
Erst Anfang 2016 war Stefan Knirsch Entwicklungschef bei Audi geworden. Nun soll er seinen Posten wieder räumen. - (Bild: Audi)
Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, soll der Top-Manager im Laufe der kommenden Woche von seinen Aufgaben entbunden und beurlaubt werden. Seinen Schreibtisch in Ingolstadt hat er dem Vernehmen nach bereits geräumt.
Ermittlungen der US-Kanzlei Jones Day, die von VW beauftragt wurde, belasten den Top-Manager schwer: Demnach soll er frühzeitig von der Betrugssoftware beim Drei-Liter-Diesel gewusst und eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben haben.
Vier Jahre, vier Entwicklungschefs
Bereits sein Vorgänger Ulrich Hackenberg musste wegen der Abgasaffäre im September 2015 seinen Hut nehmen. Hackenberg, der als enger Vertrauter des zurückgetretenen VW-Chefs Winterkorn galt, war seit Juli 2013 Entwicklungschef beim Ingolstädter Premiumautobauer.
Sollte Knirsch vorzeitig seinen Posten räumen müssen, befände er sich in "guter Gesellschaft": Er ist in den vergangenen vier Jahren bereits der vierte Entwicklungschef nach Michael Dick, Wolfgang Dürheimer und eben Ulrich Hackenberg.
Stefan Knirsch
Stefan Knirsch ist eng mit dem Volkswagen-Konzern verbunden. Der studierte Ingenieur begann 1990 als junger Ingenieur in der Motorenkonstruktion bei Audi, wechselte später als Projektleiter der Motorenentwicklung zur VW-Konzerntochter Porsche und zum Zulieferer Pierburg. 2013 kehrte er zurück zu Audi. Im Juni 2015 gab Knirsch zur großen Überraschung bekannt, dass er seinen Posten als Leiter der Motorenentwicklung wieder aufgeben und den Hersteller verlassen werde. Dazu sollte es nicht kommen: Januar 2016 avancierte er zum Audi-Vorstand und verantwortet seitdem die technische Entwicklung.
Von Stadler bis Waltl: Die Audi-Vorstände 2016
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