Gute Auftragslage

Globale Aufstellung: Heidelberg hofft auf Erholung

Heidelberg arbeitet weiter an seiner Wachstumsstrategie. Welches Umsatzziel das Unternehmen hat und was CEO Jürgen Otto zu den US-Zöllen sagt.

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Heidelberger Druck rechnet dank einer guten Auftragslage mit einer Erholung.
Heidelberger Druck rechnet dank einer guten Auftragslage mit einer Erholung.

Nach einer tiefgreifenden Krise und einem schwierigen Geschäftsjahr hoffen die Heidelberger Druckmaschinen weiter auf eine Erholung. Positiv sind dabei die Auftragseingänge. So hat Heidelberg im vergangenen Geschäftsjahr mit 2,43 Milliarden Euro rund sechs Prozent mehr Aufträge an Land gezogen als ein Jahr zuvor.

Nun soll auch der Umsatz steigen. Denn dieser war im vergangenen Jahr und fünf Prozent auf 2,28 Milliarden Euro gesunken. Im laufenden Geschäftsjahr soll er nun auf rund 2,35 Milliarden Euro steigen.

Dieses Ziel liegt der "dpa" zufolge allerdings unter den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.

Sein Profitabilitätsziel bestätigte das Management um CEO Jürgen Otto. Die operative Marge (bereinigte Ebitda-Marge) soll von 7,1 auf bis zu rund acht Prozent ansteigen.

Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sank im Vergleich indes um sechs Prozent auf 162 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Gewinn auch wegen des geplanten Personalabbaus sogar um 87 Prozent auf fünf Millionen Euro ein.

Starker Auftragsleistung: Das ist der Hauptgrund

Heidelberg-Chef Otto sieht vor allem die globale Präsenz des Maschinenbauers als Grund für den gestiegenen Auftragseingang. Der Konzern könne so von verschiedenen Wachstumsmärkten profitieren, sagte er auf der Bilanzpressekonferenz.

Um das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur zu führen, gibt es außerdem eine Wachstumsstrategie. Ziel ist es dabei, einen zusätzlichen Umsatz von 300 Millionen Euro zu erzielen.

So will Heidelberg unter anderem sein Portfolio um papierbasierte Verpackungen erweitern. Zudem soll der Verpackungsprozess effizienter werden. „Heidelberg wird zum Systemintegrator Packaging“, sagte der CEO. Seine Technologiekenntnisse will der Konzern nutzen, um in anderen Industrien neue Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.

US-Zollpolitik: Das plant Heidelberg

Zur Strategie für den US-Markt erklärte Otto, es gäbe in den USA keinen Wettbewerber, der ähnliche Maschinen anbietet. Mögliche Zölle werde das Unternehmen an seine Kunden weitergeben. Es sei kein „Back-up“ in den USA geplant. Angebot und Nachfrage müssten die Situation dann lösen, so der Vorstandsvorsitzende.

Das Unternehmen gehe aber davon aus, dass es eine Lösung im Zollstreit geben wird.

Anja Ringel

Die Autorin: Anja Ringel

Dass sie Redakteurin werden will, wusste Anja Ringel schon zu Schulzeiten. Als Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung hat sie Lehrkräfte und Schüler interviewt, das Mensaessen getestet und ist Fragen wie "Wieso hat Wasser ein Mindesthaltbarkeitsdatum" nachgegangen.

Nach Stationen bei diversen Tagezeitungen schaut sie bei "Produktion" nun den Unternehmen auf die Finger oder besser gesagt auf die Bilanzen. Als Wirtschaftsredakteurin kümmert sie sich aber auch um Themen wie Fachkräftemangel, Diversity, Digitalisierung oder Unternehmenskultur. Daneben ist sie einer der Podcast-Hosts von Industry Insights.

Privat liebt sie das Reisen und nutzt ihre Urlaube, um die Welt zu entdecken.

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