Versteckte Gefahr in der Produktion

Filmische Verunreinigung in der Fertigung stoppen

Unsichtbare Rückstände, millionenschwere Schäden: Filmische Verunreinigungen bedrohen nicht nur Produktqualität, sondern ganze Wertschöpfungsketten.

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Während partikuläre Verunreinigungen wie Staub oder Späne mit bloßem Auge oder unter dem Mikroskop erkennbar sind, bleibt die filmische Verunreinigung oft lange unentdeckt. Dabei sind genau diese unsichtbaren Rückstände hochgefährlich.
Während partikuläre Verunreinigungen wie Staub oder Späne mit bloßem Auge oder unter dem Mikroskop erkennbar sind, bleibt die filmische Verunreinigung oft lange unentdeckt. Dabei sind genau diese unsichtbaren Rückstände hochgefährlich.

In der industriellen Fertigung ist Sauberkeit längst kein Nice-to-have mehr, sondern knallharte Notwendigkeit. Wer die Herausforderung filmischer Verunreinigung unterschätzt, spielt mit gravierenden wirtschaftlichen Risiken – von Produktionsausfällen bis hin zu Rückrufaktionen. Während partikuläre Verunreinigungen wie Staub oder Späne mit bloßem Auge oder unter dem Mikroskop erkennbar sind, bleibt die filmische Verunreinigung oft lange unentdeckt.

Dabei sind genau diese unsichtbaren Rückstände hochgefährlich. Öle, Fette, Silikone oder Reinigungschemikalien legen sich als dünner Film auf Bauteiloberflächen und stören nachfolgende Prozesse wie Kleben, Lackieren oder Beschichten – häufig mit fatalen Folgen.

Kommen Sie zur Fachkonferenz Filmische Verunreinigung!

Am 21. und 22. Oktober 2025 treffen sich in Bad Gögging wieder führende Köpfe aus Forschung, Industrie und Qualitätssicherung zur 8. Fachkonferenz „Filmische Verunreinigung & saubere Fertigungsprozesse“. Seien Sie dabei!

Die Konferenz bietet:

  • Aktuelle Erkenntnisse zu KI-gestützter Oberflächenanalyse
  • Praxisnahe Workshops zu Reinigungstechnologien, Verpackung und Nachhaltigkeit
  • Spannende Vorträge u.a. von Fraunhofer IPA, ZF Group, Ecoclean, Oerlikon Balzers und vielen mehr
  • Networking mit Expert:innen aus Automotive, Elektronik, Maschinenbau und Halbleiterindustrie

Melden Sie sich hier an!

Filmische Verunreinigung bedroht Hightech-Branchen

Ob Automobilindustrie, Elektronikfertigung, Medizintechnik oder Luft- und Raumfahrt – überall dort, wo Funktionalität, Haftung oder elektrische Leitfähigkeit kritisch sind, steht die Vermeidung filmischer Verunreinigungen ganz oben auf der Agenda. Besonders dramatisch wird es, wenn Rückstände erst beim Endkunden auffallen oder – schlimmer noch – während der Produktnutzung zum Versagen führen. In der Mikroelektronik reicht oft schon eine atomare Kontamination aus, um die Funktion einer Baugruppe vollständig zu stören.

Dazu Dominik Lausch, CEO Denkweit: „Das Thema ‚Filmische Verunreinigung & saubere Fertigungsprozesse‘ ist deshalb so wichtig, weil kleinste Rückstände auf Oberflächen die Funktionalität, Haftung oder Qualität von Bauteilen massiv beeinträchtigen – besonders in sicherheitskritischen Bereichen wie Automotive, Medizintechnik oder Elektronik.“

Dipl.-Phys. Frank-Holm Rögner, Gruppenleiter Reinigungs- und Hygienetechnologien und stellvertretender Bereichsleiter Elektronenstrahl am Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP, ergänzt: „Aktuelle Entwicklungen etwa in der Zulieferindustrie für die Mikroelektronik würden damit niemals erfolgreich sein. Hier stören zum Teil schon filmische Restbeläge von wenigen Atomlagen die Funktion von Baugruppen.“

