Maschinenbau

Wird Polen zum neuen China für die Industrie?

Immer mehr deutsche Maschinenbauer setzen auf Nearshoring. EU-Gelder treiben zusätzlich Investitionen an. Wie sich Polen nun zum strategischen Schlüsselstandort für die europäische Produktion entwickelt.

Über 6.000 deutschen Unternehmen – darunter Branchengrößen wie Siemens, Trumpf, Bosch oder Dürr - sind in Polen vertreten.
Über 6.000 deutschen Unternehmen – darunter Branchengrößen wie Siemens, Trumpf, Bosch oder Dürr - sind in Polen vertreten.

Polen gehört gegenwärtig zu den wenigen Ländern der Welt, über die sich deutsche exportorientierte Unternehmen freuen können. Denn nach neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) sind die deutschen Ausfuhren nach Polen im ersten Halbjahr 2025 um immerhin 5,7 Prozent auf 49,4 Milliarden Euro gestiegen, während die Exporte in die USA um 3,1 Prozent auf 78,9 Milliarden Euro und in die Volksrepublik China sogar um 13,5 Prozent auf 41,7 Milliarden Euro sanken.

Deutschlands Nachbar im Osten hat sich bereits im Jahr 2024 mit 93,2 Milliarden Euro in der Rangliste der wichtigsten deutschen Exportmärkte nach den USA, Frankreich und den Niederlanden auf den vierten Rang vorgeschoben. China – in den vergangenen Jahren fast ständig im Fokus deutscher Unternehmen - wurde bei Exporten von „nur“ 89,9 Milliarden Euro (2024) auf Platz fünf verdrängt. Und dieser Trend hat sich angesichts der wachsenden Unsicherheiten im Welthandel im ersten Halbjahr 2025 weiter verstärkt.

„Auch die weitere wirtschaftliche Zukunft Polens sieht derzeit rosig aus“, betont Christopher Fuß, Korrespondent von Germany Trade & Invest in Polen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes soll laut Prognose der Europäischen Kommission von Mitte Mai im Jahr 2025 um real 3,3Prozent und 2026 um weitere drei Prozent wachsen. Das ist rund dreimal schneller als der europäische Durchschnitt. Und der Abstand zu Deutschland bleibt bei der EU-Prognose von 0,0 Prozent im laufenden Jahr und +1,1 Prozent BIP-Zuwachs 2026 erheblich“, erläutert der GTAI-Experte weiter.

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Maschinenbau setzt auf Nearshoring

„Bereits in den vergangenen Jahren ist Polen in der Regel spürbar schneller gewachsen als der Rest der Staatengemeinschaft. Und das Land holt weiter auf“, so Fuß weiter. „Aktuell wird das Wachstum vor allem vom Binnen-Konsum und von Investitionen getragen. Die Konsumausgaben steigen, da der allgemeine Wohlstand in Polen zunimmt, und bei den Investitionen helfen die umfangreichen Zuschüsse aus dem EU-Haushalt.“

Gerade mit Blick auf die erratische US-Zollpolitik und die wachsenden Unsicherheiten im China-Geschäft setzen immer mehr deutsche Unternehmen - darunter viele Maschinenbauer - auf das Nearshoring. Und hier bietet Polen - dies betont die AHK Polen - besonders attraktive Investitionsbedingungen. Das Land mit seinen 38 Millionen kaufkräftigen Einwohnern ist nicht nur nach Frankreich Deutschlands größter Nachbar, sondern auch unser wichtigster Handelspartner in Mittel- und Osteuropa.

Nach Angaben der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer in Warschau sind bereits etwa 6.000 deutsche Unternehmen in Polen aktiv, über 20 Prozent der polnischen Importe und rund 20 Prozent der ausländischen Direktinvestitionen in Polen stammen aus Deutschland.

