Andrea Nahles, Trumpf

Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) während ihres Besuches des TRUMPF Vorführzentrums. Im Hintergrund Laser- und Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung. - (Bild: Trumpf)

Die Einladung an die SPD-Politikerin war im Rahmen des „Weißbuch“-Prozesses „Arbeiten 4.0“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales ergangen, an dem Trumpf Vertreter mitgewirkt hatten.

Nahles sagte: „Durch Globalisierung und Digitalisierung ist der Bedarf nach flexiblen Lösungen so groß wie nie zuvor. Unternehmen wie Trumpf zeigen eindrucksvoll, wie Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam den Herausforderungen des digitalen Wandels erfolgreich begegnen können.“

Die Ministerin informierte sich über die Möglichkeiten, mit Hilfe eines agilen Zeitsystems auf Schwankungen in der Kapazitätsauslastung zu reagieren sowie dem Bedürfnis nach individueller Zeitplanung durch die Mitarbeiter gerecht zu werden. Trumpf hatte im Herbst 2016 von der Wochen- auf die Jahresarbeitszeit umgestellt. Die Mitarbeiter können danach mit ihrer Führungskraft vereinbaren, wie viel Zeit sie entsprechend der jeweiligen Auftragslage arbeiten.

 

Selbstbestimmung für Mitarbeiter

Zudem können sie alle zwei Jahre selbst entscheiden, wie viel sie insgesamt arbeiten möchten – je nach Lebensphase. Weder Geschäftsleitung noch Betriebsrat müssen noch zustimmen. Zudem spricht das Unternehmen seinen Mitarbeitern am Stammsitz in Ditzingen eine hundertprozentige Beschäftigungsgarantie bis 2021 aus.

„Bereits 20 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen unser Angebot, und das nur wenige Monate nach Einführung“, sagte Trumpf Chefin Nicola Leibinger-Kammüller im Rahmen des Besuchs. „Dies zeigt, dass wir den Bedarf für entsprechende Angebote seitens der Mitarbeiter richtig gedeutet haben.“

„Die Bedürfnisse der Mitarbeiter werden individueller“, so auch Trumpf Arbeitsdirektor Gerhard Rübling. „Es wird deshalb neben Mitarbeitern, die mobil und agil arbeiten möchten, auch weiterhin solche geben, die traditionell vor Ort und zu festen Zeiten arbeiten.“ Beide dankten der IG Metall, mit der das „Bündnis für Arbeit 2021“ vereinbart wurde.

Beim Rundgang durch das Vorführzentrum stellte Trumpf Geschäftsführer Mathias Kammüller der Ministerin die Pläne zur digitalen Vernetzung des Unternehmens vor. Er betonte, dass das bestehende Produktportfolio um Industrie 4.0-fähige Maschinen, Laser und Software wie die offene Produktionsplattform Axoom stetig ergänzt werde. Den Umsatzanteil des Digitalgeschäfts bezifferte er auf 20 Prozent innerhalb der nächsten fünf Jahre.

An die Adresse der Politik gerichtet, mahnte Nicola Leibinger-Kammüller abschließend: „Die digitale Transformation und der weltweite Wettbewerb stellen immense Herausforderungen für die Unternehmen in Deutschland dar. Es ist deshalb wichtig, dass der Wirtschaft nicht immer weiter bürokratische Pflichten auferlegt werden, der regulatorische Rahmen für das Thema Arbeit mit Augenmaß gesetzt wird.“

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