Aber auch für die Lackhaftung, die Festigkeit von Klebverbindungen und die Qualität optischer Systeme spiele die Beherrschung filmischer Verunreinigungen eine entscheidende Rolle. „Da es immer preiswerter ist Verunreinigungen zu vermeiden, als diese wieder abzureinigen (wenn es denn überhaupt noch geht), sind saubere Fertigungsprozesse enorm wichtig, um in komplexen Produktionsketten wirtschaftlich agieren zu können.“

Partikuläre Verunreinigung: Unsichtbare Risikoquelle

Neben der filmischen Verunreinigung sorgt auch die partikuläre Verunreinigung für eine unerwünschte Belastung in einem Prozess oder Produkt, die dessen Qualität, Sicherheit oder Funktionalität beeinträchtigen kann. Partikuläre Rückstände bestehen aus festen Teilchen: Staub, Fasern, Abrieb. Sie entstehen durch Bearbeitung, Transport oder Handhabung – und lassen sich oft relativ leicht entfernen.

Filmische Verunreinigungen hingegen sind flächige Schichten, die sich meist aus Schmierstoffen, Prozesshilfsmitteln, Reinigungsrückständen oder sogar Fingerabdrücken zusammensetzen. Ihre Tücke liegt in der Unsichtbarkeit und der oft erst verzögert auftretenden Wirkung: fehlerhafte Klebverbindungen, schlechte Lackhaftung oder elektrische Fehlfunktionen sind nur einige der typischen Auswirkungen.

Dipl.-Ing. André Lohse, Leiter Anwendungstechnik - Head of Applications, Sita Messtechnik GmbH, erläutert: „Der Unterschied zwischen partikulären und filmischen Verunreinigungen liegt sowohl in ihrer Erscheinung als auch in ihrer Wirkung: Partikuläre Verunreinigungen sind feste, mit bloßem Auge oder unter dem Mikroskop sichtbare Fremdkörper hauptsächlich im Bereich 15 bis 1.000 µm: Partikel, Späne, Staub oder Fasern, die hauptsächlich aus den Bearbeitungsprozessen selbst, aber auch aus Handling, Transport oder der Umgebung stammen.“

Sie begünstigten mechanische Schäden, Verschleiß, Fehlfunktionen oder können auch kurzfristige Fehler wie Kurzschlüsse auslösen. Dipl.-Phys. Frank-Holm Rögner vom Fraunhofer FEP weiß um die Wichtigkeit der Begrifflichkeiten: „Aktuell beschäftige ich mich mit vielen weiteren Fachkolleginnen und Fachkollegen in einem DIN-Arbeitsausschuss mit der Entwicklung einer Norm (DIN 4878-1) zur Erstellung einer Sauberkeitsspezifikation. Die Begriffsdefinitionen spielen dabei eine große Rolle, um ein einheitliches Verständnis zur Sauberkeit von Bauteiloberflächen zu erreichen.“

"Das Thema ‚Filmische Verunreinigung & saubere Fertigungsprozesse‘ ist deshalb so wichtig, weil kleinste Rückstände auf Oberflächen die Funktionalität, Haftung oder Qualität von Bauteilen massiv beeinträchtigen – besonders in sicherheitskritischen Bereichen wie Automotive, Medizintechnik oder Elektronik", sagt Dominik Lausch, CEO bei Denkweit.

Gefährliche Rückstände im gesamten Fertigungsprozess

Ob nun filmische oder partikuläre Verunreinigung - der gesamte Produktionsprozess vom Wareneingang bis zur Verpackung steht unter Verdacht, wie Dipl.-Ing. André Lohse bestätigen kann: „Betroffen sind alle Produktionsschritte und -bereiche, in denen Oberflächen eine Rolle spielen – vom Kleben, Schweißen und Kontaktieren über Lackieren und Beschichten oder Härten, bis hin zu Montage, Qualitätskontrolle, Endprüfung und Verpackung.“

Typische Fehlerquellen für filmische Verunreinigungen seien nicht optimal abgestimmte Prozessketten, eine fehlerhafte oder unzureichende Reinigung, mangelnde Überwachung von Reinigungsparametern und Oberflächen, die Nutzung kontaminierter Materialien oder Werkzeuge, unzureichende Personalqualifizierung sowie problematische Umgebungsbedingungen. „Diese Fehler lassen sich durch optimierte Prozesse, regelmäßige Überprüfung und Dokumentation der Qualitätsparameter, Prozessführung mit korrigierenden Eingriffen und gezielten Mitarbeiterschulungen erheblich minimieren.“

