Deutsche Hersteller nicht an der Spitze

Die deutschen Automobilhersteller haben laut einer Studie des Center of Automotive Management (CAM) nach wie vor Nachholbedarf im Bereich der reinen Elektromobilität (Batterie-elektrische Autos). Zwar konnte der Volkswagen Konzern Hyundai sowie Renault überholen und zu den Top 3 aufschließen, auf das Podest vordringen konnten sie aber noch nicht. Der Sprung von Platz 11 auf 4 und damit der Aufstieg in den Kreis der Highperformer gelang ihnen vor allem durch den Audi e-tron.

BMW rangiert in Sachen Innovationsstärke weiter unten auf Platz 17. Um weiter zu klettern fehlt ein breiteres Angebot mit konkurrenzfähigen Reichweiten und Preispositionen in verschiedenen Segmenten, wie es seitens der Studienmacher heißt. 

Über die Studie:

Der CAM Electromobility Report analysiert regelmäßig den E-Mobilitätsmarkt und die Absatzentwicklung der Automobilhersteller. Im Mittelpunkt stehen die Kernmärkte China, USA und die Europäische Union. Unter Berücksichtigung von Schlüsselfaktoren wie Ladeinfrastrukturen, Vorschriften, Produkten und den E-Mobilitätsstrategien der OEMs werden verschiedene Markthochlaufszenarien für 2025/2030 entworfen.

Der Bericht nutzt verschiedene Methoden und Informationsquellen wie die Datenbanken CAM Automotive Innovations und Performance, Web-Recherchen und Experteninterviews, um den Entscheidungsträgern zuverlässige Einblicke in die Elektromobilität zu bieten.

Wer außer Tesla das Ranking dominiert

Das Feld wird weiter von Tesla angeführt. Die Amerikaner bleiben laut Studie mit Abstand der innovativste Autohersteller in Sachen E-Mobility. Das rührt hautpsächlich von den Reichweiten-starken Modellen her: Model S, Model X und Model 3. Auf den Top-Positionen hinter Tesla stehen die beiden chinesischen Konzerne BYD und BAIC, beide bieten ihre Fahrzeuge hauptsächlich auf dem heimischen Markt an.

Die High Performer Gruppe wird von Hyundai, Renault und Nissan abgeschlossen. Hyundai profitiert von der Einführung des Kona, der mit günstigem Preis und hoher Reichweite punktet. Bei Renault hilft der Zoe, Europas meistverkauftes Elektroauto.

Welche Hersteller auf den hinteren Rängen liegen

Die "Medium Performer", wie es im Report heißt, sind die chinesischen Hersteller Dongfeng und Great Wall, die vor allem das Kleinstwagen-Segment sowie die untere Mittelklasse des heimischen Marktes bedienen. Daimler und BMW liegen auch in diesem Bereich. Bei Daimler fehlt, wie auch bei BMW, die Breite im Elektro-Angebot.

Bei Toyota, Mazda, Mitsubishi, Honda, Subaru, Suzuki, Ford und Fiat-Chrysler sind die reinen E-Fahrzeuge sehr wenig oder gar nicht in der Produktpalette zu finden. Dadurch rutschen diese Hersteller in die Gruppe der sogenannten Low Performer.

Blick in die Zukunft: Wie geht es weiter?

Auch in den kommenden Monaten wird Tesla weiter an der Spitze stehen. So die Einschätzung der Experten. Durch die Updates des Model S und Model X, die weiter erhöhte Reichweite und das Laden mit den neuen Superchargern V3 wird die Effizienz erneut verbessert. VW wird mit dem Porsche Taycan, dem Skoda Citigo e iV und dem Seat Mii weiter die Spitzenpositionen angreifen, mit dem I.D. 3 dann 2020 endgültig aufschließen.

Hyundai und Renault entwickeln neue Batterien, was sie auch im oberen Drittel halten wird. Die Studienmacher sind überzeugt, dass PSA durch den e-208 und dem Opel Corsa-e wohl den Sprung aus dem Mittelfeld nach oben schaffen werde.

Die chinesischen Automobilhersteller üben durch ihre Aktivitäten einen enormen Innovationsdruck auf die etablierten Marken aus, diese stehen unter Zugzwang. Daimler und BMW werden wohl erst 2020/21 in Sachen voll-elektrische Fahrzeuge nachziehen, vor allem bei BMW wurde der Fokus nach dem i3 stark auf Plug-in-Hybride gesetzt.

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