Bei den Expansionsplänen der deutschen Industrie fungieren die AHK Polen und der VDMA als wichtige Vermittler, da viele deutsche Maschinenbauer bereits mit Ingenieurs- oder Vertriebsbüros in Polen vertreten sind.

Was den polnischen Maschinenbau belastet

„Polen zählt mittlerweile zu den Top-10-Maschinenbauländern in Europa“, betont Yvonne Heidler, Referentin Westeuropa/EU beim VDMA. „Im Vergleich zu Schwergewichten wie Deutschland, Italien oder Frankreich nimmt das Land allerdings noch eine mittlere Position ein. Im deutschen Maschinenaußenhandel erreichte Polen bei deutschen Lieferungen von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2024 immerhin Rang 7, und bei Maschinenimporten aus Polen (5,3 Milliarden Euro im Jahr 2024) sogar Rang 6“, erläutert die VDMA-Expertin weiter.

„Die branchenübergreifend schwache Auslandsnachfrage belastet auch den polnischen Maschinenbau. Zwar hatte sich der gesamte Maschinenimport Polens von 14,4 Milliarden Euro im Jahr 2015 bis 2023 trotz Corona-Krise kontinuierlich auf 25,5 Milliarden Euro erhöht. Angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche in vielen europäischen Ländern sanken die polnischen Maschineneinfuhren im Jahr 2024 auf nur noch 23,9 Milliarden Euro.

Allerdings konnte Deutschland seine Position als mit Abstand wichtigster Maschinenlieferant Polens nach Daten von Eurostat und VDMA sogar leicht auf 32,4 Prozent erhöhen, obwohl die deutschen Maschinenexporte nach Polen 2024 gegenüber dem Vorjahr um gut zehn Prozent sanken.“

Polnischer Maschinenbau: Das sind die Stärken

Inzwischen sind die Umsätze der Maschinenbauer in Polen – wie Eurostat berichtet - im 1. Quartal 2025 wieder gestiegen „Der Anstieg dürfte“ , so Christopher Fuß, „mit dem Zufluss an europäischen Fördergeldern zusammenhängen. Diese Gelder waren lange blockiert. Sie helfen bei der Finanzierung vieler Investitionen in Polen. Beispielsweise hat die polnische Bahn viele neue Züge und Waggons bestellt. Das hilft auch dem Maschinenbau, denn die Zughersteller brauchen für die Projekte moderne Maschinen.“, betont der GTAI-Experte weiter.

Eine wichtige Kundengruppe für den polnischen Maschinenbau sind inzwischen auch die vielen internationalen Unternehmen, die in den vergangenen Jahren umfangreiche Produktionskapazitäten in Polen aufgebaut haben. Dem polnischen und europäischen Maschinenbau macht jedoch der steigende Import von Anlagen aus China zu schaffen. Vor allem in der Kunststoffverarbeitung, aber auch in anderen Bearbeitungsbranchen gewinnen asiatische Maschinenbauer Marktanteile hinzu.

„Polen hat sich als kostengünstiger Produktionsstandort mit wachsender Fachkräftebasis etabliert“, ergänzt Michal Bronowski, der VDMA-Repräsentant in Polen. Die Stärken der polnischen Maschinenbauer liegen vor allem bei Zulieferungen für die Automobilindustrie, im Anlagenbau und der Metallbearbeitung.

„Und der Anteil des Maschinenbaus an den Gesamtexporten Polens ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen – ein Zeichen der zunehmenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Sektors.“ Die deutschen Maschinenexporte in unser Nachbarland im Osten stammten 2024 vor allem aus den Fachzweigen Antriebstechnik, Allgemeine Lufttechnik, Fördertechnik, Landtechnik, Armaturen, Baumaschinen und Baustoffanlagen sowie Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen.

