Deutz Mitarbeiter arbeitet an einem Motor

Der Umsatz von Deutz legte im dritten Quartal um 30,8 Prozent auf gut 403 Millionen Euro zu. (Bild: Deutz)

Nach einem bereits erfolgreichen ersten Halbjahr 2021 blieb Deutz im dritten Quartal auf Wachstumskurs. Aufgrund einer anhaltend hohen Nachfrage in allen wesentlichen Anwendungsbereichen stieg der Auftragseingang um 56,5 Prozent auf 485,2 Millionen Euro. Bei einem Absatzanstieg um 49,1 Prozent auf 51.732 verkaufte Motoren wuchs der Umsatz um 30,8 Prozent auf 403,2 Millionen Euro. Das Ebit vor Sondereffekten verbesserte sich auf 14,1 Millionen Euro nach einem operativen Verlust im Vorjahresquartal von –15,7 Millionen Euro. Die Book-to-Bill-Ratio lag zum Ende des Neunmonatszeitraums bei 1,29.

„Wir bauen für unsere Kunden die effizientesten und saubersten Motoren. Der deutliche Anstieg des Auftragseingangs zeigt, dass wir mit unseren innovativen Antriebstechnologien im Markt überzeugen. Für den Weg in eine grüne Mobilität abseits der Straße setzen wir dabei verstärkt auf Wasserstoff, Elektro und eFuels. Nur so können wir die Pariser Klimaziele erreichen“, sagt Deutz-CEO Dr. Frank Hiller.

Neben der positiven operativen Geschäftsentwicklung erzielte Deutz auch weitere strategische Erfolge. Im August hatte das Unternehmen seinen ersten marktreifen Wasserstoffmotor vorgestellt. Die Serienproduktion für den TCG 7.8 H2 plant DEUTZ für 2024. Bereits Anfang kommenden Jahres startet das erste Pilotprojekt: Für den Energiedienstleister RheinEnergie wird der TCG 7.8 H2 dann in Kombination mit einem Generator Strom erzeugen. „Was wir hier im kleineren Maßstab umsetzen, liefert Erkenntnisse für eine dezentrale, nachhaltige und treibhausgasfreie Energieversorgung in Ballungsgebieten“, so Hiller.

Prozentual zweistellige Zuwächse bei Auftragseingang, Absatz und Umsatz

Zuvor hatte Deutz bereits einen Kooperationsvertrag mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) abgeschlossen. Gegenstand dessen ist ein Gemeinschaftsprojekt mit Fokus auf die „Grüne Baustelle“. Dabei sollen Lösungsansätze erarbeitet werden, um Baustellenfahrzeuge und Landmaschinen mit Wasserstoff betreiben zu können. Auch die Motoren der Abgasstufe EU V macht Deutz nachhaltiger: Seit Ende August hat das Unternehmen sein gesamtes TCD-Motorenprogramm für den Einsatz von paraffinischen Dieselkraftstoffen freigegeben.

Deutz verbuchte in den ersten neun Monaten 2021 einen Anstieg des Auftragseingangs gegenüber dem coronabelasteten Vorjahreszeitraum von 62,2 Prozent auf 1.514,0 Millionen Euro. Diese positive Entwicklung ist auf eine kundenseitig anhaltend hohe Investitionsbereitschaft über alle Anwendungsbereiche und Regionen hinweg zurückzuführen. Zudem haben außerordentliche Vorzieheffekte in Höhe von über 100 Millionen Euro im Juni und September zum überproportionalen Anstieg beigetragen. Ursächlich dafür waren insbesondere vorgezogene Kundenbestellungen als Reaktion auf verlängerte Bestellfristen, die sich infolge weltweiter Material- und Logistikengpässe ergeben, sowie Preisanpassungen.

Der Auftragsbestand summierte sich zum 30. September 2021 auf insgesamt 616,4 Millionen Euro und legte damit im Vorjahresvergleich um 146,2 Prozent zu.

Angehobene Gesamtjahresprognose 2021 bestätigt

Mit insgesamt 145.359 verkauften Motoren erzielte der Deutz-Konzern im Berichtszeitraum eine Absatzsteigerung um 33,9 Prozent, wobei sich die Anzahl abgesetzter Deutz-Motoren um 37,6 Prozent auf 116.273 Stück erhöhte. Die Deutz-Tochtergesellschaft Torqeedo setzte 29.086 elektrische Bootsantriebe ab und erzielte damit gegenüber dem Neunmonatszeitraum 2020 ein Absatzplus von 20,9 Prozent. Nahezu alle Anwendungsbereiche zeigten eine deutlich positive Entwicklung. Lediglich im Bereich Stationäre Anlagen kam es zu einer Unterschreitung des Vorjahresniveaus, die auf einen geringeren Absatz von Stromerzeugungsaggregaten zurückzuführen ist. Absolut betrachtet verbuchte der Emea-Raum, der für Deutz derzeit größte Absatzmarkt, die deutlichste Steigerung. Das Absatzplus belief sich hier auf 35,2 Prozent.

Einhergehend mit der positiven Absatzentwicklung erwirtschaftete DEUTZ im Berichtszeitraum einen Konzernumsatz in Höhe von 1.173,4 Millionen Euro. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 26,4 Prozent wurde von allen Anwendungsbereichen getragen. Der im Vergleich zur Absatzentwicklung geringere Umsatzanstieg ist auf eine überproportional gestiegene Nachfrage im Bereich Kleiner-4-Liter-Motoren zurückzuführen. Der Serviceumsatz stieg insbesondere aufgrund einer deutlichen Geschäftsausweitung beim Teilehandel um 16,2 Prozent auf 298,4 Millionen Euro. Damit ist das für 2021 gesteckte Umsatzziel für das Servicegeschäft von rund 400 Millionen Euro in Reichweite.

Alle Regionen trugen mit prozentual zweistelligen Wachstumsraten zur positiven Umsatzentwicklung bei. Besonders dynamisch entwickelte sich der deutsche Absatzmarkt mit einem Plus von 32,4 Prozent. In China, dem wichtigsten Absatzmarkt im Rahmen der regionalen Wachstumsstrategie, erzielte DEUTZ einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vergleichszeitraum von 32,8 Prozent auf 116,9 Millionen Euro.

Weltweite Lieferprobleme bei Vormaterialien werden die Geschäftsentwicklung weiterhin belasten und Lieferschwierigkeiten bei einigen Komponenten fortdauern. Ausgehend von der positiven Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum und einem anhaltenden Aufwärtstrend relevanter Abnehmerbranchen bestätigt Deutz trotzdessen seine im September angehobene Gesamtjahresprognose. So wird für das laufende Geschäftsjahr 2021 mit einem Absatz zwischen 155.000 und 170.000 Motoren gerechnet, der zu einem Umsatzanstieg auf 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro führen dürfte. Der anteilige Serviceumsatz soll sich auf rund 400 Millionen Euro belaufen.

Quelle: Deutz

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