Industrie sieht Wettbewerbsfähigkeit auf Rekordtief
Fachkräftemangel, Lieferengpässe, Digitalisierung: Die Industrie steht vor vielen Herausforderungen. Alle Meldungen aus Maschinenbau und Co finden Sie hier.
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Seit 31 Jahren fragt das Münchner Ifo-Institut die Unternehmen - so schlecht wie jetzt war das Ergebnis noch nie. Die strukturellen Probleme schlagen durch, warnen die Experten.(Bild: Bonsales - stock.adobe.com - Generiert mit KI)
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Industrie sieht Wettbewerbsfähigkeit auf Rekordtief
Di, 11.11.2025, 09:37 Uhr: Die deutsche Industrie sieht ihre Wettbewerbsfähigkeit immer schneller schwinden. Noch nie in den 31 Jahren, seit denen das Münchner Ifo-Institut danach fragt, sagten so viele Betriebe wie jetzt, dass sie gegenüber Unternehmen außerhalb der EU an Wettbewerbsfähigkeit verlieren wie im Oktober. Konkret waren es den Münchner Wirtschaftsforschern zufolge 36,6 Prozent. Das ist zudem ein deutlicher Anstieg seit der letzten Befragung im Juli, als es noch 24,7 Prozent waren.
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"Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie befindet sich auf einem neuen Tiefpunkt", sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Das zeigt, wie stark die strukturellen Probleme inzwischen durchschlagen." Auch im innereuropäischen Vergleich sehen sich die Unternehmen auf dem absteigenden Ast. Hier stieg der Anteil derer, die von einem Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit berichteten von zwölf auf 21,5 Prozent.
Energieintensive Bereiche besonders betroffen
Besonders dramatisch sei die Situation in der energieintensiven Industrie. In der Chemischen Industrie berichte beispielsweise mehr als die Hälfte der Betriebe von einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit. Bei den Herstellern elektronischer und optischer Erzeugnisse sind es 47 Prozent, im Maschinenbau rund 40 Prozent.
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"Die strukturellen Probleme sind bekannt", sagt Wohlrabe. "Jetzt kommt es darauf an, sie entschlossen anzugehen", so Wohlrabe weiter. "Ohne tiefgreifende Reformen droht Deutschland, im internationalen Vergleich weiter zurückzufallen." (dpa/pd)
Salzgitter AG senkt Prognose für 2025 erneut
Mo, 10.11.2025, 09:15 Uhr: Der Stahlkonzern Salzgitter wird aufgrund der weiterhin schwachen Nachfrage vorsichtiger für das Gesamtjahr. Angesichts der anhaltenden konjunkturellen Schwächephase blieben die Margen im gesamten Jahr 2025 unter Druck, teilte das Unternehmen am Montag in Salzgitter mit. Zwar hätten sich zuletzt die Preise moderat erholt, die positiven Effekte werden sich jedoch voraussichtlich erst 2026 erkennbar in Umsatz und Ergebnis bemerkbar machen. Deshalb erwarte das Unternehmen aktuell die untere Hälfte der Spannen für die bisherigen Jahresziele. Dies stimme auch mit den Erwartungen der Analysten überein.
Für das laufende Jahr peilt Salzgitter nun einen Umsatz leicht oberhalb von 9,0 Milliarden Euro an. Zuletzt waren hier 9,0 Milliarden bis 9,5 Milliarden Euro im Plan. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll 300 Millionen bis 350 Millionen Euro erreichen. Zuvor waren hier bis zu 400 Millionen Euro angepeilt. Für das Vorsteuerergebnis wird mit einem Verlust zwischen 100 und 50 Millionen Euro gerechnet. Die alte Spanne lag bei minus 100 Millionen bis zu einem ausgeglichenen Ergebnis.
Im dritten Quartal ging der Außenumsatz um gut elf Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte hingegen um mehr als ein Fünftel auf 107,2 Euro zu. Vor Steuern machte Salzgitter mit 11,1 Millionen Euro wieder einen Gewinn, nach einem Verlust von knapp 153 Millionen im Vorjahreszeitraum. In der ersten Jahreshälfte hatten ein schwaches konjunkturelles Umfeld und eine sinkende Stahlnachfrage auf die Ergebnisse gedrückt. (dpa/jd)
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(Bild: mi-connect)
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Do, 06.11.2025, 9:48: Beim Motorenbauer Deutz zahlen sich eine breitere Aufstellung und das Sparprogramm aus. Im dritten Quartal verdienten die Kölner im Tagesgeschäft mehr und kehrten unter dem Strich in die schwarzen Zahlen zurück. Konzernchef Sebastian Schulte dämpfte am Donnerstag gleichwohl seine Umsatzprognose für das Jahr etwas und geht nun davon aus, nur noch das untere Ende der angepeilten Spanne von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro erreichen zu können. Im Baumaschinenbereich und in der Landtechnik hätten sich die Märkte noch nicht erholt, hieß es. Die übrigen Ziele bestätigte das Unternehmen.
Von Juli bis September war der Erlös des Herstellers um fast 15 Prozent auf 493,3 Millionen Euro gestiegen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) konnte Deutz nahezu vervierfachen, es stieg auf 28,4 Millionen Euro. Unter dem Strich belief sich der Gewinn auf 12,3 Millionen Euro, im Vorjahr hatte der Konzern noch wegen der schwachen Konjunktur und einer mauen Nachfrage einen Verlust von zwei Millionen ausgewiesen.
Der Konzern hatte in der Folge Kurzarbeit und Stellenstreichungen beschlossen und expandiert neuerdings verstärkt in Wachstumsfelder abseits des klassischen Motorengeschäfts. So wurde etwa im September die Übernahme der Sobek Group verkündet, das Unternehmen ist Antriebsspezialist für Drohnen. (dpa)
(Bild: SV Veranstaltungen)
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Auftragseingang in der deutschen Industrie zieht wieder an
Mi, 05.11.2025, 8:45: Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die angeschlagene deutsche Industrie: Im September legten die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe im Monatsvergleich nach vier Auftragsdämpfern in Folge wieder zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zum August stiegen die Bestellungen um 1,1 Prozent. Das Plus fiel sogar noch etwas höher aus als von Analysten im Schnitt erwartet; sie hatten mit einem Anstieg um 0,9 Prozent gerechnet.
Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergibt sich den Angaben zufolge sogar noch ein höherer Anstieg. In dieser Berechnung legte der Auftragseingang im September im Vergleich zum Vormonat um 1,9 Prozent zu.
"Nachdem die Auftragslage im August von einem kräftigen Anstieg der Inlands- und einem Rückgang der Auslandsnachfrage geprägt war, zeigt sich zuletzt eine Gegenbewegung", kommentierte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Zahlen. Eine klare Tendenz sei damit noch nicht feststellbar; die Entwicklung der Auftragslage bleibe angesichts der anhaltenden geopolitischen Unwägbarkeiten und zuletzt Unsicherheiten um die Versorgungslage bei wichtigen Vorprodukten fragil.
Das zeigt auch der Vorjahresvergleich: Hier ergibt sich für den September ein Minus in Höhe von 4,3 Prozent. Analysten mit einem etwas geringeren Rückgang gerechnet. (dpa/jd)
Schaeffler rutscht im Quartal tiefer in rote Zahlen
Di, 04.11.2025, 8:38: Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler hat im dritten Quartal vor allem wegen Wertminderungen infolge einer Softwareumstellung seinen Verlust unterm Strich ausgeweitet. So lag der Nettoverlust im dritten Quartal bei 287 Millionen Euro, wie der Sdax-Konzern mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Schaeffler ebenfalls roten Zahlen verbucht, der Verlust war aber mit 45 Millionen Euro deutlich kleiner ausgefallen.
Neben weiteren Kosten für den laufenden Stellenabbau in Europa nahm das Unternehmen diesmal vor allem Wertminderungen für die Umstellung der SAP-Betriebssoftware auf eine Cloudlösung in die Bücher. Zahlen zum Tagesgeschäft hatten die Mittelfranken bereits Ende September vorgelegt und dabei auch die Jahresprognose für die Entwicklung der freien Finanzmittel wegen eines überraschend guten Abschneidens angehoben.
Der Umsatz ging im dritten Quartal um zwei Prozent auf 5,83 Milliarden Euro zurück. Das lag jedoch vorwiegend am schwachen US-Dollar - ohne Wechselkursveränderungen wäre der Erlös wie bereits bekannt um 1,3 Prozent gestiegen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 28,1 Prozent auf 264 Millionen Euro zu gegenüber den pro-forma-Zahlen des Vorjahres. Dabei unterstellt Schaeffler, dass der übernommene Antriebsspezialist Vitesco damals bereits zum Konzern gezählt hätte. Die entsprechende operative Marge stieg wie in Aussicht gestellt um einen Prozentpunkt auf 4,5 Prozent. (dpa/ring)
Elektromarkt wächst – China bleibt Wachstumstreiber
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Mo, 03.11.2025, 11:00: Der globale Markt für Güter der Elektro- und Digitalindustrie konnte 2024 um drei Prozent auf 5.765 Milliarden Euro wachsen. Für das laufende Jahr erwartet der ZVEI ebenfalls einen Anstieg von drei Prozent. „Damit bleibt die Marktentwicklung insgesamt hinter ihrem langjährigen Expansionstempo zurück. In den vergangenen 30 Jahren betrug es im Durchschnitt plus fünf Prozent pro Jahr“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
2026 könnte sich das Wachstum des Weltmarkts wieder etwas beschleunigen: Der ZVEI prognostiziert hier einen Zuwachs von fünf Prozent, womit der globale Elektromarkt dann die Sechs-Billionen-Euro-Marke überschreiten würde. Ein wesentliches Risiko bleiben sich verschärfende Handelskonflikte in einer sich zunehmend fragmentierenden Weltwirtschaft.
Asien ist auch weiterhin mit einem Anteil am Welt-Elektromarkt von 60 Prozent und einem Marktvolumen von 3.467 Milliarden Euro der größte kontinentale Markt. Nach einem Plus von vier Prozent im Jahr 2024, dürfte der asiatische Elektromarkt laut ZVEI-Prognose in diesem Jahr abermals um vier und 2026 um sechs Prozent wachsen.
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Innerhalb Asiens kam Chinas Elektromarkt 2024 auf einen Wert von 2.142 Milliarden Euro (+ 4 Prozent gegenüber Vorjahr). “Damit bleibt China der mit Abstand größte Ländermarkt in der Elektro- und Digitalindustrie, der allein knapp zwei Fünftel des globalen Marktes auf sich vereint”, so Gontermann. Für das laufende Jahr erwartet der ZVEI hier einen Zuwachs von vier Prozent. 2026 könnte der chinesische Markt um kräftigere sieben Prozent zulegen.
Das sind die Wachstumsprognosen für die USA und Europa
Der gesamtamerikanische Markt für Güter der Elektro- und Digitalindustrie wuchs 2024 um drei Prozent und erreichte damit ein Volumen von 1.191 Milliarden Euro. Das entspricht einem Fünftel des Weltmarkts (21 Prozent). Für 2025 erwartet der ZVEI ein Wachstum von zwei Prozent, 2026 könnte ein Plus von drei Prozent folgen.
Der US-Markt kam 2024 auf 837 Milliarden Euro und belegt damit Platz zwei im Länderranking. Die Prognose des ZVEI sieht für 2025 einen Zuwachs von zwei Prozent vor. Für das kommende Jahr geht der Verband von plus drei Prozent aus, insgesamt also eher von moderaten Steigerungen.
Der europäische Elektromarktbelief sich 2024 auf 989 Milliarden Euro, was 17 Prozent des Weltmarkts entspricht. Im laufenden Jahr dürfte er um zwei Prozent wachsen, für 2026 prognostiziert der ZVEI hier einen Anstieg um drei Prozent.
Mit einem Volumen von 184 Milliarden Euro war der deutsche Elektromarkt auch 2024 der fünftgrößte weltweit – hinter China, den USA, Südkorea und Japan. Für 2025 erwartet der ZVEI eine Stagnation. 2026 könnte ein verhaltener Zuwachs von zwei Prozent folgen. „Deutschland weist damit unter allen betrachteten Märkten die geringste Wachstumsdynamik für den Zeitraum zwischen 2024 und 2026 auf“, sagte Gontermann. (ZVEI/ring)
Deutschland: Ifo-Index steigt - Hoffnung auf 'Belebung der Konjunktur'
Mo, 27.10.2025, 12:53: In der deutschen Wirtschaft hat sich mit einer besseren Stimmung die Zuversicht auf ein Wirtschaftswachstum verstärkt. Im Oktober stieg das Ifo-Geschäftsklima um 0,7 Punkte auf 88,4 Punkte, wie das Münchner Forschungsinstitut am Montag mitteilt. Das ist mehr als von Analysten mit im Schnitt 88,0 Punkte erwartet. Allerdings konnte das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer den Stimmungsdämpfer vom September damit nur teilweise wettmachen.
Die rund 9.000 befragten Unternehmen haben die aktuelle Lage erneut schlechter eingeschätzt als im Vormonat. Dagegen verbesserte sich die Bewertung der künftigen Geschäfte im Oktober deutlich. Vor allem im Bereich Dienstleistungen hat sich das Geschäftsklima "merklich verbessert", heißt es in der Mitteilung.
"Die deutsche Wirtschaft hofft weiter auf eine Belebung der Konjunktur im kommenden Jahr", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der Umfrage.
"Der Anstieg ist natürlich erfreulich", sagt Jens-Oliver Niklasch, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). "Allerdings fällt es nicht ganz leicht, die Zuversicht auf eine Wende zum Besseren zu teilen, denn die jüngsten Zahlen aus der Wirtschaft waren ja überwiegend unerfreulich." Zu den bereits bekannten Belastungsfaktoren sei in diesem Monat zudem das Problem der Verfügbarkeit von Mikrochips hinzugekommen. "Die erhofft positiven Wirkungen des Sondervermögens werden auch immer nebulöser", so der LBBW-Analyst. "Das Argument, dass es um die hiesige Wirtschaft bereits so schlecht bestellt ist, dass es nur noch besser werden kann, sticht nicht: Schlimmer geht bekanntlich immer." (dpa/jd)
Laserspezialist Trumpf entwickelt System zur Drohnenabwehr
Die Zusammenarbeit kombiniert den Angaben zufolge die Kompetenzen von Rohde & Schwarz im Bereich Elektromagnetik und Radar-Sensorik sowie die Lasertechnologie von Trumpf. "Damit werden eine Erkennung, Verfolgung und Verteidigung gegen die wachsende Bedrohung durch Drohnen auf diversen Plattformen möglich", hieß es. Das Hochenergielasersystem von Trumpf werde in ein komplettes Drohnenabwehr-System der Münchner integriert. Für die Entwicklung haben die Firmen drei Jahre veranschlagt.
Das System der Unternehmen soll sowohl zivile Infrastruktur schützen, aber auch vom Militär eingesetzt werden können. Zuletzt hatten immer wieder Drohnen über Flughäfen und kritischer Infrastruktur in Deutschland und anderen europäischen Ländern für Aufsehen gesorgt. Außerdem spielen im Ukraine-Krieg Kampfdrohnen und deren Abwehr eine immense Rolle.
Hinter den Schwaben liegt ein schwieriges Geschäftsjahr: 2024/25 hatte Trumpf deutlich weniger Umsatz gemacht. Nach Steuern stand ein Verlust von gut 23 Millionen Euro. Man wolle mit solchen Systemen zwar Geld verdienen, sagte Zimer. Man betrachte das aber nicht opportunistisch als Business Case». Man tue das aus einer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, weil wir zu der Erkenntnis gelangt sind, dass alle anderen Programme, die momentan in diesem Land laufen, zu langsam sind.»
Einstieg in Rüstung bereits länger Thema
Der Maschinenbauer und Laserspezialist aus Ditzingen bei Stuttgart hatte bereits im Sommer mitgeteilt, grundsätzlich Technologien für defensive Verteidigungslösungen zur Verfügung zu stellen. Sie dürfen demnach nicht gegen Menschen gerichtet und nur zur Abwehr von Objekten eingesetzt werden. Dieser Entscheidung seien intensive Diskussionen vorausgegangen.
Rohde & Schwarz ist unter anderem Spezialist für Kommunikation und bietet auch militärische Elektronik an. Auf Komponenten des Unternehmens greift auch die Bundeswehr zurück. (dpa/pd)
Nach Dämpfer: Kabelhersteller Lapp wieder mit Wachstum
Di, 21.10.2025, 13:53:Nach einem Dämpfer im Vorjahr hat der Kabelhersteller Lapp wieder mehr Geschäft gemacht. Nach vorläufigen Berechnungen wurde im Geschäftsjahr 2024/25 ein Umsatz von mehr als 1,9 Milliarden Euro erzielt, wie das Stuttgarter Familienunternehmen mitteilte. Im Vorjahr waren es gut 1,8 Milliarden Euro. Damit knüpft das Unternehmen an den Höchstwert von 2023 an. Zum Ergebnis machte die Gruppe keine Angaben. Das Geschäftsjahr von Lapp läuft von Anfang Oktober bis Ende September.
In Ländern wie China, Indien und Südkorea legte Lapp demnach zu. Auch auf dem amerikanischen Kontinent sei man gewachsen - trotz Zoll-Unsicherheiten. In Europa - dem wichtigsten Markt für die Stuttgarter - war die Lage hingegen schwieriger: Steigende Kosten und eine schwache Konjunktur bremsten das Geschäft. "In Europa haben wir uns nach Umsatzverlusten im Vorjahr auf schwachem Niveau stabilisiert", sagte Unternehmenschef Matthias Lapp. Insbesondere in Deutschland müsse man an Kosten, Prozessen und Strukturen arbeiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Manager mit weiterem Wachstum in Asien und Amerika. "Global betrachtet befinden wir uns als Lapp-Gruppe in einem hervorragenden Umfeld", sagte Lapp. "Mehr Energie, mehr Daten, mehr Verbindungen: Unsere Kunden sind in Zukunftsbranchen wie erneuerbaren Energien, Batteriespeichersystemen, Datencentern und Intralogistik. Diese tragen immer stärker zu unserem Umsatz bei." Herausforderungen sieht der Firmenchef dagegen weiterhin in Deutschland und Europa.
5.700 Menschen arbeiten bei Lapp
Das Familienunternehmen kauft Kupfer und macht daraus Kabel. Lapp ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Anbieter im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie. Kernmarkt ist der Maschinen- und Anlagenbau. Die Unternehmensgruppe stellt aber auch Ladekabel für E-Autos her. Lapp beschäftigte Ende September weltweit rund 5.700 Menschen. (dpa)
Wirtschaft sieht EU im internationalen Wettbewerb massiv unter Druck
Do, 18.09.2025, 13:23:Die deutsche Wirtschaft sieht Europa im internationalen Wettbewerb massiv unter Druck. Spitzenverbände fordern EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zu einem wirtschaftsfreundlicheren Kurs auf. "Die Wettbewerbsfähigkeit vieler Standorte in der Europäischen Union ist gefährdet", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der vier Spitzenverbände BDA, BDI, DIHK und ZDH zu einem Spitzengespräch mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Berlin. Von der Leyen sagte den Unternehmen Entlastungen zu. Der Kampf um Europas Wettbewerbsfähigkeit sei entscheidend.
In der Erklärung der Verbände heißt es, hohe Energiepreise, fehlende Fachkräfte und unnötige Bürokratie bremsten Innovation und Investitionen. Europa brauche eine 'Wettbewerbsagenda'. Konkret wird ein Rückbau von Bürokratie gefordert. "Komplexe Regulierungen und exzessive Berichtspflichten dürfen die Innovations- und Investitionskraft unserer Unternehmen nicht lähmen." Der europäische 'Clean Industrial Deal' müsse garantieren, dass Energie auch bei steigendem Bedarf bezahlbar und verlässlich verfügbar bleibe. Der Binnenmarkt müsse vertieft und die Mobilität von Fachkräften erleichtert werden.
Von der Leyen: EU-Kommission handelt
Die Kommission habe die europäische Wettbewerbsfähigkeit ins Zentrum gerückt, sagte von der Leyen. Sie benannt als wichtigste Punkte Bürokratieabbau, bezahlbare Energie, eine Vertiefung des Binnenmarkts, neue Handelsabkommen sowie eine Entlastung des Mittelstandes. Zur Bürokratie sagte sie: "Mir ist bewusst, wie sehr Ihnen der Wust an Regeln, Berichtspflichten, Anforderungen das Wirtschaften im wahrsten Sinne des Wortes schwer macht." Die Kommission durchforste gemeinsam mit Verbänden und Unternehmen der verschiedenen Sektoren die europäische Gesetzgebung. Im EU-Binnenmarkt müssten Marktbarrieren beseitigt werden. (dpa/pd)
Erneuter Auftragsdämpfer in der Industrie in Deutschland
Fr, 05.09.2025, 13:03: Industriebetriebe in Deutschland haben im Juli überraschend einen weiteren Auftragsdämpfer erhalten. Im Monatsvergleich seien die Bestellungen um 2,9 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Analysten wurden von der Schwäche des Auftragseingangs insgesamt überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang den Angaben zufolge um 0,7 Prozent höher als im Vormonat.
Das Volumen der Bestellungen war im Vormonat bereits gesunken. Allerdings war der Rückgang im Juni mit 0,2 Prozent nicht so stark wie bisher bekannt. Zuvor hatte das Bundesamt noch einen Dämpfer um 1,0 Prozent gemeldet.
Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich zeigte sich eine bessere Entwicklung: In dieser Betrachtung war der Auftragseingang von Mai bis Juli um 0,2 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor. (dpa/jd)
(Bild: mi-connect)
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Boomer hinterlassen riesige Lücke bei den Arbeitskräften
Mi, 03.09.2025, 10:00:Ein knappes Drittel aller Arbeitskräfte in Deutschland wird in den kommenden 14 Jahren in den Ruhestand wechseln. Auf der Grundlage des Mikrozensus aus dem vergangenen Jahr schätzt das Statistische Bundesamt, dass 13,4 Millionen Erwerbspersonen bis 2039 das gesetzliche Renteneintrittsalter von 67 Jahren erreichen.
"Jüngere Altersgruppen werden die Babyboomer zahlenmäßig nicht ersetzen können", stellt das Amt fest. Das liegt schon an der schieren Größe der Jahrgänge, die aktuell noch den Arbeitsmarkt beherrschen. Trotz bereits abnehmender Erwerbsquote im Alter waren im vergangenen Jahr 10,0 Millionen Erwerbspersonen im Alter zwischen 55 und 64 Jahre alt. Ihre potenziellen Nachfolger im Alter zwischen 45 und 54 Jahren zählen 9,3 Millionen.
Boomer bleiben länger im Job
Die Boomer bleiben länger im Job, was dem befürchteten Arbeitskräftemangel zumindest kurzfristig entgegenwirken könnte. Der Statistik zufolge ist die Erwerbstätigenquote von älteren Menschen in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen: Während 2014 knapp zwei Drittel (65 Prozent) der 55- bis 64-Jährigen einer Erwerbstätigkeit nachging, waren es 2024 bereits drei Viertel (75 Prozent).
Weil gleichzeitig das Renteneintrittsalter schrittweise hochgesetzt wurde, gehen trotzdem immer noch viele Menschen in den vorzeitigen Ruhestand. Im Alter von 65 Jahren arbeiteten im vergangenen Jahr noch ein gutes Drittel (33,6 Prozent) des Jahrgangs. Bei den 60-Jährigen waren es hingegen noch fast 80 Prozent. Als Gründe für den vorzeitigen Renteneintritt nennen die Statistiker gesundheitliche Probleme, den Wunsch nach mehr Freizeit oder auch den vollen Rentenanspruch nach 45 Beitragsjahren.
Quelle: dpa
Bayerns Metall- und Elektroindustrie streicht 18.000 Stellen
Do, 28.08.2025, 10:26: Bayerns wichtigste Industrie baut angesichts der anhaltenden Konjunkturkrise Stellen ab: Im ersten Halbjahr hat die Metall- und Elektrobranche 18.000 Jobs gestrichen, wie die beiden Arbeitgeberverbände Bayme und vbm mitteilten. Ende Juni arbeiteten 846.000 Menschen in der M+E-Industrie, ein Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die Produktion ist gesunken
Zur Metall- und Elektroindustrie zählen die unter großen Einbußen in China leidenden Autohersteller und -zulieferer, daneben auch trotz Krise gut laufende Branchen wie die Luftfahrtindustrie, ebenso Siemens und die verschiedenen Ableger des Münchner Mutterkonzerns. Im Saldo ist die Produktion der bayerischen Metall- und Elektroindustrie im zweiten Quartal um 1,6 Prozent gesunken, 3,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
"Zwar scheint es, als wäre die konjunkturelle Bodenbildung erreicht, eine echte Trendwende nach oben bleibt aber aus", sagte Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der beiden Verbände. Ein positives Zeichen sind mehr Neuaufträge, die um 2,8 Prozent höher lagen als ein Jahr zuvor.