Als Stärken des polnischen Maschinenbaus nennt der VDMA-Experte Bronowski den hohen Automatisierungsgrad bei neuen Anlagen (z. B. in der Förder- und Verpackungstechnik), die leistungsstarke Zulieferindustrie für internationale OEMs (insbesondere in den Sektoren Luftfahrt, Automotive, Bahn), die Fachkompetenz in den Sparten Schweißtechnik, Steuerungstechnik und Präzisionsbearbeitung sowie die gute Integration in deutsche und westeuropäische Lieferketten.

Das sind die wichtigsten Sparten des polnischen Maschinenbaus

„Zu den wichtigsten Sparten des polnischen Maschinenbaus gehört die Landtechnik mit Firmen wie SaMASZ oder Unia. Auch im Bereich Energietechnik ist der polnische Maschinenbau gut aufgestellt. Beispiele sind die Grenevia Gruppa oder Rockfin“, berichtet Christopher Fuß von der GTAI.

„Famur, eine Tochter der Grenevia-Gruppe, will künftig Windturbinen produzieren. Im Juli 2025 hat das Unternehmen über seine Marke Famur Gearo eine Lizenz von der deutschen Enovation GmbH erworben, dem exklusiven Technologiepartner von Eno Energy GmbH. Erfolgreich sind polnische Unternehmen auch bei der Planung und Installation von ganzen Produktionsanlagen bzw. bei der Installation von Automatisierungslösungen. Firmen wie AIUT oder Taskoprojekt automatisieren und modernisieren Industriehallen weltweit", fährt der GTAI-Experte fort.

Diese Maschinenbauer sind in Polen aktiv

Als international besonders erfolgreich erwähnt Michal Bronowski vom VDMA in den Sparten Schienenfahrzeugtechnik zudem die Unternehmen PESA Bydgoszcz und Newag, in der Luftfahrt-Zulieferindustrie WSK Rzeszów sowie Pratt & Whitney Poland und in der Metallurgie Seco/Warwick.

„Zu den größten deutschen Maschinenbauern in Polen gehören unter anderem Siemens, Bosch, Trumpf und Dürr, berichtet Fuß weiter. „Trumpf betreibt mehrere Fabriken in und um Warschau. Dürr hat erst vor kurzem eine neue Halle in Radom, südlich von Warschau eröffnet. Siemens liefert Gas-Turbinen und Offshore-Windkraft-Turbinen nach Polen, die Nordex-Gruppe Turbinen für den bislang größten Onshore-Windpark Polens in Miejska Górka. Das Projekt umfasst 53 Windenergieanlagen,die bis 2027 ans Netz gehen sollen.

Auch Firmen wie SW Schwäbische Werkzeugmaschinen verkaufen regelmäßig Maschinen nach Polen“, fährt er fort. „Polen hat vor kurzem neue Flugzeuge des Typs A220 von Airbus bestellt. Teile für die Triebwerke kommen vom deutschen Unternehmen MTU Aero Engines. Angesichts des steigenden Umweltbewusstseins investieren polnische Unternehmen in Anlagen zur Abwasseraufbereitung. Davon profitieren deutsche Lieferanten wie der Hersteller H2O GmbH, der im Juli 2025 eine weitere Anlage vom Typ Vacudest bei einem polnischen Industriebetrieb installiert."

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Viele deutsche Hidden Champions vor Ort

Zahlreiche deutsche mittelständische Hidden Champions aus dem Maschinenbau sind in Polen teilweise schon seit Jahren erfolgreich aktiv. Michal Bronowski nennt hier unter anderem:

  • SEW-Eurodrive Polska (Antriebstechnik) mit einer Produktion in Łódź,
  • Trumpf Hüttinger Polska (Industrieelektronik) mit vier Werken im Großraum Warschau, über 2.500 Mitarbeitenden und einem eigenem F&E-Zentrum,
  • Homag Polska (baut aktuell Produktionsstandorte in Großpolen aus),
  • DMG Mori/Famot Pleszew mit einer hochmodernen Produktion von Werkzeugmaschinen,
  • Bosch Rexroth Polska in der Sparte Hydraulik und Steuerungstechnik,
  • Linde MH Polska/Kion Group in der Sparte Intralogistik und einer Fertigung bei Szczecin sowie
  • Wago Polska (Automatisierung, Produktion in Wrocław).

