
Beim Zulieferer Leoni steuert man trotz des Krieges in der Ukraine bei der Fertigung von Kabelbäumen auf das Vorkriegsniveau zu. (Bild: Leoni)
Der Autozulieferer Leoni, Spezialist unter anderem für Kabelbäume und Bordnetzsysteme, nähert sich nach den Problemen durch den Ukraine-Krieg bei der Produktion wieder dem Vorkriegsniveau. Das teilte Leoni am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Zahlen für das erste Quartal mit. Die Fertigung in den beiden ukrainischen Werken sei wieder aufgenommen worden. Zusätzlich seien Kapazitäten an anderen Standorten der Leoni-Gruppe aufgestockt worden.
Leoni betreibt in der Ukraine in normalen Zeiten zwei Werke mit rund 7.000 Mitarbeitern. Wegen des Krieges mussten sie vorübergehend geschlossen werden. Die Belegschaft habe dann aber auf eigenen Wunsch die Arbeit wieder aufgenommen, hatte Leoni zuvor mitgeteilt - teils unter schwierigen Sicherheitsbedingungen. Die Schließung der Werke von Leoni und anderer Anbieter in der Ukraine hatte zu Engpässen bei der Versorgung der Autoindustrie mit Kabelbäumen geführt.
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Wegen der Schwierigkeiten in der Ukraine, aber auch wegen hartnäckiger Lieferketten-Engpässe und drastisch gestiegener Kosten etwa bei der Energie musste Leoni im ersten Quartal wirtschaftliche Einbußen hinnehmen. "Das erste Quartal hat keine Zweifel gelassen, dass 2022 erneut ein sehr forderndes Jahr für die Automobilindustrie ist und sein wird – und das spiegelt sich auch in unseren Zahlen wider", sagte Vorstandschef Aldo Kamper. Die Umsätze seien um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,26 Milliarden Euro abgerutscht.
Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von 47 Millionen Euro. Dies wurde nur durch den Verkauf eines Firmenteils möglich, für den im ersten Quartal das Geld floss. Ohne den Verkauf wäre das Ergebnis negativ - auch wegen des Wegfalls des Ergebnisbeitrages der verkauften Firmenteile. Leoni beschäftigt weltweit rund 100 000 Mitarbeiter.
Bearbeitet von Stefan Weinzierl
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