
Künstliche Intelligenz spielt bei Trumpf eine Schlüsselrolle. Im Bereich des Hairpin-Verfahrens, das als Ersatz für das zeitintensive Wickeln von Spulen zur Fertigung von Elektromotoren eingesetzt wird, arbeitet Trumpf an neuronalen Netzen für die Qualitätssicherung. - Bild: Dusold

Wilrid Dubitzky erklärt wie mittels Bildverarbeitung und Deep Learning eine KI entsteht, die eine hohe Schweißnahtqualität garantiert: Die neuronalen Netze werden trainiert, um zwischen guten und schlechten Schweißungen zu unterscheiden. So können Motoren mit schlechten Schweißnähten direkt automatisch aussortiert werden. - Bild: Dusold

Je älter der Laservollautomat TruLaser Center 7030 wird desto besser arbeitet er - dank künstlicher Intelligenz. Der Automat schneidet Teile mit einem Laser aus einer Blechtafel und löst diese anschließend heraus. - Bild: Dusold

Christoph Blömker, Produktarchitekt für KI-Lösungen bei Trumpf, erklärt wie das Herauslösen der Teile auf dem TruLaser Center 7030 in Zukunft mit KI unterstützt werden soll: Die Maschine arbeitet mit über 2.500 kleinen Saugern und 180 Pins, die Blechteile herausdrücken und ansaugen. Gelingt der Prozess nicht auf Anhieb, wiederholt die Maschine den Vorgang selbstständig, bis es klappt. Die KI erkennt Zusammenhänge zwischen Teilegeometrien und gelungenen sowie missglückten Entnahmen und entwickelt daraus die idealen Entnahmestrategien, sodass ähnliche Teile künftig immer beim ersten Versuch korrekt entnommen werden. - Bild: Dusold

Wie man vermeiden kann, dass Bremsscheiben Feinstaub erzeugen, erklärt Oliver Müllerschön, Leiter des Bereichs Laserauftragsschweißen. Mittels EHLA-Verfahren (Extrem-Hochgeschwindigkeits-Laserauftragsschweißen) wird eine Verschleiß- und korrisionsbeständige Beschichtung aufgetragen, die für weniger Abrieb sorgt. - Bild: Dusold

Welche Autobestandteile neben Bremsscheiben mit Trumpf-Maschinen produziert werden, zeigt dieses Modell. – Bild: Dusold

Für mehr Leistung sorgt Trumpf im Bereich Dentaltechnik. So lässt sich mit dem Multilaser-Prinzip der TruPrint-Maschinen Zahnersatz zehnmal so schnell fertigen wie mit konventionellen Verfahren - individuell und wirtschaftlich. - Bild: Dusold

Im Bereich der Gesichts- und Kieferimplantate ermöglichen Trumpf-Maschinen ideale Passformen und langlebige Teile. Die Einzelanfertigungen lassen sich dabei wirtschaftlich drucken. – Bild: Dusold

Bei einem Pressegespräch zur Intech sprachen Mathias Kammüller (CDO, links), Peter Leibinger (CTO, mitte) mit Rainer Berghausen (Leiter Group Communications, rechts) über die Digitalisierung, künstliche Intelligenz und neue Geschäftsfelder. - Bild: Dusold
Auf der Hausmesse Intech am Hauptstandort Ditzingen zeigt Trumpf 2019 3D-Druck und künstliche Intelligenz im Einsatz.
Die Lösungen mit künstlicher Intelligenz für den Maschinenbau werden zum einen für die eigene Fertigung entwickelt, aber auch für die Kunden. Mathias Kammüller, Chief Digital Officer bei Trumpf, sieht darin einen entscheidenden Schritt in Richtung einer höheren Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Umfeld. „Mit künstlicher Intelligenz lässt sich aus Daten unserer Maschinen neuer Nutzen für die Fertigung erzielen“, so Mathias Kammüller. „Das steigert die Leistung der vernetzten Produktion.“
Hier kommt KI bereits zum Einsatz
Beispiele für künstliche Intelligenz sind der Einsatz von neuronalen Netzen für die Qualitätssicherung beim Hairpin-Schweißen für Elektromotoren und das maschinelle Lernen der Laservollautomaten beim Entnehmen von Teilen.
Chief Technology Officer Peter Leibinger sieht die Zukunft unter anderem im 3D-Druck: „Additive Fertigungsverfahren sorgen für Innovation in der Produktion. Sie eignen sich wie kaum eine andere Technologie zum Herstellen komplexer Formen und kleiner Stückzahlen.“
Im Bereich additive Fertigung setzt Trumpf auf die Erschließung neuer Geschäftsfelder, neben dem Prototypenbau, der Luft- und Raumfahrt oder der Automobilindustrie. Beispiel sind zum Beispiel Gesichts- und Kieferimplantate, die mit dem Verfahren einfach individualisiert werden können. Im Bereich Dentaltechnik liefert Trumpf vor allem Geschwindigkeit: mit dem Multilaser-Prinzip kann Zahnersatz zehnmal so schnell wie mit konventionelle Verfahren produziert werden.
Diese 5 Technologien bestimmen die Zukunft
Auch spannend: Peter Leibinger identifizierte in einem Pressegespräch fünf Technologietrends:
- Quantentechnologie. Damit wird es zum Beispiel möglich sein, hochsensible Magnetsensoren herzustellen, die Sensorik auf ein neues Level heben.
- Elektromobilität. Der erste Schritt sind batteriebetriebene Fahrzeuge. In einer zweiten Welle könnten Fuel Cells Einzug halten. Auch dafür arbeitet Trumpf schon an passenden Lasern.
- Photonik beziehungsweise optische Sensoren. Ohne Photonik und die passenden Sensorik wird es kein autonomes Fahren geben.
- Secondary Sources. Mittels Laser kann andere Strahlung erzeugt werden, zum Beispiel EUV (Extrem ultraviolette Strahlung) die besonders für die Halbleiterindustrie und die Medizintechnik interessant ist.
- 3D-Druck. Additive Fertigung ermöglicht es Dinge zu produzieren, die zuvor nicht realisierbar waren.
In diesen Branchen rechnet sich künstliche Intelligenz

