sonderausstellung und eine kollaborativen Entwickler-Challenge ergänzen die Vorträge und Diskussionen.

Zu den Rednern gehört beispielsweise Prof. Toshio Fukuda von der Nagoya University, Japan. Er wird darüber sprechen, wie Roboter mit KI drängende Probleme lösen. Als Programmdirektor eines der Moonshot-R&D-Programme der japanischen Regierung zu intelligenten Robotern belegt er dies mit Beispielen aus seiner Forschungsarbeit.

Die für ihre Arbeiten im Bereich Mensch-Roboter-Interaktion ausgezeichnete Schweizerin Prof. Aude Billard, President-Elect des Weltverbandes IEEE Robotics and Automation Society (RAS), stellt Methoden des maschinellen Lernens für schnelle und reaktive Robotersteuerung vor – eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz von Robotern außerhalb der industriellen Welt.

Dr. Jeremy Wyatt, Director bei Amazon Robotics, Deutschland, wird Anwendungsbeispiele für intelligente Roboter im Waren-Handling vorstellen. Zu den Kernkompetenzen von Amazon Robotics gehört die Entwicklung von kollaborativen und autonomen Roboter, die KI und Machine Learning nutzen und konzernweit im Einsatz sind.

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