Alle Sieger der Fabrik des Jahres erhalten ihre Trophäen im März 2025.

Alle Sieger der Fabrik des Jahres erhalten ihre Trophäen im März 2025. (Bild: Bettina Koch)

Hochgradige Digitalisierung und Automatisierung sowie der Einsatz von KI: Damit hat Wilo mit seinem Werk in Dortmund die Jury der Fabrik des Jahres beeindruckt und ist der Gesamtsieger des 33. Produktions-Benchmark-Wettbewerbs.

Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Sie ist ein gemeinsamer Wettbewerb von Kearney, SV Veranstaltungen und unserer Fachzeitung ‚Produktion‘. Er zeigt in diesem Jahr, wie Unternehmen durch innovative Technologien, konsequente Optimierung und kreative Maßnahmen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können.

Der Erfolg der Smart Factory in Wilo beruht zum Beispiel auf der konsequenten Digitalisierung und Automatisierung, die dem Werk eine schnelle Anpassung an Marktveränderungen ermöglicht.

Hier erfahren Sie, wer dieses Jahr zu den Siegern der Fabrik des Jahres gehört:

Wie die Smart Factory von Wilo die Jury überzeugt hat

Das Wilo-Werk in Dortmund ist kein Neuling bei der Fabrik des Jahres. Das Werk hat 2022 bereits den Digitalisierungspreis gewonnen. Das unterstreicht eine Aussage von Johann Kraus, Senior Vice President Production Division Operations bei Rohde & Schwarz und Beiratsmitglied der Fabrik des Jahres: Er erklärte Anfang des Jahres in unserem Podcast Industry Insights, dass es beim Industrie-Wettbewerb wie im Sport nicht ohne Training gehe. Wer erfolgreich sein will, müsse regelmäßig teilnehmen und aus Schwächen lernen.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung zeigt sich in der hohen Reaktionsfähigkeit und den geringen Ausfallzeiten, die durch den Einsatz digitaler Tools realisiert werden“, sagt Daniel Stengel, Director bei Kearney und Projektleiter des Wettbewerbs.

So hat die Wilo Gruppe die Investitionen in die Smart Factory an ihrem Konzernhauptsitz gezielt genutzt, um die Fertigungstiefe zu erhöhen und die Flexibilität in der Produktion weiter auszubauen. Mit dieser strategischen Ausrichtung kann das Werk trotz komplexer Produktanforderungen schnell auf veränderte Marktbedingungen reagieren.

Zudem investiert Wilo massiv in den Standort und legen sehr viel Wert auf die Mitarbeitenden und deren Wohlbefinden.

Podcast: Johann Kraus (Rohde & Schwarz) über die Fabrik des Jahres

Rohde & Schwarz hat 2023 in der Kategorie "Hervorragende Kleinserienfertigung" gewonnen.

Fabrik des Jahres: Diese Themen stehen im Vordergrund

Bei den Siegern der Fabrik des Jahres zeigt sich, dass heuer vor allem der Umgang mit gestiegenen Kosten und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Fokus stehen. „Durch den gezielten Einsatz von KI steigern Unternehmen nicht nur ihre Effizienz, sondern verbessern auch die Produktqualität und Prozessstabilität erheblich“, so Stengel. Das biete klare Wettbewerbsvorteile, insbesondere im aktuell herausfordernden Marktumfeld.

Weitere Schlüsseltechnologien für die verarbeitende Industrie sind Automatisierung und die Nutzung von Cobots. Während früher aufgrund der Struktur und Komplexität von Arbeitsschritten viele Tätigkeiten manuell durchgeführt wurden, hat sich der Business Case für Automatisierung deutlich verändert.

„Automatisierung wird heute nicht mehr nur als Mittel zur Kostensenkung betrachtet, sondern als strategische Antwort auf Fachkräftemangel und steigende Marktdynamiken. Sie erlaubt es Unternehmen, flexibel auf Schwankungen zu reagieren und gleichzeitig ihre Produktivität zu steigern“, erklärt Stengel.

Hervorragende Digitalisierung und Automatisierung: Mercedes-Werk Rastatt gewinnt

Das zeigt sich auch beim Sieger in der Kategorie „Hervorragende Digitalisierung & Automatisierung“ – dem Mercedes-Benz Werk Rastatt. Durch den Einsatz moderner Automatisierungstechnologien und digitaler Lösungen gelingt es dem Werk, Produktionsprozesse flexibel zu gestalten und Ausfallzeiten zu minimieren.

Neue Modelle werden mit minimalem Stillstand eingeführt. Vor allem beim Thema Digital Twin ist das Siegerwerk schon sehr weit. Natürlich ist auch KI im Einsatz. Zum Beispiel um die Lackieranlage weiter zu optimieren. Damit setzt es Maßstäbe in der Nutzung digitaler Technologien zur Prozessoptimierung.

„Hervorragende Serienfertigung“: BMW-Werk Regensburg gewinnt

Wie flexible Produktionssysteme und Personalplanung genutzt werden können, um Volumenschwankungen auszugleichen zeigt das BMW-Werk Regensburg, Sieger in der Kategorie "Hervorragende Serienfertigung".

Dort hat man die Flexibilität, um auf Volumenschwankungen zu reagieren, nicht nur auf der Anlagenseite sondern auch auf der Personalseite geschafft. Das Werk lässt sich deshalb mittlerweile mit unterschiedlichsten Ankündigungsfristen sehr feinfühlig steuern.