Fabriken in Bayern sind nicht ausgelastet
In vielen Fabriken und Werken haben die Belegschaften aber nach wie vor weniger zu tun als üblich: Die Kapazitätsauslastung lag laut Bayme und vbm im zweiten Quartal bei 77,7 Prozent, ein gutes Stück unter der normalen Quote von 85 Prozent. Das Ifo-Institut ging in seinem jüngsten Beschäftigungsbarometer davon aus, dass die Industrie nicht nur in Bayern ihr Personal weiter reduzieren wird. (dpa/jd)
IAB: Trendwende am Arbeitsmarkt in Sicht
Mi, 27.08.2025, 14:26:Fachleute erwarten, dass die Zahl der Arbeitslosen im August die Grenze von drei Millionen übersteigt. Doch in den nächsten Monate könnte sich eine Trendwende abzeichnen, indem sich auf dem Arbeitsmarkt wieder erste Lichtblicke zeigen könnten. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) legte im August erneut zu und lag mit 100,7 Punkten erstmals seit längerem wieder im positiven Bereich. Damit befinde sich der Frühindikator weiterhin im Aufwind, teilte das IAB in Nürnberg mit.
Für das Arbeitsmarktbarometer befragt das IAB monatlich alle deutschen Arbeitsagenturen nach ihren Erwartungen für die folgenden drei Monate. Es prognostiziert die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen und die der Beschäftigung. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Beschäftigung könnte wieder Fahrt aufnehmen
Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit stieg im August zum zweiten Mal in Folge auf 100,5 Punkte. "Zum ersten Mal seit über drei Jahren erwarten die Arbeitsagenturen ein Ende des Anstiegs der Arbeitslosigkeit", erläuterte IAB-Experte Enzo Weber.
Auch die Beschäftigungskomponente liege mit 100,9 Punkten im positiven Bereich. "Die Beschäftigung könnte nach der Flaute wieder ein wenig mehr Fahrt aufnehmen", sagte Weber. Die Industrie werde aber unter Druck bleiben.
Die Bundesagentur für Arbeit wird am Freitag ihre Statistik für August veröffentlichen. Fachleute gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen erstmals seit zehn Jahren die Grenze von drei Millionen überschreiten wird. Im Juli waren 2,979 Millionen Menschen in Deutschland als arbeitslos gemeldet und damit 65.000 mehr als im Vormonat.
Quelle: dpa
Rheinmetall: Raketenproduktion für Lockhheed Martin im Gespräch
Mi, 27.08.2025, 11:26: Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin will Raketen vom Typ ATACMS und Hellfire bei Rheinmetall in Deutschland fertigen lassen. "Wir sprechen bereits aktiv über zusätzliche Fertigung - unter anderem für ATACMS und Hellfire Raketen", sagte der Europachef von Lockheed Martin, Dennis Göge, der 'Wirtschaftswoche'. Noch sei die Liste aber "nicht final". Gebaut werden sollen die Raketen in einem in dieser Woche eingeweihten Werk von Rheinmetall in Unterlüß. "Rheinmetalls Ausbau des Standorts Unterlüß verschafft unserer Zusammenarbeit bei der Fertigung von Raketen- und Lenkflugkörpern noch mehr Spielraum", erläuterte Göge.
Laut Industriekreisen verhandeln die beiden Unternehmen außerdem über eine europäische Fertigung von Raketenmotoren, wie das Magazin weiter schreibt. Offiziell wollte Lockheed sich dazu dem Bericht zufolge allerdings nicht äußern. Rheinmetall und der US-Konzern sind seit einiger Zeit partnerschaftlich verbunden.
Rheinmetall baut in Deutschland Rumpfteile für den F-35-Tarnkappenbomber von Lockheed Martin. Zudem teilten die beiden Unternehmen bereits im April mit, gemeinsam ein "europäisches Kompetenzzentrum für die Herstellung und den Vertrieb von Raketen und Flugkörpern" schaffen zu wollen.
Quelle: dpa
Bilfinger erhält Großauftrag für Inspektionsleistungen von bp
Di, 26.08.2025, 11:26: Der internationale Industriedienstleister Bilfinger hat von bp einen Auftrag zur Erbringung von Inspektionsdienstleistungen mittels zerstörungsfreier Prüfung (Non-Destructive Testing, NDT) für die Anlagen in der Nordsee erhalten. Der Vertrag ist ein weiterer Meilenstein der gemeinsamen Zusammenarbeit in Großbritannien: Erst kürzlich wurde der seit 2019 bestehende Vertrag für Leistungen im Bereich Isolierung, Seilzugang und Korrosionsschutz (ISP) um drei weitere Jahre verlängert.
Seit Beginn des ursprünglichen Vertrags mit bp hat Bilfinger den Leistungsumfang um Tankzugang und Fachreinigung erweitert. Die Verlängerung der Zusammenarbeit bis 2027 sichert über 250 Arbeitsplätze, wobei ein engagiertes Team von 14 Onshore- und 241 Offshore-Mitarbeitern zum Einsatz kommt.
Eine Reihe fortschrittlicher Technologien, darunter Robotik und künstliche Intelligenz, kommen zum Einsatz, um die Effizienz zu steigern, Emissionen zu reduzieren und bp beim nachhaltigen Betrieb zu unterstützen. Der Vertrag sieht auch die Einführung eines vollständig integrierten, durchgängigen digitalen Workflows vor, der mittels intelligenter Digitalisierung und KI-Integration neue Maßstäbe in Sachen NDT setzen wird.
David Hall, Vice President Inspection bei Bilfinger Engineering & Maintenance UK, sagt: „Dieser Auftrag ist ein Beweis für den Erfolg unserer Zusammenarbeit mit bp und für unsere umfassende Expertise bei der Bereitstellung integrierter Lösungen, mit denen wir Mehrwert ohne Kompromisse bieten. Bilfinger nimmt weiterhin eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Kompetenzstandards für die zerstörungsfreie Prüfung ein. Gleichzeitig evaluieren und validieren wir kontinuierlich neue Technologien, um unsere Services weiter zu verbessern und nachhaltige Effizienzsteigerungen zu erzielen.“
Der Auftrag folgt auf die kürzlich erteilten Verlängerungen von zwei weiteren Großaufträgen für Anlagen in der Nordsee. Auch hier unterstreichen sie die positive Resonanz, die Bilfinger Engineering & Maintenance UK für herausragende Leistungen und das Engagement für kontinuierliche Verbesserungen erhält.
Quelle: Bilfinger
Seltene Erden: Ein Viertel von Exportbeschränkungen betroffen
Do, 21.08.2025, 11:09: Einer aktuellen Umfrage unter den Unternehmen der bayerischen Metall- und Elektro-Industrie zufolge ist rund ein Viertel der Unternehmen direkt oder indirekt durch die chinesischen Exportbeschränkungen für Seltene Erden beeinträchtigt – sei es durch verzögerte, reduzierte oder gänzlich ausbleibende Lieferungen. „Von den betroffenen Unternehmen berichten zwei Drittel von Preissteigerungen im Einkauf", sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände Bayme VBM, zu den Ergebnissen einer Mitgliedsumfrage. „Bei jedem zweiten Betrieb kommt es zu Produktionsverzögerungen, bei einem Viertel sogar zu Produktionsstopps und ein Fünftel sah sich bereits zu einer Produktionsumstellung gezwungen.“ Erstmals wurde dabei die Betroffenheit von Exportbeschränkungen Chinas für Seltene Erden und Magnete abgefragt.
Konkret sehen sich die direkt betroffenen Unternehmen mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. „Die Unternehmen berichten von intransparenten oder langwierigen Genehmigungsprozessen oder von der Erfordernis, Geschäftsgeheimnisse offenzulegen. Gut jeder zweite Betrieb kann in Reaktion auf die Exportbeschränkungen noch Lagerbestände abbauen. Ähnlich viele sind bereits dabei, ihre Lieferketten zu diversifizieren. Knapp ein Viertel versucht auch, Materialen zu substituieren“, so Brossardt weiter.
Laut einer Pressemitteilung stiegen die Preise für Seltene Erden – auch durch die chinesischen Exportkontrollen – im abgelaufenen Quartal mit knapp neun Prozent überdurchschnittlich stark an. „Dies bereitet uns große Sorgen, da viele bayerische M+E Betriebe auf Seltenen Erden zu bezahlbaren Preisen angewiesen sind“, so Brossardt und ergänzt: „In China werden rund 90 Prozent der weltweit benötigten seltenen Erden für die industrielle Verwendung aufgearbeitet. Es müssen dringend weitere internationale Märkte erschlossen und die Nutzung heimischer Rohstoffvorkommen gefördert werden.“ Auch beim Thema Recycling sei noch viel Luft nach oben: Derzeit werden nur ein Prozent der eingesetzten Seltenen Erden weltweit zur Wiederverwertung aufbereitet. (Bayme VBM)
(Bild: mi-connect)
Kommen Sie zum Maschinenbau-Gipfel!
Lernen Sie von den Besten der Branche, wie Geschäftsmodelle an neue Rahmenbedingungen angepasst werden können. Seien Sie dabei, wenn die führenden Köpfe des europäischen Maschinenbaus Projekte und Best Practices für den Maschinenbau diskutieren!
Mo, 11.08.2025, 12:31: Der Nutzfahrzeugzulieferer Jost Werke wird das erst mit dem jüngsten Zukauf des Hydraulikspezialisten Hyva erworbene Kranegeschäft an Mutares veräußern. Die Beteiligungsgesellschaft habe mit dem Unternehmen einen Kaufvertrag unterzeichnet, teilte Jost mit. Das Kranegeschäft macht den Unternehmensangaben zufolge einen Umsatz von 100 Millionen Euro und wird nun als nicht fortzuführendes Geschäfts ausgewiesen. Der Verkauf soll im vierten Quartal abgeschlossen sein. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben.
"Die schnelle Umsetzung des Verkaufs des Cranes Geschäfts wird uns ermöglichen, uns noch stärker auf die neuen Wachstumschancen unseres Kerngeschäfts zu konzentrieren und die identifizierten Synergien zu realisieren", sagte Unternehmenschef Joachim Dürr. Die Ziele für 2030 würden damit weiter vorangetrieben.
Die Jahresziele für das laufende Jahr passt das Unternehmen an. Der Ausblick bezieht sich jetzt nur noch auf die fortgeführten Geschäfte (d. h. ohne Cranes Geschäft). Entsprechend wurden die Steigerungsraten angepasst. Der Umsatz des fortzuführenden Geschäfts soll im laufenden Jahr um 40 bis 50 Prozent über dem Vorjahreswert von 1,07 Milliarden Euro liegen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im fortgeführten Geschäft soll um 23 bis 28 Prozent zulegen. 2024 hatte das operative Ergebnis 113 Millionen Euro betragen. (dpa)
IT-Dienstleister Bechtle sieht Belebung der Nachfrage
Fr, 08.08.2025, 8:43: Der IT-Dienstleister Bechtle sieht nach einer längeren Flaute eine Belebung der Nachfrage. Das Geschäftsvolumen sei im zweiten Quartal um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte der Mdax-Konzern am Freitag in Neckarsulm mit. Die meisten Wachstumsimpulse kamen aus dem Ausland. Aber auch bei den wichtigen öffentlichen Kunden in Deutschland ziehe die Nachfrage langsam wieder an.
Der positive Trend habe sich auch im Juli fortgesetzt. Der Umsatz kletterte in den drei Monaten April bis Juni wie erwartet im Jahresvergleich um 0,8 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro. Im Unterschied zum Geschäftsvolumen, das ein gutes Stück über dem Umsatz liegt, kann sich Bechtle Verkäufe von Software nicht mit dem vollen Verkaufspreis als Erlös anrechnen.
Der Vorsteuergewinn ging gegenüber dem von einem Einmaleffekt aufgepolsterten Ergebnis im Vorjahreszeitraum um ein Fünftel auf 66,8 Millionen Euro zurück, fiel damit aber etwas besser aus als von Experten erwartet. Im Vergleich zum Vorquartal habe sich die Situation gebessert, hieß es vom Konzern. Unter dem Strich ging der Nettogewinn ebenfalls um ein Fünftel auf 47,7 Millionen Euro zurück. Die Jahresprognose bestätigte Vorstandschef Thomas Olemotz. (dpa)
Industrie muss mehr für seltene Erden zahlen
Mo, 04.08.2025, 10:58: Die deutsche Industrie muss für seltene Erden tiefer in die Tasche greifen. Die für viele Produkte vom Elektroauto bis zur Windkraftanlage wichtigen Rohstoffe waren im zweiten Quartal um fast neun Prozent teurer als im ersten, wie aus Daten hervorgeht, die von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (VBW) ausgewertet wurden.
So verteuerte sich Terbium, das unter anderem in leistungsfähigen Magneten, Halbleitern eingesetzt wird, um knapp 28 Prozent, Yttrium, das für Hochleistungskeramik wichtig ist, um 17 und Gadolinium, zu dessen Anwendungsbereichen ebenfalls Magnete zählen, um 15 Prozent.
"Hier wird die aktuelle Unsicherheit deutlich", sagt VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Die chinesischen Exportkontrollen für seltene Erden und Magnete treiben die Preise zusätzlich in die Höhe. Hier wird dringend Stabilität benötigt."
Im Zuge der Kontrollen, die China während des eskalierten Zollstreits mit den USA verhängt hatte, wuchs bei Industriebetrieben die Angst vor Produktionsstopps, weil etwa Elektromotoren und Sensoren ohne die Materialien nicht auskommen.
Noch stärker als die seltenen Erden insgesamt verteuerte sich Gold, das um 15 Prozent zulegte. (dpa)
Deutsche Industrie produziert überraschend wieder mehr
Mo, 07.07.2025, 9:51: Die deutsche Industrieproduktion ist im Mai unerwartet wieder gestiegen. In den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes legte die Fertigung im Monatsvergleich um 1,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Analysten waren für Mai von einem weiteren, wenn auch leichten Rückgang des Index ausgegangen. Im Jahresvergleich meldete das Statistikamt ebenfalls unerwartet einen Anstieg, und zwar um 1,0 Prozent.
Zur positiven Entwicklung im Monatsvergleich trugen insbesondere der Energiesektor mit einem Plus von 10,8 Prozent und die Pharmaindustrie mit plus zehn Prozent sowie die Automobilindustrie mit plus 4,9 Prozent bei. Die Bauproduktion hingegen sank. Im April hatte die Industrie nach den neuen Daten noch 1,6 Prozent weniger produziert als im Vormonat.
"Die Industrieproduktion scheint ihre seit Jahresbeginn zu beobachtende Aufwärtsbewegung fortzusetzen, nachdem sie infolge der US-Zollankündigungen im April einen vorübergehenden Dämpfer erlitten hatte", teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die weitere Entwicklung sei jedoch von hoher Unsicherheit geprägt. (dpa)
Digitaler Thementalk: Maschinenbau in unsicheren Zeiten: Wegweiser für die Branche
(Bild: Pavel-stock.adobe.com)
In unserem Thementalk zum Thema „Zwischen Krisen und Zöllen: Wegweiser für den Maschinenbau in geopolitisch volatilen Zeiten“ diskutieren drei ausgewiesene Experten, wie Sie auf die aktuellen geopolitischen Entwicklungen reagieren können – praxisnah, vorausschauend und lösungsorientiert.
Seien Sie am 30. Juli um 11 Uhr live mit dabei!
Das sind die Experten:
Oliver Bendig, Leiter Industrial Products & Construction bei Deloitte
Dr. Sebastian Göbel, Geschäftsführer Technik bei Boge
Dürr verkauft Mehrheit am Geschäft mit Umwelttechnik
Mo, 30.06.2025, 10:45: Der Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr trennt sich von der Mehrheit des Geschäfts mit der Umwelttechnik. Drei Viertel des Bereichs sollen für rund 250 Millionen Euro an den US-Finanzinvestor Stellex verkauft werden, teilte Dürr in Bietigheim-Bissingen mit. Das im Sdax notierte Unternehmen bleibt mit rund 25 Prozent an der Umwelttechnik beteiligt.
Im Jahr 2024 erzielte die Sparte einen Umsatz von 407 Millionen Euro. Sie stellt unter anderem Anlagen her, die Schadstoffe in der Abluft von Industriebetrieben verbrennen. Diese kommen beispielsweise in der Chemie-, Pharma- und Autobranche zum Einsatz.
Der Abschluss des Verkaufs unterliege den üblichen Genehmigungspflichten und werde für das vierte Quartal 2025 erwartet. Mit dem Erlös aus dem Verkauf will Dürr die Schulden drücken. Das Unternehmen senkte daher die Prognose für die Verschuldung zum Jahresende auf 250 bis 300 Millionen Euro.
Da Dürr bereits 2024 eine Sparte verkauft hatte, soll jetzt die Verwaltung verkleinert werden. "Ziel ist es, den administrativen Bereich an die neue Unternehmensgröße anzupassen und zugleich effizienter aufzustellen", hieß es in der Mitteilung. (dpa)
Lichtblick in der Krise: Zuversicht im Mittelstand wächst
Mi, 25.06.2025, 16:06: Wachsende Zuversicht bei Deutschlands Mittelständlern: In der jüngsten Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der DZ Bank erwarten 30 Prozent der gut 1.000 befragten Unternehmen, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den nächsten sechs Monaten verbessern wird. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als bei der Befragung vor einem halben Jahr und der beste Wert in der regelmäßigen Erhebung seit Herbst 2021.
Zugleich ist die Gruppe der Pessimisten geschrumpft: Mit einer Verschlechterung ihrer Geschäfte binnen eines halben Jahres rechnen nun 16 Prozent der Mittelständler. Bei der Herbst-Umfrage waren es noch 27 Prozent.
Mehrheitlich (62 Prozent) traut der Mittelstand der schwarz-roten Bundesregierung zu, die Wirtschaft anzukurbeln. 58 Prozent hoffen angesichts des milliardenschweren Finanzpakets auf eine bessere Infrastruktur, 42 Prozent setzen auf Entlastung bei den Energiekosten. Mit weniger Bürokratie rechnet gut ein Drittel (35 Prozent) der Befragten, mit Steuersenkungen nur ein Viertel (26 Prozent).
"Die verbesserten Geschäftserwartungen des Mittelstands stimmen zuversichtlich, dass wir die hartnäckige Wirtschaftsflaute trotz des handelspolitischen Gegenwinds aus den USA bald überwinden werden", ordnet BVR-Präsidentin Marija Kolak ein. Die Bundesregierung habe mit dem beschlossenen Investitionspaket bereits erste Maßnahmen zur Entlastung der Unternehmen auf den Weg gebracht, weitere müssten jetzt rasch folgen. (dpa/jd)
Industrie in Baden-Württemberg baut Stellen ab
Mi, 11.06.2025, 11:31: Die andauernde Wirtschaftskrise hat dieses Jahr in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie bis Ende April knapp 14.000 Arbeitsplätze gekostet. Seit dem Höchststand 2019 seien sogar 50.000 Jobs verloren gegangen, sagte Oliver Barta, der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall in Stuttgart.
Sorge bereite, dass die Personalpläne weiterhin deutlich ins Minus zeigten, auch wenn sie sich leicht verbessert hätten. In der Schlüsselbranche sind nach Verbandsangaben aktuell 957.300 Männer und Frauen beschäftigt.
Nach einer kurzen Belebung im März schrumpfte die Produktion im April trotz verbesserter Auftragslage erneut deutlich. "Von einer Trendumkehr oder gar einem stabilen Aufschwung sind wir offenkundig noch weit entfernt", wurde Barta in einer Mitteilung zitiert. Schlechte Standortfaktoren und die Herausforderungen durch die Transformation belasteten weiterhin das Geschäft, die enormen geopolitischen Risiken sorgten für maximale Unsicherheit.
Im März hatten Vorzieheffekte aufgrund der angekündigten US-Zölle sowie mehr Arbeitstage aufgrund der späten Osterferien für ein Zwischenhoch gesorgt. Im April drückten jedoch die gegenteiligen Effekte die Produktion im Land mit 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ins Minus, wie Südwestmetall weiter mitteilte. Vom zweiten Monatsplus in Folge bei den Auftragseingängen (plus 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) konnten die Firmen dabei bisher nicht profitieren.
Die Zahl der Beschäftigten in der gesamten baden-württembergischen Industrie sank früheren Angaben des Statistischen Landesamt zufolge 2024 erstmals nach zwei Wachstumsjahren um 0,8 Prozent auf rund 1,3 Millionen. Besonders von Stellenabbauprogrammen betroffen waren der Maschinenbau (minus 4.800 Beschäftigte), die Autoindustrie (minus 3.200 Beschäftigte) sowie die Metallerzeugung (minus 3.900 Beschäftigte). (dpa/jd)
Di, 03.06.2025, 11:07: Der angeschlagene Autozulieferer Webasto plant eine gut dreijährige Sanierung bis zur erhofften finanziellen Gesundung im Jahr 2028. Die Restrukturierung laufe nach Plan und die Finanzierungslösung sei "in Sicht", teilte Vorstandschef Jörg Buchheim mit. Zunächst ist die im Dezember mit den wichtigsten Gläubigern abgeschlossene und zuvor bis 31. Mai befristete Stabilisierungsvereinbarung bis zum Sommer verlängert worden. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen von 4,6 auf 4,3 Milliarden Euro. Gewinn- beziehungsweise Verlustzahlen nannte Webasto nicht.
Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen aus Stockdorf bei München weltweit bereits 1.300 seiner ursprünglich 16.600 Stellen abgebaut. So hatte der Vorstand unter anderem zwei chinesische Werke geschlossen. Ende 2024 arbeiteten noch 15.300 Menschen bei Webasto, davon 3.700 in den deutschen Standorten. In Deutschland will Webasto im Laufe dieses Jahres gut 650 Stellen abbauen. Wichtigste Produkte sind Schiebe- und Panoramadächer für Autos, außerdem stellt das 1901 gegründete Unternehmen unter anderem Standheizungen und Batteriesysteme für E-Autos her.
Webasto sei solide ins Jahr 2025 gestartet, sagte Buchheim. "Aber um einen wirklichen Turnaround zu erreichen, sind noch erhebliche Anstrengungen nötig, denn die Geschäftsentwicklung bleibt volatil und die Unsicherheiten unter anderem wegen handelspolitischer Auseinandersetzungen groß."
Webasto zählt zu den Zulieferern, die in guten Jahren sehr auf das Chinageschäft gesetzt hatten und dort gemeinsam mit den deutschen Autoherstellern in große Schwierigkeiten geraten sind. Die Krise trifft etliche Zulieferer aber noch weit härter als die eigentlichen Autohersteller. (dpa)
EPTS Conference: Gestalten Sie die Zukunft der Elektromobilität!
(Bild: Ultima Media Germany)
Aus drei wird eins: Die drei renommierten Konferenzen E|DPC, EPT (RWTH Aachen) und E|PTS (FAPS) haben sich zur EPTS zusammengeschlossen und sind nun die führende Branchenveranstaltung für Elektromobilität.
Durch den Zusammenschluss der Konferenzen wird Top-Expertise an einem Ort zusammengebracht, das Programm wird umfassender und deckt alle wichtigen Aspekte der Produktion elektrischer Antriebe ab.
Zudem wird die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie gestärkt. Die EPTS verbindet nun führende akademische Einrichtungen mit Pionieren der Industrie.
IG Metall lässt Forderung nach Vier-Tage-Woche ruhen
Di, 27.05.2025, 8:37:Die IG Metall rückt angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage zunächst von Forderungen nach Einführung einer Vier-Tage-Woche ab. "Eine Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich steht aktuell nicht auf der gewerkschaftlichen Forderungsliste", sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Christiane Benner der 'Bild'-Zeitung. Das mache sie aber nicht weniger sinnvoll. Mit Blick auf die angespannte wirtschaftliche Situation in vielen Betrieben betonte Benner, es seien die Arbeitgeber, die derzeit die Arbeitszeit verkürzten – auf Kosten der Beschäftigten.
Wirtschaft sieht Vier-Tage-Woche sehr kritisch
Bei einer flächendeckenden Einführung der Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich sehen Unternehmen negative Effekte für die deutsche Wirtschaft. Bei einer Umfrage hätten 94 Prozent der befragten 823 Unternehmen gesagt, dass sie dadurch Wertschöpfung verlieren würden, wie das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im März in Köln mitgeteilt hatte. Zudem befürchteten knapp 70 Prozent, dass Arbeit liegen bleibe und Deutschland international den Anschluss verliere.
Die IG Metall hatte zuletzt immer wieder betont, die Unternehmen müssten die Verantwortung für zukunftsfeste Geschäftsmodelle, Investitionen und sichere Arbeitsplätze übernehmen. "Wir sehen den Ernst der Lage. Aber wir sehen auch, dass in zahlreichen Unternehmen Zukunftsstrategien fehlen und notwendige Investitionen nicht getätigt werden", hatte Benner moniert. (dpa)
Produktion im Northvolt-Stammwerk wird komplett eingestellt
Fr, 23.05.2025, 8:03: Am zentralen Standort des insolventen schwedischen Batterieherstellers Northvolt wird die Produktion vollständig eingestellt. Bis zuletzt habe man die Batteriezellenproduktion in Skellefteå noch mit begrenzter Personaldecke und unterstützt vom einzigen bestehenden Kunden Scania fortführen können, teilte Insolvenzverwalter Mikael Kubu mit. Dies sei jedoch langfristig nicht tragfähig. Daher werde die Produktion im Werk Northvolt Ett schrittweise heruntergefahren. Ziel sei es, sie bis zum 30. Juni einzustellen.
