Ferdinand Dudenhöffer

Ferdinand Dudenhöffer sieht nach Trumps Wahlsieg einige Veränderungen auf die Autoindustrie zukommen. (Bild: CAR Center Automotive Research)

"Ich fürchte mit Trump wird der Klimaschutz wird nach hinten gestellt", sagt der Leiter des CAR Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen und ergänzt: "Das wäre eine große Bremse für das Elektroauto in USA und damit natürlich auch für Tesla." USA könnte geteilt werden in Kalifornien-Klima und den Rest, dem alten Amerika mit dicken V8 Motoren. In Silicon-Valley könnte der technologiefortschritt damit gebremst werden. Und das wäre wiederum eine große Chance für die chinesische Autoindustrie.

Auch auf den Volkswagen-Konzern sieht er einige Probleme zukommen: "Für den VW-Konzern wäre es jetzt sehr wichtig, die Dieselgate-Themen bis Frühjahr 2017 unter Dach und Fach zu haben." Ein Problem könnte da Audi mit seinen 3,0-Liter-Motoren und den neuen Vorwürfen bei Benziner werden, so der Autoexperte.

Ohnehin werde es schwerer für Nicht-US Unternehmen in den USA ihre Autos zu verkaufen. Trump könnte versuchen – oder wird versuchen – Handelshemmnisse aufzubauen. "Das hat er seinen Wählern im Rost Belt ja  versprochen", so Dudenhöffer. Damit sind die Autobauer mit US-Fabriken auf der Gewinnerseite. Davon profitieren ganz klar GM, Ford, Fiat-Chrysler. Aber auch BMW und Daimler haben dort wichtige Werke, während der VW-Konzern eher außerhalb der US – sprich in Mexiko – seine Werke hat. Also die Deutschen wären nicht alle die großen Verlierer. Auch Toyota, Honda, Nissan sind in USA gut mit Werken vertreten. Schwer würde es bei Handelshemmnissen für Volvo, JLR, Mazda, Mitsubishi werden. Dudenhöffer: "Auch für den VW-Konzern wären Handelshemmnisse nicht leicht."

Darüber hinaus könnte Mexiko - das neue Eldorado der Autoindustrie - leiden. "Seit fünf Jahren sieht man in Mexiko einen regelrechten Autoproduktions-Boom. Die Prognosen waren, dass bis 2025 gut 5 Millionen Autos in Mexiko gebaut werden.Das könnte jetzt gebremst werden, wenn Trump seine Mexikaner-Politik wirklich umsetzt und das NAFTA-Abkommen ändern würde", erklärt Dudenhöffer.

Die Ausrichtung von Trump wäre dann ganz klar auf Detroit ausgerichtet, "um dem Rost Belt zu sagen, ihr habt mich gewählt – und ihr baut in Zukunft die Autos für die Amerikaner", so der Auto-Experte. Jedoch sei das nur ein mittelfristgier Effekt.

Das sagen Unternehmen und Verbände zu Trumps Wahlsieg

Sie möchten gerne weiterlesen?