Bereits seit 33 Jahren prämiert die Fabrik des Jahres jährlich die besten Produktionsstandorte der Welt und zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Ausgerichtet von der Unternehmensberatung Kearney, SV Veranstaltungen und der 'Produktion'.
Seit dem Beginn im Jahr 1992 haben mehr als 2.000 Fabriken am Benchmark-Wettbewerb teilgenommen. Im Durchschnitt sind das rund 60 Teilnehmer pro Jahr. Doch nicht alle treten mit der Intention an, im Wettbewerb zu gewinnen. Auch wenn ein Sieg in der Fabrik des Jahres ein großer Ansporn für die Mitarbeitenden ist, nutzen viele Werke die Teilnahme als Basis für ihre stetige Verbesserung, um eines Tages doch das große Ziel erreichen zu können.
Jeder Teilnehmer erhält nämlich von Kearney eine detaillierte Auswertung in Form eines Feedback-Reports, der ihnen vertraulich Aufschluss über ihre Position im Vergleich zu Unternehmen mit ähnlicher Ausgangssituation gibt und auf mögliche Verbesserungspotenziale hinweist. Wer sich an dieser Stelle gerne ein Bild über die detaillierte Auswertung machen möchte, findet auf der Website der Fabrik des Jahres einen Feedback-Report zur Ansicht.
Außenwirkung des Siegs ist erfolgsversprechender als Stellenausschreibung
Mittlerweile ist der Feedback-Report ein beliebtes Tool, mit dem Unternehmen prüfen, ob sie mit ihrer Strategie auf dem richtigen Weg sind. So nehmen einige jedes Jahr erneut kostenlos an dem Wettbewerb teil, um den aktuellen Stand ihrer Entwicklung beurteilen zu lassen.
Deshalb kommt es auch immer wieder einmal vor, dass zum Beispiel der Vorjahressieger der Kategorie ‚Hervorragende Transformation: Digitalisierung‘ im Folgewettbewerb als Sieger in der Kategorie ‚Hervorragende Serienfertigung‘ hervorgeht, weil eben eine erfolgreiche Digitalisierung laut Strategie die Voraussetzung für die Optimierung der Serienfertigung war.
Für manche ist eine Teilnahme an der ‚Fabrik des Jahres‘ sogar ein fester Bestandteil ihrer Strategie, denn die Außenwirkung eines Siegs ist für sie definitiv erfolgsversprechender als eine Stellenausschreibung. Um am Wettbewerb partizipieren zu können, muss man also nicht zwingend schon zur Produktions-Elite gehören. Sofern gewissen Standards wie Lean bereits im Unternehmen verankert sind und ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess im Alltag gelebt wird, sind aber zumindest die Grundvoraussetzungen für eine Teilnahme vorhanden.
Fabrik des Jahres
Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Auf dem gleichnamigen Kongress werden jedes Jahr die Gewinner geehrt. Der nächste Kongress wird am 18. und 19. März 2025 stattfinden.
Nutzen Sie Ihre Chance und melden Sie sich jetzt zum Wettbewerb an! Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es auf der Website der Fabrik des Jahres: Hier klicken!
Mehr zu den diesjährigen Siegerwerken lesen Sie hier!
Hören Sie sich auch die Podcast-Sonderfolge zur Fabrik des Jahres an. Johann Kraus von Rohde & Schwarz erklärt darin unter anderem, wie auch Ihr Werk gewinnen kann. Hier kommen Sie zu Industry Insights!
Fabrik des Jahres: Alles zu Teilnahme und Ablauf
Auf der Website des Wettbewerbs steht ein detaillierter Fragebogen zur Verfügung, der ausgefüllt bis zu der dort angegebenen Abgabefrist eingereicht werden muss, um am Wettbewerb teilzunehmen. Darin werden zu sämtlichen Themen entlang der Wertschöpfungskette quantitative und qualitative Informationen zu typischen Leistungsdaten der Fabrik erfragt.
Auch wenn der Aufwand, den man für das Ausfüllen des Fragebogens betreiben muss, nicht unerheblich ist, so hat man hier eventuell bereits gewonnen. Wie nämlich Teilnehmer immer wieder berichten, hat allein schon das Ausfüllen des Fragebogens etliche Schwachstellen im Unternehmen ans Tageslicht gebracht.
Nachdem die Fragebögen fristgerecht eingereicht wurden, erfolgt die Auswahl der Sieger in zwei Stufen: Basierend auf den angegebenen Kennzahlen wird zunächst die Spitzengruppe der teilnehmenden Unternehmen ermittelt und von einem erfahrenen Kearney Audit-Team in den folgenden zwei Monaten vor Ort besucht. Diese Unternehmen erhalten im Anschluss daran ein erstes Experten-Feedback. Das Experten-Feedback enthält im Vergleich zu dem Feedback-Report, den alle teilnehmenden Unternehmen erhalten, auch Verbesserungsvorschläge, die sich aus den Eindrücken vom Werk selbst ergeben.
Und diese allein sind schon eine Teilnahme wert, denn das Audit-Team richtet seinen Blick beim Werksbesuch nicht nur auf erstklassige Automation oder Innovation. Nein, aufgrund der jahrelangen Expertise als Unternehmensberatung wissen die Auditoren, wo sie genauer hinschauen müssen. Dabei entdecken sie immer wieder Optimierungspotenzial, das in den Werken durch die so genannte Betriebsblindheit bislang verborgen blieb.
Sei es auch nur der Hinweis, die Böden von Schubläden durch Gitter zu ersetzen, um die darin befindlichen Bauteile vorm Verstauben zu schützen – Kearney weiß einfach, was die besten der Besten letzten Endes ausmacht. Unter Berücksichtigung des Fragebogens und der vor Ort gewonnenen Erkenntnisse, wählt im zweiten Schritt die Jury des Wettbewerbs, der namhafte Experten aus Industrie und Wissenschaft angehören, schließlich die Sieger der jeweiligen Kategorien.
Johann Kraus (Rohde & Schwarz) über die Fabrik des Jahres und das Werk Teisnach
Ein Wettbewerb mit mehreren Kategorien
Traditionell gibt es bei dem Benchmark-Wettbewerb sechs Hauptkategorien und eine Sonderkategorie. Jeder Kategorie liegen spezielle Bewertungskriterien zugrunde. Während es in der Kategorie ‚Hervorragende Serienfertigung‘ auf Lean, kurze Durchlaufzeiten und hohe Lieferperformance ankommt, liegt das Augenmerk in der Kategorie ‚Hervorragende Kleinserienfertigung‘ auf dem Beherrschen von Komplexität sowie in der Umsetzung von ‚Make to order‘ oder ‚Engineer to order‘. In der Kategorie ‚Hervorragende Transformation: Digitalisierung‘ wird demnach der gezielte Einsatz von Digitalisierungslösungen zur Steigerung der Effizienz bewertet.
Kontinuierliche Standortentwicklung, Investitionen in Zukunftstechnologien sowie Mitarbeiterentwicklung sind kennzeichnend für die Kategorie ‚Hervorragende Transformation: Standort‘. Die Kategorie ‚GEO Award‘ gewinnt, wer durch Excellence in der gesamten Wertschöpfungskette sowie eine hohe Wertgenerierung überzeugen kann und Gesamtsieger des Wettbewerbs – und somit ‚Fabrik des Jahres‘ – wird, wer sich durch Excellence in der Fabrik sowie starke KPIs und Verbesserungsdynamik in allen Leistungsdimensionen von allen Teilnehmern abhebt.
Fabrik des Jahres zeichnet auch Start-ups aus
Die Kategorien sind jedoch nicht in Stein gemeißelt, sondern richten sich auch nach Trends, aktuellen Herausforderungen oder dem Teilnehmerfeld. So gab es zum Beispiel im Jahr 2022 erstmals die Kategorien ‚Exzellenz in Nachhaltigkeit‘ sowie ‚Exzellenz in Supply Chain Resilienz‘ oder – wie zuletzt in 2020 – ‚Hervorragendes Produktionsnetzwerk‘.
Fester Bestandteil des Wettbewerbs hingegen ist die Sonderkategorie ‚Best Start-up‘. Ob Lösungen für die vernetzte Produktion, Robotik oder für ein innovatives Management der Abläufe – die Kategorie ‚Best Start-up‘ zeichnet sich durch Kreativität, Gründergeist und disruptivem Denken aus.
Bei der Start-up Challenge bekommen Gründer-Teams die Gelegenheit, ihre Lösungen und Ideen für die Produktion vor dem Fachpublikum des Kongresses zu pitchen. Am Ende stimmt das Publikum per App für das Startup mit der besten Lösung ab. Der Gewinner wird im Rahmen der Konferenz prämiert.
