So könnte der Kampfpanzer Leopard 2 A8 aussehen.(Bild: KNDS)
Anzeige
Historischer Hintergrund des Leopard 2
Der Leopard 2 geht auf das deutsch‑amerikanische MBT‑70‑Programm zurück, das 1970 scheiterte. Deutschland setzte daraufhin das nationale „Experimentalprogramm“ fort und entwickelte einen eigenen Kampfpanzer. Zwischen 1970 und 1971 wurden Versuchsfahrzeuge erprobt; nach dem Ende des MBT‑70 wurde das Programm zur Grundlage des Leopard 2. 1973 begannen technische Erprobungen, 1974 folgten Truppenversuche und 1975 Klimatests in Kanada und den USA. Die ersten Prototypen – insgesamt sieben plus zehn weitere Fahrzeuge – erhielten auf Anordnung von Verteidigungsminister Helmut Schmidt den Namen Leopard 2. 1977 genehmigte der Bundestag den Auftrag der Bundeswehr über 1.800 Leopard 2 für rund 5 Milliarden D-Mark.; die Auslieferungen begannen 1979.
Anzeige
Der Leopard 2 ersetzte damit den Leopard 1 und wurde zum Rückgrat der Panzertruppe. Der deutsche Panzerbau stand unter dem Druck des Kalten Krieges: NATO‑Staaten benötigten schwere, gut geschützte und treffsichere Fahrzeuge, während sowjetische Panzer eher auf Masse und Mobilität setzten. Frühere Varianten wie der Leopard 2A4 erhielten in den 1980er‑Jahren Verbesserungen an Panzerung und Elektronik; der Leopard 2A6 führte die längere L/55‑Kanone ein und überzeugte in unabhängigen Bewertungen mit hoher Zielerfassungsrate. Von 1979 bis 2023 wurden 3.600 bis 3.750 Leopard‑2‑Panzer produziert; seit 2014 besitzt die Bundeswehr mit dem Leopard 2 A7V eine weiterentwickelte Ausführung mit verbesserten Schutzpaketen, digitalem Führungsnetz und optionaler fernbedienbarer Waffenstation.
Der Leopard 2 ist eine europäische Erfolgsgeschichte. Laut Hersteller KNDS vertrauen 22 Staaten auf die Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutzwirkung des Leopard 2. Zu den Referenznutzern zählen neben Deutschland auch die Schweiz, Spanien, Dänemark, Schweden und viele weitere Länder. Zwischen den Varianten unterscheiden sich Kanone, Schutzpakete und Elektronik:
Anzeige
Leopard 2A4: Basisvariante der 1980er‑Jahre mit 120‑mm‑L/44‑Glattrohrkanone und modularer Verbundpanzerung.
Leopard 2A5/A6: Einführung der spitz zulaufenden Keilpanzerung am Turm, verbesserte Optiken und beim A6 die längere 120‑mm‑L/55‑Kanone.
Leopard 2A7/A7V: Für asymmetrische Einsätze optimierter Schutz gegen Minen und improvisierte Sprengsätze, verbesserte optische Systeme, digitale Führungsgeräte und passive All‑round‑Panzerung. Eine 1 500‑PS‑Maschine beschleunigt den 70‑Tonnen‑Koloss auf 70 km/h; die Besatzung besteht weiterhin aus vier Soldatinnen und Soldaten.
Der Leopard 2 A7V ist für die Bundeswehr derzeit das modernste Serienmodell. Seine Ausrüstung umfasst programmierbare HE‑Munition, digitale Lagebilder und eine optional montierbare fernbedienbare Waffenstation. KNDS hebt hervor, dass das System modular aufgebaut ist und kontinuierlich modernisiert wird.
Eine Montage des möglichen Aussehens des Kampfpanzers Leopard 2 A8.(Bild: KNDS)
Nutzerstaaten des Leopard 2
Anzeige
Die Benutzerliste ist lang. Neben Deutschland verfügen viele NATO‑Staaten sowie neutrale Länder über verschiedene Leopard‑2‑Versionen. Die Schweiz nutzt den Panzer 87, Spanien den Leopardo 2E, die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Schweden betreiben modernisierte A6/A7‑Versionen. Finnland, Polen und Portugal haben auf dem Gebrauchtmarkt A4‑Modelle übernommen. Kanada setzt auf die Varianten Leopard 2A4M und Leopard 2A6M; nach Angaben des kanadischen Verteidigungsministeriums dienen die Fahrzeuge als Hauptwaffensystem des Heeres. Die Türkei, Katar, Indonesien und Singapur zählen ebenfalls zu den Anwendern.
