250-Millionen-Invest

Umbau und Erweiterung: Porsche baut Zuffenhausen mächtig aus

Porsche baut das Werk in Zuffenhausen um: Auf der Montagelinie für zweitürige Sportwagen sollen neben Modellen mit Boxermotor auch E-Sportwagen der nächsten 718-Generation produziert werden. Der Autobauer investiert dazu rund 250 Millionen Euro.

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Im Stammwerk in Zuffenhausen investiert Porsche kräftig in die Fertigung der nächsten Generation zweitüriger Sportwagen.
SeIm Stammwerk in Zuffenhausen investiert Porsche kräftig in die Fertigung der nächsten Generation zweitüriger Sportwagen.

Porsche bereitet sein Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen mit umfangreichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen für die Zukunft vor: Auf der traditionellen Montagelinie für zweitürige Porsche-Sportwagen sollen zukünftig neben Modellen mit Boxermotor auch die elektrischen Sportwagen der nächsten 718-Generation produziert werden. Für den Umbau und die Erweiterung der Sportwagenfertigung am Standort Zuffenhausen investiert der Stuttgarter Sportwagenbauer rund 250 Millionen Euro.

Im Zuge dieser Modernisierung werden zahlreiche Anlagen in der Sportwagenfertigung erneuert, um den weiterentwickelten Fertigungsprozess zu realisieren. Analog zur Fertigung des Taycan werden nun auch bei den Zweitürern modernste fahrerlose Transportsysteme eingesetzt. Dadurch soll die Kapazität und Flexibilität in der Produktion von Porsche erhöht werden. Zudem wurde die Fertigung um weitere Qualitätsprüfstände in der Fahrzeugmontage, zusätzliche Logistikflächen und ein neues Hochregallager erweitert. Außerdem wird die Montage des E-Antriebs für den zukünftigen elektrischen Macan in das bestehende Motorenwerk integriert.

So baut Porsche das Werk in Zuffenhausen um

Ein Porsche 911 Carrera im neuen Lichttunnel in Zuffenhausen - hier sollen die kleinsten Fehler an der Oberfläche festgestellt werden.
Ein Porsche 911 Carrera im neuen Lichttunnel in Zuffenhausen - hier sollen die kleinsten Fehler an der Oberfläche festgestellt werden.
Der neue Lichttunnel bei Porsche in Zuffenhausen: Dieser spezielle Tunnel dient der Kontrolle der Fahrzeuglackierung unter standardisierten Bedingungen. Die einzigartige LED-Beleuchtung erlaubt die Prüfung des Lacks in verschiedenen Farben und Glanzgraden, um kleinste Schäden oder Verschmutzungen sichtbar zu machen.
Der neue Lichttunnel bei Porsche in Zuffenhausen: Dieser spezielle Tunnel dient der Kontrolle der Fahrzeuglackierung unter standardisierten Bedingungen. Die einzigartige LED-Beleuchtung erlaubt die Prüfung des Lacks in verschiedenen Farben und Glanzgraden, um kleinste Schäden oder Verschmutzungen sichtbar zu machen.
Die Mitarbeiter können im neuen Lichttunnel im Porsche-Werk Zuffenhausen noch besser checken, ob am Lack der Sportwagen auch wirklich keine Fehler auftreten.
Die Mitarbeiter können im neuen Lichttunnel im Porsche-Werk Zuffenhausen noch besser checken, ob am Lack der Sportwagen auch wirklich keine Fehler auftreten.
Mit neuen fahrerlosen Transportsystemen (FTS) will Porsche das Werk in Zuffenhausen bei der Fertigung von zweitürigen Sportwagen noch effizienter machen.
Mit neuen fahrerlosen Transportsystemen (FTS) will Porsche das Werk in Zuffenhausen bei der Fertigung von zweitürigen Sportwagen noch effizienter machen.
Die FTS transportierten bisher nur den Taycan durch seine Fertigung. Nun werden auch der 911 und der 718 vollautomatisiert durch das Werk in Zuffenhausen gefahren.
Die FTS transportierten bisher nur den Taycan durch seine Fertigung. Nun werden auch der 911 und der 718 vollautomatisiert durch das Werk in Zuffenhausen gefahren.
Die fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF) der neuesten Generation ersetzen auf einer sogenannten „Flexiline“ das klassische Fließband und erlauben so eine noch variablere Produktionsweise. Das ist mit Blick auf die künftige Mix-Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und Elektroantrieben auf einer Linie von Vorteil.
Die fahrerlosen Transportfahrzeuge (FTF) der neuesten Generation ersetzen auf einer sogenannten „Flexiline“ das klassische Fließband und erlauben so eine noch variablere Produktionsweise. Das ist mit Blick auf die künftige Mix-Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren und Elektroantrieben auf einer Linie von Vorteil.
Seit 2022 erweitert der Sportwagenhersteller aus Stuttgart seine Logistikflächen für den Karosseriebau. Nach der voraussichtlichen Fertigstellung im Jahr 2025 werden zweistöckige Hochregallager den Karosseriebau für die Taycan- und Sportwagen-Fertigung mit Fahrzeugteilen versorgen können.
Seit 2022 erweitert der Sportwagenhersteller aus Stuttgart seine Logistikflächen für den Karosseriebau. Nach der voraussichtlichen Fertigstellung im Jahr 2025 werden zweistöckige Hochregallager den Karosseriebau für die Taycan- und Sportwagen-Fertigung mit Fahrzeugteilen versorgen können.

Automatisiertes Fahren: Produktion von Sportwagen mit fahrerlosen Transportfahrzeugen

Porsche hat die Fertigungsabläufe seiner zweitürigen Sportwagen im Stammwerk erweitert, um neue Fertigungsabschnitte zu integrieren. In Anlehnung an die Produktion des elektrischen Porsche Taycan werden auch hier nun fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) eingesetzt. Die neueste Generation von FTF (Fahrerlosen Transportsystemen) ersetzt auf einem sogenannten "Flexiline" das herkömmliche Fließband und ermöglicht somit eine noch variablere Produktionsweise - besonders im Hinblick auf die zukünftige Produktion von Fahrzeugen mit Verbrennungs- und Elektromotoren auf derselben Linie.

Zudem gibt es neue, integrierte Qualitäts-Prüfpunkte im weiterentwickelten Produktionsablauf der Porsche Produktion in der Sportwagenmontage. Im Rahmen der Qualitätsverbesserung wurden neue Montageprozesse und Stationen zur Qualitätssicherung eingeführt. Zur Umsetzung des First-Time-Quality-Ansatzes und der Integration standardisierter Qualitätsabsicherungs- und Freigabepunkte in den Produktionsablauf wurden kleine Regelkreise etabliert. Die Prüfpunkte entlang der Montagelinie werden vom Montageende ausgehend gesteuert. Zur Optimierung der Fahrzeugabnahme wurden verschiedene Abläufe angepasst, wie beispielsweise die Installation eines neuen Lichttunnels.

Nach den jüngsten Umbauten im Finish-Bereich erwartet Sie eine weiterentwickelte Ablauforganisation und optimierte Prüfabläufe. Unter anderem wurden die Akustikprüfstände an die Anforderungen von Elektrofahrzeugen angepasst. Zudem wurden die Prüfstände für Dichtheits- und Oberflächenkontrolle komplett erneuert.

Was ist ein Fahrerloses Transportsystem (FTS)?

Ein fahrerloses Transportsystem (FTS) ist ein autonomes Beförderungsmittel mit eigenem Fahrantrieb, das automatisch gesteuert wird. Es transportiert Güter und wird in der innerbetrieblichen Logistik eingesetzt. FTS sind flexibel und können in bestehende Prozesse integriert werden, um verschiedene Güter zu transportieren. Sie bestehen hauptsächlich aus autonomen Transportfahrzeugen, einer Leitsteuerung, Positionierung und Ortungseinrichtungen sowie Datenübertragungsgeräten. FTS werden sowohl drinnen als auch draußen verwendet und spielen eine immer wichtigere Rolle in der modernen Intralogistik. Sie transportieren nicht wertschöpfende Güter und tragen dadurch zur Effizienzsteigerung in logistischen Prozessen bei.

Sie wollen mehr über FTS und Intralogistik wissen? Hier sind ein paar Artikel für Sie:

Teilepuzzle: Erweiterte Logistik für Karosseriebau und neues Hochregallager

Seit 2022 erweitert der Stuttgarter Sportwagenhersteller seine Logistikflächen für den Karosseriebau durch einen Neubau an der Stelle des früheren Porsche Zentrums am Porscheplatz gegenüber dem Porsche Museum. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2025 werden die zwei Stockwerke des neuen Hochregallagers den Karosseriebau der Taycan- und Sportwagenfertigung mit Fahrzeugteilen beliefern. Ein neues Hochregallager, das im September 2023 eröffnet wurde, beliefert das gesamte Montagewerk mit verschiedenen Fahrzeugkomponenten. Das Lager ist vollständig automatisiert und hat ein Speichervolumen von etwa 35.000 Kubikmetern, was 40.650 Lagerplätzen für Paletten und Behälter entspricht.

