Lünendonk-Studie 2025

Das sind die 10 umsatzstärksten Facility-Service-Unternehmen

Die 25 führenden Facility-Service-Unternehmen in Deutschland sind 2024 im Durchschnitt um 7,8 Prozent gewachsen. Das nachfolgende Ranking ist ein Ergebnis der Studie von Lünendonk & Hossenfelder, die den Umsatz der Gebäudedienstleister beleuchtet.

Veröffentlicht Geändert
Die 25 führenden Facility-Service-Unternehmen in Deutschland sind 2024 im Durchschnitt um 7,8 Prozent gewachsen. Dieses Ranking ist ein Ergebnis der Studie von Lünendonk & Hossenfelder, die den Umsatz der Gebäudedienstleister beleuchtet.
Die deutsche Facility-Service-Branche ist 2024 umsatzmäßig wieder gewachsen.

Das geplante Sondervermögen für Infrastrukturprojekte wird nicht nur den öffentlichen Sektor stärken, sondern auch der Immobilienwirtschaft einen kräftigen Impuls verleihen. Davon profitieren auch Facility-Service-Unternehmen, die für 2025 ein solides Wachstum von 7,1 Prozent prognostizieren. Trotz dieser positiven Aussichten steht die Branche jedoch unter Druck: Fachkräftemangel, steigender Digitalisierungsbedarf und die angespannte konjunkturelle Lage fordern Dienstleister und ihre Kunden gleichermaßen heraus.

Nach zwei überdurchschnittlich starken Jahren wächst der deutsche Markt für Facility Services nun moderat. Das zeigt sich auch an der Marktspitze: Die 25 nach Inlandsumsatz führenden Dienstleister sind im Geschäftsjahr 2024 im Mittel um 7,8 Prozent gewachsen. Im Vorjahr 2023 lag das Wachstum noch bei 11,8 Prozent. Als Hauptgrund für das moderate Wachstum gilt die konjunkturelle Lage: Kunden reagieren preissensibler, zudem wurden lukrative Sonderleistungen punktuell verschoben oder nicht abgerufen.

Facility-Services: Mehr Zurückhaltung beim Recruiting

Daher zeigten sich die Facility-Services-Anbieter im Recruiting zurückhaltender: Im Geschäftsjahr 2024 stieg die Anzahl der Beschäftigten lediglich um 1,6 Prozent auf 291.792. Aufgrund der Wachstumserwartungen aus dem Investitionspaket wird der Personalbestand nun jedoch stärker ausgebaut, denn auch die Immobilienbranche profitiert vom Sondervermögen. Dies sind Ergebnisse der Lünendonk-Studie 'Facility Services in Deutschland', die im Juli 2025 erscheint.

Im Ranking der Top 10 gibt es Neuplatzierungen als auch zwei Facility-Service-Unternehmen, die erstmals in Deutschland einen Jahresumsatz mit Dienstleistungen von zwei Milliarden Euro überschreiten.

Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland (Umsatz 2024 in Millionen Euro): Apleona, 2. Spie Germany Switzerland Austria, 3. Wisag Facility Service, 4. Engie, 5. Piepenbrock, 6. Strabag Property and Facility Services, 7. Dussmann, 8. Compass Group, 9. ISS Facility Services, 10. Kötter, 11. Klüh, 12. Sodexo, 13. Caverion, 14. Vinci, 15. CBRE, 16. Götz, 17. Sauter FM, 18. Stölting, 19. Dr. Sasse, 20. Goldbeck, 21. Geiger FM, 22. Dorfner, 23. Vebego Facility Services, 24. ISD Immobilien, 25. Wackler.
Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland (Umsatz 2024 in Millionen Euro).

Nachfolgend das Ranking der Top 10 Facility-Service-Unternehmen:

