Von links: Anja Ringel, Julia Dusold, Viktoria Schütz, Daniela Dingfelder

In der neuen Podcast-Folge von Industry Insights sprechen (von links) Anja Ringel und Julia Dusold mit Viktoria Schütz und Daniela Dingfelder, Geschäftsführerinnen beim Maschinenbauer Deguma. (Bild: Florian Swoboda (1); Johannes Rodach (1); Grafik: Claudia Weber)

Ein Blick in die Maschinenbau-Branche zeigt: Chefs gibt es viele, auch immer mehr Chefinnen leiten Unternehmen. Ein Geschäftsführerinnen-Duo ist aber tatsächlich eher selten. Bei Deguma ist das anders. Dort leiten seit 2019 Viktoria Schütz und Daniela Dingfelder gemeinsam die Geschicke des Maschinenbauers. Das Unternehmen aus Thüringen hat sich auf Maschinen für die Verarbeitung von Gummi und Kunststoffen spezialisiert.

Beide Frauen erzählen in der neuen Folge von Industry Insights, dass es zum Beispiel auf Verbandsebene eindeutig sei, dass sie in der Minderheit sind. Es sei aber nicht unangenehm. Im Podcast verraten sie, welche Unterschiede es zwischen männlichen und weiblichen Chefs gibt.

Dass die beiden zusammen die Geschäftsleitung des Unternehmens übernehmen, war so zunächst nicht geplant, erklärt Schütz. Sie habe ab 2018 mit ihrem Vater über die Übernahme gesprochen und dabei gemerkt, dass das Thema Strategie in der Firma bisher kaum behandelt wurde. "Oft wurde relativ kurzfristig gehandelt", sagt sie in Industry Insights. Sie habe dann Dingfelder als Unternehmensberaterin hinzugezogen.

Als klar wurde, dass der bisherige Geschäftsführer das Unternehmen nicht weiter leiten wird, haben die zwei Frauen beschlossen, den Posten gemeinsam zu übernehmen. Die Zusammenarbeit sei sehr gut gewesen und das habe man nicht mehr missen wollen, erklären die beiden.

Obwohl sie beide die Chefinnen sind, gibt es eine klare Rollenverteilung. Welche das ist, erfahren Sie im Podcast:

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So funktioniert New Work im klassischen Maschinenbau

Eine Sache, die beiden am Herzen liegt, ist New Work, weshalb sie ihr Unternehmen auch als "a new work mechanical engineering company" bezeichnen. Dabei soll besonders der Mensch im Vordergrund stehen.

In den vergangenen drei Jahren hat das Duo schon unter anderem folgende Themen in Angriff genommen:

  • Viele verschiedene Menschen sollen zur Sprache kommen und beide wollen vermeiden, dass sie Mitarbeitende nicht gehört fühlen.
  • Sie fördern selbstverantwortliches Handeln im Unternehmen.
  • Schütz und Dingfelder wollen sicherstellen, dass sich jeder wertgeschätzt fühlt.
  • Sie haben zusammen mit den Mitarbeitenden begonnen, ein Leitbild zu entwerfen.

Warum Viktoria Schütz keine Firma möchte, "in der alles nur läuft, indem es kontrolliert wird", erklärt sie in der neuen Folge von Industry Insights.

Mehr zum Thema New Work erfahren Sie in diesen Artikeln:

Das sind Viktoria Schütz und Daniela Dingfelder

Viktoria Schütz und Daniela Dingfelder
(Bild: Johannes Rodach)

Viktoria Schütz (links) ist geschäftsführende Gesellschafterin der Deguma-Schütz GmbH. Sie leitet das Familienunternehmen seit 2019 in zweiter Generation. Davor arbeitete sie unter anderem bei Zalando und Bionade. Schütz studierte Global Management in Bremen, São Paulo und Shanghai sowie Marketing-Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

 

An ihrer Seite steht Daniela Dingfelder (rechts) als operative Geschäftsführerin. Bevor sie vor drei Jahren zusammen mit Viktoria Schütz die Geschäftsführung übernahm, war sie unter anderem als Unternehmensberaterin und Projektmanagerin tätig. Dingfelder hat Wirtschaftsrecht an der Europäischen Fernhochschule Hamburg studiert.

Deguma: Neue Ziele für das Produktangebot

Die beiden Chefinnen haben nicht nur die Unternehmenskultur verändert, sondern auch das Produktprogramm. Das Unternehmen war früher auf Gebrauchtmaschinenüberholung und -modernisierung spezialisiert. Ihr Vater habe dann noch das Thema Neumaschinen angestoßen, berichtet Schütz im Gespräch mit Julia Dusold und Anja Ringel. 2018/2019 habe sich das Unternehmen gut mit Einzelprodukten und Einzelmaschinen ausgekannt, aber nicht damit, Neumaschinen in Serie zu bauen.

Das wollten die beiden Geschäftsführerinnen ändern und haben sich deshalb die Produktion genauer angeschaut, erinnert sich Dingfelder. Sie haben sich dann entschieden, auch Standardprodukte in Serie anzufertigen. Sondermaschinen gehören aber weiterhin zum Produktportfolio.

Daneben hat das Unternehmen auch Projekte für die digitale Zukunft in Arbeit - unter anderem mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT. Neugierig? Im Podcast erklären die beiden CEOs, worum es genau geht und erklären, warum sie Deguma als ein "Start-up mit Altlasten" bezeichnen.

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Industry Insights: Das sind die Moderatorinnen

Anja Ringel (links) und Julia Dusold (rechts) strahlen in die Kamera.
(Bild: Florian Swoboda)

Julia Dusold (rechts) kann genauso gut Differentialgleichungen lösen wie Instagram-Stories aufbauen. Schließlich hat sie neben Physik auch noch Wissenskommunikation studiert. Ihre Spezialgebiete sind verschiedene Fertigungstechnologien wie Zerspanung und 3D-Druck. Besonders begeistert ist sie von Zukunftsthemen wie KI und Quantentechnologie. Julia hat schon vielen Kollegen mit ihren IT- und Programmierfähigkeiten aus der Patsche geholfen, besitzt ein Hogwarts-Schloss aus Lego und ist großer Doctor-Who-Fan. Folgen Sie Julia Dusold auch auf LinkedIn, Xing und Twitter.

 

Als Wirtschaftsredakteurin schaut Anja Ringel (links) den Unternehmen auf die Finger oder besser gesagt auf die Bilanzen. Ihr Trumpf: Ein Master in „European Studies“ mit den Schwerpunkten Politik und BWL. Anja interessiert sich aber nicht nur für die finanzielle Seite. Sie recherchiert unter anderem auch zu Management-Themen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und den Herausforderungen der Transformation. Privat kann sie gut auf Bilanzzahlen verzichten und geht lieber in den Alpen wandern. Neben Wanderschuhen immer mit dabei: ein spannendes Buch. Folgen Sie Anja Ringel auch auf LinkedIn, Xing und Twitter.

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