Zahlen, Fakten, Daten: Das ist der deutsche Maschinenbau
Der deutsche Maschinenbau gilt als präzise, innovationsstark und verlässlich. In diesem Artikel finden Sie Zahlen und Fakten zu Deutschlands Vorzeigebranche, die 2022 mit einem neuen Umsatzrekord glänzen.
Bis auf das Tausendstel - der deutsche Maschinenbau hat mit seiner Präzision, seiner Ingenieurskunst und seinen Entwicklungen weltweit einen Ruf wie Donnerhall. Ein gutes Beispiel ist das exakte Bearbeiten von Bauteilen, im Bild zu sehen eine Schleifmaschine.(Bild: andov - stock.adobe.com)
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Wie hoch ist der Umsatz im Maschinenbau in Deutschland?
Im Jahr 2022 betrug der Umsatz im deutschen Maschinenbau rund 244 Milliarden Euro. Vor fast 30 Jahren wurden noch weniger als Hälfte des heutigen Umsatzes erwirtschaftet. Der Maschinenbau wird dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet. Er erwirtschaftete hierzulande zuletzt rund zehn Prozent des Gesamtumsatzes des Verarbeitenden Gewerbes.
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Laut einer Prognose von Statista, Statistischem Bundesamt, Eurostat und OECD werden im Jahr 2025 rund 290 Milliarden Euro im Maschinenbau erwirtschaftet. Mit dem steigenden Umsatz wird ebenso eine steigende Wertschöpfung des Maschinenbaus in Deutschland bis zum Jahr 2050 prognostiziert.
Von dem Pandemie bedingten Rückgang hat sich der deutsche Maschinenbau schnell erholt und sich im Jahr 2022 sogar zu neuen Höhen aufgeschwungen - mit einem Umsatzrekord von rund 244 Milliarden Euro.(Bild: Statista)
(Bild: NightCafe Creator)
Was ist Maschinenbau?
Maschinenbau ist ein Zweig des Ingenieurwesens, der die Prinzipien der Physik, Ingenieurmathematik und Materialwissenschaften anwendet, um mechanische Systeme zu entwerfen, zu analysieren, herzustellen und zu warten. Es ist ein weites Feld, das eine Vielzahl von Teildisziplinen umfasst, darunter Konstruktionstechnik, Produktionstechnik und Steuerungstechnik.
Einige gemeinsame Schwerpunkte im Maschinenbau sind die Konstruktion und Entwicklung von Maschinen, Werkzeugen und Geräten, die Verbesserung von Herstellungsprozessen und die Analyse und Steuerung mechanischer Systeme. Maschinenbauingenieure arbeiten häufig in Branchen wie Fertigung, Automobil, Luft- und Raumfahrt und Energie und können an der Konstruktion und Entwicklung einer breiten Palette von Produkten und Technologien beteiligt sein, darunter Motoren, Robotik und medizinische Geräte.
Was gehört zum Maschinenbau?
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Als klassischer Industriezweig enthält der Maschinenbau in Deutschland die Arbeitsgebiete Konstruktion und Produktion von Maschinen. So umfasst der Maschinenbau unter anderem die Themen Logistik, Werkstofftechnik, Verfahrenstechnik, Mechanik, Konstruktionslehre, Automatisierungstechnik, Fertigungs- und Montagetechnik, Maschinen und Maschinenelemente. Die meisten Beschäftigten arbeiten in den Sektoren Werkzeugmaschinen und Antriebstechnik.
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Wie viele Maschinenbau-Unternehmen gibt es in Deutschland?
(Bild: Statista)
Laut dem Statistischen Bundesamt, dem VDMA, dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und dem Ifo-Institut gab es im Jahr 2018 insgesamt 6.653 Maschinenbau-Unternehmen in Deutschland. Diese Zahl dürfte sich allerdings in Folge der Corona-Pandemie, des Ukraine-Krieges und der daraus resultierenden Lieferketten-Schwierigkeiten verringert haben, da viele Unternehmen in die Insolvenz gehen mussten.
Der Maschinenbau ist eine personalstarke Branche. Laut VDMA waren 2021 rund 1.007.000 Beschäftigte im deutschen Maschinenbau tätig. Allerdings waren es schon einmal deutlich mehr: 1991 waren noch fast 1,4 Millionen Menschen als „Maschinenbauer“ tätig. Aber es waren auch schon bedeutend weniger, denn 2005 waren nur 864.000 Menschen im Maschinenbau angestellt.
