Das sind die 10 umsatzstärksten Halbleiterhersteller
Die Halbleiterbranche schwächelt. Wer kann sich in diesem schwierigen Marktumfeld noch behaupten? 'Produktion' stellt die umsatzstärksten Halbleiterhersteller vor.
Intel streicht 15 Prozent der Arbeitsplätze, Infineon 1.400 Jobs, ASML enttäuscht mit Quartalsprognose: Die Halbleiterbranche strauchelt und kämpft mit Umsatzrückgängen. Der weltweite Umsatz mit Halbleitern sank 2023 um 11,1 Prozent auf 533 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 601,7 Milliarden US-Dollar.
"Während die Zyklizität in der Halbleiterindustrie auch im Jahr 2023 präsent war, erlebte der Markt ein schwieriges Jahr, in dem die Speicherumsätze einen der stärksten Rückgänge in der Geschichte verzeichneten", sagte Alan Priestley, VP Analyst bei Gartner.
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"Der schwache Markt wirkte sich auch negativ auf mehrere Halbleiterhersteller aus. Nur 9 der 25 größten Halbleiterhersteller verzeichneten 2023 ein Umsatzwachstum, zehn verzeichneten zweistellige Rückgänge", erklärt er weiter. Das Forschungsunternehmen ermittelt jährlich die Umsatzzahlen aus der Halbleiterbranche.
Das sind die 10 umsatzstärksten Halbleiterunternehmen:
Mit seinem Umsatz von 16,5 Milliarden US-Dollar schafft es das amerikanische Technologieunternehmen Texas Instruments (TI) auf den zehnten Platz im Ranking. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 12,2 Prozent. Innerhalb Europas befindet sich der Hauptsitz des Konzerns im oberbayerischen Freising.(Bild: Texas Instruments)
Apple erreichte bei den Halbleitern einen Umsatz von 17 Milliarden US-Dollar - Platz 9.(Bild: wachiwit - stock.adobe.com)
Auf dem achten Platz liegt STMicroelectronics mit einem Umsatz in Höhe etwas mehr als 17 Milliarden US-Dollar. Der europäische Halbleiterhersteller hat seinen Hauptsitz in der Schweiz.(Bild: HJBC - stock.adobe.com)
22,3 Milliarden US-Dollar Umsatz hat das US-amerikanisches Unternehmen AMD 2023 mit Halbleitern gemacht. Das bedeutet wie im Vorjahr Platz 7.(Bild: davidjancik - stock.adobe.com)
Der südkoreanische Halbleiterhersteller SK Hynix musste einen Umsatzrückgang von mehr als 32 Prozent hinnehmen und fällt von Rang 3 auf Rang 6. Der Umsatz betrug 2023 knapp 22,8 Milliarden US-Dollar.(Bild: SK Hynix)
Neu in den Top 10 ist Nvidia auf Platz 5. Das amerikanische Unternehmen macht 2023 einen Umsatz von knapp 24 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein sattes Plus von 56,4 Prozent.(Bild: BINGJHEN - stock.adobe.com)
Knapp 25,6 Milliarden US-Dollar konnte der ebenfalls amerikanische Halbleiterhersteller Broadcom 2023 mit dem Verkauf von Halbleiterprodukten erwirtschaften. Damit belegt das Unternehmen Platz 4 im Ranking.(Bild: g0d4ather - stock.adobe.com)
Platz 3 des Rankings hat seinen Sitz im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien. Der Halbleiterproduzent Qualcomm machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 29 Milliarden US-Dollar.(Bild: Qualcomm)
Platz 2 der umsatzstärksten Hersteller von Halbleiterprodukten geht mit einem Umsatz in Höhe von 39,9 Milliarden US-Dollar an Samsung.(Bild: Arcansél - stock.adobe.com)
Der umsatzstärkste Hersteller von Halbleiterprodukten war 2023 der amerikanische Konzern Intel mit einem Umsatz von 48,7 Milliarden US-Dollar.(Bild: Ralf - stock.adobe.com)
Halbleiterunternehmen müssen Verluste hinnehmen
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Nach dem schwachen Abschneiden der Hersteller im vergangenen Jahr hat sich demzufolge auch die Rangfolge der zehn größten Halbleiterhersteller im Vergleich zum Vorjahr geändert:
So erobert Intel nach zwei Jahren den Spitzenplatz von Samsung zurück. Beide Unternehmen mussten aber größere Umsatzrückgänge hinnehmen. Der Umsatz bei Intel lag 16,7 Prozent unter dem Vorjahr, bei Samsung waren es sogar 37,5 Milliarden US-Dollar.
