Ausbildung im Maschinenbau: So ist aktuell die Lage
Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, Bewerbungen lassen auf sich warten, Verbindlichkeit schwindet – die Ausbildungslandschaft im Maschinenbau steht unter Druck.
9 von 10 Maschinenbauunternehmen machen ihren Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen ein Übernahmeangebot.(Bild: Kzenon - stock.adobe.com)
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Die aktuelle Ausbildungssituation im Maschinen- und Anlagenbau zeigt sich recht stabil, doch der Ausblick der Unternehmen ist zurückhaltender. Laut einer VDMA-Umfrage unter mehr als 400 Mitgliedsunternehmen unterbreiteten neun von zehn Betrieben in diesem Jahr allen oder fast allen ihrer Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen enden ein Übernahmeangebot.
Dies unterstreicht laut VDMA die hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen. Für das kommende Jahr planen zwei Drittel der Unternehmen mit einem stabilen Ausbildungsangebot, etwa jedes fünfte Unternehmen plant jedoch mit weniger Ausbildungsplätzen als bisher.
„Unsere Unternehmen nehmen die demografische Herausforderung an und bilden weiter aus. Damit übernehmen sie Verantwortung und bieten vielen jungen Menschen eine berufliche Perspektive. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist die Ausbildung das Rückgrat unserer Industrie“, sagt Jörg Friedrich, Leiter der Abteilung Bildung im VDMA. Er appelliert an die Unternehmen auch in aktuell herausfordernden Zeiten in der Ausbildung nicht nachzulassen.
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(Bild: mi-connect)
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„Jetzt, wo die Baby-Boomer in Rente gehen, müssen wir weiterhin in die Qualität und Attraktivität unserer Berufsausbildung investieren“, so Friedrich. Gleichzeitig bleibt die Nachwuchsgewinnung eine Herausforderung: Nur jedes zweite Unternehmen konnte 2025 alle Ausbildungsplätze besetzen. Der gesamte Rekrutierungsprozess dauert länger. Er zieht sich häufig von Herbst bis wenige Tage vor Ausbildungsbeginn.
Bewerbende sind teilweise nur unzureichend über Berufe und Unternehmen informiert. Zudem lässt die Verbindlichkeit nach. Manche Bewerberinnen und Bewerber erscheinen nicht zu Bewerbungsgesprächen und sind dann auch nicht mehr erreichbar.
Der VDMA fordert daher eine intensivere Berufsorientierung in der allgemeinbildenden Schule. Dies reduziere Ungleichgewichte auf dem Ausbildungsmarkt und damit auch persönliche Enttäuschungen auf beiden Seiten.
Der VDMA und seine Nachwuchsstiftung werden sich laut Pressemitteilung weiterhin für ein leistungsfähiges und chancengerechtes Bildungssystem einsetzen – als Fundament für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit im Maschinenbau.