Schaeffler-Gebäude bei Nacht mit beleuchtetem Schriftzug

Schaeffler rechnet 2021 mit einem Umsatzplus. - (Bild: Schaeffler)

Deutliches Minus, aber vorsichtiger Optimismus: Schaeffler hat die Auswirkungen der Coronakrise 2020 voll zu spüren bekommen. Weil gleichzeitig der Konzern umgebaut wurde, stand unterm Strich ein Verlust von 424 Millionen Euro. Ein Jahr vorher konnte der fränkische Zulieferer noch einen Gewinn von 428 Millionen Euro verbuchen. Der Umsatz sank um mehr als zehn Prozent auf knapp 13 Milliarden Euro – der niedrigste Wert in den vergangenen fünf Jahren.

Für 2021 ist CEO Klaus Rosenfeld dennoch positiv gestimmt. „Das Marktumfeld bleibt weiter herausfordernd“, sagte er heute auf der Jahrespressekonferenz. Der Konzern sei gut ins Jahr gestartet, dennoch habe man die Prognose bewusst vorsichtig gesetzt. Denn: Der Ifo-Geschäftsklimaindex zeige, die Krise ist noch nicht vorbei.

Schaeffler sei jedoch mehr als ein Automobilzulieferer. Rosenfeld verwies unter anderem auf das Industriegeschäft. Diese Diversität zeigt sich auch im Umsatz, den der Konzern 2021 um sieben Prozent steigern will. Grund für den Optimismus ist die E-Mobilität. Hier übertreffe der Auftragseingang die Erwartungen, sagte Rosenfeld. 2020 konnte der Zulieferer E-Mobilitätsaufträge von 2,7 Milliarden Euro gewinnen. Punkten will der Zulieferer unter anderem mit Antriebslösungen. Hier biete die Elektrifizierung und Hybridisierung des Lkw-Segments zusätzliche Chancen.

Was CEO Rosenfeld zu einer Aufspaltung des Unternehmens sagt, lesen Sie hier:

So positioniert sich Schaeffler beim Thema Wasserstoff

Daneben erhofft sich das Herzogenauracher Unternehmen auch im Windgeschäft große Möglichkeiten. Das wachse vor allem in der Region Greater China, so Rosenfeld. Und auch beim Thema Wasserstoff sieht sich Schaeffler gut aufgestellt. Das sei ein „wunderbares Beispiel“ für ein spartenübergreifendes Produktfeld, so der CEO.

Der Zulieferer will sich in zwei Bereichen positionieren: Einerseits bei der Entwicklung und Produktion von Komponenten für Elektrolyse-Anlagen, die für die Herstellung von Wasserstoff benötigt werden. Andererseits bei Komponenten für Brennstoffzellen, die vor allem aus dem Automobilbereich gefragt sind.

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Neben den verschiedenen Produktionsherausforderungen beschäftigt die Konzernführung weiter der Stellenabbau. In den vergangenen Jahren hat der Konzern bereits 9.300 Stellen abgebaut. Im September kündigte Rosenfeld dann an, dass weitere 4.400 Arbeitsplätze wegfallen werden – vor allem in Deutschland.

Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern gehen „vernünftig voran“, sagte der CEO nun. Er sei zuversichtlich, dass man in den nächsten Wochen zu einer Lösung kommen werde. Im Dezember hat der Konzern bereits ein Freiwilligenprogramm gestartet. Schaeffler beschäftigte 2020 weltweit gut 83.000 Mitarbeiter, ein Minus von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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