Technik des Leopard 2 A8
Die Leopard 2 A8 stellt die jüngste Weiterentwicklung dar und basiert auf dem 2A7V‑Standard. Die Modernisierung zielt darauf ab, den Panzer in konventionellen wie asymmetrischen Konflikten zu behaupten und gegen moderne Panzerabwehrwaffen zu schützen.
Bewaffnung des Leopard 2 A8
Anzeige
Der Leopard 2 A8 verfügt über eine 120‑mm‑Glattrohrkanone L/55 von Rheinmetall. Die längere Rohrlänge gegenüber dem L/44‑Geschütz erhöht Mündungsgeschwindigkeit und Durchschlagsleistung; die Waffe kann Panzerungsbrechende APFSDS‑Geschosse, HEAT‑Geschosse und die programmierbare Mehrzweckmunition DM11 verschießen, bei der der Zeitzünder im Feuerleitcomputer programmiert wird. Dadurch lassen sich Ziele hinter Deckungen oder innerhalb von Gebäuden bekämpfen. Als Sekundärbewaffnung dient ein 7,62‑mm‑Maschinengewehr; optional kann eine fernbedienbare Waffenstation auf dem Turmdach montiert werden.
Schutz und aktive Verteidigung
Die 2A8‑Variante nutzt eine neu entwickelte multilagige Verbundpanzerung aus Stahl, Wolfram, Verbundwerkstoffen und Keramik. Zusätzlich können passive Zusatzpanzerungsmodule montiert werden. Bemerkenswert ist die aktive Schutzanlage EuroTrophy, eine Joint Venture‑Lizenzproduktion (Rafael, KMW, General Dynamics) der israelischen Trophy‑APS. Mehrere an den Turmecken montierte Radare überwachen den 360‑Grad‑Bereich; bei einem Angriff identifiziert das System Projektilgeschwindigkeit und -bahn und feuert Sekundenbruchteile später einen EFP‑Schrapnellvorhang ab, der anfliegende Raketen oder Panzerabwehrgeschosse zerstört. Der Vertrag zwischen KNDS Deutschland und EuroTrophy sieht die Lieferung von 123 Trophy‑Systemen für die Leopard 2A8 der Bundeswehr vor. Das System erhielt laut Medienberichten zuletzt eine Top‑attack‑Abwehr gegen Drohnen und panzerbrechende Lenkwaffen.
Anzeige
Elektronik und Optik
Die A8‑Version verfügt über modernste Optiken und Elektronik: ein Panoramaperiskop für den Kommandanten, Wärmebildmodule der dritten Generation und eine digitalisierte Feuerleitanlage mit Laser‑Entfernungsmesser und meteorologischer Sensorik. Diese Technik ermöglicht hohe Trefferwahrscheinlichkeit im Stand und während der Fahrt. Eine APU (Auxiliary Power Unit) versorgt das System im Stand mit Strom, sodass der Motor nicht laufen muss. Für den ABC‑Schutz sorgt eine Überdruckanlage, die einen Innenraumdruck von vier Millibar aufbaut. Ein automatisches Feuerlöschsystem verhindert Brände im Motorraum.
Mobilität
Anzeige
Für den Leopard 2 A8 soll ein auf 1.600 PS gesteigerter 12‑Zylinder‑Dieselmotor geplant sein. Das wären 100 PS mehr als beim A7V. Die Leistungssteigerung verbessert Beschleunigung und ermöglicht trotz höherer Schutzpakete eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h. Die Reichweite beträgt rund 450 Kilometer. Der Panzer überwindet Steigungen von 60 Prozent, Seitenhänge von 30 Prozent, 1,15 Meter hohe Hindernisse und Gräben von 3 metern; durch watfähige Bauweise können unvorbereitete Wasserstellen bis 1 Meter Tiefe, mit Vorbereitung sogar 4 Meter Tiefe, durchfahren werden. Das bewährte Torsionsstab‑Fahrwerk mit sieben Laufrollen pro Seite sorgt für Geländegängigkeit.