Es werde weiterhin nach einem Käufer gesucht, schrieb Kubu. Eine realistische Aussicht auf eine zeitnahe Übernahme von Northvolt Ett gebe es jedoch nicht.
Kurz zuvor hatte das schwedische Radio berichtet, dass die VW-Tochter Scania aus wirtschaftlichen Gründen plant, keine Batterien mehr bei Northvolt zu kaufen. Nach unbestätigten Angaben des Rundfunksenders SVT will sich der Lkw-Bauer seine Batterien künftig vom chinesischen Hersteller CATL besorgen. Ohne Scania hätte Northvolt keine Kunden mehr.
Northvolt hatte am 12. März in Schweden Insolvenz angemeldet. Dank Scania konnte der Betrieb in Skellefteå wie von Kubu beschrieben noch im stark begrenzten Maße fortgesetzt werden. Nach SVT-Angaben arbeiten dort derzeit noch etwa 900 Mitarbeiter im Werk.
Weiter offen bleibt die Zukunft der im Bau befindlichen Northvolt-Fabrik bei Heide in Schleswig-Holstein. Die deutsche Projektgesellschaft ist früheren Angaben zufolge nicht direkt von der Insolvenz betroffen.
Auch nach dem neuen Bescheid von Kubu sagte ein deutscher Northvolt-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa, dass die Einstellung der Produktion in Skellefteå keine Konsequenzen für den Standort Heide habe.
Andere Northvolt-Geschäftsbereiche sind zuletzt bereits verkauft worden, darunter ein Werk im polnischen Danzig, das von Scania übernommen wird. Kubu merkte nun an, dass es auch für andere Bereiche der Unternehmensgruppe Interessenten und potenzielle Käufer gebe. (dpa)
(Bild: mi-connect)
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Deutsche Elektroexporte mit leichtem Plus nach erstem Quartal 2025
Mi, 21.05.2025, 9:54: Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im März 2025 um 7,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 21,9 Milliarden Euro gestiegen. „Nach moderatem Rückgang im Januar und Stagnation im Februar war dies der deutlichste Anstieg seit zwei Jahren“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Nicht zuletzt wegen möglicher negativer Auswirkungen der erratischen US-Zollpolitik im nächsten Berichtsmonat April bleibt es aber noch zu früh, die Trendwende auszurufen.“
Durch den Anstieg im März wurde auch die Entwicklung im gesamten ersten Quartal ins Positive gezogen. Hier summierten sich die Branchenausfuhren auf 63,8 Milliarden Euro, womit sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um 1,9 Prozent übertrafen.
Mit einem Zuwachs von 15,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 22,6 Milliarden Euro konnten die Importe elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland im März zweistellig zulegen. In den ersten drei Monaten dieses Jahres kamen die aggregierten Elektroeinfuhren auf 67,2 Milliarden Euro, was einem Plus von 7,5 Prozent entspricht.
Die deutschen Elektroexporte nach Europa konnten im März um 8,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,6 Milliarden Euro zulegen. In die Eurozone wurden dabei Waren im Wert von 7,0 Milliarden Euro geliefert – ein Anstieg um 7,4 Prozent.
Zweistellige Zuwächse wurden bei den Lieferungen nach UK (+ 24,2 % auf 1,1 Mrd. €), Spanien (+ 17,9 % auf 819 Mio. €), in die Niederlande (+ 16,1 % auf 1,4 Mrd. €), die Schweiz (+ 13,2 % auf 735 Mio. €), nach Tschechien (+ 11,2 % auf 905 Mio. €) und Italien (+ 10,3 % auf 1,0 Mrd. €) verbucht. Auch die Ausfuhren nach Polen (+ 9,6 % auf 1,0 Mrd. €), in die Türkei (+ 6,5 % auf 362 Mio. €), nach Frankreich (+ 1,8 % auf 1,3 Mrd. €) und Österreich (+ 0,7 % auf 851 Mio. €) waren im März zum Teil deutlich höher als ein Jahr zuvor.
Ein leichter Rückgang wurde dagegen beim Exportgeschäft mit Ungarn (- 0,6 % auf 698 Mio. €) verzeichnet. Die inzwischen marginalisierten Ausfuhren nach Russland gingen nochmals um 12,5 Prozent (auf 47 Mio. €) zurück.
Im gesamten ersten Quartal 2025 stiegen die Branchenlieferungen nach Europa um 2,9 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro und jene in die Eurozone um 0,9 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro.
In die Länder außerhalb Europas hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie im März 2025 Güter im Wert von 8,3 Milliarden Euro geliefert. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Zuwachs von 5,2 Prozent.
Die Branchenausfuhren nach Taiwan (+ 60,3 % auf 371 Mio. €), Hongkong (+ 27,6 % auf 220 Mio. €) und auch in die USA (+ 11,2 % auf 2,4 Mrd. €) legten jeweils zweistellig zu. „Letztere dürften dabei allerdings auch von Vorzieheffekten profitiert haben, um hier vorerst nicht in die Zölle ab April zu laufen, denn der von Trump so genannte Liberation Day hatte seine Schatten ja bereits im März vorausgeworfen“, so Gontermann.
Während die Elektroexporte nach Mexiko (+ 9,8 % auf 265 Mio. €), Indien (+ 7,2 % auf 299 Mio. €), Malaysia (+ 7,0 % auf 201 Mio. €) und Brasilien (+ 0,9 % auf 148 Mio. €) im März ebenfalls wuchsen, gaben die Lieferungen nach Japan (- 2,4 % auf 243 Mio. €), Singapur (- 2,5 % auf 167 Mio. €), China (- 5,9 % auf 2,1 Mrd. €) sowie Südkorea (- 12,9 % auf 273 Mio. €) nach.
In den zusammengenommenen ersten drei Monaten dieses Jahres summierten sich die Ausfuhren der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ins außereuropäische Ausland auf 23,3 Milliarden Euro und waren damit 0,4 Prozent höher als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Quelle: ZVEI
Schwächeres Stahlgeschäft belastet Thyssenkrupp
Do, 15.05.2025, 8:17: Eine schwache Stahlnachfrage und niedrigere Preise haben Thyssenkrupp im zweiten Geschäftsquartal (per Ende März) belastet. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 8,6 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach auf 19 Millionen Euro ein, nach 184 Millionen Euro im Vorjahr. Neben der schwächeren Nachfrage belastete eine geringere Produktionsauslastung wegen geplanter Umbaustillstände das Ergebnis des Stahlgeschäfts. Auch das Handelsgeschäft Material Service sowie die Automotiv-Tochter litten unter einem schwierigen Marktumfeld. Marine Systems legte hingegen leicht zu.
"Für das zweite Halbjahr erwarten wir ein stabileres Marktumfeld sowie positive Effekte aus unseren eingeleiteten Maßnahmen, sodass wir unsere Gesamtjahresprognose bestätigen", sagte Konzernchef Miguel López. Unter dem Strich verdiente Thyssenkrupp im zweiten Quartal mit 155 Millionen Euro zwar deutlich mehr als im Vorjahr, als ein Verlust von 78 Millionen Euro aufgelaufen war. Dabei profitierte das Unternehmen jedoch von dem Verkauf von Thyssenkrupp Electrical Steel India.
Unterdessen treibt Thyssenkrupp seine Umbaupläne voran. "Die Vorbereitungen für die Verselbstständigung unseres Marine-Geschäfts laufen auf Hochtouren", sagte López. Das Unternehmen bereitet die Abspaltung eines Minderheitsanteils der Marine-Sparte an die Aktionäre von Thyssenkrupp vor, die an der neuen Holding dann minderheitlich beteiligt werden sollen. Die Abspaltung könnte noch innerhalb des Kalenderjahres erfolgen, hieß es. Die neue Holding soll an der Börse notiert werden.
Auch das Stahlgeschäft arbeitet an seiner Neuaufstellung. Anfang Mai haben IG Metall und Thyssenkrupp Steel eine Grundsatzvereinbarung für die dazu notwendige Restrukturierung des Unternehmens erzielt. Thyssenkrupp will die Kapazitäten deutlich zurückfahren und tausende Stellen streichen. Nach der Kündigung der Lieferverträge mit den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) ist derweil ein Verkauf der Unternehmensanteile an HKM weiterhin die bevorzugte Option, wie es hieß. (dpa)
Dürr sieht sich auf Kurs zu Jahreszielen
Di, 13.05.2025, 7:54: Der Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr hat das erste Quartal in seinem fortgeführten Geschäft mit einem Gewinnsprung abgeschlossen. Nach Steuern sei das Ergebnis dank niedrigerer Sonderaufwendungen und weniger Finanzierungskosten im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent auf 17,1 Millionen Euro geklettert, teilte das Unternehmen mit. In den Zahlen ist nicht mehr die zum Verkauf stehende Umwelttechnik enthalten. Hier wird mit einer Veräußerung im laufenden Jahr gerechnet.
Im Tagesgeschäft konnte Dürr trotz eines stabilen Umsatzes von rund einer Milliarde Euro den Verdienst ebenfalls steigern: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich in den ersten drei Monaten um 7,5 Prozent auf 30,8 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr höhere Sondereffekte belastet hatten. Werden diese herausgerechnet, sank der von Analysten besonders beachtete Wert jedoch um knapp vier Prozent. Der Auftragseingang lag unterdessen mit 1,08 Milliarden Euro rund ein Fünftel unter dem Vorjahr, welches aber von einem "außerordentlich großen" Einzelauftrag geprägt gewesen sei.
Das Management um Konzernlenker Jochen Weyrauch bekräftigte seine Jahresprognose und führte zugleich konkrete Ziele für das fortgeführte Geschäft ein. "Für das Gesamtjahr sieht der Vorstand unverändert Potenzial für profitables Wachstum mit einem Umsatz von bis zu 4,6 Milliarden Euro und einer Ebit-Marge vor Sondereffekten von bis zu 5,5 Prozent." Zum Jahresstart betrug die Marge 3,9 Prozent. (dpa)
Salzgitter schreibt rote Zahlen: Umsatz geht deutlich zurück
Mo, 12.05.2025, 9:32: Der Stahlkonzern Salzgitter ist im ersten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Ein schwaches konjunkturelles Umfeld und eine sinkende Stahlnachfrage drückten auf die Ergebnisse, teilte das Unternehmen mit. Unter dem Strich verbuchte der Konkurrent von Thyssenkrupp einen Verlust von 34,6 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 15 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Dabei verzeichnete das im Sdax gelistete Unternehmen millionenschwere Belastungen aus gehaltenen Derivatepositionen sowie Wertberichtigungen. Ohne die Effekte wäre das Ergebnis vor Steuern "leicht" positiv ausgefallen, erklärte Finanzchefin Birgit Potrafki.
Der Umsatz sank um 13 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Dabei wirkte sich auch die Entkonsolidierung der Edelstahlrohrgruppe negativ aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sank von 126,4 Millionen auf 78,6 Millionen Euro und fiel damit schwächer aus, als von Analysten erwartet. Die Jahresprognose bekräftigte Salzgitter. (dpa)
Schaeffler schrumpft beim Umsatz
Mi, 07.05.2025, 8:24: Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler hat die Schwäche der Autoindustrie in den ersten drei Monaten zu spüren bekommen. Der Umsatz ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf vergleichbarer Basis um 3,5 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zurück, wie das Sdax-Unternehmen am Mittwoch in Herzogenaurach mitteilte.
Vor allem in Europa und China lief es schlechter. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag mit 276 Millionen Euro leicht unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Beim Umsatz verfehlte Schaeffler die Schätzungen von Experten, bei der erzielten bereinigten operativen Marge von 4,7 Prozent auf Vorjahresniveau trafen die Franken die Erwartungen.
Bei den Zahlen aus dem operativen Geschäft unterstellt Schaeffler, dass der im Oktober übernommene Antriebsspezialist Vitesco bereits das ganze Vorjahr zum Konzern gehört hätte. Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld bestätigte die Jahresprognose. Der auf die Schaeffler-Aktionäre entfallende Konzerngewinn sackte im ersten Quartal vor allem wegen Sondereffekten um fast zwei Drittel auf 83 Millionen Euro ab. (dpa)
Jungheinrich schlägt sich im ersten Quartal überraschend gut
Mi, 07.05.2025, 7:53: Die anhaltend schleppende Nachfrage nach Flurförderzeugen in Europa bremst den Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich weiterhin aus. Auftragseingang, Umsatz und operatives Ergebnis stiegen im Vorjahresvergleich nur leicht an, wie aus dem am Mittwoch in Hamburg vorgelegten Quartalsbericht hervorgeht. Dabei schnitt Jungheinrich aber etwas besser ab, als die von Bloomberg befragten Analysten erwartet hatten. Für das Gesamtjahr ist der Vorstand um Chef Lars Brzoska weiter zuversichtlich, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Auftragseingang um 1,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 2,4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Davon blieben vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 104,5 Millionen Euro drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor, was unverändert einer operativen Marge von acht Prozent entsprach. Nach Steuern verdiente Jungheinrich mit 68,9 Millionen Euro 1,5 Prozent mehr.
Außerdem präsentierte der Konzern am Mittwoch seine Ziele für den Rest des Jahrzehnts. Demnach will Jungheinrich sowohl aus eigener Kraft als auch durch Zukäufe bis 2030 kräftig wachsen und seine Profitabilität verbessern. (dpa)
Weniger Personalkosten: Heidelberger Druck will profitabler werden
Di, 06.05.2025, 8:18: Heidelberger Druckmaschinen hat die eigenen Ziele im abgelaufenen Geschäftsjahr erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen sei die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) mit 7,1 Prozent stabil gehalten worden, teilte das Unternehmen mit.
Ein etwas niedrigerer Umsatz, steigende Lohnkosten sowie Aufwendungen für die Messe Drupa seien durch Kostensenkungen kompensiert worden. Sinkende Personalkosten sollen im neuen Geschäftsjahr (bis Ende März) zudem der Profitabilität zugutekommen. Die bereinigte Ebitda-Marge soll 2025/26 auf bis zu rund acht Prozent steigen. Das Unternehmen verweist zudem auf einen hohen Auftragseingang im alten Geschäftsjahr. (dpa)
Stabilus verdient im Quartal weniger
Mo, 05.05.2025, 9:24: Der Autozulieferer Stabilus ist im zweiten Geschäftsquartal vor allem dank der Übernahme des US-Industriedienstleisters Destaco gewachsen. Die Erlöse kletterten im Jahresvergleich um 7,8 Prozent auf 338 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Aus eigener Kraft sei der Umsatz jedoch um fünf Prozent geschrumpft. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging um gut drei Prozent auf 37,7 Millionen Euro zurück.
Die Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 bis Ende September bestätigte das Stabilus-Management. Dabei erwartet das Unternehmen Aufholeffekte im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres.
"Die aktuell eingeführten US-Zölle betreffen uns direkt nur in geringem Maße, da wir den kundennahen Produktionsansatz 'in der Region - für die Region' verfolgen", sagte Unternehmenschef Michael Büchsner. Gleichwohl beobachte das Unternehmen die globalen Effekte auf Lieferketten und das Konsumentenverhalten. Dies mache das Abschätzen der Abrufzahlen der Kunden schwieriger. Mit der größeren Spanne der Prognose habe das Unternehmen die Volatilität in der Kundenmärkte jedoch bereits berücksichtigt.
Unter dem Strich blieb im Quartal ein Gewinn von 11,2 Millionen Euro nach 18,1 Millionen Euro im Vorjahr. (dpa)
Kion überrascht positiv - Prognose bestätigt
Mi, 30.04.2025, 10:23: Die Nachfrageschwäche aus dem Vorjahr und der anhaltende Trend zu günstigeren Gabelstaplern haben Kion im ersten Quartal weniger stark belastet als von Analysten befürchtet. Gleichzeitig zog der Auftragseingang des Lagerlogistik-Spezialisten zum Jahresstart wieder an, wie der Mdax-Konzern mitteilte. Das Management geht auch deshalb davon aus, seine selbst gesteckten Jahresziele zu erreichen, sofern sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld nicht weiter eintrübe.
In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Zugleich sank der Umsatz leicht auf rund 2,8 Milliarden Euro. Davon blieben als bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) knapp 196 Millionen Euro und damit fast 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Ergebnisse lagen über den durchschnittlichen Schätzungen der vom Unternehmen abgefragten Schätzungen der Analysten.
Unter dem Strich schrieb Kion wie erwartet fast 47 Millionen Euro Verlust. Hier schlugen sich die einmaligen Aufwendungen für das im Februar eingeläutete Sparprogramm nieder. (dpa)
(Bild: mi-connect)
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Deutz rechnet mit Marktbelebung im zweiten Halbjahr
Mi, 30.04.2025, 10:15: Deutz sieht sich trotz der Unsicherheiten durch die US-Zollpolitik auf Kurs zu den Jahreszielen. Eine erwartete Markterholung für das zweite Halbjahr sowie ein Sparprogramm sollen dabei helfen. Im ersten Quartal sank der Absatz im Jahresvergleich zwar deutlich um fast ein Fünftel auf 31.263 Stück, doch zog der Auftragseingang um gut 30 Prozent auf 546 Millionen Euro an.
Den Umsatz steigerten die Kölner trotz niedrigerer Verkaufszahlen um 7,5 Prozent auf 489 Millionen Euro, da der durchschnittliche Verkaufspreis stieg sowie der Anteil des Service-Geschäfts wuchs. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sackte hingegen um rund ein Viertel auf 21 Millionen Euro ab, da hier der niedrigere Absatz dann doch durchschlug.
Unter dem Strich stand ein Verlust von 10 Millionen Euro - nach einem Gewinn von 16,5 Millionen vor einem Jahr. Hier schlugen sich auch Kosten für einen Personalabbau im Zuge der laufenden Restrukturierung nieder. Ab dem zweiten Halbjahr sollen sich die Maßnahmen positiv bemerkbar machen. (dpa)
MTU übertrifft Prognosen und warnt vor Zoll-Folgen
Di, 29.04.2025, 9:52: Der Triebwerksbauer MTU hat im ersten Quartal überraschend stark zugelegt. Doch der Zollstreit der USA und der Wertverlust des Dollar kratzen an den Jahreszielen des Managements. Der bereinigte Umsatz werde in diesem Jahr voraussichtlich nur 8,3 bis 8,5 Milliarden Euro betragen, teilte der Dax-Konzern mit. Das sind an beiden Enden 400 Millionen weniger als bisher anvisiert - was jedoch allein an dem veränderten Währungskurs liegt. Allerdings warnte MTU: Die hochvolatile Zollsituation in der Welt könne das Ergebnis mit einem mittleren bis hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belasten.
An seiner Gewinnprognose für das laufende Jahr hält die MTU-Führung fest, klammert dabei aber nun die direkten und indirekten Folgen der veränderten Zölle aus. Unter dieser Einschränkung soll der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) im Vergleich zu den 1,05 Milliarden Euro von 2024 um etwa 15 Prozent steigen. Zudem prüft der Vorstand nach eigenen Angaben Maßnahmen, um die möglichen Belastungen zu reduzieren.
Im ersten Quartal erzielte MTU laut vorläufigen Zahlen einen bereinigten Umsatz von knapp 2,1 Milliarden Euro und damit rund ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) lag mit 300 Millionen Euro sogar rund 38 Prozent höher als im ersten Quartal 2024. Damit übertraf das Unternehmen klar die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. (dpa)
Schneider Electric wächst nicht so stark wie erwartet
Di, 29.04.2025, 9:32: Der französische Technologiekonzern Schneider Electric ist mit deutlichen Zuwächsen in das neue Jahr gestartet. So stiegen die Umsätze im ersten Quartal um 8,4 Prozent auf rund 9,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Organisch, sprich währungs- und portfoliobereinigt lag das Plus bei 7,4 Prozent. Damit verfehlte der in Teilen mit Siemens und Siemens Energy konkurrierende Konzern jedoch die Erwartungen der Analysten. Diese hatten im Schnitt mit einem Prozentpunkt mehr Wachstum gerechnet.
Schneider Electric profitierte weiter von der hohen Nachfrage nach Infrastruktur für Rechenzentren. Die Industrieautomation ging leicht zurück, hier verstärkten sich jedoch die Signale, dass sich die Nachfrage in dem seit Längerem schwächelnden Geschäft erholt. "Die jüngsten makroökonomischen und geopolitischen Entwicklungen haben in allen Märkten, auch in denen, in denen wir tätig sind, für zusätzliche Unsicherheit gesorgt", kommentierte Konzernchef Olivier Blum. Er sei jedoch zuversichtlich, dass die strukturellen Wachstumstreiber wie Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung weiterhin ganz oben auf der Agenda der Kunden stünden. Das Unternehmen bekräftigte daher seine Prognose.
Schneider Electric geht 2025 weiter von einem organischen Umsatzwachstum von sieben bis zehn Prozent aus. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) soll organisch um zehn bis 15 Prozent zulegen und die entsprechende Marge sich um 0,5 bis 0,8 Prozentpunkte verbessern. Wegen der Belastung durch Währungseffekte sieht der Konzern die bereinigte Ebita-Marge nun jedoch bei 18,7 bis 19,0 Prozent nach zuvor rund 19,2 bis 19,5 Prozent. (dpa)
Dassault Systèmes: Solider Start ins Jahr
Fr, 25.04.2025, 10:12: Der Gesamtumsatz von Dassault Systèmes ist im ersten Quartal um vier Prozent auf 1,57 Milliarden Euro gestiegen. Der Grund war der Anstieg wiederkehrender Umsätze von sieben Prozent. Das Neukundengeschäft wuchs ebenfalls um sieben Prozent.
Die operative Gewinnspanne auf Nicht-IFRS-Basis betrug im ersten Quartal 30,9 Prozent. Der Gewinn pro Aktie einschließlich aller Umtauschrechte belief sich auf 0,32 Euro und stieg damit um sechs Prozent.
Der Umsatz mit der 3D-Experience-Software wuchs um 17 Prozent, angetrieben durch Umsätze in der Luft- und Raumfahrt, der Hightech-Branche sowie im Automobilsektor. Der Umsatz mit Cloud-Software stieg um sieben Prozent und belief sich im Berichtszeitraum auf 25 Prozent des Softwareumsatzes. Dassault Systèmes verzeichnete durch die 3D Experience Cloud Software einen Umsatzanstieg von 41 Prozent.
Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 2 bis 6 Prozent sowie einen Gewinn pro Aktie von 0,30 bis 0,31 Euro. Zudem wird eine operative Gewinnspanne von 29,8 bis 29,9 Prozent angestrebt. (Dassault Systèmes)
SAP verdient operativ deutlich mehr wegen Stellenabbau
Mi, 23.04.2025, 8:43: Europas größter Softwarehersteller SAP hat im ersten Quartal von seinem großen Stellenabbau aus dem Vorjahr profitiert. Weil viele Beschäftigte erst in den ersten Jahrestagen das Unternehmen verließen, kamen die Einsparungen wegfallender Stellen großteils erst in den ersten drei Monaten dieses Jahres zum Tragen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 60 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht am Dienstagabend nach US-Börsenschluss mitteilte. Das war deutlich mehr operativer Gewinn als von Analysten erwartet. Die entsprechende Marge zog stark auf 27,1 Prozent an.
Im Verkauf bei den Kunden läuft es weiter rund bei den Walldorfern. Der Umsatz kletterte um zwölf Prozent auf 9,01 Milliarden Euro nach oben, weil die Angebote rund um Software aus der Cloud die Geschäfte antrieben. Die Buchungen auf Sicht der kommenden zwölf Monate für Apps aus dem Netz stiegen um 28 Prozent. Den Jahresausblick auf währungsbereinigter Basis bestätigte Vorstandschef Christian Klein - allerdings verwies das Unternehmen auf höhere Wechselkursrisiken und das unsichere wirtschaftliche Umfeld. Der infolge der erratischen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump schwache Dollar könnte die Geschäfte belasten, die USA sind der größte Markt für SAP. Zudem droht der Handelskonflikt weltweit die Wirtschaftsleistung zu schmälern.
Unter dem Strich konnte SAP wieder einen Gewinn vorweisen, nachdem im Vorjahresquartal Kosten für den Stellenumbau belastet hatten. Das Nettoergebnis lag im Quartal bei 1,80 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte SAP mit 824 Millionen Euro Verlust rote Zahlen geschrieben.
Bei Anlegern kamen die Neuigkeiten gut an. Die SAP-Aktie legte im nachbörslichen Geschäft in New York um gut sechs Prozent zu. (dpa)
ABB wächst zum Jahresstart leicht
Do, 17.04.2025, 13:20: ABB hat im ersten Quartal 2025 den Umsatz leicht gesteigert. Der Auftragseingang zog im Vergleich zum Vorjahr etwas stärker an. Die operative Gewinnmarge legte unter anderem dank eines Immobilienverkaufs klar zu. Der Auftragseingang zog um drei Prozent auf 9,21 Milliarden US-Dollar an, wie der Hersteller von Industrierobotern, Ladestationen für E-Autos oder Automationslösungen mitteilte. Auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei fünf Prozent.