Als weitere deutsche Maschinenbauer mit Produktionsstätten in Polen sind ferner zu nennen:

  • Nord Drivesystems (produziert hoch effiziente Getriebe und IE5+Motoren in Polen, mit 2005 bzw. 2017 gegründeten Werken in Wiechlice und Nowa Sól )
  • der Spezialist für Antriebstechnik, Sicherheitskupplungen, Bremsen Chr. Mayr aus dem Allgäu. Mit einem Werk in Polen, in dem aktuell rund 400 Mitarbeitende beschäftigt sind,
  • die Grob Polska, als Teil der auf Werkzeugmaschinen und Präzisionsteile spezialisierten Grob-Gruppe, seit 2015 in Poznań,
  • die Wirthwein Polska, Tochter der Wirthwein-Gruppe, seit 1998 in Łódź, spezialisiert auf technische Kunststoffteile und Komponenten für Maschinenbau-Anwendungen,
  • der Spezialist für Kunststofftechnik Coko-Werk aus Bad Salzuflen mit der 2012 gegründeten Coko-Werk Polska und 250 Mitarbeitern.

Ein 1990 gegründetes deutsches Ingenieurbüro GEBO Technic Engineering aus Markt Erlbach hat sich auf die Konstruktion von Sondermaschinen, Werkzeugen, Montagevorrichtungen und Prüfmitteln hauptsächlich für den Automobilbereich spezialisiert. Bereits 2006 wurde ein zusätzliches Konstruktionsbüro in Bydgoszcz eröffnet, seit 2014 ist Zielonka (Białe Błota) Hauptfirmensitz.

Milliarden aus Brüssel kurbeln die Wirtschaft an

„Von großer Bedeutung sind die europäischen Fördergelder für Polen, den größten Nettoempfänger der EU. Die Gelder aus Brüssel werden gezielt genutzt, um das Land zu modernisieren“, berichtet Christopher Fuß weiter. „So kann Warschau aus dem aktuellen EU-Haushalt rund 75 Milliarden Euro im Rahmen der europäischen Kohäsionspolitik abrufen. Weitere 59 Milliarden Euro stammen aus dem Corona-Wiederaufbaufonds. Hinzu kommen Gelder für internationale Verkehrswege, Stromtrassen, etc. (CEF-Programm)“.

„Auch der Maschinenbau profitiert von den EU-Mitteln,“ fährt Fuß fort. „Großunternehmen konnten 2024 rund 240 Millionen Euro an Zuschüssen beantragen, um Automatisierungsprojekte aus dem Bereich der Industrie 4.0 zu finanzieren. Diese Vorhaben kurbeln die Nachfrage nach Maschinen an und kommen so auch deutschen Unternehmen zugute. Weitere aktuell laufende Programme fördern den Kauf von energiesparenden Maschinen oder den Einsatz digitaler Technologien in der Produktion.

In den strukturschwachen ostpolnischen Regionen können Unternehmen Fördergelder beantragen, um die Automatisierung von Produktionsprozessen zu finanzieren. Darüber hinaus finanzieren die EU-Gelder viele Infrastrukturinvestitionen, beispielsweise in neue Straßen und Stromleitungen, Kraftwerke, Elektro- und Schienenfahrzeuge.

Ergänzend erwähnt der VDMA-Experte Bronowski als Fördermaßnahme den Polnischen Wiederaufbauplan (KPO) mit Schwerpunkten auf Digitalisierung, Automatisierung und Energieeffizienz. Zudem sorgen Prämienprogramme für E-Lkw und emissionsarme Schienenfahrzeuge für eine steigende Nachfrage nach Spezialtechnik. Auch die ab 2025 geplante Steuerreform soll den Kommunen mehr Mittel verschaffen, die zu höheren Investitionen in kommunale Infrastruktur und Maschinen führen würde.

