Die SPS fand zum 33. Mal statt.(Bild: Anja Ringel; B&R)
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Mit einem breiten Themenspektrum und intensiven Fachgesprächen hat die Messe SPS eine Plattform geboten, um die neuesten Entwicklungen in der Automatisierung und Digitalisierung zu erleben. Über 51.300 Fachbesucher und 1.114 Aussteller haben sich auf 125.000 Quadratmetern zu den Trends ausgetauscht. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen stiegen die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr.
"Die SPS ist für uns jedes Jahr das Messehighlight im Bereich Automatisierung", sagte André Adolph, Business Unit Leiter Automotive bei Vahle im Vorfeld der Messe. "Hier treffen wir die führenden Köpfe der Branche und präsentieren unsere neuesten Innovationen."
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Mit Angeboten wie dem Makeathon und dem Young Talents Day hat sich die SPS auch gezielt an Nachwuchskräfte gewandt. Studierende konnten praxisnah ihr Wissen testen und Kontakte zu Branchenführern knüpfen.
Welche Highlights und Neuigkeiten es auf der Messe zu sehen gab, erfahren Sie in unserer Bildergalerie:
Einige SPS-Highlights auf einen Blick:
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1.114 Aussteller haben ihre neuen Produkte auf der SPS gezeigt. Im Bild: Frank Notz, Vorstand Sales, bei Festo.(Bild: Anja Ringel)
Mit einer offenen Codebasis und leistungsfähigen neuen Programmieroptionen will B&R die Sicherheitstechnik ins Zeitalter der intelligenten Fabrik führen. Auf der SPS wurde das System erstmals präsentiert. Mit dem Messestand wollte das Unternehmen zeigen, wie es das Bekenntnis von B&R zu Offenheit dazu beiträgt, Menschen, Plattformen und Produkte zu verbinden, um die Produktivität zu steigern.(Bild: B&R)
Igus hat auf der SPS unter anderem seinen neuen Readycable Finder vorgestellt. Mit dem Online-Tool soll die Auswahl der passenden Antriebsleitung erheblich vereinfacht werden. Anwender können mit nur einer Eingabe die richtige Leitung mit der passenden Qualität zum günstigsten Preis finden. Außerdem präsentierte Igus den weiterentwickelten Chainflex Lebensdauerrechner 2.0. Das Online-Tool hilft Kunden dabei, die Lebensdauer ihrer ausgewählten Leitungen anhand von realen Testdaten aus dem hauseigenen 4.000 Quadratmeter großen Testlabor und KI-basierten Berechnungen zu ermitteln.(Bild: Igus)
Dassault Systèmes hat dieses Jahr flexible, roboterbasierte Automatisierungslösungen basierend auf Virtual Twin-Technologie präsentiert. Dieses Zusammenspiel soll eine durchgängige digitale Konstruktion ermöglichen, die Engineering, Inbetriebnahme, Anlagenlayout, Roboterprogrammierung sowie Produktionsmanagement umfasst. Anhand von zwei gemeinsamen Showcases mit Airskin von Blue Danube Robotics und RobCo konnten Messebesucher innovative Robotikanwendungen erleben, die die Sicherheit bei der Mensch-Maschine-Interaktion verbessern sowie die Effizienz von Produktionsprozessen erhöhen.(Bild: RobCo)
Wie energieeffiziente und nachhaltige Lösungen aussehen oder logistische Dienstleistungen und Services ungenutzte Potenziale heben können, hat Lapp gezeigt. Der Hersteller für Kabelprodukte präsentierte unter anderem Protoypen nachhaltiger Steckverbinder der Marke Epic. Sie sollen das nachhaltige Portfolio von Lapp erweitern. Neu auf dem Messestand waren Lösungen für Remote-I/O-Systeme. Sie ermöglichen die dezentrale Anbindung von Sensoren und Aktoren an eine zentrale Steuerungseinheit, indem sie eine nahtlose Kommunikation in beide Richtungen zwischen der Feld- und der Steuerungsebene gewährleisten.(Bild: Lapp)
Baumüller baut sein Lösungs- und Software-Portfolio weiter aus mit dem Ziel, die Applikationen seiner Kunden auf das nächste Level zu heben. Hierzu hat das Unternehmen auf der SPS zahlreiche neue Hard- und Softwarelösungen vorgestellt, die auf die Themen Produktivität, Energieeffizienz, IoT und Time-to-Market einzahlen. Baumüller bietet außerdem seit vielen Jahren ein Portfolio an flüssigkeitsgekühlten Motoren an. Das wurde nun weiter ausgebaut: Die neuen Motorenbaureihen DSC2, DS4 und DST3 (von links) sind noch kompakter und ermöglichen eine gesteigerte Produktivität.(Bild: Baumüller)
