Lukrative Chancen

Diese Tech-Branchen sichern CNC-Betrieben neue Aufträge

Quantencomputer, urbane Luftmobilität und Wasserstoffsysteme entfalten eine neue Industriedynamik – doch Europas CNC-Betriebe laufen an den größten Chancen der Dekade vorbei. Welche Märkte es jetzt zu erschließen gilt.

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Lukrative Chancen jenseits traditioneller Märkte: Metallbauteile werden in mehr Zukunftsmärkten gebraucht als CNC-Fertiger aktuell auf dem Schirm haben.
Lukrative Chancen jenseits traditioneller Märkte: Metallbauteile werden in mehr Zukunftsmärkten gebraucht als CNC-Fertiger aktuell auf dem Schirm haben.

Während viele CNC-Betriebe in Europa weiterhin ihre Kapazitäten auf überfüllten Märkten verschwenden und hart um klassische Großkunden konkurrieren, beginnt sich ein dramatischer Wandel abzuzeichnen: Eine neue Generation an Tech-Industrien entsteht – dynamisch, wachstumsstark und mit einem gigantischen Bedarf an hochpräziser Metallverarbeitung. Die Erkenntnisse einer Marktanalyse von Orderfox, vorgestellt zur EMO Hannover 2025, offenbaren eine industrielle Parallelwelt, in der revolutionäre Start-ups mit technologischen Durchbrüchen neue Maßstäbe setzen – und gleichzeitig händeringend nach Fertigungspartnern suchen.

Zentrale Figur dieser Analyse ist der KI-Agent Gieni AI. Seine Aufgabe: Emerging Industries systematisch zu scannen, ihre Bedürfnisse zu erfassen und potenzielle Schnittmengen mit den Fähigkeiten klassischer CNC-Betriebe aufzuzeigen. Das Resultat könnte brisanter kaum sein: Über 80 Prozent der CNC-Unternehmen in Europa haben keinerlei Verbindung zu diesen neuen Tech-Branchen – schlicht, weil sie nicht wissen, dass sie existieren oder was sie benötigen. Dabei sind 62,5 Prozent der identifizierten Unternehmen aus den Emerging Industries der Metallverarbeitung zuzuordnen. Der Bedarf ist da, die Schnittmengen ebenso – nur der Zugang fehlt.

Dabei entsteht ein Paradoxon: Start-ups und Scale-ups aus revolutionären Tech-Bereichen suchen verzweifelt nach flexiblen europäischen Fertigungspartnern für hochpräzise Kleinserien, während CNC-Betriebe gleichzeitig über Auftragsmangel klagen. Diese jungen Tech-Unternehmen benötigen Prototypen und Kleinserien aus Speziallegierungen mit extrem hohen Anforderungen an Präzision, Dokumentation und Geheimhaltung – genau die Stärken europäischer Mittelständler.

Zukunftstechnologien verstehen!

Die Technik entwickelt sich so schnell weiter wie noch nie. Neue Technologien halten ständig Einzug in unserem Leben. Natürlich heißt das nicht, dass alte Technologien verschwinden werden, aber die Relevanz wird sich verschieben. Welche Technologien und Konzepte wichtiger werden, was der aktuelle Stand ist und worin Chancen für die Industrie liegen, lesen Sie in unserer Rubrik "Zukunftstechnologien" - hier entlang!

Einen Überblick über die relevantesten Zukunftstechnologien und deren industrielle Einsatzmöglichkeiten hat unsere Redakteurin Julia Dusold in diesem Kompendium für Sie zusammengefasst: "Das sind die wichtigsten Zukunftstechnologien".

Diese Fertigungsbereiche haben besonders viel Potenzial

Besonders im Fokus stehen diese Innovationsbereiche:

  • Energie- und Mobilitätswende: Tech-Start-ups entwickeln modulare Wasserstoffspeicher, Drohnen für urbane Logistik und Komponenten für Schnellladestationen. Sie benötigen flexibel produzierte kleine bis mittlere Serien in höchster Qualität – und finden keine Partner.
  • Nachhaltige Produktion und Recycling: Innovatoren entwickeln neue Recyclinganlagen für Metalle und CO₂-arme Produktionsmethoden. Diese benötigen oft diskrete Sonderanfertigungen und Prototypen, die klassische CNC-Betriebe übersehen.
  • Medizintechnik und Quantencomputing: Die Nachfrage nach hochpräzisen Metallteilen für neue Medizingeräte, Implantate oder Quantencomputer-Komponenten explodiert. Diese Firmen suchen diskret nach europäischen Partnern mit höchster Geheimhaltung und Qualität.