Das hilft natürlich, für Zeiten, in denen das Volumen wieder etwas zurückgeht. Ebenfalls gut umgesetzt wurden die Vorbereitung und die Absicherung des Anlaufs über den Digital Twin für die Modelle X1 und X2.

Fabrik des Jahres

Logo Fabrik des Jahres
(Bild: SV Veranstaltungen)

Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Auf dem gleichnamigen Kongress werden jedes Jahr die Gewinner geehrt. Der nächste Kongress wird am 18. und 19. März 2025 stattfinden.

 

Nutzen Sie Ihre Chance und melden Sie sich jetzt zum Wettbewerb an! Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es auf der Website der Fabrik des Jahres: Hier klicken!

 

Mehr zu den diesjährigen Siegerwerken lesen Sie hier!

 

Hören Sie sich auch die Podcast-Sonderfolge zur Fabrik des Jahres an. Johann Kraus von Rohde & Schwarz erklärt darin unter anderem, wie auch Ihr Werk gewinnen kann. Hier kommen Sie zu Industry Insights!

Festool gewinnt Preis für „Hervorragende Kleinserienfertigung“

Ebenfalls über eine Auszeichnung darf sich Festool freuen. Die Werke Weilheim/Neidlingen gewinnen in der Kategorie „Hervorragende Kleinserienfertigung“. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Produktionssystems und konsequente End to End Optimierung der Prozesse wird die profitable Produktion am Standort Deutschland ermöglicht.

Besonders positiv fiel der Fabrik-des-Jahres-Jury auf, dass man im Werk Make-or-Buy-Entscheidungen sehr mit Bedacht untersucht und manchmal auch einen Schritt geht, den man auf den ersten Blick eigentlich nicht gehen würde. Zum Beispiel druckt Festool alle Bedienungsanleitungen und Aufkleber selbst. Sie haben eine eigene Druckerei, für die einige Komponenten wie der Drucker von der Stange gekauft wurden. Das Binden der Betriebsanleitungen erfolgt jedoch über eine eigene Konstruktion.

Der Clou: Werden zum Beispiel zehn Schrauber für Korea produziert, kommen in der Druckerei direkt zehn Bedienungsanleitungen für Korea raus – fertig gebunden und „ready to be packed“. Das zeigt, wie ein mittelständisches Unternehmen seine End-to-end-Prozesse sehr stark hinterfragt auch nicht davor scheut, neue Wege zu gehen.

Fabrik des Jahres: Die Sieger 2024

Die diesjährigen Gewinner aller Kategorien im Überblick:

 

  • Fabrik des Jahres 2024: Wilo SE, Werk Dortmund
  • GEO Award: Unternehmensgruppe Fischer, Produktionswerk Ivanovice na Hane, Tschechien
  • Hervorragende Serienfertigung: BMW Group, Werk Regensburg
  • Hervorragende Kleinserienfertigung: Festool GmbH, Werke Weilheim/Neidlingen
  • Hervorragende Digitalisierung & Automatisierung: Mercedes-Benz AG, Werk Rastatt
  • Exzellenz in Nachhaltigkeit: Philips Medical Systems GmbH, Werk Hamburg

GEO Award für die Unternehmensgruppe Fischer

Der diesjährige GEO Award geht nach Tschechien. Und zwar an das Werk von Fischer in Ivanovice na Hane. Dort stellt man sich den Herausforderungen der Inflation und der steigenden Kosten, speziell auf der Lohnkostenseite. Mit selbst initiierten und getriebene Automatisierungslösungen und Maßnahmen wirkt das Werk zum Einen den Kosten entgegen.

Auf der anderen Seite stellt das Unternehmen damit immer sicher, dass das Werk flexibel genug für das Produktspektrum ist. Denn das umfasst nicht nur Großserienprodukte, sondern auch Kleinserien mit speziellen Anwendungen.

Nachhaltigkeit: Philips Medical Systems überzeugt

Nachhaltigkeit und Resilienz sind ebenfalls zentrale Themen des diesjährigen Wettbewerbs. Der Sieger in der Kategorie "Exzellenz in Nachhaltigkeit", das Hamburger Werk von Philips Medical Systems, zeigt wie Unternehmen durch Kreislaufwirtschaft einen Wettbewerbsvorteil erzielen und Emissionen signifikant senken können.

Dort werden Komponenten für Röntgengeräte – Röhren und Generatoren – hergestellt. Diese bestehen aus hochspezialisierten Materialien, die nicht nur kostenintensiv, sondern auch ökologisch anspruchsvoll sind. Das Team hat über Jahrzehnte hinweg eine Lösung entwickelt, um die Umweltbelastung zu reduzieren und gleichzeitig wirtschaftlicher zu produzieren.

Mit der sogenannten 'Rückwärtsproduktion' werden aus zurückgesendeten Produkten Komponenten zurückgewonnen. Diese werden in Neuteile umgewandelt, die nicht nur die Anforderungen an Originalkomponenten erfüllen, sondern diese in ihrer Performance teilweise übertreffen. Daraus entstehen neue Röntgenröhren. Der Kreislauf spart nicht nur Rohstoffe ein, sondern reduziert auch die Materialkosten.

(Mit Material von Kearney.)

Kommen Sie zur Fabrik des Jahres!

Die Gewinner des Wettbewerbs dürfen ihre Trophäe auf dem Kongress Fabrik des Jahres am 18. und 19. März 2025 in Ludwigsburg in Empfang nehmen.

 

Seien auch Sie mit dabei! Weitere Informationen und Tickets gibt es hier!

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