Viktoria Schütz beschäftigt sich in ihrer neuen Kolumne mit dem Thema Wertschätzung.

Viktoria Schütz beschäftigt sich in ihrer neuen Kolumne mit dem Thema Wertschätzung. (Bild: MT.PHOTOSTOCK - stock.adobe.com)

Fühlen Sie sich eigentlich wertgeschätzt? In Gesprächen fällt mir immer wieder auf, dass viele Menschen sich nicht wertgeschätzt fühlen, vor allem am Arbeitsplatz. Wenn so vielen Menschen etwas fehlt, wer fängt dann damit an?

Wie Sie mittlerweile vielleicht von mir gewöhnt sind, lautet meine Antwort: jeder selbst!

Meine Beobachtung ist, dass sich interessanterweise sich die meisten selbst als Opfer der fehlenden Wertschätzung sehen und nicht als diejenigen, die selbst keine Wertschätzung geben. Landläufig gibt es in vielen Dialekten das sinngemäße Sprichwort „Nicht gemeckert, ist genug gelobt.“ und ich habe den Eindruck, dass die meisten Menschen danach handeln, selbst aber gerne anders behandelt werden würden.

Frage ich nämlich, wann mein Gegenüber das letzte Mal jemandem seine Wertschätzung mitgeteilt hat, schlägt mir meistens Schweigen entgegen. Es wird also von Menschen oft erwartet, dass die andere Seite den ersten Schritt macht: ich bin nett zu dir, wenn du nett zu mir bist. Auf keinen Fall bin ich zuerst nett. Ein Teufelskreis.

Das ist Viktoria Schütz

Viktoria Schütz ist geschäftsführende Gesellschafterin von Deguma.
Viktoria Schütz ist geschäftsführende Gesellschafterin von Deguma. (Bild: Deguma)

Viktoria Schütz ist geschäftsführende Gesellschafterin der Deguma-Schütz GmbH. Sie leitet das Familienunternehmen seit 2019 in zweiter Generation. Davor arbeitete sie unter anderem bei Zalando und Bionade. Schütz studierte Global Management in Bremen, São Paulo und Shanghai sowie Marketing-Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

 

Schütz setzt sich sehr für das Thema New Work ein und hat bei sich im Unternehmen die Vier-Tage-Woche eingeführt.

Wertschätzung kann auch unbemerkt verpuffen

Lassen Sie uns diesen gemeinsam durchbrechen: Stellen wir uns selbst die Frage, ob wir uns wertschätzend gegenüber all denen verhalten, die ihren Teil zum Unternehmensalltag und -erfolg beitragen: den KollegInnen, den Führungskräften oder Mitarbeitenden, denjenigen, die das Gehalt bezahlen oder die Umgebung sauber halten? Oder warten wir zu oft darauf, dass erstmal jemand anderes uns gegenüber Wertschätzung äußert?

Aber Vorsicht Wertschätzung kann tatsächlich auch unbemerkt verpuffen: denn jeder Mensch nimmt Wertschätzung anders wahr. Deshalb kann es helfen, sich darüber Gedanken zu machen, was ich selbst als Wertschätzung empfinde und die Menschen in meinem Umfeld zu fragen, wodurch sie sich wertgeschätzt fühlen. (Aufmerksamkeit, Zeit, Geschenke) u.a. Mein Buchtipp dazu: Die fünf Sprachen der Liebe von Gary Chapman.

Wenn mir der Gedanke kommt, dass meine Arbeit oder meine Taten nicht wertgeschätzt werden, dann nehme ich das als Anlass mir zu überlegen, wann ich eigentlich das letzte Mal jemandem meine Wertschätzung gezeigt habe. Das passiert nämlich leider nicht so oft, wie ich es gerne täte.

In diesem Sinne, vielen Dank, dass Sie meine Kolumne lesen!

Was ist Ihre Meinung zu dem Thema? Schreiben Sie mir!

Sie möchten gerne weiterlesen?