Etwas moderater hat sich der Umsatz entwickelt: Dieser erhöhte sich um ein Prozent auf knapp acht Milliarden US-Dollar, auf vergleichbarer Basis ergab sich hier eine Zunahme um drei Prozent. Die Profitabilität hat sich dank des Verkaufs einer Immobilie deutlich verbessert. Die operative Marge (Ebita) erhöhte sich um 2,3 Basispunkte auf 20,2 Prozent. Der Effekt aus dem Immobilienverkauf trug 1,7 Prozentpunkte zur Margenerhöhung bei.
Der Überschuss verbesserte sich um 22 Prozent auf 1,12 Milliarden US-Dollar. Die Erwartungen der Analysten hat ABB damit außer beim Umsatz auf allen Stufen übertroffen. Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr 2025 werden bestätigt. Demnach wird ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich und eine höhere Marge als im Vorjahr angepeilt.
Für das laufende zweite Quartal stellt das Management ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im mittleren einstelligen Bereich und eine stabile Ebita-Marge gegenüber dem Vorjahr in Aussicht. (dpa)
Intel-Gelände in Magdeburg wird wieder landwirtschaftlich genutzt
Mo, 14.04.2025, 9:30: Auf dem Gelände des geplanten Intel-Werks in Magdeburg sollen vorerst keine Mikrochips gefertigt werden. Vielmehr soll das Areal wieder landwirtschaftlich genutzt werden, bis der Bau der Chipfabrik beginnt. Intel bestätigte der Nachrichtenagentur dpa zufolge, dass die Stiftung Kulturlandschaft damit beauftragt, die Bewirtschaftung der Flächen zu organisieren.
"Während unser Projekt auf dem Eulenberg pausiert ist, entschieden wir, dass dies die am besten geeignete Nutzung für das Land war", so Unternehmenssprecherin Marie-Kristin Mehlitz. Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt teilte mit, dass ein Landwirt mit der Bewirtschaftung beauftragt worden sei. Vorgaben habe es nicht gegeben. Lediglich eine Umrandung mit Mais sei vorgesehen, damit Feldhamster nicht wieder auf die Ackerflächen einwandern.
Intel will in Magdeburg mehr als 30 Milliarden Euro investieren. Im September 2024 teilte der Konzern mit, dass sich der Bau um zwei Jahre verzögern wird. (ring)
Niedrigwasser im Rhein: Thyssenkrupp belädt Schiffe geringer
Mi, 09.04.2025, 8:47: Der Stahlhersteller Thyssenkrupp belädt angesichts niedriger Wasserstände im Rhein seine Schiffe mit geringerer Ladung. "Wir benötigen jeden Tag circa 60.000 Tonnen Rohstoffe, vor allem Eisenerz und Kohle, die überwiegend per Schiff kommen", sagte der Sprecher von Thyssenkrupp Steel.
Derzeit gebe es keine Probleme mit der Rohstoffversorgung. "Allerdings reagieren wir auf den sinkenden Pegelstand: Wir beladen unsere Schiffe etwas weniger, um den Tiefgang zu verringern und fahren dafür öfter", sagte er der 'Rheinischen Post'.
Auch der Kunststoffhersteller Covestro gab an, besondere Maßnahmen zu ergreifen, um die Produktion trotz niedriger Pegelstände aufrechtzuerhalten: "Wir reagieren darauf mit dem Einsatz zusätzlicher Schiffe und einer Erhöhung der Frequenz der Fahrten, dem Aufbau von Vorräten für Rohstoffe sowie dem Abbau von Vorräten von End- und Koppelprodukten", sagte der Sprecher des Chemiekonzerns.
Das RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung sieht in den niedrigen Pegelständen des Rheins eine Gefahr für das Wirtschaftswachstum. RWI-Forscher Manuel Frondel fordert daher, Mittel des Infrastrukturfonds bald für die Vertiefung des Rheins zu nutzen. (dpa)
Deutschland: Auftragseingang in der Industrie tritt auf der Stelle
Fr, 04.04.2025, 8:18: Für die auch durch die aggressive US-Zollpolitik unter Druck stehende deutsche Industrie bleibt die Lage angespannt. Im Februar ist der von Analysten erwartet Anstieg des Auftragseingangs um 3,4 Prozent im Monatsvergleich ausgeblieben. Stattdessen gab es bei den Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe keine Veränderung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Allerdings war der Auftragsrückgang zu Beginn des Jahres nicht so stark gefallen, wie bisher bekannt.
Im Januar waren die Bestellungen in den Industriebetrieben im Monatsvergleich laut revidierten Daten um 5,5 Prozent gesunken. Zuvor hatte das Bundesamt einen Rückgang um 7,0 Prozent gemeldet. "Die Abweichung zum vorläufigen Ergebnis ist auf Nachmeldungen in den Bereichen Metallerzeugung und -bearbeitung, Maschinenbau und Automobilindustrie zurückzuführen", heißt es in der Mitteilung.
Im Gegensatz zu den Vormonaten spielte die Entwicklung der schwankungsanfälligen Großaufträge im Februar eine vergleichsweise kleine Rolle. Ohne die Großaufträge wär der Auftragseingang im Februar um 0,2 Prozent gesunken. In den Monaten zuvor hatten die Großaufträge die Auftragsdaten mehrfach deutlich verzerrt. (dpa)
Kongress Digitale Fabrik
(Bild: Gorodenkoff - stock.adobe.com)
Auf dem Kongress "Digitale Fabrik" treffen sich jährlich Expertinnen und Experten der digitalen Produktions- und Fertigungsplanung zum intensiven und vor allem persönlichen Austausch.
Do, 03.04.2025, 8:36: Das Familienunternehmen Liebherr hat trotz konjunkturellen Gegenwinds 2024 zugelegt. Das Unternehmen, das von Baggern über Kräne auch Kühlschränke im Angebot hat, steigerte seinen Umsatz um 4,1 Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. Nach eigenen Angaben übertraf Liebherr damit den bisherigen Umsatzrekord aus dem Jahr 2023 um 580 Millionen Euro. Unter dem Strich wurde aber deutlich weniger verdient. Das Ergebnis nach Steuern sank von 367 auf 258 Millionen Euro.
Liebherr ist mit seinem Hauptsitz im schweizerischen Bulle ansässig. Gegründet wurde das Familienunternehmen aber 1949 von Hans Liebherr in Kirchdorf an der Iller (Kreis Biberach).
Ende 2024 beschäftigte Liebherr weltweit insgesamt 54.728 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 1.069 mehr als im Vorjahr. In den Gesellschaften in Oberschwaben, im Bodenseekreis und im Allgäu – darunter auch Vertriebs- und Servicegesellschaften sowie Dienstleistungsgesellschaften – beschäftigte Liebherr im vergangenen Jahr insgesamt rund 21.340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das sind knapp 40 Prozent der weltweiten Belegschaft.
In sieben der 13 Produktsegmente habe es Umsatzsteigerungen gegeben, teilte das Unternehmen weiter mit. Dabei entwickelten sich die Geschäfte in den verschiedenen Produktsegmenten und Absatzregionen unterschiedlich. So habe die gedämpfte Nachfrage in der Bauindustrie, vor allem in Deutschland, einige Produktsegmente bei Liebherr belastet. Die Rückgänge konnten jedoch durch andere Produkte ausgeglichen werden. Wachstumstreiber waren in erster Linie Mobilkrane, Komponenten für den Produktbereich Luftverkehr sowie eine gute Auftragslage in den Bereichen Mining und Verzahntechnik. (dpa, Liebherr)
Anzahl der Beschäftigten in der Industrie sinkt
Mi, 02.04.2025, 11:47: Die Konjunkturflaute schrumpft die Zahl der Jobs in der deutschen Industrie. Fast alle großen Branchen im verarbeitenden Gewerbe verzeichneten im vergangenen Jahr sinkende Beschäftigtenzahlen, wie das Statistische Bundesamt erhoben hat. Zum Jahresende 2024 waren in Betrieben mit mindestens 50 Beschäftigten demnach insgesamt etwa 5,5 Millionen Menschen tätig. Das waren nach Angaben der Wiesbadener Statistiker 68.000 oder 1,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Rückgänge gab es demnach in fast allen großen Branchen des verarbeitenden Gewerbes: Der Maschinenbau als Branche mit der höchsten Beschäftigtenzahl in Deutschland zählte zum Ende vergangenen Jahres 948.000 Beschäftigte und damit 1,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Überdurchschnittlich groß war das Minus bei Herstellern elektrischer Ausrüstungen (minus 3,6 Prozent) und Metallerzeugnissen (minus 2,9 Prozent). In der Kunststoffindustrie und in der Automobilindustrie sank die Beschäftigtenzahl um jeweils 2,4 Prozent.
Es gab aber auch Lichtblicke: Im Bereich Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen lag die Zahl der Beschäftigten zum Jahresende um 2,7 Prozent über Vorjahresniveau. Ein Plus verzeichnete auch die Nahrungsmittelindustrie mit 1,8 Prozent. (dpa/jd)
Maschinenbauer Festo bekommt maue Weltwirtschaft zu spüren
Mo, 31.03.2025, 17:06: Die schwache Wirtschaftslage hat das Geschäft des Automatisierungsspezialisten Festo belastet. 2024 wurde ein Umsatz von rund 3,45 Milliarden Euro erwirtschaftet, wie das Unternehmen aus Esslingen auf der Hannover Messe mitteilte. Das sind 5,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Bereits damals hatte der Maschinenbauer ein Umsatzminus gemeldet. Zum Gewinn äußert sich Festo traditionell nicht.
Die Unsicherheit in der Weltwirtschaft bremsten demnach weiterhin höhere Investitionen bei den Kunden im Maschinen- und Anlagenbau aus. Betroffen seien nahezu alle Branchen und Regionen. Auch die Elektronikindustrie, die ein Wachstumsmotor sei, habe 2024 nicht die erwartete Trendwende gezeigt. Vorstandschef Thomas Böck gab sich trotz Einbußen zufrieden. Man habe gute Voraussetzungen, weiterzuwachsen, sobald sich die Weltwirtschaft erholte. Eine konkrete Prognose gab Festo nicht ab. (dpa/jd)
Do, 27.03.2025, 9:15: Für die deutschen Beschäftigten des schwedischen Wälzlagerspezialisten SKF ist eine umfassende Beschäftigungsgarantie erreicht worden. Die bereits bis Ende 2026 bestehende Garantie für die etwa 3.300 Mitarbeiter am Standort Schweinfurt sei bis Ende 2029 verlängert worden, sagte ein Firmensprecher der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit Informationen der Industriegewerkschaft Metall.
Für die Werke im niedersächsischen Lüchow und im baden-württembergischen Mühlheim an der Donau, wo es bisher keine Beschäftigungssicherung gab, sei dies bis Mitte 2028 erreicht worden. In Lüchow arbeiten derzeit nach Betriebsratsangaben rund 130 Menschen, in Mühlheim rund 500 für SKF. Beide Werke sollen Ende des Jahres Teil einer neuen Automotive-Sparte des Konzerns werden. Am deutschen SKF-Hauptstandort Schweinfurt ist davon nur ein geringer Teil der Beschäftigten betroffen.
Als Zulieferer unter anderem für die Autoindustrie befindet sich SKF derzeit in konjunkturell schwierigem Fahrwasser. Die Vereinbarung umfasse nicht nur eine Beschäftigungs-, sondern auch eine Standortsicherung, sagte Gesamtbetriebsratsvorsitzender Norbert Völkl. Daneben seien noch weitere Maßnahmen vereinbart worden, etwa zur Tarifbindung und zu Rentenansprüchen für die Beschäftigten.
"Im Rahmen der Abspaltung von Automotive und der konjunkturellen Situation mit wenig Auslastung und teilweise Kurzarbeit ist das ein guter Erfolg", sagte Völkl. "Das löst nicht das Konjunkturproblem, aber es gibt den Beschäftigten Sicherheit und zeigt, dass wir auf sozialverträgliche Maßnahmen zurückgreifen können", betonte er. (dpa)
Nach Geschäftseinbruch: Jost Werke erwartet dank Hyva-Kauf kräftige Zuwächse
Mi, 26.03.2025, 8:22: Der Nutzfahrzeug-Zulieferer Jost Werke rechnet nach dem Geschäftseinbruch des vergangenen Jahres wieder mit Aufwind. Auch dank der Übernahme des Hydraulikanbieters Hyva soll der Umsatz im laufenden Jahr um 50 bis 60 Prozent steigen, teilte das im Sdax gelistete Unternehmen mit. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern soll um 25 bis 30 Prozent zulegen. Für 2024 winkt den Aktionären eine unveränderte Dividende von 1,50 Euro je Anteilsschein und damit mehr als von Analysten im Schnitt erwartet.
Wie bereits bekannt, ging der Umsatz der Gesellschaft im vergangenen Jahr wegen einer mauen Nachfrage nach Lastwagen, Anhängern und Traktoren um mehr als 14 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro zurück. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern brach um rund ein Fünftel auf 113 Millionen Euro ein.
Dagegen führten günstige Geschäfte zur Währungsabsicherung zu einem Sondergewinn ein, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab: Dadurch und dank gesunkener Steuern legte der Jahresüberschuss um 0,6 Prozent auf knapp 53 Millionen Euro zu. (dpa)
Fabrik des Jahres
(Bild: SV Veranstaltungen)
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Auftragsplus für Elektroindustrie im Januar
Di, 11.03.2025, 10:35: Erfreulicher Jahresauftakt für die deutsche Elektro- und Digitalindustrie: Die Branche verzeichnete im Januar 2025 wertmäßig 1,7 Prozent mehr neue Bestellungen als im Vorjahresmonat. Dies sei der erste Gesamtanstieg der Aufträge seit einem halben Jahr, ordnete der Chefvolkswirt des Branchenverbandes ZVEI, Andreas Gontermann, ein. Allerdings hätten sich die Inlands- und Auslandsorders "diametral entgegengesetzt" entwickelt.
Während die Aufträge aus dem Inland den Wert aus dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent verfehlten, zogen die Bestellungen aus dem Ausland zweistellig an (plus 10,5 Prozent). Dabei kamen aus dem Euroraum 3,7 Prozent weniger Neuaufträge als im Januar vergangenen Jahres, aus Ländern außerhalb der Eurozone dagegen 19 Prozent mehr.
Das Gesamtjahr 2024 hatte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie mit einem Auftragsminus abgeschlossen. Die Bestellungen waren um 9,6 Prozent unter dem Wert von 2023 geblieben.
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse "Made in Germany" lag 2024 nach neuesten Daten um 8,9 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. "Für das laufende Jahr geht der ZVEI aktuell nochmals von einem Produktionsrückgang aus, allerdings um moderatere zwei Prozent", bekräftigte Gontermann. (dpa)
Bilfinger steigert operativen Gewinn deutlich
Di, 04.03.2025, 10:14:Der Industriedienstleister Bilfinger hat im abgelaufenen Geschäftsjahr von einer anhaltend gute Nachfrage von seinem jüngsten Zukauf profitiert. Umsatz und operatives Ergebnis legten 2024 deutlich zu. Auch für laufende Jahr rechnet Bilfinger mit einem deutlichen Wachstum, wie der Mdax-Konzern mitteilte. 2025 soll der Umsatz auf 5,1 Milliarden bis 5,7 Milliarden Euro steigen. Die mittlere Analystenschätzung liegt am unteren Ende der Spanne. Vom Erlös sollen mit 5,2 bis 5,8 Prozent als operatives Ergebnis (Ebita-Marge) hängen bleiben. Das ist mehr als Experten erwartet haben. Dazu beitragen soll auch ein Sparprogramm.
2024 kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um zwölf Prozent auf gut fünf Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Unternehmenswert (Ebita) legte mit 264 Millionen Euro um 39 Prozent zu. Dazu trug auch das aufgelegte Sparprogramm bei. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 4,3 auf 5,2 Prozent. Unter dem Strich ging der Gewinn leicht um ein Prozent auf 180 Millionen Euro zurück.
2023 hatte Bilfinger von einer Steuergutschrift profitiert. Von der guten Geschäftsentwicklung sollen auch die Aktionäre profitierten: Die Dividende soll auf 2,40 Euro erhöht werden. Für 2023 hatte Bilfinger 1,80 Euro je Aktie gezahlt. (dpa)
EU-Kommission will Lieferkettengesetz aufschieben
Mi, 26.02.2025, 13:39: Die EU-Kommission will das Inkrafttreten des EU-Lieferkettengesetzes nicht nur um ein Jahr verschieben, sondern auch die Auflagen für die Unternehmen abschwächen. Sollten die Regeln erst ab Juni 2028 gelten, "haben die Unternehmen mehr Zeit, sich auf die neuen Anforderungen vorzubereiten", teilte die Kommission mit. Sie reagiert damit auf massiven Druck aus der Wirtschaft, die über bürokratische Auflagen klagt und das Gesetz als 'bürokratisches Monstrum' empfindet.
Ursprünglich wollte die EU mit dem Gesetz ab Mitte nächsten Jahres Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden für Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung in ihren Lieferketten belangen. Die Kommission schlägt nun vor, die erste Frist für die Umsetzung um ein Jahr auf den 26. Juni 2028 zu verschieben. Ein Jahr später soll das Gesetz dann seine volle Wirkung entfalten.
Zudem sollen die betroffenen Unternehmen nicht mehr die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards in ihrer gesamten Lieferkette sicherstellen müssen, sondern nur noch bei ihren direkten Zulieferern. Der Nachweis darüber soll nicht mehr jährlich, sondern nur noch alle fünf Jahre erbracht werden müssen. Auch die zivilrechtliche Haftung für Verstöße gegen die Standards will die Kommission EU-weit einschränken.
Das Gesetz und dessen Auswirkungen im Überblick:
Was ist das Ziel des EU-Lieferkettengesetzes?
Ziel des EU-Lieferkettengesetzes ist es, Menschenrechte weltweit zu stärken. Große Unternehmen sollen zur Rechenschaft gezogen werden können, wenn sie von Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- oder Zwangsarbeit profitieren. Sie sollen zudem einen Plan erstellen, der darauf abzielt, sicherzustellen, dass ihr Geschäftsmodell mit dem Ziel vereinbar ist, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
EU-Kommission will weniger Bürokratie und billigere Energie
Mi, 26.02.2025, 11:23: Europas Wirtschaft hinkt hinterher. Mit weniger Berichtspflichten und billigerer Energie soll geholfen werden. Was plant Brüssel konkret?
Die Wirtschaft Deutschlands und der EU lahmt. Zunehmende geopolitische Spannungen inklusive drohender US-Zölle und ein harter technologischer globaler Wettbewerb lassen nicht erwarten, dass es bald einfacher wird. Doch auch eigens von der Staatengemeinschaft aufgelegte Vorgaben stehen in der Kritik - wie etwa strenge Berichtspflichten für Nachhaltigkeit von Unternehmen.
Um die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen, will die EU-Kommission an diesem Mittwoch mehrere Ideen und Maßnahmen präsentieren. So will sie etwa mit dem sogenannten Clean Industrial Deal (CID, 'saubere-Industrie-Deal') ein Maßnahmenpaket vorlegen, das von kritischen Rohstoffen bis internationaler Zusammenarbeit verschiedene Bereiche betrifft. Dazu gehört ein Aktionsplan für niedrigere Energiepreise.
Zudem sollen - teils erst im vergangenen Jahr beschlossene - Gesetze vereinfacht werden. Das wiederum löst Befürchtungen etwa bei SPD und Grünen aus. Vorab waren zahlreiche Entwürfe zu dem Vorhaben bekanntgeworden, inwiefern sie seitdem geändert wurden, ist aber noch unklar.
Fragen und Antworten im Überblick:
Was hat künftig Priorität?
Der Schwerpunkt des Clean Industrial Deals liegt laut dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, auf energieintensiven Industriezweigen und sauberen, grünen Technologien ('clean-tech') wie etwa Windrädern. So setzt die Kommission beispielsweise darauf, dass künftig 40 Prozent dieser klimafreundlichen Technologien in der EU hergestellt werden sollen. Sie will dem Entwurf zufolge auch bis Ende 2026 vorschlagen, die Richtlinie über die öffentliche Auftragsvergabe so zu überarbeiten, dass nicht mehr nur der Preis den Ausschlag für einen Bieter geben soll, wovon europäische Unternehmen profitieren könnten.
Wie sollen die Energiepreise runtergehen?
Die hohen Energiepreise in Europa machen der Industrie zu schaffen. Mit einem Aktionsplan für bezahlbare Energie will die EU-Kommission unter anderem die Preise senken und den Ausbau grüner Energie vorantreiben. Dafür sollen etwa die Wettbewerbsregeln vereinfacht werden, wie aus einem Entwurf des Plans hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur ebenfalls vorliegt. Für niedrigere Stromkosten fordert die Kommission die Mitgliedstaaten unter anderem auf, die Stromsteuern zu senken.
Wie will sie Unternehmen entlasten?
Wie aus den Entwürfen hervorgeht, könnten die EU-Vorgaben für Nachhaltigkeitsberichterstattung künftig für weniger Unternehmen gelten. Außerdem müssen sie entsprechende Daten nicht mehr von allen Zulieferern erfragen.
Auch das EU-Lieferkettengesetz will die Behörde anfassen. Wie aus dem Entwurf hervorgeht, könnte sie vorschlagen, bestimmte Verpflichtungen zu reduzieren. Vor allem hier stößt die Kommission auf Skepsis bei Grünen und Sozialdemokraten. Sollte der Vorschlag "tatsächlich so kommen wie befürchtet, dann wird das Lieferkettengesetz zum zahnlosen Papiertiger", teilte der Vorsitzende der SPD-Abgeordneten im Europaparlament, René Repasi, mit.
Die Grünen-Europaabgeordnete Anna Cavazzini sprach davon, die Vereinfachungsvorschläge seien "übers Knie gebrochen" worden. So gebe es keine vernünftige Abschätzung, welche konkreten Folgen diese hätten. Es drohe eine Entkernung des Vorhabens, sollten die durchsickerten Vorschläge kommen.
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Für die grüne Transformation sind nach Angaben der Kommission aus den Entwürfen dreistellige Milliardeninvestitionen in Energie, Industrie und Transport nötig. Unter anderem soll die Vergabe von Staatshilfen erleichtert werden. Neben öffentlichen Mitteln soll zudem aber vor allem privates Kapital genutzt werden.
Wie soll die Abhängigkeit bei Rohstoffen verringert werden?
Aus Sicht der Kommission sollte Europa laut Entwurf strategischer vorgehen, und Abhängigkeiten drastisch verringern. Das heißt unter anderem: Mehr recyceln. 25 Prozent sogenannter strategischer Rohstoffe sollen bis zum Ende des Jahrzehnts aus der Wiederverwertung kommen. Um das zu unterstützen, soll es bis Ende 2026 ein Gesetz geben, das einen Binnenmarkt für Abfälle und wiederverwendbare Materialien schafft.
Was passiert mit den Klimazielen der EU?
Bei all den Maßnahmen hält die EU-Kommission an dem Ziel fest, die Staatengemeinschaft bis 2050 klimaneutral zu machen - also nicht mehr Treibhausgase auszustoßen als auch wieder gebunden werden können. Auch soll dem Entwurf zufolge das Zwischenziel einer Reduktion der Treibhausgase um 90 Prozent bis 2040 festgehalten werden. Dieses Zwischenziel ist bislang eine Empfehlung der EU-Kommission, ein bindender Gesetzesvorschlag steht noch aus.
Wie geht es weiter?
Viele der Vorschläge richten sich an die EU-Staaten. Der sogenannte Clean Industrial Deal ist kein Rechtstext, er hat also keinen Gesetzescharakter. Darin werden aber Gesetze angekündigt, die noch vorgeschlagen werden müssen. Darüber hinaus will die Kommission bereits beschlossenes EU-Recht ändern. Wenn EU-Gesetze neu geschaffen oder substanziell geändert werden, hat das Europaparlament ein Mitspracherecht. Änderungen müssen auch dort eine Mehrheit finden.
Wie genau die Verhandlungen bei den angekündigten Vereinfachungen ablaufen werden und welche Mehrheiten sich finden werden, ist noch unklar. "Ich erwarte, dass alle Fraktionen erkennen, wie dringlich es ist, schnell Bürokratie abzubauen", teilte die Co-Vorsitzende der CDU/CSU-Abgeordneten, Angelika Niebler, mit. Andreas Glück, Europaabgeordneter der FDP, kritisierte, insbesondere die Sozialdemokraten würden bereits eine Blockadehaltung an den Tag legen. "Ich glaube, wenn man sich so verhält, dann hat man ein Stück weit den Schuss nicht gehört", sagte er.
Quelle: dpa
Auftragspolster der Industrie zum Jahresende gewachsen
Mi, 19.02.2025, 10:01: Das Auftragspolster des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland ist zum Jahresende 2024 etwas gestiegen. Der preisbereinigte Bestand sei im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent gestiegen, berichtet das Statistische Bundesamt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2023 war der Wert der anstehenden Aufträge allerdings 0,6 Prozent niedriger.
