Mit KI zur energieeffizienten Robotik: GreenBotAI reduziert den Energieverbrauch um 25 Prozent, steigert die Resilienz und setzt ein starkes Zeichen für Europas technologische Souveränität.
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GreenBotAI-Demonstrator. So einfach und effizient kann Robotik sein: gesteuert durch 2D-Bilder nimmt der Roboter ein Bauteil auf und passt es kraftmomentgesteuert dank intelligenter KI in ein zweites Zahnrad ein. (Aufnahme in der Hochschule München)(Bild: Fraunhofer IWU)
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Was steckt hinter GreenBotAI?
Grün, digital, resilient – das deutsch-französische Leuchtturmprojekt GreenBotAI (sparsame und adaptive KI für flexible Industrierobotik) vereint gleich mehrere strategische Ziele Europas in einem einzigen Projekt. Seit dem Aachener Vertrag 2019 fördern Deutschland und Frankreich im Rahmen des Aachener Vertrags gemeinsame KI-Initiativen, die nicht nur Innovationskraft bündeln, sondern auch die technologische Unabhängigkeit der EU stärken.
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GreenBotAI wurde als eines von fünf Projekten im Rahmen des Förderaufrufs "Artificial Intelligence Technologies for Risk Prevention, Crisis Management and Resilience" ausgewählt – mit einem klaren Ziel: die Entwicklung robuster, KI-gestützter Robotik-lösungen für resiliente und energieeffiziente Produktionssysteme. Insgesamt wurden fünf Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 17,9 Millionen Euro gefördert, mit dem Ziel, die Krisenresilienz durch KI zu stärken – nicht zuletzt in den Bereichen Nachhaltigkeit und Lieferketten.
Mit einem Projektvolumen von mehreren Millionen Euro und vier renommierten Partnern aus Forschung, Entwicklung und Anwendung – Fraunhofer IWU, Hochschule München, Inbolt SAS und Ensam Lispen – wurde in drei Jahren eine Lösung entwickelt, die Robotik nicht nur intelligenter, sondern auch deutlich nachhaltiger macht. Die vier Partner präsentierten am 24. September in der deutschen Botschaft Paris die Ergebnisse aus drei Jahren intensiver Projektarbeit.
GreenBotAI senkt den Energieverbrauch von Robotern um über 25 Prozent
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Kleinere Losgrößen, komplexere Produktionslinien, steigender Wettbewerbsdruck, instabile Lieferketten: Vor diesem Hintergrund nahm sich das Forschungsprojekt der Robotik an. Technisch fokussierte GreenBotAI auf die Reaktions- und Latenzzeiten von Industrierobotern, eine optimierten Bahnplanung sowie die Ausführung bestimmter Aufgaben noch während der Roboterbewegung.
Die entwickelten Algorithmen ermöglichen es industriellen Nutzern, Aufgaben wie das schnelle On-the-Fly-Bin-Picking, Tracking, Montage und die Qualitätskontrolle ohne tiefergehende Robotikkenntnisse umzusetzen. Modulare Machine-Learning-Modelle wurden in maßgeschneiderten Simulationsumgebungen mit synthetischen Daten entwickelt und bewertet, wodurch robustes, KI-gesteuertes 2D- und 3D-Tracking in Kombination mit Kraft-Momenten-Kontrolle ermöglicht wird. Die Echtzeit-kommunikation über das User Datagram Protocol (UDP) und eine modulare Architektur sorgen für einen nahtlosen Datenaustausch und eine Anpassungsfähigkeit über eine Vielzahl von Robotersystemen hinweg.
Ohne Austausch von Robotern den Energieverbrauch reduzieren
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GreenBotAI arbeitete an mehreren Stellhebeln, um den Energieverbrauch in einer Größenordnung von über 25 Prozent zu senken. Dazu zählt neben datenreduzierten KI-Modellen und beschleunigten Greifaufgaben vor allem eine verringerte Rechenleistung.
GreenBotAI: Ein schlankes KI-Modell trägt dazu bei, den Energieverbrauch erheblich zu reduzieren (Aufnahme: Arts et Metiers/Lispen-Campus Lille).(Bild: Ensam)
Automation NEXT Conference
(Bild: ANXC)
Entdecken Sie die Zukunft der Automatisierung auf der Automation NEXT Conference. Diese Veranstaltung bringt Branchenexperten zusammen, um über neueste Trends und Technologien in der Automatisierung zu diskutieren.
Die Themenbereiche umfassen Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0, Cybersicherheit, Edge Computing, Robotik und nachhaltige Automatisierungslösungen. Die Veranstaltung bietet eine einzigartige Plattform für Wissensaustausch, Netzwerken und Inspiration für Fachleute aus der Automatisierungsbranche.
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Das GreenBotAI Projekt-Team, von links nach rechts: Sergio Valderrama Naranjo (ENSAM), Louis Muffang / Jean Milpied (INBOLT), Quentin Consigny / Vincent Lori / Vincent Deschodt / Adrien Florit (ENSAM), Richard Béarée / Louis Dumas (INBOLT), Martin Naumann / Rico Löser (Fraunhofer IWU), Ruth Otto / Yunqi Gu (HM).(Bild: Fraunhofer IWU)
Abschlussveranstaltung am 24. September 2025 in der Deutschen Botschaft Paris
Die Projektpartner präsentierten die GreenBotAI-Ergebnisse vor rund 50 geladenen Gästen, darunter Vertreter französischer Ministerien, des GTAI (German Trade and Invest) und der Universität UPHF. Kuka, Schunk, Nikon SLM, Dassault Systèmes, Capgemini, Draft’n run, Multiverse Computing, DLR Projektträger und Helm & Walter IT Solutions bereicherten die Veranstaltung mit Themenbeiträgen zu Robotik und KI. Die Projektpartner danken der Deutschen Botschaft Paris für das Zur Verfügung stellen ihrer Räumlichkeiten, insbesondere der Gesandten Frau Gudrun Lingner für die einführenden Worte sowie Frau Stefanie Stegemann und ihrem Team für die tatkräftige organisatorische Unterstützung bei der Abschlussveranstaltung von GreenBotAI.
5 FAQs zu grünen und digitalen Technologien in Europa:
Was sind grüne und digitale Technologien? Technologien, die Nachhaltigkeit und Digitalisierung vereinen – etwa KI, IoT oder energieeffiziente Automatisierung.
Welche Rolle spielen sie in der EU? Sie sind Kern der EU-Industriestrategie für Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und technologische Unabhängigkeit.
Wie werden sie gefördert? Durch EU-Programme wie Horizon Europe, Digital Europe und bilaterale Projekte wie GreenBotAI.
Was sind die größten Herausforderungen? Investitionskosten, Fachkräftemangel, fehlende Standards und Abhängigkeit von Nicht-EU-Anbietern.
Welche Branchen profitieren besonders? Maschinenbau, Automobil, Chemie, Energie und Logistik – mit Einsparpotenzial bei CO₂ und Kosten.
Quelle: Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU