Mitarbeiterorientierung und Arbeitgeberattraktivität sind gefragt. -

Die Industrie als Taktgeber der deutschen Wirtschaft braucht laut Great Place to Work ein geeignetes Instrument, um sich bei der Mitarbeiterorientierung und Arbeitgeberattraktivität besser aufstellen zu können. - (Bild: WavebreakMediaMicro - stock.adobe.com)

Das internationale Forschungs- und Beratungsinstitut Great Place to Work® unterstützt deutsche Industrieunternehmen künftig mit einem eigenen Branchenformat. Die Initiative ist ein Impulsgeber für die Unternehmen, durch eine systematische und strategische Verbesserung der Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur dem akuten Fachkräftemangel entgegenzuwirken, die Change Prozesse im Rahmen der Digitalisierung zu bewältigen und ein nachhaltig erfolgreiches Employer Branding zu entwickeln.

Das Angebot beinhaltet sowohl die Möglichkeit einer Zertifizierung als Arbeitgeber, als auch die Teilnahme an einem neuen nationalen Wettbewerb „Beste Arbeitsgeber Fertigung und Industrie“. Bei allem kommt der Rückmeldung der eigenen Beschäftigten eine zentrale Bedeutung zu.

Der Fachkräftemangel könnte das größte Wachstumshindernis nach der Corona-Krise in Deutschland werden.

Nach dem Corona-bedingten Konjunkturabsturz im Jahr 2020 erholt sich die deutsche Wirtschaft schneller als prognostiziert. Auf das Licht am Ende des Pandemietunnels fällt nun jedoch wieder der lange und drohende Schatten, den der Fachkräftemangel bereits vor der Krise geworfen hat. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt ein alarmierendes Szenario auf. Danach könnten die Unternehmen durch die demografische Entwicklung bis 2040 ohne gezielte Zuwanderung, ohne ein dynamisches Ausbildungskonzept und ein höheres Rentenalter jede achte Fachkraft verlieren.

Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung

Great Place to Work® Kooperationspartner Prof. Dr. Gunther Olesch, bis vor kurzem Geschäftsführer von Phoenix Contact, dem Weltmarktführer in der elektrotechnischen und elektronischen Verbindungstechnik, und mehrfach zum führenden HR-Manager Deutschlands ausgezeichneter Personalexperte, findet deutliche Worte: „Die bisherigen Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung sind nichts im Vergleich zu dem Szenario, auf das die deutsche Industrie derzeit zusteuert. Ich bin überzeugt, dass wir 2030 eine regelrechte Abbruchkante erleben, weil dann die Babyboomer in Rente gehen. Besetzungsquoten und Fluktuationsraten sind elementare Indikatoren für die erfolgreiche Personalarbeit in Zeiten des Fachkräftemangels. Jetzt muss und kann gehandelt werden!“

Die Industrie als Taktgeber der deutschen Wirtschaft braucht ein geeignetes Instrument, um sich bei der Mitarbeiterorientierung und Arbeitgeberattraktivität besser aufstellen zu können.

Great Place to Work® Geschäftsführer Frank Hauser: „Die Industrieunternehmen müssen ihre Mitarbeitenden gerade im Produktionsbereich auf dem herausfordernden Weg jetzt noch stärker mitnehmen. Dazu muss man die Bedürfnisse erfassen, ihnen bei der Arbeitsplatzgestaltung eine Stimme geben und sie befähigen, die kommenden Veränderungen mitzutragen.“

Industrieunternehmen scheuen den Wettbewerb

Great Place to Work® steht bereits seit längerer Zeit im Dialog mit den Unternehmensvertretern. Das Wissen um die Notwendigkeit und die Bedeutung der Entwicklung einer mitarbeiter- und erfolgsorientierten Kultur rückt auch dort zunehmend in den Fokus. Viele Industrieunternehmen scheuen allerdings noch den Wettbewerb als sehr gute Arbeitgeber mit Unternehmen anderer Branchen und den Einstieg in den dazu erforderlichen systematischen Entwicklungsprozess. Industriespezifische, herausfordernde Arbeitsbedingungen, zum Beispiel der Dreischichtbetrieb, erschweren bisher aus Sicht der Unternehmen den direkten Vergleich.

Great Place to Work® hat dafür nun ein auf die Industrie zugeschnittenes Format entwickelt, das sie bei der Entwicklung einer mitarbeiter- und erfolgsorientierten Kultur unterstützt. Das Angebot beinhaltet einen ersten einfachen Einstieg in das Thema, die Möglichkeit einer Zertifizierung als Arbeitgeber sowie die Teilnahme an einem neuen nationalen Wettbewerb „Beste Arbeitsgeber Fertigung und Industrie“.

„Die Industrie ist für die deutsche Wirtschaft nach wie vor der Taktgeber der Konjunktur. Über alle Größenordnungen verteilt, sind in der deutschen Industrie insgesamt 7,4 Millionen Menschen beschäftigt. Die Optimierung ihrer Arbeitsplatzqualität ist somit auch eine nützliche Investition in die Lebensqualität der Menschen und die Zukunft des Standorts Deutschland“, ergänzt Frank Hauser.

Unternehmenskultur ist messbar

Great Place to Work® unterstützt Unternehmen aller Größen und Branchen in über 100 Ländern bei der Entwicklung einer zukunftsorientierten Unternehmenskultur und nachhaltigen Arbeitgeberattraktivität. Die gerade erst im Mai veröffentliche Benchmarkstudie spricht eine deutliche Sprache: Die von Great Place to Work® zertifizierten und ausgezeichneten Unternehmen verzeichnen deutlich niedrigere Fluktuationsraten und gleichzeitig höherer Bewerberquoten. Innovationskraft und unternehmerischer Erfolg steigen signifikant, wenn die Kultur stimmt.

Quelle: Great Place to Work® Deutschland

11. Deutscher Maschinenbau-Gipfel

Logo Maschinenbau-Gipfel in Berlin

Der Fixpunkt für den Maschinen- und Anlagenbau in diesem Jahr: Am 26. und 27. Oktober 2021 findet der 11. Deutsche Maschinenbau-Gipfel in Berlin statt. Es gibt viel zu besprechen: Welche Folgen hat die Corona-Pandemie für die gesamte Branche? Welche Rolle kommt dem Maschinenbau beim Klimawandel zu? Wie muss Europas Handelspolitik beschaffen sein, damit unsere Export-Unternehmen im Kräftemessen zwischen China und den USA nicht den Kürzeren ziehen? Mit welchen Themen muss sich Deutschlands innovativste Branche jetzt beschäftigen, um Morgen weiter erfolgreich zu sein?

Prominente Vertreter aus Top-Unternehmen der großen Branchen Maschinenbau, Automobilindustrie und Chemieindustrie geben Einblicke in ihre Strategien und Umsetzung und diskutieren mit Ihnen über die Zukunft der Industrie in Deutschland. Vertreter der Europa- und Bundespolitik ergänzen die Teilnehmer am Maschinenbau-Diskurs.

Weitere Informationen: www.maschinenbau-gipfel.de

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