Für den leichten Aufschwung haben vor allem einige Großaufträge für den sonstigen Fahrzeugbau gesorgt. Darunter fallen etwa Flugzeuge, Schiffe, Züge oder Militärfahrzeuge. Auch der Auftragsbestand im Maschinenbau ist gewachsen. Einbußen mussten hingegen Elektroausrüster und Autoindustrie hinnehmen. Im Schnitt reichen die Aufträge nunmehr 7,5 Monate, um die Hersteller auszulasten. Im November hatte diese Auftragsreichweite nur 7,3 Monate betragen. (dpa)
Dickes Auftragsminus für Elektroindustrie
Mo, 10.02.2025, 10:13: Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat das Jahr 2024 mit einem Auftragsminus abgeschlossen und erwartet weiterhin schwierige Geschäfte. Die Bestellungen blieben um 9,6 Prozent unter dem Wert von 2023, wie der Branchenverband ZVEI mitteilte.
Im Dezember lief es besonders schlecht: In dem Monat verbuchten die Unternehmen 19,5 Prozent weniger Aufträge als ein Jahr zuvor. Damit war der Rückgang etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt der vorherigen elf Monate. Sowohl im Dezember als auch im Gesamtjahr 2024 war das Minus bei den Inlandsbestellungen deutlich größer als bei den Orders aus dem Ausland.
"Während aktuell nur noch 14 beziehungsweise 10 Prozent der Elektrounternehmen über Fachkräftemangel und Materialknappheit klagen, sind 54 Prozent von Auftragsmangel betroffen", ordnete ZVEI-Chefvolkswirt Andreas Gontermann ein.
Die um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse 'Made in Germany' lag 2024 um 9,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Für 2025 geht der ZVEI nach derzeitiger Prognose von einem realen Produktionsrückgang von zwei Prozent aus.
Auch beim Umsatz gab es Einbußen für die Branche mit zuletzt 892.000 Beschäftigten in Deutschland: Er lag nach vorläufigen Zahlen mit 223,2 Milliarden Euro um 6,2 Prozent unter dem Rekorderlös von 2023.
Kion kündigt Stellenabbau an - Eckdaten für 2024 besser als erwartet
Di, 04.02.2025, 15:22: Der Gabelstapler-Hersteller Kion setzt den Rotstift an. Der Vorstand habe ein Effizienzprogramm beschlossen, teilte das Unternehmen am Dienstag überraschend in Frankfurt mit. Organisationsstrukturen sollen angepasst, Arbeitsprozesse effizienter und Personal voraussichtlich abgebaut werden, um die Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit zu erhalten. Die daraus resultierenden Einsparungen beziffert Kion auf jährlich 140 bis 160 Millionen Euro, vollumfänglich ab 2026.
Zunächst werden aber Einmalaufwendungen von 240 bis 260 Millionen Euro im laufenden Jahr fällig. Auch legte der MDax-Konzern vorläufige Zahlen für das vergangene Jahr vor, die besser ausfielen als vom Markt erwartet. Die Aktie legte zu.
Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr verglichen mit 2023 leicht auf 11,5 Milliarden Euro. Davon blieben bereinigt um Sondereffekte, sowie vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) mit 917 Millionen Euro rund 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten weniger erwartet. Die endgültigen Zahlen will Kion am 27. Februar vorlegen. (dpa)
Autozulieferer Stabilus legt im Quartal zu
Mo, 27.01.2025, 9:48: Der Autozulieferer Stabilus ist vor allem dank der Übernahme des US-Industriedienstleisters Destaco mit einem Umsatz- und Ergebnisplus ins neue Geschäftsjahr gestartet. Die Erlöse kletterten im Jahresvergleich um 6,7 Prozent auf 326 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Aus eigener Kraft sei der Umsatz jedoch um 5,8 Prozent geschrumpft. "Das bereits im vergangenen Geschäftsjahr vorherrschende herausfordernde Marktumfeld setzt sich auch derzeit in vielen unserer Zielbranchen, insbesondere im Bereich Automotive, fort", sagte Unternehmenschef Michael Büchsner. Vor allem zeige sich dies in der Region Asien-Pazifik (APAC).
Derweil legte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Auftaktquartal um 13,5 Prozent auf 37,8 Millionen Euro zu. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 14,3 Millionen Euro nach 12,2 Millionen Euro im Vorjahr. Die Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 bis Ende September bestätigte das Stabilus-Management. (dpa)
SAF-Holland: Umsatz sinkt stärker als erwartet
Do, 16.01.2025, 8:23: Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland hat 2024 wegen der Probleme in der Branche deutlich weniger umgesetzt. Der Umsatz fiel dabei noch etwas stärker als zuletzt in Aussicht gestellt und auch von Experten erwartet. Der Erlös sank um rund elf Prozent auf knapp 1,88 Milliarden Euro, wie das im Sdax notierte Unternehmen überraschend mitteilte. Der Konzern hatte erst im November wegen der Branchenkrise die Umsatzprognose auf 1,95 Milliarden Euro gesenkt.
Etwas besser sieht es beim operativen Ergebnis aus. Hier rechnet der Vorstand des Unternehmens damit, das Ziel einer Marge von rund zehn Prozent zu erreichen. 2025 erhofft sich der Konzern eine Erholung des Marktes, die spätestens in der zweiten Hälfte des Jahres eintreten soll. Die Aktie reagierte zunächst kaum auf die Eckdaten. (dpa)
Würth: Gewinneinbruch und verhaltener Ausblick
Mi, 15.01.2025, 7:52: Würth hat im vergangenen Jahr einen starken Rückgang beim Gewinn verzeichnet. Das vorläufige Betriebsergebnis vor Steuern liege 2024 bei 900 Millionen Euro, teilte der Montage- und Befestigungsspezialist mit. Das entspricht einem Rückgang von über 35 Prozent. 2023 lag es noch bei über 1,4 Milliarden Euro.
Das Unternehmen begründete den Rückgang mit dem Umsatzrückgang und Kostensteigerungen. Der Umsatz war demnach 2024 um knapp ein Prozent auf 20,2 Milliarden Euro zurückgegangen. Die anhaltend schwache Konjunktur insbesondere in der verarbeitenden Industrie habe die Umsatzentwicklung stark beeinflusst, hieß es laut Mitteilung.
Zu Beginn des vergangenen Jahres war Würth noch von einem mittleren einstelligen Wachstum ausgegangen, allerdings unter der Voraussetzung, dass im zweiten Halbjahr eine wirtschaftliche Belebung einkehrt. Das Betriebsergebnis sollte stabil gehalten werden. "Trotzdem sind wir der Meinung, dass wir mit diesem rückläufigen Umsatz angesichts der schweren Verhältnisse, die es in den unterschiedlichen Märkten gibt, uns ganz gut geschlagen haben", sagte Würth-Chef Robert Friedmann.
Für dieses Jahr plane Würth laut Friedmann erneut mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich. "Wir wissen aber auch, dass das kein Selbstläufer ist", sagte Friedmann. Es gebe ein paar Entwicklungen, die positiv seien. Es sei aber noch zu früh, von einer Trendumkehr zu sprechen. Beim Betriebsergebnis erwarte Würth 2025 eine Stabilisierung, sagte Finanzchef Ralf Schaich. (dpa)
Deutschland: Industrieproduktion steigt überraschend stark
Do, 09.01.2025, 8:23: Lichtblick für die angeschlagene deutsche Industrie: Im November ist die Produktion nach zwei Rückschlägen in Folge wieder gestiegen. Die Fertigung in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes legte im Monatsvergleich um 1,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. In den beiden Vormonaten Oktober und September war die Produktion noch jeweils gesunken.
Zudem war der Dämpfer der Fertigung im Oktober nicht so stark wie bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt revidierte den Rückgang auf 0,4 Prozent, nachdem zuvor ein Minus von 1,0 Prozent gemeldet worden war.
Analysten hatten für November eine höhere Produktion erwartet. Sie waren im Schnitt aber nur von einem Anstieg um 1,0 Prozent ausgegangen. Im Jahresvergleich fiel die Fertigung ebenfalls besser als erwartet aus.
Die positive Entwicklung zeigte sich in vielen Bereichen des Verarbeitenden Gewerbes. Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete das Bundesamt bei der Energieerzeugung mit einem Zuwachs von saison- und kalenderbereinigt 5,4 Prozent im Monatsvergleich. Einen überdurchschnittlich starken Anstieg gab es im November auch im Baugewerbe (plus 2,1 Prozent). Besonders starke Zuwächse meldete das Bundesamt zudem beim sogenannten "sonstigen Fahrzeugbau".
In dem Bereich, der die Produktion von Flugzeugen, Schiffen, Zügen und Militärfahrzeugen beinhaltet, habe es demnach einen Zuwachs um 11,4 Prozent gegeben. (dpa)
Verarbeitendes Gewerbe: Auftragsbestand steigt
Do, 18.12.2024, 9:30: Der reale Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Oktober 2024 gegenüber September 2024 saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2023 lag der Auftragsbestand im Oktober 2024 kalenderbereinigt 1,3 Prozent niedriger.
Der Anstieg des Auftragsbestands im Oktober 2024 ist laut Destatis wesentlich auf die Entwicklung im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge; saison- und kalenderbereinigt +2,9 Prozent zum Vormonat) zurückzuführen. Insbesondere ein Großauftrag im Schiffbau trug zu dem erneuten Wachstum des Auftragsbestands in diesem Bereich bei, nachdem dieser bereits im Vormonat deutlich gestiegen war. Negativ beeinflussten das Gesamtergebnis hingegen die Rückgänge im Maschinenbau (-1,0 Prozent) und in der Automobilindustrie (-1,9 Prozent).
Die offenen Aufträge aus dem Inland stiegen im Oktober 2024 gegenüber September 2024 um 0,2 Prozent, der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland um 0,9 Prozent.
Bei den Herstellern von Investitionsgütern nahm der Auftragsbestand um 0,7 Prozent zu, bei den Herstellern von Konsumgütern um 1,6 Prozent. Im Bereich der Vorleistungsgüter wuchs der Auftragsbestand um 0,2 Prozent.
Im Oktober 2024 blieb die Reichweite des Auftragsbestands mit 7,3 Monaten im Vergleich zum September 2024 unverändert. Bei den Herstellern von Investitionsgütern erhöhte sich die Reichweite von 9,9 Monaten auf 10,0 Monate. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern und Konsumgütern blieb sie konstant bei 4,1 Monaten beziehungsweise 3,6 Monaten. Destatis
Konjunkturflaute beeinträchtigt Voith-Geschäft
Fr, 13.12.2024, 8:00: Der Technologiekonzern Voith hat im Geschäftsjahr 2023/24 (30. September) infolge der Konjunkturflaute geschwächelt. Der Umsatz ging auf 5,23 Milliarden Euro zurück nach 5,51 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen in Heidenheim mitteilte. Der rückläufige Umsatz war erwartet worden.
Konkrete Angaben zum Gewinn unter dem Strich wurden nicht gemacht. Man habe sich als Familienunternehmen dazu entschlossen, diese Kennzahl nicht mehr zu veröffentlichen. Das Ergebnis nach Steuern sei durch Sondereffekte einmalig belastet worden, unter anderem infolge einer geplanten Umgliederung einer Gesellschaft in den Konzern. Das Konzernergebnis lag im Vorjahreszeitraum bei 73 Millionen Euro.
Voith ist in den Bereichen Wasserkraft, Papiermaschinen und Antriebstechnik tätig und zählt weltweit 22.000 Beschäftigte. Alle Konzernbereiche hätten im vergangenen Geschäftsjahr ihre Umsatzziele erreicht. Das abgelaufene Geschäftsjahr sei sehr herausfordernd und von geringer wirtschaftlicher Dynamik geprägt gewesen. Die Geschäftsentwicklung sei solide gewesen.
Für das Geschäftsjahr 2024/25 werde Voith eine leichte Steigerung des Umsatzes erwartet und eine signifikante Verbesserung beim operativen Ergebnis und beim Konzernergebnis nach Steuern. (dpa)
Kein Sozialplan für 3.000 Audi-Beschäftigte in Brüssel
Do, 12.12.2024, 9:51: Audi und die Arbeitnehmervertreter des vor der Schließung stehenden Werks in Brüssel können sich nicht auf einen Sozialplan einigen. Auch das sechste Angebot des Unternehmens sei abgelehnt worden, teilte Audi mit.
Der zum Volkswagen-Konzern gehörende Autobauer will die Autoproduktion in Brüssel Ende Februar beenden. Die Suche nach einem Investor oder einer anderen Lösung für die 3.000 Beschäftigten verlief erfolglos. Audi bietet ihnen neben dem gesetzlichen Kündigungsgeld eine Abfindung, deren Höhe von der Betriebszugehörigkeit abhängt.
Ein Mitarbeiter mit 17 Jahren Betriebszugehörigkeit würde so je nach Funktion und Gehalt zwischen 125.000 und 190.000 Euro erhalten, teilte das Unternehmen mit. "Insgesamt gibt Audi für die Abfindungen mehr als doppelt so viel aus wie gesetzlich gefordert." Jetzt plant das Unternehmen, jedem Mitarbeiter ein eigenes Angebot zu machen. Ohne gemeinsamen Sozialplan dürfe Audi aus gesetzlichen Gründen aber keine zusätzliche Altersregelung für Mitarbeiter über 60 anbieten.
Audi steckt wie der Mutterkonzern Volkswagen in der Krise und spricht mit dem Gesamtbetriebsrat in Ingolstadt darüber, wie betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland vermieden werden können. In Brüssel wird nur ein einziges Modell, der große Elektro-SUV Q8 e-tron, gebaut. Über die Schließung des kleinen Werks verhandelt Audi mit Betriebsräten und Gewerkschaften schon seit einem halben Jahr. (dpa)
(Bild: SV Veranstaltungen)
DIe Industrial Metaverse Conference erkundet die neuesten Entwicklungen und Innovationen an der Schnittstelle von Industrie und virtuellen Welten. Die Konferenz bringt führende Experten, Technologen und Geschäftsstrategen zusammen, um Einblicke in die Verwendung von Metaverse-Technologien in der Fertigung, Automatisierung und digitalen Transformation zu teilen.
ZVEI: Trendwende in deutscher Elektro- und Digitalindustrie trotz steigendem Auftragseingang nicht in Sicht
Mo, 9.12.2024, 09:40: Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie meldet erstmals wieder leicht steigende Auftragseingänge. Doch die Zahlen verdeutlichen: Von einer Trendwende kann noch keine Rede sein. Im Oktober 2024 lagen die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie um 1,8 Prozent über ihrem Vorjahreswert. „Die lange erwartete konjunkturelle Wende wurde mit diesem moderaten Bestellplus aber noch immer nicht eingeläutet“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Während die Inlandsaufträge im Oktober weiter nachgaben (- 4,1 Prozent), übertrafen die Auslandsorders ihren Vorjahreswert um 7,2 Prozent. Dabei erhöhten Kunden aus der Eurozone ihre Bestellungen um 8,2 Prozent. Aus Drittländern gingen 6,7 Prozent mehr neue Aufträge ein.
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres fielen die Auftragseingänge insgesamt noch um 9,1 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Hier gaben die Orders aus dem In- und Ausland um 11,1 bzw. 7,3 Prozent nach. Von Geschäftspartnern innerhalb und außerhalb des gemeinsamen Währungsraums gingen dabei 7,6 bzw. 7,2 Prozent weniger Neubestellungen ein als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der aggregierte Branchenumsatz belief sich in den ersten zehn Monaten 2024 auf 185,3 Milliarden Euro, womit er im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent niedriger ausfiel.
Während die Produktionspläne der Elektrounternehmen auch im November 2024 etwas zurückgingen, wurden die Beschäftigungspläne nicht noch weiter gesenkt. Zuletzt waren 895.000 Beschäftigte in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie tätig, 30.900 davon arbeiten derzeit kurz.
„Nach einer ganzen Serie von Rückschlägen hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im November 2024 etwas erholt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden wieder besser beurteilt als noch im Vormonat. Trotzdem verharrt der Klimawert unter dem Strich weiterhin im Minus“, so Gontermann. Auch die Exporterwartungen zogen im November an und drehten per saldo sogar wieder leicht ins Plus. (ZVEI/jd)
Schwache Autoindustrie: Industrieproduktion in Deutschland sinkt unerwartet weiter
Fr, 06.12.2024, 11:42: Deutschlands Industrie steckt weiter in der Krise und ist schwach in das Schlussquartal gestartet. Im Oktober gab es überraschend einen weiteren Produktionsdämpfer. Im Monatsvergleich sank die Fertigung in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes um 1,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Analysten wurden von dem erneuten Rückschlag überrascht. Sie hatten im Schnitt einen Anstieg um 1,0 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich fiel die Fertigung unerwartet stark um 4,5 Prozent.
Der Produktionsdämpfer im Vormonat September war allerdings etwas schwächer als bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Rückgang im Monatsvergleich auf 2,0 Prozent von zuvor 2,5 Prozent.
Energieerzeugung und Automobilindustrie haben größten Einfluss
Der Produktionsrückgang im Oktober wurde nach Angaben des Bundesamts maßgeblich von der Energieerzeugung beeinflusst. Diese sei saison- und kalenderbereinigt um 8,9 Prozent im Monatsvergleich gefallen. Zudem habe sich ein Produktionsrückgang in der Automobilindustrie um 1,9 Prozent negativ ausgewirkt.
Die Lage in der deutsche Industrie bleibt nach Einschätzung von Experten angespannt. "Den Start ins Schlussquartal 2024 hat die Industrie verpatzt", kommentierte Analyst Elmar Völker von der Landesbank Baden-Württemberg. Ein halbwegs versöhnlicher Jahresabschluss werde für die deutsche Wirtschaft insgesamt unwahrscheinlicher. "Und wenn man ins nächste Jahr blickt, werden die Aussichten erst einmal nicht besser angesichts eines drohenden Handelskonflikts mit dem wichtigsten Handelspartner USA", sagte Völker.
OECD: Deutschland wird zum Schlusslicht der Industrieländer
Deutschland wird beim Wirtschaftswachstum nach einer Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im kommenden Jahr das Schlusslicht unter den Industrieländern sein. Die Industriestaaten-Organisation hatte jüngst ihre Prognose für die Entwicklung der größten europäischen Volkswirtschaft abermals nach unten korrigiert und rechnet für 2025 nur mit einem Wachstum von 0,7 Prozent. (dpa/jd)
Hoffnungsschimmer: Aufträge in der deutschen Industrie gehen weniger zurück als erwartet
Do, 05.12.2024, 09:58: In der deutschen Industrie sind die Aufträge im Oktober nach einem vergleichsweise starken Anstieg im Vormonat wieder etwas gesunken. Die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe fielen im Monatsvergleich um 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Am Markt wurde ein stärkerer Rückgang um 2,0 Prozent erwartet. Ökonomen sehen trotz des Auftragsdämpfers "einen kleinen Hoffnungsschimmer" für die Industrie.
Wie das Bundesamt weiter mitteilte, war der Auftragseingang im Vormonat deutlich besser als bisher bekannt. Die Statistiker revidierten den Zuwachs im September auf 7,2 Prozent. Zuvor war ein Anstieg um 4,2 Prozent gemeldet worden. "Die vergleichsweise hohe Revision im September ist auf einen nachgemeldeten Großauftrag im Schiffbau zurückzuführen", heißt es in der Mitteilung des Bundesamtes.
Im Jahresvergleich fiel die Entwicklung im Oktober ebenfalls besser als erwartet aus. In dieser Betrachtung meldete das Bundesamt einen Anstieg um 5,7 Prozent.
In den einzelnen Branchen zeigte sich eine unterschiedliche Entwicklung. Demnach gab es laut Bundesamt Auftragsdämpfer im Bereich Maschinenbau und in der Autoindustrie. Dagegen seien die Aufträge im Bereich der Metallerzeugung und -bearbeitung gestiegen.
Wie das Bundesamt weiter mitteilte, haben auch im Oktober Großaufträge die Entwicklung verzerrt. Demnach wären die Bestellungen ohne Berücksichtigung von Großaufträgen um 0,1 Prozent höher ausgefallen als im Vormonat.
Zudem zeigt sich im längerfristigen Vergleich von drei Monaten eine positive Entwicklung. In der Zeit zwischen August und Oktober sind die Aufträge insgesamt um 2,7 Prozent höher ausgefallen, als in den drei Monaten zuvor. "Im Trend der zurückliegenden drei bis sechs Monate gibt es somit einen kleinen Hoffnungsschimmer, denn dieser weist inzwischen leicht nach oben", kommentierte Elmar Völker, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg.
Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, bleibt die Lage in der deutschen Industrie aber schwierig. Die wirtschaftliche Entwicklung in wichtigen Absatzmärkten sei zu schwach. "Gerade die chinesische Volkswirtschaft leidet unter einer zyklischen und strukturellen Schwäche", sagte Gitzel. (dpa/jd)
Mi, 04.12.2024, 10:38: Teure Energie macht die Stahlproduktion in Deutschland weniger wirtschaftlich. In der Folge brechen erst die Aufträge und dann die Produktion ein. Dies zeigen nun auch die Zahlen: Die angeschlagene deutsche Stahlindustrie hat in den Sommermonaten weniger Aufträge erhalten als zuvor. Der Wert der Order ist im dritten Quartal 2024 gegenüber dem Vorquartal um 9,4 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt der Rückgang 9,7 Prozent. Der Auftragsbestand ist in der Folge um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal geschrumpft.
Nicht ganz so drastisch ist die Produktion zurückgegangen. Sie lag im dritten Quartal 0,7 Prozent niedriger als im zweiten Quartal. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zeigt sie sogar einen Zuwachs von 2,7 Prozent.
Ein wesentlicher Grund für die schwache Stahl-Konjunktur sind die infolge des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Energiepreise. Im ersten Quartal 2022 - zum Zeitpunkt des russischen Angriffs - war die Produktion noch um 5,2 Prozent höher als aktuell.
Die Umsätze der Stahlindustrie sind ebenfalls zurückgegangen. Zwischen Juli und September 2024 erlösten die Unternehmen 1,8 Prozent weniger als im zweiten Quartal. Ende September waren in der Branche noch 71.200 Menschen beschäftigt. Das waren 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und so viele wie seit Ende September 2020 nicht mehr. Der Konzern Thyssenkrupp plant aktuell den Abbau und die Ausgliederung mehrerer tausend Stellen. (dpa/jd)
Schwäche im Maschinenbau hält an
Mo, 02.12.2024, 10:00: Die Auftragsflaute bei Deutschlands Maschinen- und Anlagenbauern hält an. Im Oktober wurde das Vorjahresniveau bei den Bestellungen preisbereinigt um neun Prozent verfehlt, wie der VDMA mitteilte. "Für die ersten zehn Monate des laufenden Jahres errechnet sich nun ein Minus der Bestellungen von insgesamt acht Prozent", ordnete VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers ein. "Es bleibt dabei, dass die Kunden im Maschinenbau mit neuen Investitionen sehr zurückhaltend sind."
Seit Monaten macht die schwächelnde Konjunktur der Branche zu schaffen, die allein in Deutschland mehr als 1,2 Millionen Menschen beschäftigt. Die Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten wie China und den USA ist schwach, Handelskonflikte könnten sich ausweiten und die Lage noch verschärfen. Dazu kommen Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschlands.
Trübe Aussichten für das Gesamtjahr
Im September hatte der VDMA seine Erwartungen für das Gesamtjahr nochmals deutlich nach unten geschraubt: Der Verband geht seitdem davon aus, dass die Produktion preisbereinigt um rund acht Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen wird. Für 2025 stellt sich der VDMA auf einen Produktionsrückgang von zwei Prozent ein.
Im Oktober des laufenden Jahres gab es zumindest bei den Bestellungen im Inland einen Lichtblick: Hier verbuchten die heimischen Maschinen- und Anlagenbauer drei Prozent mehr neue Aufträge als vor Jahresfrist. Allerdings war das Inlandsgeschäft im Vorjahresmonat auch besonders schwach.
Die Bestellungen aus dem Ausland lagen im diesjährigen Oktober dagegen um 14 Prozent unter dem Niveau von Oktober 2023. Damals hatten die Unternehmen von Großaufträgen profitiert, wie der VDMA erläuterte. (dpa)
Mo, 02.12.2024, 09:47: Der Auftragseingang im bayerischen Maschinen- und Anlagenbau verzeichnete im Oktober 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein Minus um real 16 Prozent. Während das Inlandsgeschäft um 17 Prozent zulegen konnte, verringerten sich die Bestellungen aus dem Ausland um 26 Prozent.
Im von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich von August bis Oktober 2024 lagen die Bestellungen um insgesamt 1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die Inlandsaufträge verzeichneten ein Minus von neun Prozent, während die Auslandsorders um ein Prozent zulegten.