Filmische Verunreinigungen sind kein Phänomen

Für Frank-Holm Rögner sind filmische Verunreinigungen kein Phänomen, sondern eine tagtägliche Begleiterscheinung: „Bearbeitungshilfsstoffe wie Öle, Kühlschmierstoffe, Reinigungsmittel sind allgegenwärtig, für viele Fertigungsschritte unerlässlich und sie hinterlassen filmische Verunreinigungen. Mir fällt keine Branche ein, in der filmische Verunreinigungen nicht auftreten würden. Interessant ist eher, wo diese Verunreinigungen den größten Schaden verursachen können. Aktuell ist die Zulieferindustrie von ASML und verschiedener Zeiss-Sparten stark mit diesem Thema beschäftigt, da hier selbst Restverunreinigungen von wenigen Atom-Monolagen für die Präzisionsprozesse im Ultrahochvakuum ausgeschlossen werden müssen.“

Dies Alles umfasst also sämtliche Produktionsschritte – von der Warenannahme über die Fertigung bis hin zu Verpackung und Versand. Filmische Verunreinigung kann dabei nicht nur durch Produktionshilfsstoffe entstehen, sondern ebenso durch den Menschen (Fingerabdrücke), die Produktionsumgebung (Aerosole, Staubpartikel) sowie durch das Verpackungsmaterial selbst (Ausgasungen).

„Bereits geringste Mengen unsichtbarer Rückstände können gravierende Beeinträchtigungen zur Folge haben, in anderen Fällen können auch größere Rückstandmengen ohne Qualitätseinbußen toleriert werden", sagt André Lohse, Leiter Anwendungstechnik - Head of Applications bei der Sita Messtechnik GmbH.

Vom Wischtest bis zur FTIR-Spektroskopie

Welche Messmethoden werden aber eingesetzt, um eine filmischen Verunreinigung nachzuweisen oder zu verwerfen? „Das Spektrum an Analysemethoden ist groß“, sagt Denkweit-CEO Lausch, „allerdings gibt es wenige gute Methoden für den industriellen Einsatz, da große Flächen untersucht werden müssen. Optische Methoden sind hier besonders geeignet.“

Messmethoden für filmische Verunreinigung

Um filmische Rückstände nachzuweisen oder auszuschließen, stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die Wahl hängt von der geforderten Sauberkeitsspezifikation und der Art der Kontamination ab:

  • Wischtest – einfacher, praxisnaher Nachweis.
  • Visuelle Kontrolle – unter Weiß- oder UV-Licht; das menschliche Auge erkennt viele Rückstände erstaunlich zuverlässig.
  • Mikroskopische Untersuchung – optische Detailanalyse von Oberflächen.
  • Fluoreszenzmesstechnik – punktuell oder bildgebend, besonders für Öle, Fette und organische Stoffe geeignet.
  • FTIR-Spektroskopie – Identifikation chemischer Zusammensetzung.
  • TOF-SIMS – hochauflösende Analyse von Oberflächenrückständen.

Quelle: Fraunhofer FEP

„Das Methodenspektrum reicht also von einfachen Schnelltests bis hin zu hochkomplexen Laboranalysen, die die Identifikation und Quantifizierung selbst sehr geringer Rückstände deutlich unterhalb der Mikrogramm-Schwelle pro Quadratzentimeter ermöglichen“, erklärt André Lohse von Sita Messtechnik. „Hierbei sind jedoch die Verfahren hinsichtlich ihrer Eignung für die nachzuweisenden Verunreinigungen und Sauberkeitsanforderungen als auch die Prüfsituation auszuwählen.“

So hat der Fachverband Industrielle Teilereinigung (FiT) mit der Richtlinie ‚Filmische Verunreinigungen beherrschen‘ ein praxisnahes Kompendium geschaffen: Sie stellt gängige Prüf- und Analyseverfahren vor, bewertet diese anhand verschiedener Einsatzprofile und gibt konkrete Tipps sowie Lösungsansätze für häufige Problemfälle.