Kötter Unternehmensgruppe
Einen Platz runter auf Rang 10 geht es für die Kötter Unternehmensgruppe trotz eines gestiegenen Jahresumsatzes von 722 Millionen Euro. Auch die Mitarbeitendenzahl legte auf 16.000 zu.
ISS Facility Service Holding GmbH
Im Jahr 2024 ging es für die ISS Facility Service Holding GmbH von Platz 7 zurück auf Platz 9. Der Umsatz war mit 772,7 Millionen Euro etwas schwächer, auch die Anzahl der Mitarbeitenden ist zurückgegangen (9.240).
Compass Group Deutschland GmbH
Die Compass Group Deutschland GmbH schafft im Jahr 2024 einen Sprung von Platz 11 auf acht mit einem Umsatz von 862,7 Millionen Euro. Die Anzahl der Mitarbeitenden liegt bei 13.273.
Dussmann Group
Auf Platz 7 gefallen positioniert sich die Dussmann Service Deutschland GmbH - trotz eines auf 911 Millionen Euro gestiegenen Umsatzes. Zahl der Mitarbeitenden: 17.300.
Strabag Property and Facility Services
Auf Platz 6 hochgeklettert ist die Strabag Property and Facility Services GmbH mit einem Umsatz von 935 Millionen Euro. Mitarbeitende in Deutschland gibt es 12.122.
Piepenbrock Facility Management
Auch im Jahr 2024 geht Platz 5 an die Piepenbrock Facility Management GmbH + Co. KG mit einem Umsatz von 968,5 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeitenden liegt bei 26.800.
Engie Deutschland
Platz 4: Engie Deutschland GmbH erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 1.134 Millionen Euro. Die Mitarbeitendenzahl liegt bei 4.211.
Wisag Facility Service
Wieder auf Platz 3 hat es die Wisag Facility Service Holding GmbH geschafft mit einem Umsatz von 1.729 Millionen Euro; Größter Arbeitgeber unter den Top 25 mit 36.500 Beschäftigten.
Spie
Platz 2: Spie Deutschland & Zentraleuropa - mit einem geschätzten Umsatz von 2.650 Millionen Euro und 15.400 Mitarbeitenden (Zahlen geschätzt).
Apleona GmbH
Im Jahr 2024 liegt die Apleona GmbH auf Platz 1. Der Umsatz für 2024 lag bei 2.991 Millionen Euro mit 31.996 Mitarbeitern.

Hohe Kundenerwartung im Facility Service trifft auf Fachkräftemangel

Die Facility-Service-Anbieter sehen den Fachkräftemangel und die steigenden Digitalisierungsaufwände als herausfordernd an. Jörg Hossenfelder, Geschäftsführer von Lünendonk und Studienautor, sagt: „Kunden erwarten verlässliche Leistungserbringung. Daher spielt gerade in Zeiten des Fachkräftemangels das Personalkonzept eine wichtige Rolle.“ Die 25 führenden Dienstleister erzielen in Summe einen Inlandsumsatz von 18,7 Milliarden Euro. Damit decken sie mehr als 30 Prozent des Markts ab. In die Lünendonk-Studie sind Angaben von insgesamt 73 Unternehmen eingeflossen.

Das Ranking der größten Facility-Service-Anbieter im Detail

Mit einem Inlandsumsatz von 2,991 Milliarden Euro ist Apleona weiterhin Marktführer. Der Dienstleister aus Neu-Isenburg verzeichnete ein Wachstum von 8,6 Prozent und wird im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich die Drei-Milliarden-Euro-Hürde überwinden. Der Gesamtumsatz überstieg erstmals die Vier-Milliarden-Euro-Marke. Die neu firmierte Spie Germany Switzerland Austria wächst mit 25 Prozent überdurchschnittlich stark und belegt mit geschätzten 2,65 Milliarden Euro in Deutschland den zweiten Rang. Kein anderer Mitbewerber wuchs absolut so stark wie der Dienstleister aus Düsseldorf. Sein Gesamtumsatz liegt bei knapp drei Milliarden Euro. Zu diesem Wachstum trugen auch die Übernahmen von MGB energy, ICG und Otto LSE bei. Bei der Schätzung berücksichtigt Lünendonk ausschließlich Facility-Service-relevante Leistungen.

Die Wisag Facility Service Holding wächst um 6,9 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro. Der Frankfurter Dienstleister beschäftigt mit 36.500 Mitarbeitenden die meisten der Branche und hält weiterhin Rang drei der Lünendonk-Liste. Nicht berücksichtigt sind Leistungen aus den Bereichen Industrie- und Aviation Services.
Engie ist das vierte Unternehmen mit einem Umsatz im vierstelligen Millionenbereich.

Strabag PFS mit stärkstem prozentualem Wachstum

Piepenbrock bleibt der fünftgrößte Anbieter und steht kurz davor, die Milliarden-Hürde zu überwinden. Mit einem Plus von 9,3 Prozent erwirtschaftete das Familienunternehmen im Jahr 2024 968,5 Millionen Euro im Inland. Die Strabag Property and Facility Services ist das prozentual wachstumsstärkste Unternehmen der Top 25. Mit einem Plus von 28,3 Prozent springt die Tochter des Baukonzerns mit 935,0 Millionen Euro von Rang acht auf sechs.