Schließlich sorgen geplante Investitionen in den Bahn- und Straßenbau bei den Herstellern von Bau- und Fördertechnik für gute Stimmung und schließlich kurbeln die geplanten hohen Klimainvestitionen (Windkraft, Fernwärme, Abfallwirtschaft) den Sondermaschinenbau an.

Mehr Nachhaltigkeit durch Automatisierung und KI

Klimainvestitionen sind auch von Nöten, denn beim Thema Nachhaltigkeit gibt es bei Deutschlands Nachbarn im Osten noch einen erheblichen Nachholbedarf. Der Anteil von Stein- und Braunkohle an der polnischen Stromerzeugung lag 2024 noch über 50 Prozent. Allerdings schreitet der Ausbau der „Erneuerbaren“ zügig voran, zumal Investoren bei ihrer Standortwahl klaren CO2-Zielen unterliegen, die das Thema immer mehr in den Vordergrund rücken.

Zudem setzen immer mehr polnische Unternehmen auf die Nutzung erneuerbarer Energien bzw. optimieren durch Automatisierung und den Einsatz von KI ihren Energieverbrauch in den Produktionsprozessen. Dies tut etwa dieCNH Industrial, ein weltweit führender Hersteller von Landmaschinen, Nutzfahrzeugen und Baumaschinen. Das Unternehmen hat eine starke Präsenz in Polen und ist durch Marken wie Case IH, New Holland und Iveco bekannt.

CNH Industrial Polska setzt stark auf KI- und Nachhaltigkeitsinitiativen, wie Predictive Maintenance. Durch den Einsatz von KI-gestützten Sensoren und Datenanalyse können Wartungsarbeiten vorhergesagt werden, bevor es zu Ausfällen kommt. KI-Algorithmen optimieren den Kraftstoffverbrauch und die Betriebszeiten der Maschinen, und derEinsatz von KI in autonomen Landmaschinen lässt diese bei der Aussaat oder Ernte präziser und nachhaltiger arbeiten.

EPTS Conference: Gestalten Sie die Zukunft der Elektromobilität!

EPTS

Aus drei wird eins: Die drei renommierten Konferenzen E|DPC, EPT (RWTH Aachen) und E|PTS (FAPS) haben sich zur EPTS zusammengeschlossen und sind nun die führende Branchenveranstaltung für Elektromobilität.

  • Durch den Zusammenschluss der Konferenzen wird Top-Expertise an einem Ort zusammengebracht, das Programm wird umfassender und deckt alle wichtigen Aspekte der Produktion elektrischer Antriebe ab.
  • Zudem wird die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie gestärkt. Die EPTS verbindet nun führende akademische Einrichtungen mit Pionieren der Industrie.

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Auch weitere Landmaschinenhersteller wie die auf Mähdrescher, Heuwender, Schwader und andere Geräte spezialisierte SaMASZ aus Zabłudów sowie der traditionsreiche Hersteller von Mähwerken, Heuwendern und anderen landwirtschaftlichen Maschinen, die SIPMA-Gruppe aus Lublin, setzen auf KI, intelligente Steuerungssysteme und Nachhaltigkeitsinitiativen, um die Leistung ihrer Maschinen zu optimieren.

Die zu den führenden Herstellern umweltfreundlicher Elektro- und Wasserstoffbusse in Europa gehörende Solaris Bus & Coach mit Hauptsitz im polnischen Owińska nutzt KI, um die Energieeffizienz ihrer Fahrzeuge zu verbessern, die Wartung vorherzusagen und den Betrieb nachhaltiger zu gestalten. Durch den Einsatz KI-gestützter Systeme werden der Energieverbrauch optimiert und Emissionen reduziert.

