Fachkräftegewinnung aus dem Ausland ganzheitlich denken
Globale Fachkräftegewinnung bedeutet weit mehr als Visa-Papiere: Es ist ein verzahnter Prozess aus Standort-Analyse, gezieltem Recruiting, bürokratischer Geschwindigkeit, sprachlicher und kultureller Integration. Immer mit dem Ziel, Fachkräfte langfristig fit für Unternehmen zu machen.
Visum, Anerkennung von Abschlüssen, Wohnungssuche, Versicherungen – das deutsche Verwaltungssystem ist für Neuankömmlinge schwer durchschaubar. Relocation muss deshalb als Teil der Fachkräftegewinnung betrachtet werden.(Bild: hkama – stock.adobe.com)
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Für kleine und mittelständische Büros ist das Anwerben ausländischer Ingenieure herausfordernd. Bürokratie, Verwaltungskosten, Sprachbarrieren und ein langwieriger Anwerbeprozess sind Argumente, die Gewinnung ausländischer Fachkräfte nicht anzugehen. Hinzu kommen Sorgen vor kulturellen Missverständnissen, die dann den Prozessablauf im Unternehmen behindern. Es gibt Lösungen, wenn man die Fachkräftegewinnung ganzheitlich denkt. Nahezu jeder ausländische Ingenieur kennt große deutsche Firmen wie Siemens und Bosch. Kleinere Wettbewerber sind dagegen weniger bekannt. Internationale Fachkräfte wissen oft nicht um ihre Chancen jenseits großer Städte und Unternehmen. Kleine und mittlere Büros können an dieser 'Lücke' ansetzen. Für kleinere Büros, die im Ausland sichtbar werden möchten, reicht es aber nicht, offene Stellen nur irgendwo auszuschreiben. Sie müssen gezielt in ihre Reichweite und Arbeitgebermarke - neudeutsch 'Employer Brand' - investieren.
Oft fehlt es an einer klaren Employer Brand
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Jedes Unternehmen hat Stärken: Ob eine ideale Lage für junge Familien, interessante Tätigkeitsschwerpunkte oder ein gutes Betriebsklima. Oftmals fehlt es an einer klaren Employer Brand, die ausländische Bewerber anspricht und ein authentisches Bild des Unternehmens und seiner positiven Eigenschaften vermittelt. Gerade für ausländische Fachkräfte spielen weiche Faktoren eine besondere Rolle – Unternehmen, die solche Faktoren schon im Bewerbungsprozess kommunizieren, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Dank Internet und Social Media können Unternehmen ausländische Fachkräfte überall und jederzeit erreichen. Damit das gelingt, müssen sie die für ihre Zielgruppe passenden Kanäle ausfindig machen und Stellenanzeigen passend formulieren. Im Rahmen von Förderprogrammen oder Netzwerkkooperationen gibt es vielfältige Ansätze, die helfen, Sprachhürden langfristig zu überwinden.
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Mit Relocation-Dienstleistern Bewerber finden
Wer internationale Fachkräfte gewinnen möchte, braucht Zeit, Geduld und die richtigen Partner. Relocation-Dienstleister helfen gezielt, weltweit geeignete Bewerber zu finden und einen Umzug auch organisatorisch zu begleiten. Hilfreiche Maßnahmen sind:
Bieten Sie Vorstellungsgespräche online an (falls nötig, unter Beteiligung eines Übersetzers, zumindest aber in Englisch).
Geben Sie Fachkräften Zeit, Ihr Unternehmen kennenzulernen und zu verstehen.
Bereiten Sie sich selbst optimal auf Vorstellungsgespräche vor – z. B. durch interkulturelle Sensibilisierung zur Misskommunikation im jeweiligen Kulturkreis. Das ist auch ein Zeichen höchster Wertschätzung gegenüber den potenziellen neuen Mitarbeitern.
Unterstützen Sie internationale Fachkräfte aktiv, z.B. durch Deutschkurse schon in ihrem Herkunftsland, idealerweise während der Vorbereitung des Wechsels.
Bereiten Sie Nachqualifizierungen in Deutschland vor, z. B., indem Sie schon im Vorfeld den Austausch mit der zuständigen Arbeitsagentur suchen.
Gehen Sie das Thema „Arbeitsplatzgestaltung“ an. Welche Fördergelder gibt es? Welche Partner in der Region stellen Förderprogramme zur Verfügung.
Verknüpfen Sie Ihren Bewerbungsprozess direkt mit Ihrem Onboarding-Prozess.
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Die Umstellung auf ein internationales Level ist nicht leicht. Gerade für KMU, deren Personaldecke angespannt ist, lohnt sich deshalb die Kooperation mit erfahrenen Partnern. Diese helfen, pragmatische, funktionale Prozesse im Unternehmen zu verankern. Relocation-Dienstleister bieten modulare Leistungen, die bezahlbar und bedarfsorientiert sind.