Platz 10: In der Medienbranche, dem Rundfunk und bei Verlagen werden 2019 voraussichtlich 6,5 Mrd Euro Umsatz mit KI-Anwendungen generiert. Im Ranking bedeutet das Platz 10. So können schon heute Berichte über Sportereignisse relativ gut von intelligenter Software geschrieben werden. Ob auch der Radiomoderator in Zukunft ein Roboter ist, bleibt aber weiterhin ungewiss. – Bild: Pixabay/tianya1223

Im Großhandel sollen dieses Jahr bereits 7,1 Mrd Euro Umsatz auf Basis von KI-Anwendungen entstehen. Damit liegt die Branche auf Platz 9 im Ranking. Künstliche Intelligenz kann im Handel zum Beispiel helfen, den Bedarf an bestimmten Produkten noch besser vorherzusehen. – Bild: Frigemo

Auch in der chemischen Produktion kommt künstliche Intelligenz zum Einsatz und sorgt für 7,2 Mrd Euro Umsatz im Jahr 2019. Im Ranking liegt die Branche damit auf Platz 8. Künstliche Intelligenz wird dabei benutzt, um die Produktionsabläufe zu optimieren. – Bild: BASF

Die Energie- und Wasserversorgung wiederum generiert 2019 rund 7,3 Mrd Euro mit KI-Anwendungen. Das bedeutet Platz 7 im Ranking. Vorausschauende Instandhaltung mit Hilfe künstlicher Intelligenz zahlt sich dabei zum Beispiel in Gasturbinen-Werken aus. KI kann aber auch zur Prognose der Windkraft genutzt werden. – Bild: EON

Platz 6: Im Bereich IT Services und Consulting sorgen KI-Anwendungen 2019 bereits für einen Umsatz von 7,4 Mrd Euro. Die Branche liegt damit auf Platz 6 im Ranking. Berater lassen sich schon heute durch künstliche Intelligenz unterstützen, um die von Kunden in großen Mengen zur Verfügung gestellten Daten überhaupt noch analysieren zu können. Und im IT-Bereich gehört KI oft schon zur Normalität. So zum Beispiel bei IBM. – Bild: IBM

Platz 5: Bereits 10,1 Mrd Euro Umsatz wird im Einzelhandel mit KI-Anwendungen erwirtschaftet. Im Ranking bedeutet das Platz 5. So kann KI dafür sorgen, dass der Händler stets das richtige Produkt auf Lager hat, das sich Kunden aktuell wünschen. Und das kann gerade im Lebensmitteleinzelhandel Einsparungen mit sich bringen. Aber auch eine KI-gestützte Beratung können sich Experten zumindest für die Zukunft vorstellen. – Bild: Rewe

Platz 4: Bei der Produktion von Elektronik- und Hightec-Gütern spielt künstliche Intelligenz schon heute eine wichtige Rolle. So sorgt sie dieses Jahr für 15 Mrd Euro Umsatz, was im Ranking für Platz 4 sorgt. Siemens nutzt beispielsweise in der Elektronikproduktion im Gerätewerk Erlangen künstliche Intelligenz und simuliert zum Beispiel neue Produktionslinien vorab. So können mögliche Fehler bereits vor Produktionsstart im virtuellen Raum eliminiert werden. – Bild: Siemens

Platz 3: Im Maschinenbau kommt ebenfalls künstliche Intelligenz zum Einsatz und generiert in diesem Jahr voraussichtlich 16 Mrd Euro Umsatz. Die Branche belegt damit Platz 3 im Ranking. Versucht wird beispielsweise, Roboter nicht mehr zu programmieren. Vielmehr sollen sie alleine durch Kameras selbstständig das zu greifende Objekt erkennen und dank KI anschließend selbst entscheiden, was zu tun ist. Im Bild zu sehen ist die Produktion beim Roboterbauer Kuka. – Bild: Kuka

Platz 2: Noch mehr künstliche Intelligenz kommt in der Konsumgüterproduktion zum Einsatz. In der Branche werden 2019 bereits 26 Mrd Euro in KI-Anwendungen umgesetzt. Im Ranking bedeutet das Platz 2. – Bild: Coca-Cola

Platz 1: Am weitesten verbreitet ist künstliche Intelligenz jedoch in der Automobilproduktion. So werden dort 2019 ganze 45,4 Mrd Euro mit KI-Anwendungen generiert. Zum Einsatz kommt künstliche Intelligenz zum Beispiel bei der Qualitätsprüfung. Im Bild zu sehen ist eine automatisierte Multimesszelle bei BMW. – Bild: BMW
Ranking: Die größten Fabriken der Welt
Mit einer Fläche von bis zu 6,5 Millionen Quadratmetern sind die größten Werke der Welt so groß wie eine Kleinstadt. Von Samsung bis Volkswagen - wir haben ein Ranking der 10 größten Fabriken zusammengestellt. Zum Ranking.
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