In der ‚Smart Factory‘ sind die Prozessschritte transparent und miteinander vernetzt.

In der Smart Factory sind die Prozessschritte transparent und miteinander vernetzt. (Bild: Wilo)

Vor dem Umzug in die Smart Factory im September 2019 unterhielt Wilo in Dortmund zwei Werke: in einem befand sich die Fertigung von Nass- und Trockenläuferpumpen, im anderen die Herstellung der zugehörigen Elektronik. Die neu errichtete Fabrik sollte nicht nur dazu dienen, beide zusammenzuführen. Auf dem alten Gelände der Pumpenfabrik sollte eine umfangreiche Digitale Transformation stattfinden. „In der Elektronikfertigung waren wir aufgrund der Produkte immer schon etwas digitaler und automatisierter als bei der hauptsächlich mechanischen Pumpenfertigung. So richtig digital waren wir vorher aber trotzdem nicht“, sagt Branko Calusic, Leiter des Siegerwerks in der Kategorie ‚Hervorragende Transformation: Digitalisierung‘ der Fabrik des Jahres.

Der Name Smart Factory wurde dabei bewusst gewählt, weil man den Mitarbeitenden von Anfang an den Anspruch an die Digitale Transformation als Orientierung geben wollte. Ziel war es, neben intelligenten Fertigungsprozessen auch intelligente Gebäudetechnik und intelligente Kommunikationslösungen zu schaffen, welche die Bedürfnisse der Menschen treffen.

„Es ging uns auch darum, unsere Partner und Kunden in den Mittelpunkt stellen zu können, damit wir am Ende ein reibungsfreies Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Material hinbekommen“, erklärt Calusic den Grund, warum man Prozessschritte transparent machen und miteinander vernetzen wollte. Für Wilo war dies zudem wichtig, weil man sich auch als Unternehmen vom Hidden, über den Visible zum Connected Champion entwickeln möchte.

Fabrik des Jahres

Logo Fabrik des Jahres
(Bild: SV Veranstaltungen)

Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Auf dem gleichnamigen Kongress werden jedes Jahr die Gewinner geehrt. Der nächste Kongress wird am 18. und 19. März 2025 stattfinden.

 

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Die Belegschaft musste auf die Transformation vorbereitet werden

Branko Calusic, Werkleiter Wilo Dortmund
Branko Calusic, Werkleiter Wilo Dortmund (Bild: Wilo)

Obwohl man das Prinzip Industrie 4.0 dort schon seit fast zehn Jahren lebte, musste die Belegschaft sehr lange auf diese Transformation vorbereitet werden. So wurden zum Beispiel 2017 Smart Trainigrooms aufgebaut, in denen vieles „im Trockenen“ geübt wurde. Natürlich konnte nicht alles im Vorfeld simuliert werden. Die Bereitschaft der Mitarbeitenden aber, sich kontinuierlich zu verbessern und auch diese Veränderung anzunehmen und anzugehen, war immer da. „Viele von ihnen haben zusätzlich zu ihrer normalen Tätigkeit über mehrere Jahre extrem hart an dieser Transformation gearbeitet“, lobt der Werkleiter all seine Mitarbeitenden, denen der Sieg in seinen Augen auch gebührt.

Verschnaufpausen gab es nur wenige, da es auf dem Weg einige Herausforderungen zu bewältigen gab. Zum Beispiel die Überführung der Elektronikfertigung im März 2020. Gerade bei einem Vorhaben, bei dem viel Kommunikation notwendig war und Teams zusammengebracht werden mussten, brach die Pandemie aus.

Eine andere Herausforderung lag im Produktspektrum selbst: Neben modernen, intelligenten Hocheffizienzpumpen braucht der Markt nach wie vor die Pumpen, die bereits seit 20 Jahren gefertigt werden. Calusic: „Alt und neu im Rahmen der Digitalisierung zu vereinen und in einem neuen Werk auch so aussehen zu lassen, dass man auf das gleiche Konzept setzt und eine Gleichmäßigkeit hinbekommt, war wirklich keine leichte Aufgabe.“

Der Fabrik-des-Jahres-Sieger in der Kategorie "Hervorragende Transformation: Digitalisierung": Wilo mit dem Werk in Dortmund.
Der Fabrik-des-Jahres-Sieger in der Kategorie "Hervorragende Transformation: Digitalisierung": Wilo mit dem Werk in Dortmund. (Bild: Wilo)

Wilo hat zwei neue Berufsbilder geschaffen

Für die Wilo Gruppe war die Entscheidung, die neue Fabrik in Dortmund zu errichten, immer klar. Ebenso, dass mit der Smart Factory viel Komplexität einhergehen musste, um an dem Standort wettbewerbsfähig zu bleiben. Um diese Komplexität zu beherrschen, mussten viele IT-Systeme aufgebaut werden. Sogar zwei neue Berufsbilder wurden dafür geschaffen: eines für die Digitalisierung in der Produktion und eines für die Auswertung von Daten innerhalb der Produktion, um überhaupt die Grundlage für Production IT zu schaffen.

Auch die Flexibilität von Mitarbeitenden, Anlagen und der Supply Chain spielten bei der Transformation eine große Rolle: „Dass wir viel Wert auf Flexibilität gelegt haben, macht sich aktuell bemerkbar“, freut sich der Werkleiter über den Vorteil, den Wilo in den letzten beiden Jahren daraus ziehen konnte. Darauf ausruhen will man sich jedoch nicht, wie Calusic verrät: „Es ist wichtig, dass wir diesen Weg konsequent weitergehen.“

(Bearbeitet von Anja Ringel.)

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