Dussmann rangiert mit 911,0 Millionen Euro auf dem siebten Platz (+3,4 %). Der Gesamtumsatz stieg auf fast 2,8 Milliarden Euro. Auch die Compass Group konnte zulegen und sprang mit 862,7 Millionen Euro Umsatz von Platz elf auf acht. Die ISS Facility Services verliert hingegen 3,5 Prozent und belegt mit 772,7 Millionen Euro Position neun. Kötter aus Essen komplettiert mit 722,0 Millionen Euro die Top 10 der Lünendonk-Liste.

Sauter FM wächst zweistellig

Sowohl Klüh (615,9 Mio. €) als auch Sodexo (540,0 Mio. €) wachsen jeweils um 1,9 Prozent. Caverion kommt mit einem Plus von 6,6 Prozent auf 435,5 Millionen Euro, gefolgt von Vinci (393,0 Mio. €; +3,5 %), CBRE (375,5 Mio. €; +3,4 %) und Götz (328,0 Mio. €; +9,7 %). Sauter FM aus Augsburg macht mit einem Plus von 11,3 Prozent ebenso wie Götz eine Position gut und nimmt mit 320,3 Millionen Euro Platz 17 ein. Stölting überwindet mit einem Anstieg von 17,4 Prozent die 300 Millionen Euro und nimmt Platz 18 ein (319,9 Mio. €).

Dr. Sasse springt mit einem Plus von 14,5 Prozent von Rang 21 auf 19. Das Familienunternehmen aus München generierte in 2024 einen Inlandsumsatz von 269,0 Millionen Euro. Goldbeck belegt mit 263,3 Millionen Euro Rang 20, gefolgt von Geiger FM (254,6 Mio. €), Dorfner (228,7 Mio. €) und Vebego Facility Services (217,6 Mio. €). Sowohl ISD Immobilien als auch Wackler überwinden die 200 Millionen-Euro-Marke und schließen die Top 25 ab.

Wesentliche Markttrends im Facility Management:

Das Facility Management ist durch mehrere Trends wesentlich beeinflusst. Diese sind:

  • Digitalisierung und Automatisierung im Service. Der Markt beschäftigt sich intensiv mit den Potenzialen (generativer) künstlicher Intelligenz.
  • Nachhaltigkeit/ESG: Das Facility Management bietet Lösungen für den nachhaltigen Betrieb von Immobilien an und entwickelt Konzepte für die flexible Nutzung von Räumen.
  • Nutzerzentrierung: Zum Beispiel erfordert die Abkehr von der Fokussierung auf Einzelarbeitsplätze neue Facility-Management-Konzepte.
  • Gravierender Personalmangel: Digitale Technologien können durch Teilautomatisierung den Personalbedarf dämpfen.
  • Volatilität: Durch sich ständig verändernde Rahmenbedingungen können Auftraggeber und Dienstleister immer weniger verlässlich für mehrjährige Vertragslaufzeiten planen und müssen sich anpassen.
  • Nutzerzentriertes integriertes Facility Management: Komplexere Immobilienportfolios, weniger Dienstleister, die ein umfassenderes Leistungsspektrum anbieten und mehrere
    Standorte oder alle Immobilien des Unternehmens betreuen, helfen den Auftraggebern, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.

Zuversicht für 2025 und 2026 – vor allem in der Gebäudetechnik

Ein Blick auf die Umsatzprognosen zeigt, dass sich die technischen Anbieter besonders zuversichtlich geben: Alle Studienteilnehmer, die im Bereich des technischen Gebäudemanagements tätig sind, planen im aktuellen Geschäftsjahr im Durchschnitt ein Wachstum von 9,0 Prozent. Auch in den Folgejahren liegen die Erwartungen zwischen 7 und 8 Prozent pro Jahr. Ab 2026 gilt das jedoch auch für die Anbieter infrastruktureller Services.

„Dieser Optimismus wird zum einen vom Konjunkturanstieg, zum anderen von der wachsenden Fremdvergabe der Kunden gespeist“, so Hossenfelder. „Gerade in der Gebäudetechnik besteht hohes Potenzial. Und auch die Wachstumserwartungen aus dem Investitionspaket der Bundesregierung spiegeln sich in den Prognosen wider. Denn auch die Immobilienbranche möchte am Sondervermögen partizipieren.“