Der Denk Vision AI Hub ist eine benutzerfreundliche Plattform von Denkweit. Neben innovativen magnetfeldbasierten Prüfsystemen entwickelt Denkweit eine leistungsstarke KI‑Bildanalyseplattform für industrielle Anwendungen.
Der Denk Vision AI Hub ist eine benutzerfreundliche Plattform von Denkweit. Neben innovativen magnetfeldbasierten Prüfsystemen entwickelt Denkweit eine leistungsstarke KI‑Bildanalyseplattform für industrielle Anwendungen.

Mikrowaage macht Rückstände messbar

Kai-Uwe Geiger, Chemiker in der Analytik und Methodenentwickler bei der ZF Group, und Co-Referent Dr. Martin Fahr, Nägele Mechanik, sprechen auf der 8. Fachkonferenz ‚Filmische Verunreinigung & saubere Fertigungsprozesse‘ vom 21. Bis 22. Oktober 2025 in Bad Gögging zum Thema ‚μNVR - Analysebaukasten zur Prüfung löslicher Rückstände‘.

Geiger gibt hier eine Vorschau auf den Vortrag: „Eine Quarzkristall-Mikrowaage ist das zentrale Werkzeug für die Analyse von filmischen Rückständen auf Produkten. Damit dieses Werkzeug bei uns optimal eingesetzt werden kann, haben wir in enger Kooperation mit dem Hersteller den gesamten Prozess rund um die Anwendung gezielt weiterentwickelt. Das Ergebnis ist eine sehr praxisnahe und effiziente Lösung, die sich im Alltag bewährt. Damit haben wir die vorhandenen Stärken dieses Tools zusammen noch einmal verbessert.

Ein wesentlicher Vorteil liegt im äußerst geringen Probenbedarf. Die Waage ermöglicht präzise Messungen mit minimalem Rückstandsmaterial, das heißt, auch mit geringsten Mengen lassen sich zuverlässige Ergebnisse erzielen. Der zeitliche Aufwand reduziert sich erheblich, weil die Schritte, die sonst große Lösungsmittelmengen bedurften und umständliche Handhabung bedingten, herunterskaliert werden können. Gleichzeitig werden durch den deutlich geringeren Einsatz von Lösungsmitteln die gesundheitliche Belastung für die Nutzerinnen und Nutzer und die Gefahren durch entzündliche Flüssigkeiten minimiert – ein wichtiger Beitrag zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz.“

„Eine Quarzkristall-Mikrowaage ist das zentrale Werkzeug für die Analyse von filmischen Rückständen auf Produkten", sagt Kai-Uwe Geiger, Chemiker in der Analytik und Methodenentwickler bei der ZF Group.

So hilft KI bei der Erkennung filmischer Verunreinigung

Was aber, wenn es zu einer filmischen Verunreinigung kommt, die nicht mehr entfernt werden kann? Dipl.-Ing. Lohse weiß um die Gefährlichkeit eines solchen Szenarios: „Der denkbar schlimmste Fall bei filmischer Verunreinigung sind komplette Produktausfälle, Rückrufe oder erhebliche Nacharbeiten, Imageschäden sowie der Verlust von Kunden und Marktanteilen, wobei im schlimmsten Fall sogar die Sicherheit von Menschen gefährdet werden kann.“

Nach Angaben von Lohse sind genaue Zahlen zu den Schäden durch filmische Verunreinigungen schwierig festzulegen. Sie liegen demnach jedoch - abhängig von Branche und Anwendung - oft im Bereich von Tausenden bis Millionen Euro und beinhalten zusätzliche Aufwände für Nacharbeit, Ausschuss, Standzeiten, Reklamationen und verminderte Kundenzufriedenheit.

Damit dies nicht geschieht, könnten Unternehmen heute schon auf KI-basierte Bildverarbeitungssysteme auch von Denkweit setzen, dazu Dominik Lausch: „Unsere Lösung ermöglicht heute die automatisierte Detektion von filmischen Verunreinigungen in der Linie – ohne aufwändige Vorbereitungen oder Laboranalysen. Das spart Zeit, senkt Fehlerquoten und erhöht die Prozesssicherheit.“

Auch André Lohse sieht Innovationen und neue Entwicklungen in diesem Bereich: „Diese umfassen die Automatisierung und Integration von Reinigungsschritten speziell mit lokal-wirkenden Verfahren (Laser, Plasma, CO2) und Prozess- und Sauberkeitskontrolle durch Inline-Sensorik, den gezielten Einsatz von KI zur Echtzeitanalyse und Prozessoptimierung bis ins Auftragsmanagement sowie neue und weiterentwickelte Prüfverfahren.“ All dies erfordere und ermögliche die Digitalisierung der Reinigungsprozesse und Qualitätsüberwachung, insbesondere auf Basis offener Datenstandards.