Die Bewerbung ist ebenfalls über die Webseite des Wettbewerbs möglich. Nach Ablauf der Bewerbungsfrist werden die Startups informiert, ob sie an der Vorauswahl teilnehmen dürfen, die als Pitch im Rahmen eines Video-Calls stattfindet. Die besten unter ihnen pitchen dann beim Kongress. Auch wenn hier nur einer überzeugen kann: die Kontakte, die man dort knüpfen kann, sind für jeden ein wertvoller Gewinn.
Das Wochenendbier - Von der Fabrik des Jahres
Der Kongress: Von den Gewinnern lernen und Netzwerken
Der Kongress zur Fabrik des Jahres bietet zwei Tage lang ein ideales Forum zum Gedankenaustausch und zu erfahren, was die Gewinner des Wettbewerbs besser machen als andere. Neben den Präsentationen der Erfolgsstrategien der Gewinner, dürfen sich die Kongressteilnehmer auch auf Vorträge zu aktuellen Trends aus Forschung und Industrie freuen. Auf großes Interesse stieß vergangenes Jahr zum Beispiel der Vortrag von Stefan Fenchel, Projektleiter Grünes Werk, BMW Group Werk Leipzig, zum Thema Wasserstoff in der Produktion.
Zwei der zahlreichen Keynotes stammen auch immer von den langjährigen Moderatoren der Veranstaltung: Prof. Günther Schuh, unter anderem Inhaber des Lehrstuhls für Produktionssystematik an der RWTH Aachen, führt traditionell durch den ersten Kongresstag und übergibt den Moderatorenstab an Prof. Thomas Bauernhansl, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung.
Ein Vortrag zu aktuellen Trends, Entwicklungen und Herausforderungen von Daniel Stengel, Director & Projektleiter Fabrik des Jahres bei Kearney, Q&A-Sessions zwischen den Keynotes, Kaffeepausen für die Möglichkeit zum Erfahrungs- und Kontaktaustausch, die begleitende Fachausstellung, ein von der Redaktion der 'Produktion' moderierter Expert:innen-Talk sowie die Startup Challenge runden den Kongress ab, der mit der Führung durch das Siegerwerk am Ende des zweiten Tages seinen Abschluss findet. Eine Gelegenheit, die man garantiert nicht alle Tage bekommt.
Der Gala-Abend: Emotionaler Höhepunkt der Fabrik des Jahres
Am Ende des ersten Kongresstages kommt für die Siegerwerke endlich der lang ersehnte Moment – die Preisverleihung. Dass dieser Abend für alle Anwesenden unvergessen bleibt, dafür wissen SV Veranstaltung und Kearney bestens zu sorgen. Angefangen von einem stilvollen Abendempfang in einer außergewöhnlichen Location – wie die Allianz-Arena oder das Leipziger Oldtimer Museum Da Capo – über ein exklusives Dinner bis hin zur feierlichen Preisverleihung durch Katrin Müller Hohenstein, die charmant durch die Abendveranstaltung führt.
Übrigens bekommen auch die Sieger der Start-up Challenge eine der begehrten Trophäen überreicht.
Wie wichtig die Auszeichnung für die Siegerwerke ist – und demnach auch wie bedeutend der Wettbewerb in der Industrie ist –, zeigt sich an der ausgelassenen Stimmung jedes Jahr aufs Neue. Denn wenn man sich ein Vierteljahr nach Bekanntgabe der Gewinner immer noch so darüber freut, zu den besten der Besten zu gehören, dann muss das schon etwas Besonderes sein.
(Bearbeitet von Anja Ringel.)
So werden Sie Teil der Fabrik des Jahres
Wollen auch Sie mit den besten der Besten gemeinsam feiern, von ihnen lernen und sich mit aktuellen und vergangenen Siegern vernetzen? Dann halten Sie schon einmal den 18. und 19. März 2025 in Ihrem Terminkalender frei. Die Anmeldung zum Kongress ist bereits jetzt hier möglich, bis 29.11.2024 sogar noch zum Frühbucherpreis.
In der Teilnahmegebühr inbegriffen sind die Teilnahme am Kongress (18. und 19. März 2025), die Teilnahme an der Preisverleihung während der Abendveranstaltung sowie die Teilnahme an den Werksführungen. Das Programm zum Kongress ist im Vorfeld auf der Homepage abrufbar.
Ebenfalls auf der Homepage zu finden sind die Kontaktdaten von Daniel Stengel für weitere Informationen zum Wettbewerb und von SV Veranstaltungen für Fragen rund um den Kongress sowie der Möglichkeit, sich auf der Fachausstellung zu präsentieren.