Alle benötigten Anwendungen und Dienstleistungen für die Automatisierung an einem Ort finden und erwerben – dieses Prinzip des „One-Stop-Shop“ setzt Bosch Rexroth mit seinem ctrlX OS Store um. Vor kurzem hat Eaton, ein globaler Anbieter von intelligenten Energiemanagementlösungen, mit der technischen Validierung einer Integration in das ctrlX OS Ecosystem begonnen. Eaton verwendet dabei ctrlX OS, um sein Automatisierungsportfolio sowie die Visualisierungssoftware Galileo mit bestehenden ctrlX OS-Geräten verschiedener Hersteller zu verbinden. Auf der SPS wurde dies zum ersten Mal auf den Messeständen von Eaton und Bosch Rexroth gezeigt. Nach der Messe wollen die beiden Unternehmen anhand des Kundenfeedbacks nun gemeinsam die nächsten Schritte definieren.(Bild: Bosch Rexroth)
Die Paul Vahle GmbH hat auf der SPS diverse Innovationen für die industrielle Automatisierung gezeigt. Unter dem Motto „Making your application future-proof“ erklärte der Systemanbieter für intelligente Automatisierungslösungen und mobile Industrieanwendungen, wie bestehende sowie neue Anlagen effizient und zukunftssicher gestaltet werden können. Im Mittelpunkt standen unter anderem Upgrades des Steuerungssystems "vDrive" für mobile Fördereinheiten. Ein weiteres Highlight auf der Messe war das Produktportfolio zur berührungslosen Energieübertragung.(Bild: Vahle)
Auf dem EBM-Papst Messestand wurden smarte und innovative Ansätze für die Luft- und Antriebstechnik gezeigt. Das Unternehmen rückte seine Lösungen für die Schaltschrank- und Elektronikkühlung, sowie die industrielle Antriebstechnik und Automatisierung in den Fokus. Dazu gehörte auch der neue ECI-80 Motor mit integrierter K5 Elektronik. Der Antrieb lässt sich neben der Ansteuerung mittels I/Os oder CANopen, auch über EtherCAT ansprechen.(Bild: EBM Papst)
Auch Sick war auf der Messe vertreten. Das Unternehmen fokussierte sich dieses Jahr mit dem Leitmotiv „Your Industry. Your Value. Our solution“ auf die Konsumgüter-Fertigung, Mobile-Platforms und Robotics-Herausforderungen in der Produktion sowie auf das Thema Traceability im logistischen Waren- und Materialfluss. Zu sehen waren unter anderem KI-unterstützte Produkte und Lösungen wie der Vision-Sensor Inspector83x und das adaptive Lokalisierungssystem Palloc zur Deep Learning-basierten Roboterführung. Hinzu kamen die Bildverarbeitungsplattform Sick Nova und die Software Sick ConnectX für die direkte Konnektivität von der Feld- zur IIoT-Ebene.(Bild: Sick)
Stöber hat auf der SPS mit dem neuen SB6 einen Antriebsregler gezeigt, der sich für kleine und mittlere Unternehmen für Anwendungen von ein bis vier Achsen eignet. Die neue Stand-Alone-Lösung besitzt zahlreiche Funktionalitäten in einer platzsparenden Einheit. Dies minimiert den Steuerungsaufwand erheblich. Mit seinen kompakten Maßen passt er in Schaltschränke ab 210 Millimeter Einbautiefe. Alle Sicherheitsfunktionen können bis SIL 3, PL e (Kat. 4) eingesetzt werden. Es lassen sich sowohl lineare als auch rotative Synchron-Servo-, Lean- und Asynchronmotoren regeln. Eine Besonderheit ist laut Unternehmen auch die Anzahl der digitalen und analogen Ein- und Ausgänge.(Bild: Stöber)
Zu den Schwerpunktthemen bei Pilz gehörten die sichere und flexible Konnektivität. Im Fokus standen Lösungen mit der konfigurierbaren Kleinsteuerung Pnozmulti 2, die den direkten Anschluss ins Feld vereinfachen. Zudem hatte das Unternehmen die Miniaturisierung als Treiber einer nachhaltigen Industrie-Transformation im Blick: Für die Absicherung von Schutztüren zeigte Pilz sein neues, kompaktes Schutztürsystem Psenmgate, das Sicherheitszuhaltung und Bedienelement zugleich ist. Mit im Messegepäck waren auch die neue induktive Variante des Sicherheitsschalters Psenini, der keinen proprietären Betätiger mehr benötigt.(Bild: Pilz)
Neben vielen "Wiederholungstätern" gab es auch einige Neulinge auf der SPS. Einer davon war IDS. Das Bildverarbeitungsunternehmen präsentierte seine Neuheiten mit 2D, 3D und AI Vision. IDS richtet den Fokus auf industrielle Bildverarbeitung für Robotik, Prozessautomatisierung und vernetzte Systeme. Philipp Ohl, Leiter des Produktmanagements, erklärt: „Automatisierung und Kameras? Das passt zusammen wie Schloss und Schlüssel. Je nach Aufgabe sind ganz unterschiedliche Qualitäten gefragt – etwa besonders hochauflösende Bilder, besonders schnelle Kameras oder Modelle mit integrierter Intelligenz.“ Entsprechend vielseitig waren die Produkte und Demosysteme, die das Unternehmen auf der SPS gezeigt hat.(Bild: IDS Imaging Development Systems GmbH)