"Tritt eine störende filmische Verunreinigung auf, wenn das Bauteil oder bereits die Baugruppe einen Zustand erreicht hat, wo entweder die Verunreinigung für ein geeignetes Reinigungsverfahren nicht mehr zugänglich ist oder andere Bauteileigenschaften eine Reinigung nicht mehr zulassen, dann hat man an diesem Punkt Wertschöpfung vernichtet", sagt Frank-Holm Rögner, Gruppenleiter Reinigungs- und Hygienetechnologien und stellvertretender Bereichsleiter Elektronenstrahl am Fraunhofer-Institut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP.

FAQ: Filmische Verunreinigung in der Fertigung stoppen

1. Was genau ist filmische Verunreinigung?
Filmische Verunreinigung bezeichnet dünne, oft unsichtbare Rückstände auf Bauteiloberflächen. Dazu zählen unter anderem Öle, Fette, Silikone, Reinigungschemikalien oder Fingerabdrücke. Diese Rückstände können Klebeverbindungen, Lackhaftung oder die elektrische Leitfähigkeit stark beeinträchtigen – oft mit gravierenden Folgen für Funktion und Qualität.

2. In welchen Branchen ist filmische Verunreinigung besonders kritisch?
Besonders betroffen sind Hightech-Branchen wie die Automobilindustrie, Elektronikfertigung, Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt. Dort, wo höchste Funktionalität und Haftung gefragt sind, können selbst Rückstände im atomaren Bereich schwerwiegende Störungen verursachen.

3. Wie unterscheiden sich filmische von partikulären Verunreinigungen?
Partikuläre Verunreinigungen bestehen aus festen, meist sichtbaren Partikeln wie Staub oder Spänen. Filmische Verunreinigungen hingegen sind flächige, oft unsichtbare Rückstände. Während partikuläre Rückstände mechanisch entfernt werden können, sind filmische deutlich schwerer zu erkennen und zu beseitigen – ihre Auswirkungen zeigen sich oft erst verzögert im weiteren Fertigungsprozess oder beim Endkunden.

4. Welche typischen Ursachen führen zu filmischer Verunreinigung?
Häufige Ursachen sind unzureichende Reinigungsverfahren, schlecht abgestimmte Prozessketten, kontaminierte Werkzeuge und Materialien, fehlende Überwachung von Reinigungsparametern, ungeschultes Personal sowie ungeeignete Umgebungsbedingungen. Auch Verpackungsmaterialien oder Bedienpersonal können Verunreinigungen einbringen.

5. Welche Verfahren helfen bei der Erkennung von filmischer Verunreinigung?
Zum Einsatz kommen u. a. Wischtests, visuelle Kontrollen (auch unter UV-Licht), mikroskopische Analysen, Fluoreszenzmesstechnik, FTIR-Spektroskopie sowie hochauflösende Verfahren wie TOF-SIMS. Die Auswahl des Verfahrens hängt vom Kontaminationsgrad und der geforderten Sauberkeitsspezifikation ab.

6. Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz bei der Erkennung?
KI-basierte Bildverarbeitungssysteme ermöglichen die automatisierte Inline-Erkennung von filmischen Rückständen ohne aufwändige Vorbereitung oder Laboranalysen. Das spart Zeit, reduziert Fehler und erhöht die Prozesssicherheit signifikant.

7. Welche wirtschaftlichen Folgen kann filmische Verunreinigung haben?
Die Auswirkungen reichen von Ausschuss und Nacharbeiten über Stillstände und Reklamationen bis hin zu Rückrufen und Imageschäden. In sicherheitskritischen Anwendungen kann sogar die Sicherheit von Menschen gefährdet sein. Je nach Branche summieren sich die Schäden auf Tausende bis Millionen Euro.