Herr Schullan, mittlerweile liegt Ihre Akquise der Hoerbiger Automatisierungstechnik schon einige Monate zurück. Wie sieht Ihr erstes Fazit bezüglich dieses Zukaufs aus? Wurden Ihr Erwartungen erfüllt? Was hat Sie eventuell überrascht?
Robert Schullan: Unsere Erwartungen haben sich bis jetzt sehr gut erfüllt. Durch die Akquisition verbreitern wir einerseits unsere strategische Aufstellung in weiteren Anwendungsfeldern und Zielmärkten wie etwa der Medizintechnik, Marine oder Pressen.
Andererseits stärken wir durch das erweiterte Produktportfolio unsere vier in der strategischen Positionierung verankerten Produktlinien Hi-Line, C-Line, E-Line und S-Line. Das ist per se also schon ein großer Zugewinn auf mehreren Ebenen! Und auch die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen gestaltet sich sehr offen und partnerschaftlich. Das liegt größtenteils am gut strukturierten und straff geführten Management dieses Integrationsprojekts.
Welche ersten Projekte sind mit dem für Hawe neuen Produktportfolio bereits angelaufen? Können Sie uns Beispiele nennen?
Robert Schullan: Zunächst konzentrieren wir uns auf die Pflege und Festigung der bereits bestehenden Kundenbeziehungen. Hier hilft es uns enorm, dass es auf Kundenebene so gut wie keine Überschneidungen von „neuen“ und „alten“ HAWE-Kunden gibt. Tatsächlich gibt es aber bereits erste „Cross-Selling“-Projekte, die ich aber im jetzigen Stadium noch nicht nennen kann.
Welche weiteren Projekte sind geplant? Was sind Ihre nächsten Schritte?
Robert Schullan: Die wichtigsten Schritte in diesem, wie wir es nennen, partnerschaftlichen Integrationsprojekt sind die Einbindung der „neuen“ Prozesse und Systeme in unsere bereits bestehende IT-, Finanz- und HR-Umgebung. Diese Eingliederung muss bis zum Jahresende komplett abgeschlossen sein.
Und natürlich müssen wir sicherstellen, dass unsere Kunden und Partner auch in Zukunft gerne und leicht mit uns zusammenarbeiten. Dazu wurden alle Prozesse analysiert und eine gemeinsame Organisation bezüglich Ablauf und Aufbau steht nun kurz vor der Verabschiedung. Das Ganze ist natürlich ein internationales Thema, vor allem in Anbetracht unserer stark gewachsenen Präsenz in China.
Die Integration neuer Unternehmensteile nach einem Zukauf ist sehr komplex. Wie haben Sie das gemeistert? Was muss man dabei grundsätzlich beachten?
Robert Schullan: Das geht nur mit einer top organisierten und stringenten Projektleitung. Das Projektmanagement, in unserem Fall ist das ein Zweier-Team, muss Full Time für diese Aufgabe zur Verfügung stehen und braucht einen kurzen Draht zum Vorstand und dessen volle Unterstützung. Die Herausforderung liegt in unserem Fall darin „das Beste aus zwei Welten“ im Zuge einer partnerschaftlichen Integration zusammenzubringen. Bis jetzt läuft das sehr gut.