Es sieht gerade nicht rosig aus für die deutsche Industrie.

Es sieht gerade nicht rosig aus für die deutsche Industrie. (Bild: Siasart - stock.adobe.com)

Die deutsche Industrie hat im August einen unerwartet starken Einbruch beim Auftragseingang verzeichnet. Nachdem die Zahlen im Juli noch nach oben korrigiert wurden und um 3,9 Prozent gestiegen waren, kam es im August zu einem deutlichen Rückgang von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dieser Rückgang setzt die Branche unter Druck und trübt die ohnehin bereits schwachen Konjunkturaussichten.

Warum sind die Auftragseingänge im August gesunken?

Der starke Rückgang der Bestellungen im August lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Besonders im Bereich des „Sonstigen Fahrzeugbaus“, zu dem die Produktion von Flugzeugen, Schiffen, Zügen oder Militärfahrzeugen gehört, sind die Aufträge massiv eingebrochen. Während im Juli noch umfangreiche Großaufträge verzeichnet wurden, blieben diese im August aus. Ohne Berücksichtigung dieser Großaufträge beträgt der Rückgang der Bestellungen 3,4 Prozent. Hinzu kommt, dass auch die Nachfrage aus dem Ausland deutlich geringer ausfiel als in den Monaten zuvor.

Wie haben sich die Auftragszahlen im Jahresvergleich entwickelt?

Im Jahresvergleich zeigt sich ein ähnliches Bild. Im August 2023 gingen die Bestellungen um 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Dies steht im starken Kontrast zum Juli, der revidiert einen Anstieg von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnete. Diese Schwankungen erschweren Prognosen für die kommenden Monate und führen zu Unsicherheiten in der Industrie.

Welche Auswirkungen hat der Rückgang auf die Konjunktur?

Der deutliche Rückgang der Auftragseingänge wird von Analysten als klarer Dämpfer für die bereits angeschlagene Konjunktur in Deutschland bewertet. Zwar hatte man nach den Anstiegen im Juni und Juli mit einer Verlangsamung gerechnet, jedoch fiel der Rückgang mit 5,8 Prozent weitaus stärker aus als die erwarteten 2,0 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass die Erholung der Industrie nur kurzfristig anhielt und mittel- bis langfristig kaum Wachstum zu erwarten ist.

Zusätzlich erschwert die geopolitische Lage, insbesondere in Bezug auf Handelsbeziehungen und die hohe Inflation, die Erholung der deutschen Industrie. Geringere Nachfrage aus dem Ausland und hohe Energiekosten setzen die Branche weiter unter Druck.

Was bedeutet dies für die deutsche Industrie?

Der Rückgang der Auftragseingänge könnte auf eine länger anhaltende Schwächephase der deutschen Industrie hinweisen. Insbesondere exportorientierte Branchen, die stark von internationalen Märkten abhängig sind, müssen mit weiteren Einbrüchen rechnen. Kurzfristig dürfte dies die Produktion und damit auch die Wirtschaft insgesamt belasten. Die Unsicherheit hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung bleibt hoch, und es ist unklar, wann eine nachhaltige Erholung einsetzen könnte.

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