(Bild: xadartstudio - stock.adobe.com)
Spannende Artikel zum Thema Rüstung und Verteidigung:
Während der Leopard 2 A7V bereits über umfassenden Minen‑ und IED‑Schutz, digitale Kommunikation und eine leistungsstarke Klimatisierung verfügt, geht der Leopard 2 A8 noch einen Schritt weiter. Der neue Motor soll 100 PS mehr Leistung liefern und Reichweite sowie Beschleunigung steigern. Entscheidender könnte jedoch die Integration der EuroTrophy‑APS sein, die dem Panzer erstmals eine aktive Abwehr gegen Panzerabwehrlenkwaffen verschafft. Zudem wurde der Turm durch neue Verbundpanzerung verstärkt, und die verbesserten Feuerleitsysteme ermöglichen die Nutzung programmierbarer Munition (DM11). Damit ist der Leopard 2 A8 in der Lage, Drohnen und „Top‑attack“‑Bedrohungen effektiv zu bekämpfen – ein Vorteil, den frühere Varianten nur bedingt bieten.
Aktuelle Bestellungen und Nutzer des Leopard 2 A8
Die neuste Version des Leopard 2 stößt international auf großes Interesse. Mehrere europäische Länder haben bereits Verträge abgeschlossen oder angekündigt. Im Folgenden werden die wichtigsten Bestellungen zusammengefasst (Stand: August 2025):
Land
Anzahl der Leopard 2 A8 / Variante
Zeitraum & Besonderheiten
Deutschland
18 Leopard 2 A8 (April 2023), Option für 105 weitere (Juli 2024), insgesamt 123 Fahrzeuge; dazu 123 EuroTrophy‑Systeme
Bestellung von 18 Einheiten mit Option für 105; die Option wurde 2024 für 2,93 Mrd. € gezogen, um die Panzerbrigade 45 auszurüsten
46 Leopard 2 A8 (Option auf 6 + 4 Fahrschulpanzer)
Vertrag vom Mai 2025 über Lieferung 2028–2031; Kosten 1–2,5 Mrd. €; die Panzer erhalten verbesserten L55A1‑Lauf, Sensorik, IED‑Schutz, EuroTrophy und neue Antriebe
Schweden
44 Leopard 2 A8 (Strv 123 B)
Vertrag von Januar 2025; erste 24 Panzer am 6. November 2024 bestellt, weitere 20 am 19. Dezember 2024; Modernisierung der bestehenden Strv 122‑Flotte mit verbessertem Schutz, digitaler Vernetzung, 20‑kW‑APU und Klimatisierung
Tschechische Republik
44 Leopard 2 A8 + Option auf 14 weitere
Genehmigt im August 2025; Kosten rund 32,8 Mrd. CZK (≈ 1,6 Mrd. USD); Lieferung 2028–2031 mit Anpassungen an tschechische Kommunikations‑ und Führungssysteme
Litauen
44 Leopard 2 A8
Vertrag vom 19. Dez 2024 zwischen dem Bundesamt für Ausrüstung der Bundeswehr und KNDS; Umfang 950 Mio. € inklusive Ersatzteile und Logistik; die Panzer erhalten EuroTrophy und machen Litauen zum 23. Leopard‑2‑Nutzer. Litauens Regierung plant 2025 eine Anzahlung von 461 Mio. €
Italien
132 Leopard 2 A8 IT + 140 Unterstützungsfahrzeuge
Italienisches Parlament genehmigte im Feb 2024 die Beschaffung; zwei Jahre Entwicklungszeit für eine „italienisierte“ Version. Produktion 2027–2037 in La Spezia. Die Variante nutzt italienische Komponenten (NATO Generic Vehicle Architecture, Feuerleit‑ und Gefechtsführungssystem) und eine angepasste Trophy‑APS
Kroatien
Bis zu 50 Leopard 2 A8
Deutschland und Kroatien unterzeichneten im Okt 2024 eine Absichtserklärung. Kroatien will seine M‑84‑Panzer an die Ukraine abgeben; der Wert der alten Fahrzeuge wird auf den Preis neuer Leoparden angerechnet. Details zum Preis und Liefertermin werden noch verhandelt
Nutzer in Verhandlung
Medienberichte deuten auf Interesse aus weiteren Staaten wie Dänemark oder Spanien. Konkrete Zahlen liegen jedoch (Stand Aug 2025) nicht vor.