Auch bei den Materialen gibt es laut der Orderfox-KI-Analyse eindeutige Trends: Besonders gefragt sind ferromagnetische Metalle (21,2 Prozent), Edelstahl (6,6 Prozent) und Aluminiumlegierungen (5,1 Prozent) – alles Expertise, die europäische CNC-Betriebe bereits haben.

Die regionalen Hotspots sind ebenfalls klar: Deutschland, Großbritannien, Schweiz und Niederlande führen bei jungen Tech-Unternehmen, die Fertigungspartner suchen.

Der Schlüssel für den Erfolg ist eine gezielte Positionierung

Während über 80 Prozent der CNC-Betriebe weiterhin im Preiskampf um traditionelle Märkte gefangen sind, können vorausschauende Betriebe systematisch diese Tech-Goldminen erschließen. Der Schlüssel liegt nicht in größeren Maschinen oder niedrigeren Preisen, sondern in der gezielten Positionierung als diskreter Innovationspartner für revolutionäre Tech-Branchen.

Diese neuen Tech-Kunden zahlen Premium-Preise für das, was sie am dringendsten brauchen: absolute Flexibilität, höchste Präzision und komplette Diskretion. Besonders gefragt sind laut Orderfox Technologien wie Direktreduktionsverfahren, Recyclingtechnologien und Umweltmanagementsysteme – ein klarer Trend zu nachhaltigen, ressourcenschonenden Produktionsmethoden.

"Die profitabelsten Tech-Kunden Europas entstehen nicht in den etablierten Branchen, sondern in völlig neuen Nischen, die traditionelle CNC-Betriebe nicht einmal kennen", erklärt Timur Göreci, CRO bei Orderfox. "Gieni AI identifiziert systematisch diese versteckten Tech-Millionen – Start-ups aus Quantencomputing, urbaner Luftmobilität oder Wasserstofftechnologie, die diskret nach europäischen Fertigungspartnern suchen. Wer diese Märkte jetzt erschließt, wird in fünf Jahren zu den Marktführern gehören."

Quelle: Orderfox

FAQ: Neue Märkte für CNC-Fertiger

Warum sprechen Analysten von „verborgenen Tech-Millionen“?

Weil junge Tech-Industrien in Europa enorme Nachfrage nach hochpräzisen Metallteilen generieren, die im klassischen Maschinenbau bisher kaum wahrgenommen wird. Laut Orderfox entstehen gerade in Branchen wie Quantencomputing, Urban Air Mobility oder Wasserstoffsystemen millionenschwere Auftragsvolumina, die von CNC-Betrieben bislang ungenutzt bleiben.

Weshalb bleiben diese Märkte für viele Fertiger unsichtbar?

Die neuen Player suchen Partner nicht über Messen oder persönliche Kontakte, sondern in digitalen Ökosystemen, über Plattformen und KI-gestützte Matching-Systeme. Wer weiterhin auf traditionelle Vertriebswege setzt, läuft Gefahr, für die spannendsten Auftraggeber schlicht unsichtbar zu sein.

Welche konkreten Chancen eröffnen sich für CNC-Betriebe?

Ob Rotoren für Flugtaxis, kryogene Gehäuse für Quantencomputer oder Druckbehälter für Wasserstoffanlagen – überall werden Kleinserien, Prototypen und Sonderlösungen benötigt. Diese Projekte sind hochprofitabel, weil Qualität, Flexibilität und Diskretion entscheidender sind als der niedrigste Preis.

Welche Kompetenzen sind in den Emerging Industries besonders gefragt?

Gefordert sind höchste Präzision, umfangreiche Dokumentation und absolute Geheimhaltung. Materialseitig dominieren ferromagnetische Metalle, Edelstahl und Aluminiumlegierungen. CNC-Betriebe, die diese Expertise mitbringen, sind bestens gerüstet für die Zusammenarbeit.

Wo liegen die Hotspots für neue Tech-Kunden in Europa?

Die größten Cluster entstehen in Deutschland, Großbritannien, der Schweiz und den Niederlanden. Von urbaner Luftmobilität über Recyclingtechnologien bis hin zur Medizintechnik – überall suchen junge Unternehmen nach Partnern für die Metallverarbeitung.

Welche strategische Entscheidung müssen Fertiger jetzt treffen?

Entweder sie verharren im Preiskampf traditioneller Märkte oder sie positionieren sich als Innovationspartner für die Industrien der Zukunft. Wer früh einsteigt, profitiert vom First-Mover-Vorteil, baut stabile Lieferketten auf und sichert sich eine Rolle als unverzichtbarer Technologiepartner.