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In welchen Bundesländern arbeiten die meisten Menschen im Maschinenbau?
(Bild: Statista)
Die Beschäftigten im Maschinenbau in Deutschland verteilen sich recht unregelmäßig über die Bundesländer. So war laut Destatis im Jahr 2021 Baden-Württemberg mit über 311.400 im Maschinenbau tätigen Personen das beschäftigungsstärkste Bundesland in diesem Bereich. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bayern mit 223.700 und NRW mit 195.200. Zum Vergleich: In Bremen arbeiteten 2021 4.300 Menschen im Maschinenbau.
Wie viele Menschen studieren Maschinenbau in Deutschland?
(Bild: Statista)
Ein Maschinenbaustudium in Deutschland gilt als Garant für ein erfolgreiches Berufsleben. Kein Wunder also, dass laut dem Statistischen Bundesamt im Wintersemester 2021/2022 über 95.600 Studenten und Studentinnen für ein Maschinenbaustudium an deutschen Hochschulen eingeschrieben waren. Allerdings waren die Zahlen auch schon deutlich höher. Im Wintersemester 2015/2016 waren über 120.00 Studierende im Maschinenbau registriert. Übrigens waren in Deutschland 2021/2022 rund 1.752.700 Studierende an Universitäten und gleichrangigen Hochschulen eingeschrieben.
Für das Gehalt eines Maschinenbau-Ingenieurs ist laut gehalt.de die Größe des Unternehmens sowie die Anzahl seiner Berufsjahre entscheidend. Aber auch, wo er arbeitet. Besonders hoch fällt die Entlohnung für Ingenieure in der Maschinenbaubranche in Süddeutschland aus.
Mehr dazu finden Sie in diesem Artikel: Maschinenbau: Das verdienen Ingenieure in Deutschland
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Der hiesige Maschinenbau ist stark von seinem Exportgeschäft abhängig. Das gilt natürlich auch insbesondere für die "Tafelsilber-Fraktion" der Branche, die Werkzeugmaschinen-Hersteller (WZM), von deren Verband, dem VDW, nach Ausfuhrländern geordnete Zahlen für die deutschen Unternehmen ausgewiesen werden. Laut VDW ist für die WZM-Branche nach wie vor China mit einem Anteil von 19,4 Prozent im Jahr 2022 (inkl. Q3) der wichtigste Exportmarkt. Dann folgen die USA mit einem Anteil von 14 Prozent, Italien mit 6,6 Prozent und die Schweiz mit 5,2 Prozent. Insgesamt belief sich der Wert der Exporte im Jahr 2022 bis zum 3. Quartal laut VDW auf 6.115 Millionen Euro.
Die wichtigsten Exportländer der Werkzeugmaschinen-Branche:
1 - China 2 - USA 3 - Italien 4 - Schweiz 5 - Österreich 6 - Polen 7 - Frankreich 8 - Niederlande 9 - Mexiko
So leistungsfähig sie auch ist - die deutsche Werkzeugmaschinenbranche ist auch auf Importe angewiesen. Dabei beziehen die Unternehmen laut VDW am meisten Güter aus der Schweiz (25,9 Prozent in 2022 inkl. Q3). Dann folgen Japan (10,9 Prozent) und China (7,8 Prozent). Insgesamt importierte die WZM-Branche bis zum dritten Quartal im Jahr 2022 Waren im Wert von 2.384,5 Millionen Euro.
Die wichtigsten Import-Länder der Werkzeugmaschinen-Branche:
1 - Schweiz 2 - Japan 3 - China 4 - Italien 5 - Südkorea 6 - Österreich 7 - Tschechien 8 - Taiwan Region 9 - USA 10 - Polen
Welche Länder sind die umsatzstärksten im Maschinenbau?
Auch in anderen Ländern werden viele und gute Maschinen hergestellt. Damit sind diese Nationen für die deutschen Maschinenbauer Mitbewerber und Konkurrenz, gegen die sie sich auf dem Weltmarkt behaupten müssen. Hier ganz klar in Front liegt China mit einem Maschinenbau-Umsatz von fast 1.100 Milliarden im Jahr 2021. Dann folgen mit weitem Abstand die USA mit 347 Milliarden Euro und Deutschland mit 311 Milliarden.