Innovation in vier Stufen

Wie Basler den Innovationsprozess meistert

Wissenschaft trifft Wirtschaftlichkeit: Mit klaren Prozessen, mutigen Ideen und enger Kundennähe macht Basler aus Innovationskultur marktfähige Technologie. Wie das geht, erläutert der Vorstandsvorsitzende Dr. Dietmar Ley im Interview.

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Eine lebendige Innovationskultur braucht mehr als Prozesse – sie braucht Menschen mit Visionen. Genau deshalb fördert Basler unternehmensintern eine offene Ideenkultur. Jeder darf Ideen einbringen, unabhängig von Abteilung oder Position.
Eine lebendige Innovationskultur braucht mehr als Prozesse – sie braucht Menschen mit Visionen. Genau deshalb fördert Basler unternehmensintern eine offene Ideenkultur. Jeder darf Ideen einbringen, unabhängig von Abteilung oder Position.

Wie gestaltet Basler den Innovationsprozess?

Dietmar Ley: Wir geben unseren Innovatoren und ihren Ideen ausreichend Zeit, Entwicklungsbudget und einen geschützten Raum, um sich zu entwickeln und voll zu entfalten. Zusammen mit unseren Kundinnen und Kunden testen wir die Innovationsprojekte anhand von Prototypen und validieren unsere Hypothesen.

Unser Innovationsprozess ist klar strukturiert und verfolgt einen vierstufigen Ansatz. In der ersten Phase, der Ideation, sammeln wir systematisch Impulse aus Marktbeobachtungen, Technologietrends und natürlich direkt von Kunden. Anschließend folgt die Design-Phase, in der wir Ideen auswählen, validieren und gemeinsam mit interdisziplinären Teams ausarbeiten. Danach gehen wir in die Validation, wo wir Prototypen entwickeln und direkt im Dialog mit Kunden testen. Schließlich steht die Scale-up-Phase an: Hier entscheiden wir, ob eine Idee in eine unserer Business Units überführt, im Innovationsteam weiterentwickelt oder vielleicht sogar ausgegründet wird. Unser Ziel ist es, Ideen schnell zur Marktreife zu bringen – effizient, kundenorientiert und agil.

Für Dr. Dietmar Ley, Vorstandsvorsitzender der Basler AG, war Kundenorientierung seit jeher der Grundpfeiler der Basler-Innovationsarbeit und der Treiber für die stetige Weiterentwicklung der eigenen Produkte und Leistungen.
FürDr. Dietmar Ley, Vorstandsvorsitzender der Basler AG, war Kundenorientierung seit jeher der Grundpfeiler der Basler-Innovationsarbeit und der Treiber für die stetige Weiterentwicklung der eigenen Produkte und Leistungen.

Welche Impulse treiben die Innovationsentwicklung?

Ley: Zentrale Impulse kommen von unseren Kunden, aber auch von unseren Mitarbeitenden. Wir hören sehr genau hin, welche Herausforderungen Kunden in ihren Anwendungen sehen – beispielsweise in der Automatisierung, in der Logistik oder in der Elektronikindustrie. Daneben beobachten wir laufend technologische Entwicklungen oder auch neu entstehende Märkte, wie zum Beispiel im Bereich Künstliche Intelligenz oder Humanoide Roboter.

Auch unsere Mitarbeitenden leisten einen wichtigen Beitrag, da sie proaktiv Innovationsideen entwickeln: Sie können einen Teil ihrer Arbeitszeit frei nutzen, um an eigenen Innovationsideen zu arbeiten und diese in die Umsetzung zu bringen. Zudem pflegen wir gezielt Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen und Hochschulen, um neueste wissenschaftliche Erkenntnisse frühzeitig zu integrieren.

Wie misst die Basler AG den Erfolg ihrer Innovationen und Prozesse?

Ley: Erfolg zeigt sich für uns auf mehreren Ebenen. Einerseits messen wir, wie schnell und effizient wir Innovationen in den Markt bringen – dafür haben wir einen zielgerichteten Innovations-Prozess entwickelt, der strukturiert und gleichzeitig agil ist. Andererseits schauen wir auf klassische Innovationskennzahlen wie Patentanmeldungen: Bis heute haben wir über 119 Patente registriert. Zudem investieren wir konstant rund 12 bis 13 Prozent unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

Inwiefern beeinflusst die Kundenorientierung Ihre Innovationsstrategie?

Ley: Seit der Unternehmensgründung gehören Offenheit für externe Perspektiven und neue Lösungswege untrennbar zur Basler DNA. Unsere Kundenorientierung war seit jeher der Grundpfeiler unserer Innovationsarbeit und der Treiber für die stetige Weiterentwicklung unserer Produkte und Leistungen. Im engen Kontakt zu Kunden und Märkten erkennen wir ungelöste Probleme und können daraus bislang nicht realisierte Geschäftsideen ableiten. Innerhalb der Innovationsprojekte verbinden wir Ideen mit realen Kundenproblemen und entwickeln diese in enger Zusammenarbeit weiter. Schon in frühen Phasen beziehen wir Kunden in die Entwicklung ein, etwa durch Co-Creation-Workshops oder durch das Testen von Prototypen.

Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen?

Ley: Eine sehr große. Wir arbeiten eng mit Universitäten, Forschungszentren und Technologiekonsortien zusammen. Diese Kooperationen ermöglichen es uns, aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen frühzeitig auf ihre industrielle Relevanz hin zu prüfen und gegebenenfalls in marktfähige Lösungen zu überführen. Gleichzeitig fördern wir so die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses – das ist ein Gewinn für beide Seiten.

Wie bleibt der Innovationsprozess bei Basler lebendig?

Ley: Wir setzen auf eine offene Innovationskultur. Das heißt: Jeder im Unternehmen kann Ideen einbringen und wird von seiner Führungskraft dabei unterstützt – unabhängig von Position oder Abteilung. Darüber hinaus haben wir unternehmensweite Austauschformate etabliert, wie zum Beispiel einen Innovation Day, an dem unsere aktuellen Innovationsprojekte in einer Art internen Messe allen Interessierten vorgestellt werden.

Die etablierte interne Innovation Community fördert nicht nur neue Ideengenerierung, sondern auch den Best-Practice-Austausch zwischen Innovatoren bei der Umsetzung der Projekte. Auch unsere schnelle Prototypenentwicklung und die Möglichkeit, Ideen über Spin-offs weiterzuverfolgen, sorgen für frische Dynamik.

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Wie wird aus Innovationsfähigkeit schließlich Wettbewerbsfähigkeit?

Dr. Dietmar Ley: Wir sind überzeugt: In dem technikgetriebenen, dynamischen Marktumfeld, in dem wir uns als Unternehmen bewegen, müssen wir uns kontinuierlich weiterentwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Innovationen sind dabei der Schlüssel zum Erfolg. Essenziell ist es für uns als Unternehmen, die Entwicklungen und Herausforderungen in unseren Zielmärkten und somit unserer Kunden genauestens zu verstehen und daraus gezielte Handlungsfelder für Innovationsaktivitäten abzuleiten. Nur ein effektives Innovationsmanagement ermöglicht es, gezielte Investitionen in neue Technologien oder die Entwicklung von neuen Produkten zu tätigen, die unsere Position am Markt langfristig festigt und weiter ausbaut.