VW-Patriarch Ferdinand Piëch ist tot. Bekannt war der Manager für seine markanten Zitate. Mit seinen Aussagen hat der Ex-Vorstandschef und -Aufsichtratsvorsitzende häufig für Wirbel bei dem Autobauer gesorgt. Eine Auswahl.
"Ich bin auf Distanz zu Winterkorn." - Ferdinand Piëch am 10. April 2015 auf "Spiegel Online". Es war der Beginn eines Machtkampfs mit dem damaligen VW-Vorstandschef Martin Winterkorn, den Piëch schließlich verlor. -(Bild: Volkswagen)
"Guillotinieren werde ich erst, wenn ich sicher bin, wer es war." - Piëch im September 2013 zum "Spiegel" nach einem Medienbericht über seinen angeblichen Rückzug und angeblich angeschlagenen Gesundheitszustand. -(Bild: Pixabay)
"Ich bin der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Volkswagen AG, ich bin nicht der Retter von Porsche." - Piëch am 3. Dezember 2009 auf der VW-Hauptversammlung zur Kritik wegen Interessenskollision. -(Bild: Porsche)
"Ich war immer der Meinung, man könne mit dem VW-Gesetz leben. Die Zeit wird zeigen, dass es geht." - Piëch am 11. Mai 2009 auf Sardinien zur Beteiligung des Landes Niedersachsen. -(Bild: Volkswagen)
"Zur Zeit noch. Streichen Sie das 'noch'!" - Piëch am 11. Mai 2009 auf die Frage, ob der damalige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sein Vertrauen genießt. Wiedeking verlor darauf sein Amt. -(Bild: Porsche)
"Mein Name ist Ferdinand Piëch und ich kandidiere für den Aufsichtsrat." - Piëch am 7. Mai 2008 bei der Hauptversammlung des Autobauers Audi in Ingolstadt auf die Bitte eines Aktionärs, sich als Kandidat für den Audi-Aufsichtsrat doch einmal vorzustellen. -(Bild: Volkswagen)
"Zu spät habe ich erkannt, den Falschen gewählt zu haben. Das habe ich mit Mühe im vergangenen November korrigiert." - Piëch bezeichnet am 19. April 2007 auf der Hauptversammlung in Hamburg die Berufung von Bernd Pischetsrieder zum Vorstandschef 2002 als Fehlentscheidung. Pischetsrieder wurde Anfang 2007 von Martin Winterkorn abgelöst; die Entscheidung darüber fiel im November 2006. -(Bild: Screenshot Youtube)
Anzeige
Mit Fahnen auf halbmast würdigt Volkswagen den langjährigen Konzernchef und späteren Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Piëch. Im Namen aller 660.000 Mitarbeiter kondolierten Aufsichtsrat und Vorstand den Angehörigen, wie der Autobauer am Dienstag in Wolfsburg mitteilte. "Ferdinand Piëch hat Automobilgeschichte geschrieben - als leidenschaftlicher Manager, genialer Ingenieur und als visionärer Unternehmer", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch.
Seit den 1960er Jahren habe Piëch die Entwicklung des Automobils, der Industrie und vor allem von Volkswagen zum globalen Mobilitätskonzern maßgeblich gestaltet, vorangetrieben und geprägt, sagte Pötsch. Das Unternehmen und die Menschen hätten ihm unendlich viel zu verdanken.
Anzeige
"Tief in der Volkswagen-DNA verankert"
Konzernchef Herbert Diess bezeichnete Piëch als mutig, unternehmerisch konsequent und technisch brillant. "Vor allem hat Ferdinand Piëch Qualität und Perfektion bis ins Detail in den Automobilbau gebracht und tief in der Volkswagen-DNA verankert", sagte Diess.
Der ehemalige Top-Manager war am Sonntag im Alter von 82 Jahren gestorben, wie seine Ehefrau Ursula Piëch am Montagabend mitgeteilt hatte. Zum Gedenken sollen in verschiedenen VW-Werken die Fahnen auf halbmast gesetzt werden.
Anzeige
Mit Material von dpa
Ranking: Die 10 wertvollsten Autobauer der Welt 2018
Ob Porsche, BMW und Mercedes oder Chevrolet, Toyota und Audi - diese Automarken kennt man auf der ganzen Welt. Doch welcher Automobilhersteller hat den höchsten Markenwert? Das verrät dieses Ranking!