Anwenderfreundliche Fertigungsmesstechnik für jeden Prozessschritt: Kistler hat individuell adaptierbare Lösungen für die Prozessüberwachung und Qualitätssicherung in herausfordernden Anwendungen in der Fertigung gezeigt. Auf dem Stand gab es ein breites Portfolio von Sensoren und Messverstärkern bis hin zur integrierten Montagelösung, das unter anderem Neuheiten wie den Drehmomentmessflansch KiTorq 4552A und die erweiterten Versionen der Prozessüberwachungssysteme maXYmos TL, NC und BL beinhalteten.(Bild: Kistler)
Lenze zeigte auf der Messe Lösungen, mit denen OEMs trotz fehlender Ressourcen, mangelndem IT-Know-how, hoher Kosten und Innovationsdruck ihre Produktivität und Effizienz steigern können. Auf seinem Stand präsentierte das Unternehmen unter anderem die neue Lenze Nupano Suite. Diese soll sich über den gesamten Lebenszyklus der Maschine erstrecken und soll Antworten auf die Themen Energieeffizienz, KI und den Fachkräftemangel in der Entwicklung liefern. "Sie unterstützt den Kunden dabei, seine Engineeringzeiten signifikant zu senken, die Cybersicherheitsanforderungen zu erfüllen oder digitale Erlösmodelle zu entwickeln", schreibt das Unternehmen.(Bild: Lenze)
Schmersal stellte auf der SPS erstmals ein 4D-Modell seiner sicherheitstechnischen Komponenten vor: einen digitalen Zwilling der Sicherheitszuhaltung AZM40 und des Türgriffsystems DHS. Neben der 3-dimensionalen Darstellung (3D) simuliert das virtuelle Abbild alle Eigenschaften und Funktionen der physikalischen Geräte als vierte Dimension (4D). Wird beispielsweise eine Schutztür mit dem realen Taster am Türgriff entriegelt, leuchten die LEDs beim digitalen Zwilling ebenso auf wie beim physikalischen Pendant. Damit gehört Schmersal nach eigener Aussage mit zu den ersten Unternehmen, die einen digitalen Zwilling für sicherheitstechnische Komponenten entwickelt haben.(Bild: Schmersal)
Diese Themen waren auf der SPS 2024 wichtig
Ein dominierendes Thema blieb auch in diesem Jahr die Digitalisierung der Produktion. Hersteller präsentierten neue Lösungen zur Optimierung von Produktionsprozessen. Durch die Verknüpfung und Analyse von Maschinendaten in Echtzeit soll eine effizientere und flexiblere Steuerung der Fertigung ermöglicht werden.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Automatisierungslösungen war auf der SPS 2024 ein weiteres Highlight. Es kamen auch neue Tools und Plattformen ins Spiel, die für eine nahtlose Integration von KI in bestehende Systeme sorgen und dabei helfen, Daten effizient zu verarbeiten und zu analysieren.
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Mit Blick auf die steigende Bedeutung der Nachhaltigkeit standen auch in diesem Jahr energieeffiziente Technologien und umweltfreundliche Lösungen bei vielen Ausstellern im Mittelpunkt.
Ebenfalls nicht wegzudenken ist das Thema Cybersecurity. Da Produktionssysteme zunehmend vernetzt und digitalisiert werden, steigt auch das Risiko für Cyberangriffe. Auf der SPS 2024 haben deshalb zahlreiche Unternehmen Lösungen zur Verbesserung der Cybersecurity in der Industrie vorgestellt. Dazu gehörten unter anderem innovative Sicherheitslösungen zur Absicherung von Produktionsdaten und Anlagen gegen unbefugten Zugriff.
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Auch die Robotik war weiter ein zentrales Thema. Auf der Messe wurden neue Robotermodelle und Automatisierungslösungen präsentiert, die immer flexibler und autonomer werden. Viele der neuen Systeme lassen sich schnell und unkompliziert in bestehende Produktionsprozesse integrieren, um diese zu beschleunigen und effizienter zu gestalten.
Edge Computing und Cloud-basierte Lösungen spielten auf der SPS ebenfalls eine Rolle. Es wurden die neuesten Entwicklungen in diesen Bereichen vorgestellt, die es ermöglichen, Daten direkt an der Produktionslinie zu verarbeiten und gleichzeitig in der Cloud zu speichern und zu analysieren.
(Bild: Anna McMaster)
Die Autorin: Anja Ringel
Dass sie Redakteurin werden will, wusste Anja Ringel schon zu Schulzeiten. Als Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung hat sie Lehrkräfte und Schüler interviewt, das Mensaessen getestet und ist Fragen wie "Wieso hat Wasser ein Mindesthaltbarkeitsdatum" nachgegangen.
Nach Stationen bei diversen Tagezeitungen schaut sie bei "Produktion" nun den Unternehmen auf die Finger oder besser gesagt auf die Bilanzen. Als Wirtschaftsredakteurin kümmert sie sich aber auch um Themen wie Fachkräftemangel, Diversity, Digitalisierung oder Unternehmenskultur. Daneben ist sie einer der Podcast-Hosts von Industry Insights.
Privat liebt sie das Reisen und nutzt ihre Urlaube, um die Welt zu entdecken.