„Das Plus im Inlandsgeschäft ist das Resultat eines ausgesprochen schwachen Vorjahresmonats. Investitionslaune und Auftragslage bleiben dürftig. Unterm Strich bleibt für den Zeitraum von Januar bis Oktober dieses Jahres ein Minus von 8 Prozent stehen“, sagt Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Bayern. (VDMA Bayern)
Gläubiger beraten über Varta-Sanierungskonzept
Aktionäre und Gläubiger von Varta beraten am heutigen Montag über die Sanierung des schwer angeschlagenen Batteriekonzerns. Um 10.30 Uhr steht ein Termin an, bei dem die Pläne mit den betroffenen Gruppen diskutiert werden, wie aus einer Mitteilung des Stuttgarter Amtsgerichts hervorgeht. Im Anschluss soll auch über die Annahme des Plans abgestimmt werden. Varta-Chef Michael Ostermann rechnete zuletzt damit, dass an dem Termin in einem Stuttgarter Hotel ungefähr 100 bis 200 Menschen teilnehmen werden. Hinter dem Konzept stehen Ostermann zufolge fast alle Betroffenen.
Eine klare Ablehnung dürfte aber von den Kleinanlegern kommen. Denn ihnen droht die Enteignung. Ermöglichen soll dass das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG). In einem solchen Verfahren können die Interessen der Anleger ausgehebelt werden.
Der Konzern aus dem schwäbischen Ellwangen strauchelt bereits seit einiger Zeit. Die Gründe dafür sind vielfältig: Neben der stark schwankenden Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, zum Beispiel für Kopfhörer, stehen auch Managementfehler im Raum.
Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Auf dem gleichnamigen Kongress werden jedes Jahr die Gewinner geehrt.
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VW-Tarifrunde: Mehr als 6.000 protestieren in Wolfsburg
Do, 21.11.2024, 13:00: Mit lautstarkem Protest der Mitarbeiter hat bei Volkswagen die dritte Tarifrunde begonnen. Mehr als 6.000 Teilnehmer aus allen zehn deutschen VW-Werken kamen laut IG Metall zu der Protest-Kundgebung direkt vor dem Eingang zum Verhandlungssaal in der Volkswagen Arena. "Zukunft statt Kahlschlag", wurde auf Transparenten gefordert, und "Alle Werke müssen bleiben". Sprechchöre skandierten mit Blick auf mögliche Warnstreiks: "Wir sind bereit."
"Das ist nur ein Vorgeschmack auf das, was ab Dezember passiert, wenn das Unternehmen unsere konkreten Lösungsvorschläge nicht ernst nimmt", sagte Betriebsratschefin Daniela Cavallo mit Blick auf das Ende der Friedenspflicht bei Volkswagen Ende November. Danach sind auch Warnstreiks möglich. An der Kundgebung hätten die aus ganz Niedersachsen, Hessen und Sachsen angereisten Mitarbeiter dagegen in ihrer Freizeit teilgenommen. Zuvor waren sie als Demonstrationszug vom Werk zum Stadion gezogen.
"Heute ist die allerletzte Chance für Volkswagen, noch vor Auslauf der Friedenspflicht zu einer guten Lösung zu kommen, die ohne Werksschließungen und Massenentlassungen auskommt", warnte IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. Ansonsten drohe ab 1. Dezember eine Eskalation. "Wenn es heute zu keiner Lösung kommt, dann gibt es keine weitere Chance mehr im November. Dann werden wir den Arbeitskampf vorbereiten."
Arbeitnehmer mit eigenem Zukunftsplan
IG Metall und Betriebsrat hatten am Mittwoch einen eigenen Plan für die Zukunft von VW vorgestellt. Sie bieten an, die nächste Tariferhöhung befristet in einen Zukunftsfonds einzubringen und vorerst nicht auszuzahlen. Voraussetzung wäre aber, dass man in der laufenden Tarifrunde um den VW-Haustarif den jüngsten Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie übernimmt, der eine Erhöhung um 5,1 Prozent in zwei Stufen vorsieht.
Volkswagen lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auf das Angebot der IG Metall reagierte das Unternehmen am Mittwoch zurückhaltend. Die konkreten Vorschläge müsse man nun finanziell bewerten. Bei der Tarifrunde wolle man dazu "in einen detaillierteren Austausch gehen". Das Unternehmen halte aber an seinen finanziellen Zielen fest. Daher ließen sich Werkschließungen weiter nicht ausschließen. (dpa)
Do, 21.11.2024, 8:42: Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland steigt weiter zweistellig. Auch im Oktober haben deutlich mehr Unternehmen Insolvenz angemeldet als ein Jahr zuvor. Das Statistische Bundesamt registrierte anhand vorläufiger Daten einen Anstieg der angemeldeten Verfahren um 22,9 Prozent im Vergleich zum Oktober 2023.
Ob diese Fälle von den Insolvenzgerichten tatsächlich so weit gebracht werden, dass sie dann in die amtliche Statistik eingehen, ist noch offen. Der Trend jedoch zeigt seit Monaten nach oben: Mit Ausnahme des Juni 2024 liegt die Zuwachsrate bei den Insolvenzanmeldungen seit Juni 2023 im zweistelligen Bereich.
Konjunkturschwäche und Kostenexplosion
"Die derzeitige Insolvenzwelle ist das Ergebnis eines perfekten Sturms aus langanhaltender konjunktureller Schwäche und drastisch gestiegenen Kosten", meint IWH-Forscher Steffen Müller. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) berichtet in seiner jüngsten monatlichen Analyse zur Entwicklung der Insolvenzzahlen von einem sprunghaften Anstieg der Pleitezahlen im Oktober auf 1.530 Fälle. Zum letzten Mal seien in dem Monat im Jahr 2004 mehr Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften registriert worden.
"Viele schwächere Unternehmen, die in der Niedrigzinsphase und mit Unterstützung während der Pandemie überlebt haben, stehen nun bei stark gestiegenen Kosten unter massivem Druck", erläutert Müller. "Das treibt nun insbesondere hochverschuldete Firmen in die Insolvenz."
20.000 Firmenpleiten erwartet
Experten hatten nach dem Auslaufen der Corona-Sonderregelungen mit einem Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland auf etwa 20.000 Fälle im laufenden Jahr gerechnet. Im Gesamtjahr 2023 hatte das Statistische Bundesamt 17.814 Firmenpleiten gezählt. Das war trotz eines Anstiegs um gut ein Fünftel ein vergleichsweise niedriger Wert im langjährigen Vergleich: Im Jahr 2009 während der Finanz- und Wirtschaftskrise waren fast 33.000 Unternehmen hierzulande in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht.
Im Zeitraum Januar bis einschließlich August des laufenden Jahres meldeten die Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 14.403 Unternehmensinsolvenzen. Das waren knapp ein Viertel (rund 23 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Allein im August gab es 1.764 Fälle und damit 13,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Besonders betroffen unter anderem das Gastgewerbe. (dpa)
(Bild: mi-connect)
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Studie: Industrie muss mit schwächerem Exportwachstum rechnen
Mo, 18.11.2024, 10:07: Trumps Drohung mit Zöllen verunsichert die deutsche Exportindustrie. Doch Experten sagen: Auch ohne solche Sanktionen seien in den USA keine großen Zuwächse mehr zu erwarten.
Handelskriege und zunehmender Protektionismus dürften nach Einschätzung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte das Wachstum der deutschen Industrieexporte ausbremsen. "Neue Zölle von zehn Prozent oder mehr würden das ohnehin geringe Exportwachstum in die USA nahezu halbieren", sagt Oliver Bendig, Partner und Leiter der Industrieberatung bei Deloitte, anlässlich der Vorstellung einer Studie zur Entwicklung bis 2035.
Der künftige US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf Zölle von bis zu 20 Prozent auf Importe aus Europa angedroht, bei Waren aus China sogar mindestens 60 Prozent.
Schon ohne weitere Handelsbeschränkungen erwarten die Deloitte-Experten nur wenig Rückenwind durch das Amerika-Geschäft. Die USA würden zwar weiter der wichtigste Auslandsmarkt für die deutsche Industrie bleiben. Die Gewichte dürften sich in den kommenden Jahren aber in Richtung Europa und neue Märkte wie Indien und Australien verschieben. Unterstellt wurde dabei, dass sich die weltweiten Handelskonflikte nicht weiter zuspitzen.
Im Schnitt rechnen die Deloitte-Experten in diesem Szenario bis 2035 noch mit einem jährlichen Wachstum der Industrieexporte in die USA von durchschnittlich 1,8 Prozent. In China sehe es nur wenig besser aus. Die Ausfuhren in die Volksrepublik dürften noch um 2,3 Prozent pro Jahr wachsen und damit deutlich hinter den Spitzenwerten früherer Jahre zurückbleiben. Als Wachstumsmotor falle China damit aus.
Indien als neuer Wachstumsmotor
Stark zunehmen dürften dagegen die Ausfuhren in andere Länder der Asien-Pazifik-Region. Die höchsten Zuwächse erwartet Deloitte hier auf den Philippinen (plus 6,6 Prozent pro Jahr), gefolgt von Indien (5,7 Prozent), Vietnam (4,3) und Australien (4,0).
Der Export in andere Länder Europas dürfte nach der Einschätzung dagegen ebenso schwach zulegen wie der in die USA: um durchschnittlich 1,8 Prozent pro Jahr. Wegen der Größe des Marktes würden Länder wie Frankreich, Italien und die Niederlande damit aber weiter eine zentrale Rolle als Absatzmarkt spielen. "Ohne den europäischen Markt wird es für die Industrie auch künftig nicht gehen", sagt Bendig, "doch den fehlenden Rückenwind aus den USA und China wird das kaum wettmachen."
Blockbildung gefährdet China-Geschäft
Deutlich größere Verwerfungen erwarten die Deloitte-Experten bei ihrem zweiten durchgerechneten Szenario: einer verstärkten Blockbildung zwischen USA und China - auf der einen Seite Nordamerika, Europa und weite Teile Südamerikas, auf der anderen die Staaten der Brics-Organisation wie China, Russland, Indien, Brasilien und Südafrika, zu denen weitere Länder Asiens und weitere Teile Afrikas hinzustoßen könnten.
Sollte es dazu kommen, dann werde der Export nach China bis 2035 sogar um 6,0 Prozent pro Jahr schrumpfen, so die Deloitte-Prognose. Und auch Indien dürfte als Wachstumsmarkt ausfallen: Statt plus 5,7 Prozent erwarten die Experten dann minus 5,7 Prozent pro Jahr beim Export nach Indien. Ähnlich werde es in Brasilien aussehen: Aus plus 2,6 Prozent pro Jahr dürften dann minus 2,9 Prozent werden. Im Gegenzug könnten die Ausfuhren in die USA aber sogar zunehmen, prognostizieren die Deloitte-Experten. (dpa)
Chiphersteller Intel gibt Magdeburg-Projekt nicht auf
Do, 14.11.2024, 14:35: Der US-Hersteller Intel und die Landesregierung von Sachsen-Anhalt haben sich zu einer Zusammenarbeit während der angekündigten Pause eines Baus von Chipfabriken bekannt. Die enge Kooperation bleibe bestehen, teilte die Staatskanzlei mit. Intels Chief Commercial Officer Christoph Schell erklärte, die Zusammenarbeit mit dem Land basiere "auf einem gemeinsamen langfristigen Engagement für die Region und darauf, die Bedürfnisse unserer Kunden in Deutschland und ganz Europa auch in Zukunft zu erfüllen".
Intel plant in Magdeburg den Bau mehrerer Großfabriken zur Chipherstellung. Wegen Problemen am Markt kündigte das Unternehmen zuletzt aber an, die Pläne zwei Jahre aufschieben zu wollen. Intel verfügt über etwa ein Drittel der Fläche des geplanten High-Tech-Parks. Die anderen Teile sind für weitere Firmenansiedlungen wie Zulieferer vorgesehen.
In der Mitteilung heiß es, Intel bleibe Eigentümer des in Magdeburg erworbenen Grundstücks und werde das Projekt "in etwa zwei Jahren erneut bewerten, um eine optimale Anpassung an die Marktnachfrage zu gewährleisten". Auch die aktuellen Teilnehmer des Ausbildungsprogramms von Intel würden weiterhin unterstützt und qualifiziert. "Die Landesregierung und Intel werden den fortlaufenden Dialog aufrechterhalten, um zukünftige Pläne zu besprechen." (dpa)
Di, 13.11.2024, 10:37:Die deutsche Automobilindustrie steckt in der Krise und droht mit Werkschließungen und Stellenbau. Dennoch suchen viele Firmen händeringend Fachkräfte, so das überraschende Ergebnis einer Studie.
Die deutsche Autoindustrie leidet trotz Krise der Branche weiter unter akutem Fachkräftemangel. Im Schnitt seien in der Branche zwischen Juli 2023 und Juni 2024 rund 10.300 Stellen unbesetzt geblieben, so das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einer aktuellen Studie. Vor allem hoch qualifizierte Experten würden weiter gesucht
In der Automobilindustrie bleiben trotz wirtschaftlich unruhiger Zeiten Stellen unbesetzt», sagte Studienautor Jurek Tiedemann. Denn der Bedarf an Fachkräften sei wegen des Mobilitätswandels und neuer Techniken nach wie vor hoch. "Die Branche braucht dringend qualifiziertes Personal für die digitale und ökologische Transformation." Das gelte auch in wirtschaftlich unruhigen Zeiten wie jetzt.
Betriebswirte, Informatiker und Ingenieure gefragt
Gegenüber dem Vorjahre habe sich Fachkräftelücke in der Branche zwar spürbar verkleinert und sei um fast ein Drittel geschrumpft, so die Forscher. Bei Facharbeitern mit abgeschlossener Berufsausbildung sei die Zahl der unbesetzten Stellen aber sogar um sieben Prozent auf gut 3.400 gestiegen. Bei Experten mit Hochschul-Diplom oder Master-Abschluss sei die Zahl dagegen um 43 Prozent geschrumpft, liege mit mehr als 6.300 unbesetzten Stellen aber weiter auf hohem Niveau. Gefragt seien vor allem Betriebswirte, Informatiker und Ingenieure. Zusätzlichen fehlten mehr als 500 Spezialisten wie Meister oder Fachwirte.
Die rückläufige Autoproduktion habe bisher kaum Auswirkungen auf die Beschäftigung, so die Forscher. Obwohl 2023 in Deutschland fast 27 Prozent weniger Autos gebaut wurden als 2014, sei die Mitarbeiterzahl der Branche weitgehend stabil geblieben. Sie lag 2023 mit 767.000 sogar sieben Prozent höher als 2014. Seit dem Höchststand 2019 habe es hier nur einen minimalen Rückgang gegeben.
Volkswagen hatte jüngst erklärt, wegen der schwachen Auslastung und hoher Kosten betriebsbedingte Kündigungen und sogar Werksschließungen nicht länger auszuschließen. Der Betriebsrat sprach von zehntausenden Jobs, die bei der Kernmarke VW mit ihren bisher rund 120.000 Mitarbeitern bedroht sind. Auch mehrere Zulieferer wie Continental und ZF haben angekündigt, Stellen abzubauen. (dpa)
Trump-Sieg und Ampel-Aus belasten ZEW-Konjunkturerwartungen
Di, 12.11.2024, 11:37: Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im November unerwartet eingetrübt. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel gegenüber dem Vormonat um 5,7 Punkte auf 7,4 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem leichten Anstieg auf 13,2 Punkten gerechnet.
"Die Konjunkturerwartungen für Deutschland stehen unter dem Eindruck des Trump-Sieges und des Ampel-Aus", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Die Erwartungen sinken in der aktuellen Umfrage, wobei dies insbesondere auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl zurückzuführen sein dürfte."
Die bereits sehr niedrige Bewertung der Konjunkturlage verschlechterte sich im November weiter. Der entsprechende Wert fiel um 4,5 Punkte auf minus 91,4 Zähler. Volkswirte hatten mit einem Anstieg auf minus 85,0 Punkte gerechnet. (dpa/jd)
Ifo: Auftragsmangel steigt auf höchsten Wert seit 2009
Mo, 11.11.2024, 11:54: In der deutschen Wirtschaft macht Auftragsmangel immer mehr Unternehmen zu schaffen. 41,5 Prozent der Betriebe klagten darüber in einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts. Das sind 2,1 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Erhebung vor drei Monaten. Seit der Finanzkrise 2009 gab es keinen so schlechten Wert mehr. Der höchste während der Corona-Krise erhobene Auftragsmangel wurde erstmals knapp übertroffen.
"Der Mangel an Aufträgen hemmt weiterhin die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland", sagt der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Kaum eine Branche bleibt verschont." Allerdings gibt es deutliche Unterschiede. So klagen im verarbeitenden Gewerbe 47,7 Prozent der Unternehmen über fehlende Aufträge. Im Bereich Metallerzeugung und -verarbeitung sind es gar 68,3 Prozent. Auch die Herstellung von Metallerzeugnissen sowie Gummi- und Kunststoffwaren weisen mit je fast 60 Prozent stark überdurchschnittliche Werte auf. Autoindustrie und Chemie liegen mit jeweils rund 44 Prozent dagegen unter dem Durchschnitt des verarbeitenden Gewerbes. (dpa/jd)
Wirtschaftsverbände fordern nach Ampel-Aus schnelle Neuwahl
Do, 07.11.2024, 11:23: Der Bundestag soll nach dem Willen des Kanzlers am 15. Januar über eine Vertrauensfrage abstimmen. Eine Neuwahl könnte spätestens Ende März stattfinden. In der Wirtschaft sind viele für mehr Eile.
Wirtschaftsvertreter drängen nach dem Platzen der Ampel-Koalition auf eine schnelle Neuwahl. „Jeder weitere Tag mit dieser Bundesregierung ist ein verlorener Tag“, betonte der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Dirk Jandura. „Wir fordern Neuwahlen und zwar so schnell wie möglich.“ Der Bundesgeschäftsführer des Mittelstandsverbands BVMW, Christoph Ahlhaus, betonte, eine Vertrauensfrage erst im Januar sei viel zu spät. „Dieser Kanzler hat kein Vertrauen mehr.“
Eine schnelle Neuwahl forderten etwa auch der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Verband der Chemischen Industrie (VCI) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI). VDA-Präsidentin Hildegard Müller teilte mit, die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, der Wahlsieg von Donald Trump, eine neue Europäische Kommission, offene Handelsfragen mit China und der nicht wettbewerbsfähige Zustand des Wirtschaftsstandorts Deutschland erforderten schnellstmöglich eine maximal handlungsfähige und entschlossene Bundesregierung.
Nach Ansicht des Präsidenten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, braucht die Wirtschaft aktuell nichts mehr als das Vertrauen in einen wirtschaftspolitischen Kurs, der die Bedingungen für Investitionen und Wachstum endlich wieder verbessere. Man hoffe deshalb auf eine kurze Übergangsphase.
Appell an staatspolitische Verantwortung - auch der Opposition
Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, bezeichnete den Zeitpunkt des Ampel-Aus wenige Tage vor dem Beschluss für den Nachtragshaushalt 2024 und den Haushaltsbeschluss für das kommende Jahr als bitter für die Wirtschaft. In der Krise schlage auch die Stunde der staatspolitischen Verantwortung aller demokratischen Parteien. „Auch die der Oppositionen, allen voran die CDU um Friedrich Merz“, hob Müller hervor. „Sie alle sind nun aufgefordert, den Nachtragshaushalt zumindest für 2024 und am besten auch einen Nothaushalt für 2025 mitzutragen. Damit Deutschland nicht zum Stillstand kommt.“ (dpa)
ZVEI zum Aus der Ampel-Koalition
Do, 07.11.2024, 10:27: Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung, äußert sich zum Aus der Ampel-Koalition: „Eine politische Hängepartie kann sich die Wirtschaft nicht leisten. Unser Land hat Besseres verdient. Die Lage ist ernst, die Unternehmen brauchen schnell Entlastung: Bürokratie abbauen, die keinen Sinn stiftet. Den Strompreis auf ein wettbewerbsfähiges Niveau senken. Letztlich angebotsorientierte Rahmenbedingungen schaffen, die wieder Investitionen auslösen, Wachstum entfachen und damit zur Wohlstandssicherung aller beitragen. Solche Entscheidungen brauchen eine handlungsfähige, gefestigte Bundesregierung, auch um wirtschaftsorientiert auf die sich gerade konstituierende neue EU-Kommission und das neue Parlament einwirken zu können. Dass die Neuwahlen erst im März 2025 stattfinden sollen, halten wir für falsch. Deutschland braucht eine Regierung, die gestalten kann. Deshalb fordern wir Neuwahlen zum schnellstmöglichen Zeitpunkt.“ (ZVEI)
Deutsche Industrieproduktion sinkt unerwartet stark
Do, 07.11.2024, 9:22: Die Produktion in der deutschen Industrie ist auch wegen einer schwachen Entwicklung bei den Autobauern überraschend stark gefallen. Im September ging die Gesamtherstellung im Monatsvergleich um 2,5 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang erwartet, aber nur um 1,0 Prozent. Im Jahresvergleich verstärkte sich der Produktionsrückgang, von revidiert 3,0 Prozent im August auf 4,6 Prozent.
Zudem war die Fertigung im Vormonat August schwächer gestiegen als bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs im Monatsvergleich auf nur noch 2,6 Prozent von zuvor 2,9 Prozent. Auch im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich sank die Produktion von Juli bis September, um 1,9 Prozent im Vergleich zu den drei Monaten zuvor.
Der Rückschlag im September ist nach Angaben des Bundesamts unter anderem auf eine schwächere Entwicklung in der Autoindustrie zurückzuführen. Hier meldete Destatis einen Rückgang der Produktion um 7,8 Prozent zum Vormonat. Einen Dämpfer gab es auch in der chemischen Industrie. Hier ging die Fertigung um 4,3 Prozent zurück. Positiv entwickelte sich hingegen die Produktion im Maschinenbau mit einem Zuwachs um 1,7 Prozent.
Einen überdurchschnittlich starken Produktionsrückgang gab es bei den Investitionsgütern. Gesunken ist auch die Produktion von Konsumgütern und von Vorleistungsgütern. (dpa)
Deutschland: Deutlich mehr Aufträge in der Industrie
Mi, 06.11.2024, 8:23: Lichtblick für die angeschlagene deutsche Industrie: Der Auftragseingang hat sich im September überraschend deutlich vom Dämpfer im Vormonat erholt. Die Zahl der Bestellungen stieg im Monatsvergleich um 4,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Zuwachs um 1,5 Prozent erwartet. Wenn die Großaufträge herausgerechnet werden, haben die Unternehmen 2,2 Prozent mehr Bestellungen erhalten.
Im Vormonat war der Auftragseingang noch deutlich gesunken. Allerdings revidierte das Bundesamt den Rückgang im August etwas nach oben, auf nur noch 5,4 Prozent. Zuvor war ein Einbruch um 5,8 Prozent gemeldet worden. Im Jahresvergleich fiel die Entwicklung im September ebenfalls besser als erwartet aus. In dieser Betrachtung meldete das Bundesamt einen Anstieg um 1,0 Prozent, nach einem Minus um revidiert 3,4 Prozent im Vormonat.
Unter anderem meldete das Bundesamt mehr Aufträge in der Automobilindustrie. Insgesamt stieg der Auftragseingang aus dem Inland um 3,6 Prozent und aus dem Ausland um 4,4 Prozent. Dabei legten die Auftragseingänge aus der Eurozone um 14,6 Prozent zu, während die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 1,6 Prozent zurückgingen. (dpa)
(Bild: mi-connect)
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Di, 05.11.2024, 15:01: Der Elektroflugzeug-Pionier Lilium kann seine Arbeit vorerst fortführen. Das Amtsgericht Weilheim gab dem Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung statt und bestellte den Rechtsanwalt Ivo-Meinert Willrodt zum vorläufigen Sachverwalter.
Lilium-Vorstandschef Klaus Roewe sagte, das Unternehmen wolle nach der Restrukturierung mit neuen Investitionen den Elektroflieger zertifizieren lassen und in Betrieb nehmen. Die Unternehmensberatung KPMG sei mit der Suche nach Käufern oder Investoren beauftragt worden - die ersten Investorengespräche sollen in Kürze beginnen, teilte das Unternehmen mit. Die US-Börse Nasdaq habe den Handel mit Lilium-Aktien und -Optionsscheinen ab Mittwoch ausgesetzt. Zwei Rechtsanwälte, Gerrit Hölzle und Thorsten Bieg, wurden für das Insolvenz- und Sanierungsverfahren neu in die Geschäftsführung berufen.
Die ersten beiden Lilium-Jets seien in der Endmontage. Die mehr als 1.000 Mitarbeiter arbeiteten auf den ersten bemannten Flug hin. Das Unternehmen habe Bestellungen, Reservierungen, Optionen und Absichtserklärungen für mehr als 780 Lilium-Jets aus den USA, Südamerika, Europa, Asien und dem Nahen Osten. (dpa/jd)
Energieverbrauch in Industrie sinkt - wegen Produktionsminus
Mo, 04.11.2024, 11:16: Die deutsche Industrie hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Energie verbraucht - auch weil die Produktion in energieintensiven Branchen sank. Der Verbrauch ging um 7,8 Prozent auf 3.282 Petajoule zurück, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Schon 2022 war der Energieverbrauch der Industrie um 9,1 Prozent gefallen. "Der Rückgang des Energieverbrauchs in der Industrie stand im direkten Zusammenhang mit einer sinkenden Produktion in 2023. Besonders stark betroffen waren die energieintensiven Branchen, in denen die Produktion um 11,2 Prozent zurückging", erklärte die Behörde.