Bürokratie nicht allein bewältigen
Sind passende Prozesse einmal etabliert, verlaufen spätere Rekrutierungen aus dem Ausland deutlich reibungsloser, schneller und kostengünstiger. Nach der erfolgreichen Auswahl beginnt die eigentliche Herausforderung: der Umzug nach Deutschland. Visum, Anerkennung von Abschlüssen, Wohnungssuche, Versicherungen – das deutsche Verwaltungssystem ist für Neuankömmlinge schwer durchschaubar. Relocation muss deshalb als Teil der Fachkräftegewinnung betrachtet werden. Da einzelne Schritte zeitintensiv sind und Know-how voraussetzen, ist die Wahl des richtigen Partners entscheidend.
Ein professioneller Relocationservice
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koordiniert Visum- und Anerkennungsverfahren,
begleitet ausländische Fachkräfte bei Behördengängen und Formalitäten,
unterhält gute Netzwerke in Ausländerbehörden und Anerkennungsstellen.
So reduziert er für Fachkraft und Betrieb die Unsicherheit, spart Zeit und Nerven.
Das Onboarding internationaler Fachkräfte umfasst mehr als ihre fachliche Einarbeitung am neuen Arbeitsplatz. Es ist ein ganzheitlicher Prozess, zu dem auch die Ankunft im neuen Land gehört. Ausländische Fachkräfte sollten fachlich, sozial und kulturell erfolgreich integriert werden. Dies fördert die Bindung an das Unternehmen und stärkt die eigene Employer Brand. Gerade für ausländische Bauingenieure bringt die deutsche Arbeitskultur neue Erkenntnisse und Herausforderungen mit sich. Sprachbarrieren sind das eine. Kulturelle Kränkungen auf beiden Seiten das andere. Viele Faktoren können zum Arbeitsabbruch führen. Dabei sind sie in vielen Fällen vermeidbar.
(Bild: mi-connect)
Kommen Sie zum Maschinenbau-Gipfel!
Lernen Sie von den Besten der Branche, wie Geschäftsmodelle an neue Rahmenbedingungen angepasst werden können. Seien Sie dabei, wenn die führenden Köpfe des europäischen Maschinenbaus Projekte und Best Practices für den Maschinenbau diskutieren!
Um ein angemessenes Level an Sprachkenntnissen und Qualifikation sicherzustellen, sollten Unternehmen ein digitales „Pre-Onboarding“ anbieten. Dieses kann schon erfolgen, wenn der Bewerber noch im Ausland ist. Unternehmen können ihren neuen Mitarbeitern hierzu etwa Probeaufgaben geben, sie an geförderten Fachsprachenkursen teilnehmen lassen oder auch wöchentliche Einarbeitungsgespräche anbieten. Zu einer strukturierten und empathischen Einarbeitung gehören außerdem:
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Klare Einarbeitungspläne und Zuständigkeiten, die Orientierung schaffen.
Mentoren oder Paten aus der Belegschaft.
Sprachliche Unterstützung.
Kulturelle Sensibilität im Team zur Verhinderung von Missverständnissen (z. B. durch Schulung des Bestandspersonals und der neuen Fachkräfte).
Transparente Kommunikation, z. B. über Erwartungen, Arbeitsabläufe, Rechte und kulturelle Verhaltensregeln.
Für internationale Fachkräfte bedeutet der Jobwechsel einen Neustart im Leben – in einem neuen Land, mit einer fremden Sprache und neuen Alltagsstrukturen. Ein gelungenes Onboarding bezieht deshalb das private Umfeld mit ein, z. B. durch Unterstützung bei:
der Wohnungssuche,
Behördengängen und der Krankenversicherung,
der Kontoeröffnung,
der Einschulung von Kindern,
der Vernetzung mit lokalen Angeboten, wie Sportvereinen, Kulturveranstaltungen oder Beratungsstellen,
dem Austausch mit anderen internationalen Fachkräften.
Besonders im ländlichen Raum sollten Betriebe (und ihre Mitarbeiter) außerdem aktiv zur sozialen Integration beitragen – durch Freizeitaktivitäten, Firmenveranstaltungen oder Kooperationen mit lokalen Initiativen.
Interkulturelle Kompetenz als Schlüssel zum Erfolg
Internationale Teams bringen Vielfalt – und Herausforderungen. Wer langfristig erfolgreich sein will, sollte aufinterkulturelle Begleitung setzen: Trainings, regelmäßiger Austausch und offene Kommunikationskultur helfen, Konflikte zu vermeiden und Vertrauen aufzubauen. Denn: Integration ist keine Einbahnstraße. Sie braucht gegenseitiges Verständnis, Respekt und Bereitschaft zur Veränderung. Setzen Unternehmen auf klare Kommunikation, gute Vorbereitung und verlässliche Partner, können sie schon heute erfolgreich qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland gewinnen – und dauerhaft binden.