Leopard 2 A8: Herstellung und wirtschaftliche Bedeutung für Deutschland
Der Bau des Leopard 2 A8 liegt in deutscher Hand und bündelt die Fähigkeiten mehrerer Firmen. Der Münchner Hersteller Krauss‑Maffei Wegmann (KMW) bzw. KNDS Deutschland verantwortet Wanne und Turm, während der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall die 120‑mm‑Glattrohrkanone L/55 sowie Feuerleit‑ und Sensorsysteme zuliefert. Für den norwegischen Leopard‑2‑Auftrag tritt Rheinmetall als Unterauftragnehmer von KMW auf und liefert Hauptwaffe, Feuerleittechnik und Teile der Sensorik im Wert von 129 Millionen Euro; generell stammt die Kanone aller Leopard‑2‑Versionen aus Rheinmetall‑Produktion. Die optischen Systeme und digitalen Periskope liefert der Sensorspezialist Hensoldt aus Taufkirchen. Das Unternehmen erzielte 2023 einen Umsatz von 1,85 Milliarden Euro, beschäftigt nach der Übernahme von ESG rund 8 000 Menschen und betreibt Fertigungsstätten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Südafrikahensoldt.net. Um der steigenden Nachfrage zu begegnen, baut Hensoldt seine Produktionskapazitäten aus und stellt zusätzliches Personal ein; Firmenchef Oliver Dörre betonte bei einem Standortbesuch in Ulm, dass neue Produktionskapazitäten und Mitarbeiter geschaffen werden, um der Bundeswehr leistungsstarke Systeme bereitstellen zu können.
Auch die Struktur des Mutterkonzerns KNDS belegt die volkswirtschaftliche Bedeutung des Projekts: Das Unternehmen, hervorgegangen aus KMW und dem französischen Hersteller Nexter, beschäftigt über 10.000 Mitarbeitende und verzeichnete 2024 einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro sowie einen Auftragsbestand von rund 23,5 Milliarden Euro. Ein Teil dieser Wertschöpfung fließt direkt nach Deutschland, denn KNDS erweitert seine Produktionsinfrastruktur: In Görlitz soll ein stillgelegtes Schienenfahrzeugwerk des Unternehmens Alstom übernommen und für die Fertigung von Panzerwannen und Stahlrumpf‑Elementen umgerüstet werden. Medien berichten, dass KNDS dafür einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. In dem neuen Werk sollen künftig Panzerhüllen für Leopard‑2‑Kampfpanzer, die Artillerie RCH 155 und den Schützenpanzer Boxer geschweißt werden; die Anlage soll bis Anfang der 2030er‑Jahre auf volle Kapazität hochgefahren sein und bis zu 500 Fahrzeuge pro Jahr ermöglichen KNDS will die Mitarbeiter des bisherigen Waggonbaus übernehmen und weiterbilden; mittelfristig sollen 350 bis 400 Arbeitsplätze entstehen, während ohne den Umbau rund 700 Industrie‑Jobs verloren gingen. Diese Neuausrichtung zeigt, wie die hohe Nachfrage nach Leopard‑2‑A8‑Panzern nicht nur die militärische Modernisierung Europas vorantreibt, sondern auch regional Beschäftigung sichert und heimische Wertschöpfung steigert.
Neben KNDS, Rheinmetall und Hensoldt profitieren zahlreiche mittelständische Zulieferer aus dem Maschinen‑, Stahl‑ und Elektroniksektor von der Leopard‑Produktion. Gleichzeitig warnen Analysten, dass die europäische Rüstungsindustrie stark fragmentiert ist und ein großer Teil der EU‑Militärausgaben noch immer ins Ausland abfließt. Die Umrüstung von Auto‑ oder Schienenfahrzeugwerken zu Rüstungsstandorten – wie in Görlitz – kann daher als Bestandteil eines strukturellen Wandels verstanden werden, der industrielle Kompetenzen erhält, Innovationen fördert und langfristig Mehrwert in Deutschland schafft.