Der am meisten verwendete Energieträger in der Industrie blieb trotz eines spürbaren Rückgangs Erdgas (28 Prozent), vor Strom, Mineralölen und Mineralölprodukten und Kohle.
Chemieindustrie beim Energieverbrauch weiter an der Spitze
Größter Energieverbraucher unter den Industriezweigen war 2023 erneut die Chemieindustrie mit einem Anteil von 26,5 Prozent am Gesamtenergieverbrauch der Industrie. Es folgten die Metallerzeugung und -bearbeitung mit 23,9 Prozent sowie die Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 10,3 Prozent.
In der Chemiebranche wurden allerdings fast ein Drittel der Energieträger (31,6 Prozent) als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nicht energetisch eingesetzt. Die deutsche Chemieindustrie, die unter gestiegenen Energiepreisen leidet, musste 2023 einen Produktionsrückgang von elf Prozent verkraften. Dieses Jahr soll die Herstellung dem Branchenverband VCI zufolge wieder um 3,5 Prozent steigen. (dpa)
Fachkongress Fabrikplanung
(Bild: narong - stock.adobe.com)
Auf dem 21. Fachkongress Fabrikplanung treffen sich unter anderem Fabrikplaner:innen, Werksleiter:innen und Ingnieur:innen, um über die Herausforderungen der Branche zu diskutieren.
Siemens kauft US-Softwareunternehmen Altair für 9,2 Milliarden Euro
Do, 31.10.2024, 10:25: Je nach Betrachtung ist es die größte oder zweitgrößte Übernahme der Konzerngeschichte: Mit einer milliardenschweren Übernahme will Siemens sein Softwaregeschäft stärken. Der Münchner Konzern will dazu die US-amerikanische Altair Engineering Inc. für rund 10 Milliarden US-Dollar (rund 9,2 Milliarden Euro) übernehmen, wie Siemens mitteilte. Einer von Siemens unterzeichneten Vereinbarung zufolge sollen die Altair-Aktionäre 113 Dollar pro Anteil erhalten.
Altair bietet Industrie-Software für Unternehmen etwa in der Luftfahrt-, Automobil- und Energiebranche sowie im Bereich Finanzdienstleistungen an. Die Nachfrage hiernach dürfte den Erwartungen zufolge mit der zunehmenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Alltag steigen.
Siemens-Chef Roland Busch sprach von einem "bedeutenden Meilenstein" für den Konzern. "Durch die Kompetenzen von Altair in den Bereichen Simulation, Hochleistungsrechnen, Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz zusammen mit Siemens Xcelerator entsteht das weltweit umfassendste KI-gestützte Design- und Simulationsportfolio."
Der Vollzug des Kaufs wird für die zweite Hälfte des kommenden Jahres erwartet. Altair Engineering hat rund 3.500 Mitarbeiter. (dpa/jd)
United Grinding will GF Machining Solutions übernehmen
Mi, 30.10.2024, 09:35: Die United Grinding Group erweitert ihr Produktportfolio durch eine strategische Akquisition: Heute hat die United Grinding Group die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit der Georg Fischer AG (GF) zum Erwerb ihrer GF Machining Solutions Division (GFMS) bekannt gegeben. Das Ziel der Übernahme ist laut United Grinding, sich im Markt noch schlagkräftiger aufzustellen und die weltweiten Kunden künftig mit noch umfassenderen Lösungen zu bedienen.
Gemeinsam wollen United Grinding und GFMS ihre Kräfte bündeln, um zu einem globalen Leader im Maschinenbau für die Ultrapräzisionsbearbeitung werden. Der Wert der Transaktion liegt zwischen 630 und 650 Millionen Schweizer Franken (zwischen 670 und 690 Euro). Der Abschluss der Transaktion wird für Q1/Q2 2025 erwartet, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Behörden.
Die Fabrik des Jahres zählt zu den renommiertesten Industrie-Wettbewerben in Europa. Auf dem gleichnamigen Kongress werden jedes Jahr die Gewinner geehrt.
Nutzen Sie Ihre Chance und melden Sie sich jetzt zum Wettbewerb an! Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es auf der Website der Fabrik des Jahres: Hier klicken!
Hören Sie sich auch die Podcast-Sonderfolge zur Fabrik des Jahres an. Johann Kraus von Rohde & Schwarz erklärt darin unter anderem, wie auch Ihr Werk gewinnen kann. Hier kommen Sie zu Industry Insights!
Schneider Electric übertrifft Umsatzerwartungen
Mi, 30.10.2024, 8:17: Der französische Technologiekonzern Schneider Electric ist dank guter Geschäfte etwa in Nordamerika im dritten Quartal etwas schneller gewachsen als gedacht. Der Konzernumsatz stieg aus eigener Kraft gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent auf 9,3 Milliarden Euro, wie der Siemens-Konkurrent. Analysten hatten im Schnitt mit etwas weniger gerechnet. Neben Nordamerika habe der Erlös auch in kleineren Märkten wie Osteuropa und Südamerika deutlich zugelegt. Kunden interessierten sich vor allem für Produkte in den Bereichen Energiemanagement und Softwarelösungen.
Konzernchef Peter Herweck legte wie üblich zum dritten Quartal keine Gewinnkennzahlen offen. Zugleich bestätigte er die Jahresziele eines organischen Umsatzwachstums um 6 bis 8 Prozent sowie eines organischen Anstiegs des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) um 9 bis 13 Prozent.
Unterdessen ist Schneider Electric mit einer Entscheidung der französischen Wettbewerbsbehörde konfrontiert, mehrere Unternehmen im Zusammenhang mit Geschäften rund um Stromverteilung in Frankreich zu sanktionieren. Schneider Electric soll für Unstimmigkeiten bei seinen Vertriebspraktiken eine Geldstrafe von 207 Millionen Euro zahlen. Das Unternehmen weist aber die Vorwürfe zurück und behält sich das Recht vor, in Berufung zu gehen. (dpa)
IG Metall: Tausende Beschäftigte bei Porsche-Warnstreiks
Di, 29.10.2024, 11:32: In der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg hat es mit Ablauf der Friedenspflicht um Mitternacht erste Warnstreiks gegeben. Beim Autobauer Porsche in Stuttgart legten nach Angaben der IG Metall tausende Beschäftigte ihre Arbeit nieder. In der Nachtschicht beteiligten sich demnach zunächst rund 500 Beschäftigte am Warnstreik. In der Frühschicht seien es rund 4.000 Beschäftigte gewesen. Weitere Warnstreiks soll es am Dienstag unter anderem auch bei Bosch in Reutlingen, ZF in Friedrichshafen und Daimler Buses in Neu-Ulm geben.
Die Positionen von Gewerkschaft und Arbeitgebern lagen nach der zweiten Verhandlungsrunde noch weit auseinander. Die IG Metall fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Geld mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten bei einer Laufzeit von 27 Monaten zwei Steigerungen von 1,7 und 1,9 Prozent an, wobei die erste Stufe erst im Juli 2025 greifen soll.
Beginnen soll die dritte Verhandlungsrunde an diesem Dienstag in den Tarifgebieten Küste und Niedersachsen. In Baden-Württemberg findet die dritte Runde am Donnerstag in Böblingen statt. In den Gesprächen wird geschaut, wo eine Annäherung möglich scheint. Wenn sich ein Pilotbezirk herauskristallisiert, wird dort stellvertretend zu Ende verhandelt. In den regional gefassten Flächentarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie sind gleich mehrere Schlüsselbranchen der deutschen Industrie versammelt, darunter der Maschinenbau und große Teile der Autoindustrie. (dpa)
Thyssenkrupp veräußert Elektrobandgeschäft in Indien
Mo, 21.10.2024, 09:45: Thyssenkrupp hat die indische Gesellschaft Thyssenkrupp Electrical Steel India Private Ltd. an JSW Steel Limited und JFE Steel Corporation verkauft. Das indisch-japanische Konsortium erwirbt das indische Elektrobandgeschäft von Thyssenkrupp für einen Kaufpreis von rund 440 Millionen Euro. Thyssenkrupp Electrical Steel India ist Teil der Business Unit Electrical Steel, die zur Division Steel von Thyssenkrupp gehört. Der Hauptstandort von Thyssenkrupp Electrical Steel India befindet sich in Nashik, rund 150 Kilometer von der indischen Wirtschaftsmetropole Mumbai entfernt. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 500 Mitarbeiter in Indien. Das Käuferkonsortium besteht aus dem größten indischen Stahlhersteller, JSW Steel Limited, der Teil der JSW Group, einem indischen Industriekonglomerat, ist, und der JFE Steel Corporation, dem zweitgrößten Stahlhersteller Japans. Der Abschluss der Transaktion wird in den nächsten Monaten erwartet. Der Verkauf des indischen Unternehmens erfolgt aus marktstrategischen Gründen. (Thyssenkrupp)
Keine Bundeshilfen für Flugtaxi-Anbieter Lilium
Mi, 16.10.2024, 12:01: Das Münchner Start-up-Unternehmen will in Kürze ein elektrisches Flugtaxi auf den Markt bringen und braucht eine staatliche Kreditbürgschaft. Aber vom Bund wird es nichts geben. Die Folgen sind offen.
Der Elektroflugzeug-Pionier Lilium bekommt keine Unterstützung vom Bund. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die Ampel-Koalition eine Bürgschaft über 50 Millionen Euro abgelehnt. Dem Vernehmen waren vor allem die Grünen dagegen, die Haushälter der SPD und zuletzt auch die der FDP hätten wohl zugestimmt. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.
Das Start-up-Unternehmen arbeitet an einem vollelektrischen, senkrecht startenden und landenden Flugtaxi. Der Erstflug soll Anfang 2025 stattfinden, die ersten Maschinen sollen 2026 an Kunden ausgeliefert werden. Aber das kostet erst einmal viel Geld; allein im ersten Halbjahr 2024 wurden rund 200 Millionen Euro ausgegeben. Bislang wird das an der US-Börse Nasdaq gelistete Unternehmen von rund 70 Investoren finanziert.
SPD-Haushälter Dennis Rohde sagte: "Deutschland kann es sich gerade nicht leisten, dass Industriearbeitsplätze der Zukunft verschwinden. Deshalb hätten wir als SPD dieser klimaneutralen Zukunftstechnologie gern staatlich unter die Arme gegriffen. Leider gab es für diese wirtschaftspolitische Überzeugung keine Mehrheit in der aktuellen Koalition."
"Kein gutes Signal für Hightech-Standort"
Der FDP-Obmann im Haushaltsausschuss, der Aschaffenburger Abgeordnete Karsten Klein, sagte, für die FDP-Fraktion hätten nach tiefgehenden Analysen die Chancen für eine Bundeshilfe überwogen. "Das Scheitern ist kein gutes Signal für das Unternehmen, die Arbeitsplätze und den Hightech-Standort Bayern." Zugleich kritisierte er die bayerische Staatsregierung: Sie müsse endlich Instrumente auf den Weg bringen, die es Start-ups in Bayern einfacher macht und vor allem mehr Planungssicherheit gibt.
Das bayerische Kabinett hatte im September beschlossen, Lilium eine Kreditbürgschaft über 50 Millionen Euro zu gewähren - allerdings unter der Voraussetzung, dass sich der Bund in gleicher Weise beteiligt. Lilium und die bayerische Staatsregierung wollten sich zu den aktuellen Vorgängen in Berlin zunächst nicht äußern.
Lilium beschäftigt rund 500 Luftfahrtingenieure und hat für seine elektrischen Flugtaxis bereits Kunden mit über 700 Fest- und Vorbestellungen in den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und vielen anderen Ländern. Ein Unternehmenssprecher sagte: "Frankreich hat uns erhebliche Förderung in Aussicht gestellt, wenn wir einen zweiten Standort in Südwestfrankreich eröffnen." (dpa)
Airbus streicht 2.500 Stellen
Mi, 15.10.2024, 14:14: Nach hohen Verlusten hatte Airbus bereits Konsequenzen angekündigt. Jetzt ist klar, wo gespart wird.
Airbus will in seiner kriselnden Rüstungs- und Raumfahrtsparte bis zu 2.500 Stellen streichen. Der Abbau soll bis Mitte 2026 erfolgen, kündigte der Konzern weiter an. Die Rüstungs- und Raumfahrtsparte von Airbus beschäftigt in Deutschland und anderen europäischen Ländern annähernd 35.000 Menschen.
Die Raumfahrtsparte des europäischen Konzerns musste im ersten Halbjahr Abschreibungen in Höhe von 989 Millionen Euro verbuchen und verhagelte dem Airbus-Konzern damit die Zwischenbilanz. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in Gesprächen mit den Gewerkschaften.
Airbus-Chef Guillaume Faury hatte bei Vorlage der Halbjahresbilanz auf die großen Herausforderungen im Raumfahrtgeschäft verwiesen und angekündigt: "Wir gehen jetzt die Wurzeln des Themas an." (dpa)
Verband: Viele Metall- und Elektro-Jobs fallen weg
Mi, 15.10.2024, 09:29: Die größte deutsche Industriebranche steckt in der Krise. Der Arbeitgeberverband kündigt einen Stellenabbau an und fordert tiefgreifende Reformen für die Wirtschaft - nach einem umstrittenen Vorbild.
In der deutschen Metall- und Elektroindustrie könnten nach Arbeitgeberangaben in den nächsten Jahren Zehntausende Arbeitsplätze wegfallen. "Ich erwarte, dass wir in der Metall- und Elektroindustrie in den nächsten fünf Jahren 250.000 bis 300.000 Arbeitsplätze verlieren könnten", sagte Gesamtmetall-Präsident Stefan Wolf den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Noch sind in der größten deutschen Industriebranche nach Verbandsangaben rund vier Millionen Menschen beschäftigt.
Wolf sagte, in den nächsten Jahren gingen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Deshalb könnten die Unternehmen den Stellenabbau "möglichst sozialverträglich" gestalten. Gleichzeitig gebe es einen Arbeitnehmermangel. "Insofern werden wir trotz abgebauter Arbeitsplätze mehr arbeiten müssen." Wolf verlangte mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten.
"Wir befinden uns in einer strukturellen Krise"
In der Metall- und Elektroindustrie laufen Tarifverhandlungen. Ab Ende Oktober ist mit Warnstreiks zu rechnen. Im Mai hatte Wolf in einem Interview angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage gesagt, in den nächsten drei bis vier Jahren könne die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche um 40.000 bis 50.000 sinken.
Wolf sagte nun den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Wir befinden uns in einer strukturellen Krise." Energiepreise, Unternehmenssteuern und Sozialabgaben sowie bürokratische Lasten seien zu hoch.
Die letzte gute gemachte Strukturreform sei die Agenda 2010 gewesen, sagte Wolf. Die umstrittene Reform vor rund 20 Jahren war mit Einschnitten in das Sozialsystem verbunden. Wolf sprach von einer Politik für Menschen und Arbeitsplätze. Er sagte: "Jetzt brauchen wir dringend eine Agenda 2040." (dpa)
Triebwerksbauer MTU hebt Gewinnprognose an
Di, 15.10.2024, 14:23: Gut laufende Geschäfte stimmen den Triebwerksbauer MTU optimistischer für die Gewinnentwicklung im laufenden Jahr. Der Dax-Konzern rechnet für 2024 nun mit einem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von etwas über einer Milliarde Euro, statt den bisher avisierten 0,95 bis 0,98 Milliarden Euro. Damit wäre das Wachstum im Vergleich zu den 2023 erzielten 0,82 Milliarden Euro noch größer.
Analysten erwarten im Mittel laut vom Unternehmen zur Verfügung gestellter Daten einen operativen Gewinn eher am oberen Ende der alten Zielspanne. Die MTU-Aktien erklommen auf die Nachrichten hin ein Rekordhoch von 305,60 Euro. Zuletzt legte der Kurs noch um 5,3 Prozent zu.
Den Jahresumsatz sieht die Unternehmensführung weiterhin zwischen 7,3 und 7,5 Milliarden Euro. (dpa)
(Bild: SV Veranstaltungen)
DIe Industrial Metaverse Conference erkundet die neuesten Entwicklungen und Innovationen an der Schnittstelle von Industrie und virtuellen Welten. Die Konferenz bringt führende Experten, Technologen und Geschäftsstrategen zusammen, um Einblicke in die Verwendung von Metaverse-Technologien in der Fertigung, Automatisierung und digitalen Transformation zu teilen.
Di, 15.10.2024, 13:12: Die deutsche Industrie will von der Politik mehr Spielraum für unternehmerische Entscheidungen. Wenn die Firmen im internationalen Wettbewerb bestehen und gleichzeitig die Umstellung zu mehr Klimaschutz schaffen sollten, dann brauche es "Ermöglichung, Beschleunigung, Aufgeschlossenheit für Technologie, Chancenorientierung für Innovation und endlich ein Anerkenntnis von unternehmerischer Freiheit, Verantwortung, Kreativität", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm in Berlin. "Uns fällt schon was ein, wenn man uns lässt."
Der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) warnte beim Klimakongress der Branche davor, beim Umstieg auf eine klimafreundlichere Wirtschaft die Wettbewerbsfähigkeit zu vernachlässigen. Die Unternehmen wollten Klimaneutralität erreichen - aber das werde nur funktionieren, wenn sie gesund und weltweit konkurrenzfähig seien. Aktuell werde die Branche durch komplexe Vorschriften und eine starke technologische Einengung eher behindert.
"Wir müssen klimaneutral werden und wettbewerbsfähig bleiben. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel", betonte Russwurm. Aktuell aber litten die Unternehmen unter strukturellen Standortschwächen. Es gebe ausufernde Kosten, Bürokratie, Detailregulierung und einen enormen Modernisierungsstau bei Infrastruktur und digitaler Verwaltung. Zusammen mit dem Fachkräftemangel sei das ein gefährlicher Mix. Klimaneutralität zu erreichen, indem die Industrien abwanderten, könne keine Lösung sein, warnte Russwurm.
Die Politik müsse mutig gegensteuern - auch weil andere Industrienationen wie China und die USA nicht den gleichen Weg einschlügen. "Der Rest der Welt folgt uns nicht", betonte der Industriepräsident. "Nicht in vergleichbarer Ambition, nicht auf vergleichbarem Weg und nicht mit vergleichbaren Fristen." (dpa)
Alles Wissenswerte zum Thema CO2-neutrale Industrie
Sie wollen alles wissen zum Thema CO2-neutrale Industrie? Dann sind Sie hier richtig. Alles über den aktuellen Stand bei der klimaneutralen Industrie, welche technischen Innovationen es gibt, wie der Maschinenbau reagiert und wie die Rechtslage ist erfahren Sie in dem Beitrag "Der große Überblick zur CO2-neutralen Industrie".
Um die klimaneutrale Industrie auch real werden zu lassen, benötigt es regenerative Energien. Welche Erneuerbaren Energien es gibt und wie deren Nutzen in der Industrie am höchsten ist, lesen Sie hier.
Do., 10.10.2024, 12:44: Der frühere Chef des indischen Firmenimperiums Tata, Ratan Tata, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Der Tod wurde von der Tata-Gruppe bestätigt. Unter Ratan Tatas Führung habe der Konzern seine weltweite Präsenz ausgeweitet, wurde der Vorsitzende der Muttergesellschaft Tata Sons, Natarajan Chandrasekaran, von der Gruppe auf der Plattform X zitiert. Nach Berichten indischer Zeitungen starb Tata in Mumbai in einem Krankenhaus, wo er aufgrund altersbedingter Gesundheitsprobleme behandelt worden war.
Tata war einer der bekanntesten Großindustriellen des bevölkerungsreichsten Landes. Nach zwei Jahrzehnten war er Ende 2012 von der Spitze des Mischkonzerns zurückgetreten, der nach eigenen Angaben in mehr als 100 Ländern aktiv ist. Die Gruppe stellt unter anderem Autos und Stahl her und bietet IT- sowie Finanzdienstleistungen an. (dpa)
Daimler Truck in Brasilien wegen Diskriminierung verurteilt
Mo, 07.10.2024, 12:44: Der deutsche Fahrzeugbauer Daimler Truck ist in Brasilien wegen der Diskriminierung von Beschäftigten zu einer Entschädigungszahlung von 40 Millionen Reais (etwa 6,6 Millionen Euro) verurteilt worden. Arbeitnehmer, die bei ihrer Arbeit Verletzungen erlitten hätten, seien bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz in dem Werk in Campinas "isoliert und schikanösen und demütigenden Situationen" ausgesetzt worden, hieß es laut dem Urteil des regionalen Arbeitsgerichts.
Aus dem Werk im brasilianischen Bundesstaat São Paulo seien auch Fälle von rassistischer Diskriminierung gemeldet worden. Die Entscheidung in zweiter Instanz kann beim Obersten Arbeitsgericht (TST) angefochten werden.
Eine Sprecherin des Unternehmens Mercedes Benz do Brasil, das zu Daimler Truck gehört, sagte auf Anfrage: "Das Unternehmen äußert sich nicht zu laufenden Fällen und betont, dass es alle Maßnahmen ergreift, um die Gesundheit und Sicherheit seiner Arbeitnehmer zu respektieren und zu schützen."
Die Zivilklage wurde von der Staatsanwaltschaft eingereicht. Neben der Entschädigungszahlung muss das Unternehmen eine Reihe von Verpflichtungen erfüllen, unter anderem die Ausarbeitung interner Programme, die Belästigung und Diskriminierung verhindern sollen. (dpa)
Fachkongress Fabrikplanung
(Bild: narong - stock.adobe.com)
Auf dem 21. Fachkongress Fabrikplanung treffen sich unter anderem Fabrikplaner:innen, Werksleiter:innen und Ingnieur:innen, um über die Herausforderungen der Branche zu diskutieren.
BMBF kappt Basis der Forschungs- und Innovationspipeline Batterie
Fr, 4.10.2024, 11:05: Industrieverbände warnen vor dem Verlust der Zukunftstechnologie Batterie.
Zum zweiten Mal in diesem Jahr streicht das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) überraschend den Stichtag zum Einreichen neuer Vorschläge zur Batterieforschung: Projektskizzen zum BMBF-Programm „Forschung und Entwicklung (FuE) an Batterietechnologien für technologisch souveräne, wettbewerbsfähige und nachhaltige Batteriewertschöpfungsketten“ können nicht mehr eingereicht werden. Parallel dazu werden aktuell Forschungseinrichtungen darüber informiert, dass bereits ausgearbeitete Rahmenpläne für Kompetenzcluster unter anderem in der Produktions- und Materialforschung sowie die darauf eingereichten Skizzen neuer Forschungsvorhaben nicht mehr gefördert werden.
Damit steigt das BMBF de facto aus der Zukunftstechnologie Batterie, einem der aktuell ökologisch und ökonomisch bedeutsamsten Forschungsfelder aus, kritisieren der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband Deutscher Maschinen – und Anlagenbau (VDMA), das Kompetenznetzwerk Lithium-Ionen Batterien (KLiB) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI). Das BMBF verschließe damit die Quelle der Forschungs- und Innovationspipeline, die in der industriellen Umsetzung, aber auch in der weiterhin geförderten „Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB)“ in Münster mündet.
Dies sei umso unverständlicher, da andere globale Wirtschaftsregionen massiv FuE in dieser Zukunftstechnologie verstärken. Der Schritt des BMBF konterkariere das gemeinsame Ziel der Bundesregierung, dass „Deutschland zu einem Zentrum für Forschung, Fertigung und Recycling von Batteriezellen“ werden soll. VCI, VDMA, KLiB und ZVEI fordern daher, dass die Bundesregierung klare Signale sendet, die Batterieforschung fortzusetzen und sogar weiter auszubauen, um den Verunsicherungen und dem bereits erfolgenden Abbau der Batterieforschung zu begegnen. (ZVEI)
Maschinenbau mit Orderplus im August - aber keine Trendwende
Mi, 2.10.2024, 11:07: Der deutsche Maschinenbau bleibt skeptisch, auch wenn sich die Auftragsbücher zuletzt wieder füllten. Für die Branche wichtige Märkte schwächeln, auch deshalb sind die Aussichten weiter mau.
So hat die deutsche Maschinenbau-Industrie hat im August dank eines Orderzuwachses aus dem Ausland mehr Bestellungen als im Vorjahresmonat registriert. Wie der Branchenverband VDMA mitteilte, legte der um Preisänderungen bereinigte Auftragseingang des wichtigen Industriezweigs gegenüber August 2023 um sieben Prozent zu.
VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann sieht allerdings lediglich einen "Ausreißer nach oben", die Talsohle beim Auftragseingang sei noch nicht erreicht. So sei der Vorjahreswert der Bestellungen extrem schwach und daher die Basis niedrig gewesen. Außerdem seien im August mehr Großanlagen aus Nicht-EU-Ländern geordert worden, während die Aufträge aus dem Euroraum stagniert hätten.
Auftragsminus von Juni bis August
Insgesamt schrumpfte der Wert der Order aus dem Inland im August im Vergleich zum Vorjahresmonat um sieben Prozent, während die Auslandsbestellungen um 13 Prozent zunahmen. Im weniger von Schwankungen geprägten Zeitraum Juni bis August gaben die Bestellungen um real drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nach.