Eine großen Sprung nach vorne hat dagegen Nvidia gemacht. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz 2023 um 56,4 Prozent steigern und liegt im Ranking erstmal in den Top 5. Im Vorjahr erreichte der Konzern noch Platz 12. Grund für den Anstieg ist Nvidias führende Position im KI-Markt.
STMicroelectronics verbesserte sich um drei Plätze und sicherte sich Platz 8 - dieselbe Position, die das Unternehmen schon 2019 innehatte. Der Umsatz stieg 2023 um 7,7 Prozent, was vor allem auf eine starke Position im Automobilsektor zurückzuführen ist.
Halbleiterindustrie: Neue Werke in Deutschland geplant
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Die rückläufigen Zahlen bei Intel könnten auch Folgen für de Investitionen in Deutschland haben. Um die Kosten zu drücken, streicht der Konzern 15 Prozent der Stellen. Für die geplante neue Chip-Fabrik in Magdeburg könnten das schlechte Vorzeichen sein. Zwar betonte Intel-Chef Pat Gelsinger, dass Intel an der Strategie 'IDM 2.0' (Integrated Device Manufacturing 2.0) zum Ausbau der Fertigungskapazitäten festhalten wolle. Zu den konkreten Investitionsvorhaben in Deutschland, Frankreich und Italien verlor der Konzernchef jedoch kein Wort - und kündigte zugleich an, dass Intel die Investitionen stärker an die Nachfrage anpassen wolle.
Die Landesregierung in Magdeburg zeigte sich jedoch zuversichtlich. "Nach Auskunft von Intel ändert sich für den Standort Magdeburg in der Planung nichts", sagte Matthias Schuppe, Regierungssprecher von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.
Gute Nachrichten gibt es dagegen vom geplanten TSMC-Werk in Dresden: Der Bau soll am 20. August starten. An diesem Tag ist der erste Spatenstich geplant. Das berichtet das Online-Wirtschaftsmagazin 'Nikkei'.
Wer stellt in Deutschland Halbleiter her?
In Deutschland gibt es mehrere Unternehmen, die Halbleiter herstellen. Einige der wichtigsten sind:
Infineon Technologies: Einer der größten Halbleiterhersteller in Deutschland, mit Hauptsitz in Neubiberg bei München. Infineon produziert eine breite Palette von Halbleitern für verschiedene Anwendungen, einschließlich Automobil-, Industrie- und Sicherheitslösungen.
Bosch: Das Unternehmen betreibt ein großes Halbleiterwerk in Reutlingen, das sich auf die Produktion von Halbleitern und Steuergeräten für die Automobilindustrie spezialisiert hat.
X-Fab: Das Unternehmen mit seinem Hauptsitz in Erfurt ist ein wichtiger Akteur in der Halbleiterindustrie. X-Fab ist auf die Produktion von Halbleitern für verschiedene Anwendungen spezialisiert.
Global Foundries: Die US-amerikanische Firma betreibt eine große Halbleiterfabrik in Dresden. Global Foundries ist einer der weltweit führenden Auftragsfertiger für Halbleiter.
(Bild: Anna McMaster)
Die Autorin: Anja Ringel
Dass sie Redakteurin werden will, wusste Anja Ringel schon zu Schulzeiten. Als Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung hat sie Lehrkräfte und Schüler interviewt, das Mensaessen getestet und ist Fragen wie "Wieso hat Wasser ein Mindesthaltbarkeitsdatum" nachgegangen.
Nach Stationen bei diversen Tagezeitungen schaut sie bei "Produktion" nun den Unternehmen auf die Finger oder besser gesagt auf die Bilanzen. Als Wirtschaftsredakteurin kümmert sie sich aber auch um Themen wie Fachkräftemangel, Diversity, Digitalisierung oder Unternehmenskultur. Daneben ist sie einer der Podcast-Hosts von Industry Insights.
Privat liebt sie das Reisen und nutzt ihre Urlaube, um die Welt zu entdecken.