Elektrisierend: Montage der Macan E-Maschinen in Motorenwerk integriert

Seit 2016 gibt es am Standort Zuffenhausen ein neues Montagewerk für V8-Verbrennungsmotoren der Baureihen Panamera und Cayenne. Nun wird auch die Montage der E-Maschinen für den elektrischen Porsche Macan in dieses Motoren-Fertigungszentrum integriert. Die neue Generation des Porsche Macan soll 2024 am Standort Leipzig produziert werden.

Welche Modelle baut Porsche?

Porsche 718: Die 718-Modelle, einschließlich Cayman und Boxster, sind ein wichtiger Teil des Porsche-Portfolios. Im Bild ein 718 Cayman GT4 RS.
Porsche 718: Die 718-Modelle, einschließlich Cayman und Boxster, sind ein wichtiger Teil des Porsche-Portfolios. Im Bild ein 718 Cayman GT4 RS.
Porsche 911: Die legendären 911-Modelle, darunter verschiedene Varianten wie Carrera, Targa, Turbo, GTS und GT3 (im Bild), sind praktisch Teil der Porsche-DNA.
Porsche 911: Die legendären 911-Modelle, darunter verschiedene Varianten wie Carrera, Targa, Turbo, GTS und GT3 (im Bild), sind praktisch Teil der Porsche-DNA.
Porsche Taycan: Die Taycan-Modelle, einschließlich Cross Turismo und Sport Turismo, sind ebenfalls Teil des aktuellen Porsche-Angebots. Im Bild ein Taycan Turbo S Cross Turismo.
Porsche Taycan: Die Taycan-Modelle, einschließlich Cross Turismo und Sport Turismo, sind ebenfalls Teil des aktuellen Porsche-Angebots. Im Bild ein Taycan Turbo S Cross Turismo.
Porsche Macan: Der Macan war im dritten Quartal 2023 der Bestseller in den USA, mit einem Anstieg von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hier zu sehen ein Macan GTS mit GTS Sport-Paket.
Porsche Macan: Der Macan war im dritten Quartal 2023 der Bestseller in den USA, mit einem Anstieg von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hier zu sehen ein Macan GTS mit GTS Sport-Paket.
Porsche Cayenne: Die vierte Generation des Cayenne (im Bild ein Cayenne Turbo E-Hybrid Coupé mit GT-Paket) wird weiterhin produziert, sowohl in Bratislava als auch im Porsche-Werk Leipzig.
Porsche Cayenne: Die vierte Generation des Cayenne (im Bild ein Cayenne Turbo E-Hybrid Coupé mit GT-Paket) wird weiterhin produziert, sowohl in Bratislava als auch im Porsche-Werk Leipzig.
Porsche Panamera: Die Panamera-Modellreihe zu der auch dieser Turbo S Sport Turismo gehört, wird ebenfalls weiterhin von Porsche gebaut.
Porsche Panamera: Die Panamera-Modellreihe zu der auch dieser Turbo S Sport Turismo gehört, wird ebenfalls weiterhin von Porsche gebaut.

Die Geschichte von Porsche reicht zurück bis ins Jahr 1931, als Ferdinand Porsche sein eigenes Konstruktionsbüro gründete. Der erste Porsche, der den Namen trug, war der Porsche 64, ein Prototyp, der 1939 gebaut wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann dann die Serienproduktion des Porsche 356, dem ersten Serienfahrzeug der Marke. Der legendäre Porsche 911 wurde schließlich im Jahr 1963 vorgestellt und ist seither ein ikonisches Modell des Unternehmens. Im Laufe der Jahre hat Porsche eine Vielzahl von Sportwagen, Limousinen und SUVs entwickelt und hergestellt. Die Marke ist bekannt für ihre Leistung, Qualität und das Design.

Porsche hat mehrere Fertigungsstandorte auf der ganzen Welt, darunter befindet sich das Hauptwerk von Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen, Deutschland. Dort werden unter anderem der Porsche 911 und der Porsche 718 hergestellt. In Leipzig, Deutschland, wird unter anderem der Porsche Macan produziert und in Bratislava, Slowakei, wird der Porsche Cayenne hergestellt.

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