Der Wert der Aufträge aus dem Inland verringerte sich dabei um sechs Prozent, und aus dem Ausland sank der Auftragseingang um ein Prozent. Auch hier fiel die Entwicklung der Bestellungen aus dem Euroraum und den Nicht-EU-Ländern unterschiedlich aus: Aus den Euro-Ländern kamen den Angaben zufolge sechs Prozent weniger Order, während bei den Aufträgen aus Nicht-EU-Ländern ein leichter Zuwachs von einem Prozent verbucht wurde.
Erst im September hatte der VDMA seine Prognose zur Produktion im laufenden Jahr nochmals deutlich abgesenkt. Der Verband geht nunmehr davon aus, dass die Produktion preisbereinigt um rund acht Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen wird, nachdem zuvor noch ein Minus von vier Prozent erwartet worden war.
Zur Begründung hatte die Branche unter anderem auf Schwächen in wichtigen Märkten wie USA und China verwiesen. Für das kommende Jahr stellt sich der VDMA angesichts bislang schwacher Bestellungen auf einen Produktionsrückgang von zwei Prozent ein. (dpa)
Deutsche US-Exporte sinken bei Wiederwahl Trumps um 14,9%
Do, 24.09.2024 10:45: Sollte Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewinnen, könnten die deutschen Exporte in die USA um 14,9 Prozent zurückgehen. Besonders stark betroffen wären dabei die deutschen Autoexporte in die USA mit minus 32 Prozent und die Pharmaexporte mit minus 35 Prozent. Die deutschen Exporte nach China könnten insgesamt um fast 9,6 Prozent zurückgehen. Das zeigen Simulationen des ifo Instituts und von EconPol Europe für den Fall, dass Trump seine Wahlkampfversprechen wahr macht und neue Zölle einführt. In diesem Szenario würden die USA Zölle von 60 Prozent auf Waren aus China und von 20 Prozent auf Waren aus allen anderen Ländern erheben. „Sollte Trump wiedergewählt werden und einen neuen Handelskrieg mit China beginnen, würde die Exportnation Deutschland stark darunter leiden“, sagt ifo-Handelsexpertin Lisandra Flach.
Andere Exporte würden zunehmen
Gleichzeitig könnten umfangreiche US-Zölle die deutschen Exporte nach Kanada (3,3%), Mexiko (3,1%) und innerhalb der EU (0,4%) ankurbeln, während sich die deutschen Exporte in den Rest der Welt kaum verändern würden (minus 0,2%). Insgesamt könnten die deutschen Exporte um rund 2% zurückgehen. Dies entspräche einer Minderung der deutschen Exporte um 35 Milliarden Euro (zu Preisen von 2023). Die größten Exporteinbußen würden die deutsche Automobilindustrie (minus 4,9%) und die Pharmaindustrie (minus 4,7%) verzeichnen.
US-Zölle auf China würden zudem die chinesische Nachfrage nach Vorprodukten aus Deutschland negativ beeinflussen. Dies ist einer der Gründe, warum die deutschen Exporte nach China im Falle von US-Zöllen stark zurückgehen. „Unsere Berechnungen basieren auf einseitigen Handelszöllen der USA, wie sie Trump im Wahlkampf angekündigt hat. Würden andere Länder wie China im Gegenzug Vergeltungszölle erheben, wären die negativen Auswirkungen für Deutschland deutlich größer“, sagt ifo-Forscher Andreas Baur. (ifo Institut)
Ifo-Geschäftsklima trübt sich vierten Monat in Folge ein
Di, 24.09.2024 10:45: Es ist der vierte Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers in Folge und der tiefste Stand seit Januar. Die deutsche Wirtschaft gerate immer stärker unter Druck, heißt es beim Ifo.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September abermals verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima fiel um 1,2 Punkte auf 85,4 Zähler, wie das Ifo-Institut in München mitteilt. Es ist der vierte Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers in Folge und der tiefste Stand seit Januar. Volkswirte hatten einen weiteren Stimmungsdämpfer erwartet, waren aber im Schnitt von einem schwächeren Dämpfer auf 86 Punkte ausgegangen.
"Die deutsche Wirtschaft gerät immer stärker unter Druck", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Unternehmen hätten sich insbesondere mit den laufenden Geschäften weniger zufrieden gezeigt. Im Verarbeitenden Gewerbe sei die Stimmung auf den niedrigsten Wert seit Sommer 2020 gesunken, sagte Fuest. Die rund 9.000 vom Ifo-Institut befragten Unternehmen bewerteten die Aussichten auf ihre künftigen Geschäfte insgesamt erneut schlechter. Auch die Beurteilung der aktuellen Lage fiel schwächer aus als im Monat zuvor. (dpa)
Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe steigt leicht an
Mi, 18.09.2024 09:41:
Gemäß vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) ist der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe im Juli 2024 gegenüber Juni 2024 saison- und kalenderbereinigt um 1,0 Prozent gestiegen. Dies markiert den ersten Anstieg des Auftragsbestands im Vormonatsvergleich seit Dezember 2023. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2023 lag der Auftragsbestand im Juli 2024 kalenderbereinigt bei 4,3 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Der Anstieg des Auftragsbestands im Juli 2024 ist insbesondere auf die Entwicklung im sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge, Militärfahrzeuge) zurückzuführen. Der Auftragsbestand stieg im Vergleich zum Vormonat um 2,6 Prozent. Dies ist auf mehrere Großaufträge zurückzuführen. Auch der Anstieg im Bereich Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+3,4 Prozent) wirkte sich positiv aus. Einen negativen Einfluss auf das Gesamtergebnis hatte der Rückgang im Bereich Maschinenbau (-1,0 Prozent).
Die offenen Aufträge aus dem Inland stiegen im Juli 2024 gegenüber Juni 2024 um 2,1 Prozent. Der Bestand an Aufträgen aus dem Ausland lag 0,4 Prozent höher.
Der Auftragsbestand bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg um 1,1 Prozent. Im Bereich der Vorleistungsgüter verzeichnen wir ein Wachstum des Auftragsbestandes von 1,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, im Bereich der Konsumgüter von 0,5 Prozent.
Reichweite des Auftragsbestands steigt auf 7,3 Monate
Im Juli 2024 stieg die Reichweite des Auftragsbestands auf 7,3 Monate (Juni 2024: 7,2 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern erhöhte sich die Reichweite von 9,7 Monaten auf 9,9 Monate. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern sowie bei den Herstellern von Konsumgütern blieb die Reichweite jeweils konstant bei 4,1 beziehungsweise 3,5 Monaten.
Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der vergangenen zwölf Monate berechnet.
(Destatis)
Intel verschiebt Baustart von Chipfabrik in Magdeburg
Di, 17.09.2024 08:14: Intel versprach für ein neues Werk in Magdeburg die modernste Chipfertigung der Welt. Doch jetzt liegt das Projekt vorerst auf Eis. Der klamme Branchenpionier investiert lieber zuhause in den USA.
Intel verschiebt den Start für den Bau seines 30 Milliarden Euro teuren Chipwerks in Magdeburg. Konzernchef Pat Gelsinger stellte eine Verzögerung von rund zwei Jahren in Aussicht - machte aber deutlich, dass es nur eine Schätzung auf Basis der erwarteten Nachfrage sei. In der Bundesregierung ging sofort eine Debatte los, wie nun die eingeplanten Milliarden-Subventionen verwendet werden könnten.
Erster Spatenstich für dieses Jahr erhofft
Intel hatte in Sachsen-Anhalt den Bau von zunächst zwei Chip-Fabriken angekündigt. Dabei sollten rund 3000 Arbeitsplätze entstehen. Der erste Spatenstich war für dieses Jahr angepeilt worden. Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro für die Ansiedlung in Aussicht gestellt. Die Freigabe der EU-Kommission dafür steht aber noch aus.
Noch vor wenigen Monaten hatte Gelsinger gesagt, dass in Magdeburg die modernsten Produktionsverfahren zum Einsatz kommen sollten, mit denen Intel zur erfolgreicheren Konkurrenz aufschließen will. Doch der Konzern kämpft mit Geldsorgen - und war gezwungen, irgendwo den Rotstift anzusetzen.
Bei dieser Abwägung gewann der Heimatmarkt: Gelsinger bekräftigte die Investitionen in den US-Bundesstaaten Ohio, Arizona, Oregon und New Mexico - und kündigte einen zweijährigen Stopp auch für die Pläne in Polen an. (dpa)
Tech-Sektor und Industrie: Europa sucht Anschluss
Di, 19.09.2024, 10:23: Europas Unternehmen hinken hinterher. Es seien Milliarden-Investitionen in die Wirtschaft nötig, warnt ein Bericht für die EU-Kommission. Doch auf eine zentrale Frage gibt es keine klare Antwort.
Konkurrenzkampf mit den USA und China, gigantischer Investitionsbedarf und dazu der Klimawandel: Die europäische Wirtschaft muss nach Ansicht des ehemaligen italienischen Regierungschefs und EZB-Chefs Mario Draghi deutlich innovativer werden, um nicht den Anschluss zu verlieren. Die EU stehe vor einer existenziellen Herausforderung», schreibt der 77-Jährige in einem von der Europäischen Kommission vor rund einem Jahr in Auftrag gegebenen Bericht.
Wenn die hiesige Wirtschaft nicht produktiver werde, werde man gezwungen sein, die eigenen Ansprüche etwa in Bezug auf Klimaschutz, die Entwicklung innovativer Technologien oder das eigene Sozialmodell zurückzuschrauben. Europa stecke in einer statischen Industriestruktur fest, so der Wirtschaftswissenschaftler und frühere Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB). Es tauchten nur wenige neue Unternehmen auf, die die bestehenden Industrien veränderten oder neue Wachstumsmotoren entwickelten.
Europa schwächelt im Tech-Sektor
In der EU befürchten viele, dass hiesige Unternehmen den Anschluss verlieren könnten. So hatte dieses Jahr bereits ein anderer Bericht, den die EU-Staats- und Regierungschefs in Auftrag gegeben hatten, festgehalten: Während die Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung in den USA zwischen 1993 und 2022 um fast 60 Prozent gestiegen sei, habe der Anstieg in Europa weniger als 30 Prozent betragen.
Draghi führt dies nun vor allem auf den Technologiesektor zurück. "Europa hat die durch das Internet ausgelöste digitale Revolution und die damit verbundenen Produktivitätsgewinne weitgehend verpasst", heißt es in seinem Bericht. Die EU sei schwach bei neuen Technologien, die das künftige Wachstum antreiben.
Milliardenschwere Investitionen nötig
Nur 4 der 50 größten Technologieunternehmen der Welt seien europäische Unternehmen. Um den Anschluss nicht zu verlieren, seien Investitionen erforderlich, mahnt Draghi. Als Größenordnung nennt er unter Berufung auf Zahlen der EU-Kommission einen zusätzlichen Investitionsbedarf von mindestens 750 Milliarden bis 800 Milliarden Euro jährlich. Dabei könnten unter Umständen klimafreundliche Technologien das Wachstum in der EU ankurbeln.
Als weitere Herausforderung nennt der Italiener die alternde Bevölkerung: "Bis 2040 werden jährlich zwei Millionen Arbeitnehmer vom Arbeitsmarkt verschwinden." Zudem verlangsame sich der Welthandel, und Europa habe mit Russland einen günstigen Energielieferanten verloren.
Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, verweist darauf, dass hohe Energiepreise, zu viel Bürokratie und eine schleppende digitale Transformation große Hindernisse für mehr Wettbewerbsfähigkeit seien und abgebaut werden müssten. Draghi habe die richtige Botschaft.
Lage der Autoindustrie "nicht rosig"
Dass die europäische Wirtschaft unter Druck steht, zeigt sich derzeit besonders klar in Deutschlands größtem Industriezweig, der Autobranche. Volkswagen - Europas größter Autobauer - hatte angekündigt, angesichts der sich zuspitzenden Lage den eingeschlagenen Sparkurs bei der Kernmarke VW noch einmal zu verschärfen.
Werksschließungen und Kündigungen stehen im Raum. Aber auch bei anderen Herstellern ist die Lage angespannt. "Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug", sagte jüngst Anita Wölfl, vom Münchener Ifo-Institut.
"Die Ankündigungen von Werksschließungen besorgen mich sehr", sagte der scheidende Industriekommissar Thierry Breton dem 'Handelsblatt'. Die Lage der Branche sei nicht rosig», es bringe nichts, sie zu beschönigen. Breton führt die Krise darauf zurück, dass es europäischen Herstellern nicht gelingt, ihre Kunden von der Elektromobilität zu überzeugen. Es müsse darum gehen, "unser Know-how, unsere Innovationskraft und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren und zu erhalten", forderte der französische Kommissar.
Wettbewerbsfähigkeit oben auf Tagesordnung
Europas Wettbewerbsfähigkeit ist längst in der Chefetage angekommen: "Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass dieses Thema ganz oben auf unserer Tagesordnung stehen und im Mittelpunkt unseres Handelns stehen muss", sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei der Vorstellung des Berichts in Brüssel. Eine Frage bleibt aber: Woher soll das ganze Geld kommen?
Historisch gesehen wurden laut Draghi in Europa etwa vier Fünftel der produktiven Investitionen aus der Privatwirtschaft und das verbleibende Fünftel von der öffentlichen Hand getätigt. Draghi spricht sich dafür aus, dass die EU-Staaten Geld in die Hand nehmen sollten, um grenzüberschreitende Projekte zu finanzieren. Von der Leyen sagt, gemeinsame EU-Projekte könnten entweder über die Beiträge der EU-Staaten finanziert werden oder es seien mehr EU-Eigenmittel erforderlich. (dpa)
Am neuen Standort im Technologiepark von Santiago de Querétaro arbeiten ab sofort 80 Mitarbeitende und bedienen den nord- und südamerikanischen Markt.(Bild: Schunk)
Das Hightech-Zentrum Parque Tecnológico Innovación in Santiago de Querétaro, etwa 200 Kilometer nördlich von Mexiko-Stadt, ist um ein Unternehmen reicher: Schunkhat dort im August seinen neuen Standort eröffnet und stärkt damit weiter seine globale Präsenz. Das Gebäude mit einer Grundfläche von rund 5.000 Quadratmetern beherbergt Montage- und Fertigungskapazitäten für die wichtigsten Komponenten und Applikationen, um regionalen und lokalen Kunden spezifische Lösungen mit besonders kurzen Lieferzeiten zu bieten. Zudem werden am neuen Standort die Engineering-Kapazitäten erweitert sowie das Applikationszentrum CoLab für Automatisierungstechnik und Nutzentrenntechnik in Betrieb genommen.
Mexiko ist ein Investitionsschwerpunkt verschiedener Schlüsselindustrien, vor allem aus den Branchen Automotive und Elektronik. Internationale Unternehmen bauen hier ihre Aktivitäten aus oder planen dies. „Wir können nun besonders reaktionsschnell die Bedürfnisse der Kunden auf dem gesamten amerikanischen Kontinent bedienen. In Zukunft rechnen wir mit einem höheren Bedarf an kundenspezifischen Aufträgen, denen wir nun mit einem gestärkten Set-up vor Ort begegnen werden“, sagt Marcos Sepúlveda, General Manager Schunk Mexiko.
Der Standort in Santiago de Querétaro nimmt seine Arbeit mit rund 80 Mitarbeitenden auf. Um die erwartet starke Nachfrage und den lokalen Markt mit Kompetenz in Sachen Engineering, Fertigung und Montage zu bedienen, ist ein schnelles Wachstum in den kommenden Jahren geplant. „Der strategische Ausbau in Mexiko stärkt nicht nur unsere globale Präsenz, sondern auch die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Wie auch in anderen regionalen Märkten setzen wir in Mexiko darauf, Hand in Hand ein Netzwerk von Partnern aufzubauen, mit denen wir unsere Kunden optimal bedienen“, sagt CEO Kristina Schunk. (Schunk)
(Bild: mi-connect)
Kommen Sie zum Maschinenbau-Gipfel Salon!
Der Maschinenbau-Gipfel ist richtungsweisend und impulsgebend für die gesamte Branche. Damit Sie nicht ein ganzes Jahr auf spannende Diskussionen verzichten müssen, laden wir Sie zu unserem Networking-Format "Maschinenbau-Gipfel Salon" mit anschließendem Catering ein – live vor Ort oder digital.
Maschinenbau: Deutsche Forschungsergebnisse besser schützen
Do, 05.09.2024, 14:08: Die Maschinenbauindustrie lobt zwar den Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland, fürchtet aber gleichzeitig den unkontrollierten Abfluss von wissenschaftlichen Ergebnissen. Bei einer Umfrage des Branchenverbands VDMA sind zwei Drittel der Teilnehmer der Meinung, dass die öffentlich finanzierte Wissenschaft zu freizügig mit dem hierzulande generierten Wissen umgehe. Im Wettbewerb um Schlüsseltechnologien dürfe Wissen nicht undifferenziert in die Welt geschickt werden, warnt VDMA-Vizehauptgeschäftsführer Hartmut Rauen.
Die Maschinenbau-Unternehmen schätzten Deutschland als attraktivsten Forschungsstandort vor den USA, berichtet der VDMA. Besonders positiv würden die Leistungsstärke der Ingenieurwissenschaften, das Hochschul- und Wissenschaftssystem sowie mögliche Kooperationen mit anderen Unternehmen bewertet. Zwei Drittel der knapp 400 Umfrageteilnehmer forschen demnach ausschließlich im Inland. Skeptisch werden die eigenen Entwicklungsmöglichkeiten in China gesehen. Hier überwögen offenbar für viele Unternehmen die Risiken wegen des schwachen Schutzes von Know-how. (dpa)
Großaufträge aus den USA für Scheinwerferspezialist Hella
Do, 05.09.2024, 11:08: Der Scheinwerferspezialist Hella hat in den USA Aufträge für Elektronik- und Lichtprojekte für mehr als zwei Milliarden Euro erhalten. Serienanlauf der Produktion für den nicht näher genannten US-Automobilhersteller soll binnen zwei bis vier Jahre in Mexiko erfolgen, teilte das Unternehmen mit, das seit Anfang 2022 zum französischen Autozulieferer Forvia gehört. Zum Vergleich: 2024 peilt Hella einen währungs- und portfoliobereinigten Konzernumsatz zwischen rund 8,1 und 8,6 Milliarden Euro an.
Bei einem der Aufträge gehe es um ein digitales Fahrzeugzugangssystem zum freihändigen Öffnen, Schließen und Motorstart. Daneben gebe den bisher größten Einzelauftrag für Lichtelektronik. (dpa)
Merz zu VW-Plänen: Deutschland nicht wettbewerbsfähig genug
Dienstag, 3.09.2024, 10:27: CDU-Chef Friedrich Merz sieht in den verschärften Sparplänen von Volkswagen einen wirtschaftspolitischen Weckruf für die Bundesregierung. Deutschland ist nicht mehr wettbewerbsfähig genug», kritisierte Merz bei einer CDU-Veranstaltung in Osnabrück. Es könne sein, dass VW mit einer einseitigen Festlegung auf die Elektromobilität einen Fehler gemacht habe.
Allerdings seien mittlerweile große Teile der deutschen Industrie nicht mehr wettbewerbsfähig, neben der Autoindustrie etwa auch die Chemie und der Maschinenbau, sagte Merz. Dafür seien zuallererst die politischen Rahmenbedingungen verantwortlich.
Volkswagen sei seitens des Vorstandes zum 'Sanierungsfall' erklärt worden, sagte Merz. "Das zeigt jetzt auch dieser Bundesregierung endgültig, wo wir stehen. Das ist keine konjunkturelle Frage des Weltmarktes."
VW hatte zuvor mitgeteilt, dass die Kernmarke VW im Rahmen eines Sparprogramms Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht länger ausschließt. (dpa)
Weiterhin flaue Auftragslage für Maschinenbau
Fr, 30.08.2024, 11:48:Die deutsche Maschinenbauindustrie erhält weiterhin zu wenig Aufträge. Im Juli lag der Wert der Bestellungen fünf Prozent unter dem Vorjahreswert, wie der Branchenverband VDMA mitteilt.
Das war zwar erstmals seit Oktober 2023 nur ein einstelliger Rückgang, aber bei weitem kein Lichtblick, weil schon der Vorjahresmonat äußerst schwach ausgefallen war. "Die Messlatte lag angesichts dieser schwachen Basis nicht allzu hoch", erläutert VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatszeitraum Mai bis Juli sind die Bestellungen um 14 Prozent zurückgegangen. Es fehle an einer Initialzündung für neue Order, meint Wiechers. Anzeichen dafür gebe es weder in der Weltwirtschaft noch im Inland. (dpa)
Deutsche Wirtschaft schrumpft leicht - Investitionen sinken
Di, 27.08.2024, 13:00: Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr leicht geschrumpft. Das zeigt eine zweite Schätzung des Statistischen Bundesamts. Es gibt mehrere Gründe für die Schwäche.
Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal auch wegen gesunkener Investitionen und der Krise am Bau leicht geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt ging gemessen am Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,1 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt. Damit bestätigt die Behörde eine erste Schätzung von Ende Juli. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 0,3 Prozent.
"Nach dem leichten Anstieg im Vorquartal hat sich die deutsche Wirtschaft im Frühjahr wieder abgekühlt", sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Im ersten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen.
Einer der Gründe für die Konjunkturabkühlung waren laut der Statistiker mangelnde Investitionen in Ausrüstungen – also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge. Sie sanken preis-, saison- und kalenderbereinigt mit 4,1 Prozent zum Vorquartal noch deutlicher als die Investitionen in Bauten (-2,0 Prozent). Auch vom Außenhandel fehlten Impulse: Exportiert wurden im zweiten Quartal 0,2 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen als im ersten Quartal. Die Konsumausgaben von Privathaushalten und des Staates insgesamt blieben dagegen im Vergleich zum Vorquartal stabil.
Die deutsche Wirtschaft steckt schon länger in der Krise und entwickelte sich im zweiten Quartal schwächer als in anderen europäischen Staaten wie Spanien und Frankreich. Mit dem Minus im zweiten Quartal droht Deutschland der Rückfall in die Rezession. Die Deutsche Bundesbank rechnet damit, dass sich die Konjunkturbelebung weiter hinauszögert. Sie erwartet eine Konjunkturflaute, aber keinen länger anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung. (dpa)
Arbeitskämpfe und Sozialpartnerschaft - IG Metall wird 75 Jahre alt
Mo, 26.08.2024, 09:07: Nach Nazi-Herrschaft und Zweitem Weltkrieg musste sich die IG Metall neu erfinden. Wie die anderen DGB-Gewerkschaften wurde auch die IG Metall 1949 als Einheitsgewerkschaft - also ohne parteipolitische oder konfessionelle Bindung - gegründet. Montan-Mitbestimmung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle, mehr Urlaub, mehr Geld und immer wieder der Kampf um kürzere Arbeitszeiten waren die bestimmenden Themen in der jungen Bundesrepublik. Teilweise kam es harten Arbeitskämpfen. Meilensteine waren die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (1957), die Fünf-Tage-Woche und schließlich die 35-Stunden-Woche, die erst 1995 vollständig umgesetzt war und in vielen anderen Wirtschaftszweigen bis heute nicht gilt.
Mittlerweile hat die Gewerkschaft längst akzeptiert, dass die wichtigen Industriesparten Auto, Maschinenbau oder Stahl vor gewaltigen Umbrüchen stehen, wenn digital und klimaneutral produziert werden muss. Aber die Chefin Christiane Benner betont: "Was sich dabei nicht geändert hat, ist unser Einsatz, unser Einstehen für die Beschäftigten. Sie brauchen Sicherheit und eine klare Perspektive wie ihr Arbeitsplatz in Zukunft aussieht, in einer klimaneutralen, digitalisierten Industrie. Für diese klare Perspektive brauchen wir jetzt Investitionen und zwar im großen Stil, von Unternehmen und der Politik."
Ihre stärksten Truppen haben die Metaller in der Autoindustrie und reden besonders beim Branchenriesen Volkswagen auch betrieblich ein gewichtiges Wort mit. Am Stammsitz Wolfsburg hat die IG Metall ihre mit Abstand größte Geschäftsstelle, vertritt nach etlichen Fusionen aber auch IT-Fachkräfte sowie Beschäftigte der Textil- oder der Holzindustrie.
Lange Streiks sind selten geworden. Auch beim wichtigsten Tarifvertrag für die Metall- und Elektroindustrie ist es in den vergangenen Jahren höchstens zu befristeten Warnstreiks gekommen. In die anstehende Tarifrunde für rund 3,9 Millionen Beschäftigte der deutschen Metall- und Elektroindustrie zieht die IG Metall mit einer Forderung nach sieben Prozent mehr Gehalt während die Arbeitszeit nur am Rande eine Rolle spielt. Benner sagt: "Der Einsatz um mehr Einkommen in der anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie ist von großer Bedeutung für die Beschäftigten. Sie kämpfen mit den anhaltend hohen Preisen, im Supermarkt, fürs Wohnen, für den täglichen Bedarf. Wir kämpfen gemeinsam mit ihnen für mehr Geld, damit sie sich mehr leisten können." (dpa)