Deutschland plant, die ersten Leopard 2 A8 in der Panzerbrigade 45 in Litauen zu stationieren. Damit wird erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg eine deutsche Brigade dauerhaft im Ausland stationiert. Die Brigade soll dem Schutz der NATO‑Ostflanke dienen und ist Teil der neuen deutschen Verteidigungsstrategie. Norwegen integriert seine Leopard 2 A8 NOR in die Brigade Nord und baut mit RITEK ein regionales Wartungszentrum. Die Niederlande nutzen die Panzer für ein binationales Bataillon mit Deutschland in Lohheide. Schweden ersetzt mit dem Strv 123 B die älteren Strv 121/122 und stärkt so seine Verteidigungsfähigkeit gegenüber Russland. Litauen baut mit den 44 Leopard 2 A8 seine erste schwere Brigade auf und erreicht dadurch eine engere Interoperabilität mit Deutschland.
Besondere Merkmale des Leopard 2
Der Erfolg des Leopard 2 resultiert aus der Kombination von Feuerkraft, Schutz und Mobilität. Die 120‑mm‑Glattrohrkanone ermöglicht präzise Schüsse über 5.000 Meter. Die 1 500‑PS‑Maschine beschleunigt den 60‑Tonnen‑Koloss auf knapp 70 km/h. Die Besatzung besteht aus vier Soldaten: Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze und Fahrer. Der Leopard 2 gehört zu den am weitesten verbreiteten westlichen Kampfpanzern: Nach Angaben von KNDS sind weltweit über 3.500 Fahrzeuge im Einsatz. Dank modularer Bauweise wurden ältere Varianten (A4/A5) nachgerüstet, um in Afghanistan, dem Kosovo oder Litauen bestehen zu können. Die fortschrittlichen optischen Systeme gewährleisten Tag‑/Nachtsicht, und das Fahrwerk ermöglicht auch im Gelände hohe Geschwindigkeiten.
FAQ – häufige Fragen zum Leopard 2 A8
Was unterscheidet den Leopard 2 A8 vom A7V? Der Leopard 2 A8 basiert auf dem A7V, soll aber aber über einen 100 PS stärkeren 12‑Zylinder‑Motor (1.600 PS), neu entwickelte Verbundpanzerung, eine APU und ein überarbeitetes Feuerleitsystem verfügen. Das wichtigste neue Element ist die aktive Schutzanlage EuroTrophy, die anfliegende Raketen mithilfe von Radarsensoren und Abfangmunition zerstört. Dadurch verbessert sich die Überlebensfähigkeit gegenüber modernen Panzerabwehrwaffen.
Welche Länder haben den Leopard 2 A8 bestellt? Stand August 2025 haben Deutschland (123 Fahrzeuge), Norwegen (54), die Niederlande (46 + Option), Schweden (44), die Tschechische Republik (44 + Option), Litauen (44), Italien (132 + 140 Unterstützungsfahrzeuge) und Kroatien (bis zu 50) Verträge oder Absichtserklärungen abgeschlossen. Weitere Staaten zeigen Interesse.
Welche Bewaffnung besitzt der Leopard 2 A8? Der Panzer nutzt eine 120‑mm‑Glattrohrkanone L/55, die APFSDS‑, HEAT‑ und programmierbare Mehrzweckmunition (DM11) verschießen kann. Ein 7,62‑mm‑Koaxial-MG und eine optionale fernbedienbare Waffenstation ergänzen die Hauptwaffe.
Wie stark ist der Schutz des Leopard 2 A8? Die A8‑Variante verwendet moderne Verbundpanzerung und Zusatzmodule sowie das EuroTrophy‑Aktivschutzsystem. Dieses erkennt und zerstört anfliegende Projektilbedrohungen mit einem 360‑Grad‑Radar und Abfangmunition. Zusätzlich schützen automatisches Feuerlöschsystem und ABC‑Überdruckanlage die Besatzung.
Wie schnell ist der Leopard 2 A8 und welche Reichweite hat er? Der 1 600‑PS‑Motor beschleunigt den knapp 70 Tonnen schweren Panzer auf 70 km/h. Dank vergrößertem Treibstoffvorrat liegt die Reichweite bei etwa 450 km.
Warum ist der Leopard 2 A8 für die Landes‑ und Bündnisverteidigung wichtig? Russlands Angriff auf die Ukraine hat den Bedarf an schweren Kampfpanzern deutlich gemacht. Der Leopard 2 A8 ermöglicht es Deutschland und seinen Partnern, schnell reagierende und gut geschützte Kampfbrigaden an der NATO‑Ostflanke zu stationieren. Die Bestellung von 44 Leopard 2 A8 durch Litauen und die Aufstellung der deutschen Panzerbrigade 45 in Litauen unterstreichen diese strategische Ausrichtung.