PESA Bydgoszcz SA aus Bydgoszcz, einer der führenden Hersteller von Schienenfahrzeugen und Zügen in Mittel- und Osteuropa, liefert Züge sowohl für den polnischen Markt als auch für andere europäische Länder. Das Unternehmen setzt KI ein, um die Wartung ihrer Züge zu optimieren. Das hilft, den Energieverbrauch zu senken, die Lebensdauer der Fahrzeuge zu verlängern und die Umweltbelastung zu verringern.

Der Bergbaukonzern KGHM Polska Miedź aus dem niederschlesischen Lubin, der 30.000 Angestellte beschäftigt und damit eines der 10 größten Unternehmen Polens ist, betreibt beim Erzbergbau, der Erzaufbereitung, Verhüttung und Raffination ein modernes Umweltmanagement und eine nachhaltige Rohstoffwirtschaft. Der weltweit neuntgrößte Kupferproduzent und zweitgrößte Silberproduzent nutzt KI, um den Abbauprozess effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. KI-gestützte Systeme helfen bei der Überwachung der Umwelt, der Optimierung des Energieverbrauchs und der Reduktion von Abfällen.

FAQ: Polens Rolle im Maschinenbau und als Nearshoring-Standort

1. Warum steigen die deutschen Exporte nach Polen, während sie nach China sinken?
Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die deutschen Exporte nach Polen um 5,7 Prozent, während die Ausfuhren nach China um 13,5 Prozent zurückgingen. Gründe sind die wachsenden Unsicherheiten im China-Geschäft sowie die stabile Nachfrage in Polen.

2. Welche Position hat Polen inzwischen unter den deutschen Exportmärkten?
Polen erreichte 2024 mit 93,2 Milliarden Euro Platz vier der wichtigsten deutschen Exportmärkte, hinter den USA, Frankreich und den Niederlanden – und noch vor China.

3. Welche Rolle spielen EU-Fördergelder für Polens wirtschaftlichen Aufschwung?
Polen ist größter Nettoempfänger der EU. Bis zu 75 Milliarden Euro fließen aus der Kohäsionspolitik, 59 Milliarden Euro aus dem Wiederaufbaufonds. Diese Gelder finanzieren Digitalisierung, Infrastruktur, Energieprojekte und Automatisierung – ein zentraler Treiber für Investitionen.

4. Warum setzen deutsche Maschinenbauer auf Polen als Standort?
Polen bietet attraktive Bedingungen: Nähe zum deutschen Markt, 38 Millionen Einwohner mit wachsender Kaufkraft, steigende Fachkräftebasis und EU-Fördertöpfe. Rund 6.000 deutsche Unternehmen sind bereits vor Ort aktiv.

5. Welche Stärken hat der polnische Maschinenbau?
Der Sektor punktet mit hohem Automatisierungsgrad, starker Zulieferindustrie für Automobil, Luftfahrt und Bahn, Kompetenz in Steuerungs- und Schweißtechnik sowie einer wachsenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit.

6. Welche Unternehmen und Branchen treiben die Entwicklung besonders voran?
Beispiele sind SaMASZ und Unia in der Landtechnik, PESA und NEWAG in der Schienenfahrzeugtechnik, Solaris bei Elektrobussen sowie Famur Gearo im Bereich Windturbinen. Auch viele deutsche Mittelständler wie Trumpf, SEW-Eurodrive oder DMG Mori betreiben Werke in Polen.

7. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit und KI im polnischen Industrie-Umfeld?
Immer mehr Firmen setzen auf erneuerbare Energien, Automatisierung und KI. CNH Industrial nutzt KI für Predictive Maintenance und effiziente Landmaschinen, Solaris optimiert Busse mit KI-Systemen, PESA verbessert Wartungszyklen bei Zügen, und KGHM setzt KI im Bergbau für Energie- und Umweltmanagement ein.